Mauerfall: 15 Jahre Einheit

@GaBBa-Gandalf

Ich bin kein Deutscher. Ich weiß zwar nicht, warum das interessant ist, aber egal. Falls Du jetzt irgendeine Verbindung zwischen meiner Abstammung und meinen Ansichten herleiten willst, dann muss ich sagen, dass das nicht klappen wird. So ziemlich jeder, den ich kenne, egal ob Deutscher oder nicht, teilt meine Meinung. Ich weiß nicht, ob das regional bedingt ist, aber hier im Süden scheint das so zu sein. Vielleicht liegt das auch daran, dass es dem Süden traditionell immer ziemlich gut ging - eher besser als dem Rest - und jetzt ist das einfach nicht mehr so. Jeder muss den Gürtel enger schnallen.

Zu dem anderen: ich habe nicht auch nur einmal das Wort "faul" benutzt. Ich bezeichne niemanden als faul, und ich weiß sehr wohl, dass der Arbeitsmarkt im Osten miserabel ist. Ich beziehe mich einfach darauf, dass alle DDR-Bürger von allen Vorteilen profitieren durften, die die BRD-Bürger über viele Jahre hart erarbeitet und aufgebaut haben, deswegen die Bezeichnung "Schmarotzer". Das Wort klingt halt hart, soll aber mehr oder weniger nur Nutznießer heißen.

Ich kenne kein Beispiel, wo die Wessis direkt von der DDR, also von der Wiedervereinigung profitiert hätten. Das war doch echt nur im Sinne des Ostens. Ich pfeif' jetzt mal auf zwischenmenschliche Beziehungen, oder so einen Schwachsinn. Es geht mir hier nur um Wirtschaftliches und Finanzielles. Falls ihr Beispiele kennt, dann belehrt mich eines Besseren.

Zu den BRD-Bürgern zähle ich übrigens mich als Ausländer und zwei Generationen meiner Familie vor mir ebenfalls dazu. Wir haben Deutschland nach dem Krieg mit aufgebaut, auch wenn wir meistens nur billige Arbeitskräfte waren.

Mein persönlicher Grund absolut gegen die Wiedervereinigung zu sein ist also der, dass es mir und dem Land, das ich eindeutig als meine Heimat zähle, dadurch immer schlechter geht. Und wenn einer behauptet, Deutschland wäre auch ohne die DDR in der aktuellen Lage, dann hat er keine Ahnung. Und wenn etwas einem schadet, dann mag man es nicht, so einfach ist das.

Ich als Ausländer habe dann natürlich noch den einen Grund, dass stimmen gegen uns lauter werden, wir würde den Deutschen die Arbeitsplätze wegnehmen. Das, was Ausländer für dieses Land getan haben und noch tun, wird vergessen. Diese Stimmen werden logischerweise lauter, weil die Leute zunehmend unzufrieden sind. Kaum einer würde meckern, wenn es ihm gut ginge. Ihnen geht es also schlechter, und was ist der Hauptgrund dafür? Kein Geld! Und was ist der Hauptgrund dafür? Die Wiedervereinigung! An wem wird die miese Laune aber ausgelassen? Zunehmend an Ausländern, natürlich hauptsächlich in den neuen Bundesländern.

Zu den 16 Mio. potentiellen Konsumenten: Ist ja nicht so, dass alle DDR-ler Bonzen waren. Die Wirtschaft wäre dann angekurbelt worden, wenn alle ordentlich Geld gehabt hätten und mit dem Geld, das sie in der Tasche haben (was bekanntlich aber in seltenen Fällen viel war), einkaufen gegangen wären. Was bringt's denn, wenn der Staat erstmal Kohle rausrückt, nur damit die Leute konsumieren können, er dann aber selbst weniger hat? Der "Aufschwung" Anfang der 90-er gibt nur ein verfälschtes Bild wieder.

Und da schließt sich dann wieder der Kreis. Ich finde eigentlich nur Argumente GEGEN die Wiedervereinigung, bzw. kann genannten Pro-Argumenten kaum ein Gewicht geben.
 
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Ich raff's echt nicht. Ihr zeichnet hier ein desaströses Bild der Wiedervereinigung ohne auch nur einmal die positiven Aspekte zu beleuchten. Hallo?

Wikipedia; aus der Präambel des GG der BRD schrieb:
dass „das gesamte deutsche Volk“ aufgefordert bleibe, „in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden.“

Schon als das GG verfasst wurde, war das primäre Ziel die Vereinigung der nun zwei deutschen Staaten unter Tolerierung der Siegermächte. Bis '73 bestand die Regierung der BRD darauf, als einzige Vertretung des gesamten deutschen Volkes angesehen zu werden. (das die DDR-Führung das gleiche für sich beanspruchte ist ne andere Geschichte :D)

Ich bestreite gar nicht, dass die Vereinigung und auch die Einführung der D-Mark damals zu schnell vonstatten ging. Viele Politiker (besonders ein gewisser korpulenter Herr) nutzten die emotionale Begeisterung der Bevölkerung aus, um ihre Position zu zementieren.
Ich hab mal einen Bericht eines SPD-Abgeordneten gelesen, der bereits vor der formellen Wiedervereinigung am 3.10.90 vorhersagte, dass die Währungsunion der maroden DDR-Wirtschaft endgültig das Genick brechen wird, da sie sie uninteressant für Investoren machen würde. Leider hat man dem Mann wohl zu wenig Gehör geschenkt. :( Ich glaube es fielen ca. 80% der industriellen Arbeitsplätze der DDR weg. Doch es gibt auch andere Beispiele, z.B. einen ehemaligen Kalibergbau in Thüringen, der noch immer hoch produktiv und konkurrenzfähig war. BASF ließ diesen Betrieb "wegräumen", da man um seine eigene Position besorgt war.

spiro schrieb:
Mit dieser Verallgemeinerung hast du dich imo auf das gleiche Niveau begeben und disqualifiziert wie dbones mit seinen Ablästerungen unter dem Titel "Aus sozialer Sicht"...

Diese Formulierung war bewusst so gewählt. Ich hätte vielleicht nicht so verallgemeinern dürfen, das ist wahr. Doch geht aus den Aussagen von dbones hervor, dass tatsächlich ein großer Teil der Westdeutschen so über die Wiedervereinigung und speziell über die "Ossis" denkt. Es scheint keine Solidarität der Menschen untereinander, keine Würdigung der Leistung von Ost und West (vor und nach 1990), nicht die geringste Freude über das bisher Geschaffene vorhanden. Und das stimmt mich wirklich traurig. Ich führe das zum Teil auch auf den nicht mehr vorhandenen (weil verpönten) Nationalstolz der Bundesbürger zurück. Wir müssten uns vielmehr als Ganzes betrachten, dass mit vereinten Kräften in der Lage ist, auch diese Krise (wie so viele vorher) zu meistern (ich weiß, diese Aussage könnte aus einer Wahlkampfrede von Schröder stammen, doch sie ist wahr). Wenn jeder nur an sein eigenes Wohl denkt (das meinte ich mit "kapitalistischem Tunnelblick"), dann kann es mit Deutschland nicht vorwärts gehen. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, bewundere ich die sozialistische Idee der Gleichheit eines Jeden, ohne Neid und Missgunst, die in der Realität nur leider nicht umsetzbar ist.
 
-NachtschatteN- schrieb:
nicht die geringste Freude über das bisher Geschaffene vorhanden

Genau darum habe ich doch gebeten. Soll mir doch mal jemand zeigen, dass was geschaffen wurde. Nein, es wurde bisher nur "zerstört". Man könnte vielleicht anbringen, dass der Osten schon ziemlich weit aufgebaut wurde, aber was habe ich als Wessi davon? Eine leere Brieftasche!

Womit wir beim nächsten Punkt wären:

-NachtschatteN- schrieb:
Wenn jeder nur an sein eigenes Wohl denkt (das meinte ich mit "kapitalistischem Tunnelblick"), dann kann es mit Deutschland nicht vorwärts gehen.

Deutschland ist groß geworden, weil gerade jeder an sein eigenes Wohl gedacht. Deshalb hat jeder 150% gegeben, damit es ihm selbst gut geht. Aber seit 1990 hat man selbst von seiner eigenen Leistung immer weniger, also warum soll man sich da noch die Mühe machen? Ich sage ja, um solche "Softskills" wie Solidarität usw. geht es mir absolut nicht. Momentan juckt es bei den meisten auf dem Bankkonto oder im Geldbeutel, deswegen ist meiner Meinung nach der finanzielle Betrachtungswinkel - mit recht - im Vordergrund.

Ich verstehe ja zum Teil, dass Ossis und Wessis als Deutsche zusammengehören. Aber man war nun so lange getrennt, wieso hat man sich also nicht damit abgefunden, oder zumindest die Sache sehr, sehr viel langsamer angehen lassen?

Ich habe ja Ausländer gar keine Emotionen in dieser Sache. Das heißt, dass es mir völlig egal gewesen wäre, was mit der DDR passiert. Sicherlich hatten manche Menschen auch Verwandte auf der jeweils anderen Seite, und die wollten natürlich die Wiedervereinigung. Aber sehr viele andere Menschen, egal ob Ausländer oder nicht, hatten doch gar keine Beziehung zur DDR und den Menschen dort. Deshalb war es sicherlich vor der Wiedervereinigung auch schon sehr vielen Menschen ziemlich egal, ob man zusammenkommt oder nicht. Das war einfach eine überstürzte Aktion von einigen Politikern, um in die Geschichte einzugehen. Das haben sie wahrlich geschafft, aber in den Augen vieler Menschen als diejenigen Politiker, die den wirtschaftlichen "Verfall" (um es mal hart auszudrücken) Deutschlands eingeleitet haben.
 
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Stell dir mal vor ich wohne in deinem Heimatland und du willst auch wieder dahin zurück.
Nun stell ich mich dagegen und sage nö, du kommst hier net rein.

Deutschland gehört zusammen wie es ganz früher war und wie es heut wieder ist.
Das der Staat gespaltet wurde, dafür konnte kein Bürger etwas.
Beschwer dich doch bei Russland.

Und als Nicht-Deutscher sowas in Frage zustellen, halte ich nicht für richtig!
 
spiro schrieb:
Damit meine ich nicht, dass die Menschen in den ostdeutschen Ländern in Sack und Asche gehen sollten, aber ein wenig Respekt vor der Leistung der "Wessis" hielte ich schon für angebracht.
hohoho, nun mal langsam. die ostdeutschen haben den westdeutschen nicht mehr respekt entgegenzubringen als umgekehrt auch.

fallst du mit der "leistung der wessis" den erreichten wohlstand meinst; ist ja auch in ordnung haben sie schon was für getan, aber nicht vergessen, was die grundlage für diesen wohlstand war.
wärend westdeutschland den "marschalplan" bekam, wennauch nicht aus gutmütigkeit der amerikaner, aber egal es bekam ihn ja, wurden in ostdeutschland ganze fabriken, die welche noch übrig waren, und sogar bahngleise auseinandergenommen und in die sowjetunion abtransportiert. einen teil haben die russen später zwar wieder zurückgegeben. aber ein anderer teil steht noch heute dort rum, so wie er ankam, unbenutzt.... was ich aber sagen will, wärend die westdeutschen "bekommen" haben, mußten die ostdeutschen "geben".
 
-NachtschatteN- schrieb:
Diese Formulierung war bewusst so gewählt. Ich hätte vielleicht nicht so verallgemeinern dürfen, das ist wahr.
Damit kommen wir wieder auf einen Nenner. :)
-NachtschatteN- schrieb:
Doch geht aus den Aussagen von dbones hervor, dass tatsächlich ein großer Teil der Westdeutschen so über die Wiedervereinigung und speziell über die "Ossis" denkt.
Ja, wie man sieht, gibt es anscheinend Leute, die nicht in der Lage oder willens sind, über den eigenen Tellerrand zu schauen. :rolleyes:

Wer behauptet, dass der aktuelle wirtschaftliche Status der BRD, so er denn tatsächlich so schlecht ist, wie uns ein gewisser Personenkreis seit einigen Jahren beharrlich Glauben machen will, um ihre sozialpolitischen Grausamkeiten an die Frau/den Mann zu bringen, allein auf die Wiedervereinigung zurückzuführen sei, hat wahrscheinlich auch 98 noch Blüms Versprechung - "die Rente ist sicher" - Glauben geschenkt...

Dem entgegen steht imo, dass unsere Politik, wie auch immer die Zusammensetzungen der vergangenen Regierungen ausgesehen haben, es in den fetten Jahren schlicht versäumt/verschlafen hat, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Anstatt den bereits vor 20-30 Jahren bekannten Missständen in der Sozialpolitik sukzessive/sozialverträglich entgegen zu wirken, haben unsere Volksvertreter größtenteils aus machtpolitischer Motivation darauf vertraut, dass Wachstum in D unbegrenzt sei.
Dieses jahrzehnte währende "sich in die eigene Tasche lügen", um ja keine potentielle Wählerschaft zu vergraueln, ist imo letztlich dafür verantwortlich, dass jetzt radikal zur Axt gegriffen wird.

Die finanziellen Lasten der "plötzlichen" Wiedervereinigung haben diesen Prozess allenfalls etwas bescheunigt aber nie und nimmer hervorgerufen! 18 Mio. Menschen, die lediglich ihr Recht auf Freiheit, gepaart mit dem Verlangen nach Wiedervereinigung - die im Übrigen in unserem Grundgesetz verankert ist - im Zuge einer unblutigen Revolution (chapeau!) wahrgenommen haben, nun diesbezüglich Verantwortlichkeiten zuzuschreiben, zeugt imo von getrübter Wahrnehmungfähigkeit - mit der Realität hat das jedenfalls wenig gemein...
 
GaBBa-Gandalf schrieb:
Stell dir mal vor ich wohne in deinem Heimatland und du willst auch wieder dahin zurück.
Nun stell ich mich dagegen und sage nö, du kommst hier net rein.

Deutschland gehört zusammen wie es ganz früher war und wie es heut wieder ist.
Das der Staat gespaltet wurde, dafür konnte kein Bürger etwas.
Beschwer dich doch bei Russland.

Und als Nicht-Deutscher sowas in Frage zustellen, halte ich nicht für richtig!

Ist ja nicht so, dass ich es hätte verhindern können. Ich darf doch wohl noch dagegen sein. Jedem seine Meinung, oder? Dein Versuch die Situation auf mich zu projezieren schlägt leider dadurch fehl, dass ich keine Lust habe mich in irgendwen oder irgendwas hineinzuversetzen. Ich habe doch schon mehrfach gesagt, dass es mir lediglich um meinen eigenen Wohlstand geht. Und der leidet nunmal mächtig.

Und zu Deinem letzten Satz: mein Pass mag zwar nicht von einer deutschen Behörde ausgestellt worden sein, aber ich bin mehr Deutscher als jeder Ossi, denn ich habe schon was für dieses Land getan, da gab's hier noch gar keine Ossis. Nicht nur ich, sondern schon zwei Generationen von allen möglichen Ausländern vor mir. Dies wird immer wieder unter den Tisch fallengelassen. Ich habe also mindestens so viele "Rechte" wie jeder einzelne Ossi. Und meine freie Meinung kann mir sowieso keiner nehmen.


EDIT: @ spiro

Ich muss Dir zustimmen, dass die Politik schon längere Zeit versagt hat. Doch die Wiedervereinigung so sehr kleinzureden finde ich auch nicht richtig. Klar wollten die Menschen Recht und Freiheit und ja, sie haben es unblutig geschafft, aber das heißt doch nicht, dass es keine immense finanzielle Belastung für die gesamte Bevölkerung war. Ein unnötig übereilter Schritt, wie ich finde.
 
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-NachtschatteN- schrieb:
Und wie GaBBa-Gandalf schon sagte, die westliche Wirtschaft erlebte einen Boom, da plötzlich ein Markt von 16 Millionen (potentiellen) neuen Kunden vor der Haustür erschlossen werden konnte.

... und einen Baby-Boom denn viele Ossi-Familien sind kurz nach der Wende nach Westdeutschland gezogen und weil bis heute viele Ostjugendlich nach Westen zieht und dort ihre Familie gründet, bieb bis heute eine recht gute Geburtenrate bestehen im Gegensatz zum Osten die schon bereits seit einigen Jahren je nach Bundesland eine schlechte Geburtenrate beklagen, es kommt zu zig Schulschließungen und manche Schüler werden dadurch gezwungen am Tag vielleicht 90 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmittel zu verbringen um zur Schule und nach Hause gelangen zu können, dann noch Teilzeit-Lehrer Jobs die mies bezahlt werden und alles und das selbe Spiel dann auch noch bei Kindergärten - bei meiner Gegend gabs alles schon.

spiro schrieb:
Und ja, ich bin ebenfalls der Meinung, dass der Vereinigungsprozess alles andere als überlegt abgelaufen ist.

Da muss ich zustimmen, Kohl bzw. die CDU hat einfach alles viel zu schnell durchgeführt aber andererseits, das System Ostdeutschlands funktionierte nicht mehr und der Ostdeutsche erwartete nach den Fall der Mauer rasches vorgehen - was hätte der Westen schon machen sollen?


Damit meine ich nicht, dass die Menschen in den ostdeutschen Ländern in Sack und Asche gehen sollten, aber ein wenig Respekt vor der Leistung der "Wessis" hielte ich schon für angebracht.
Auf der "anderen Seite" ist es unverzichtbar, die Realitäten anzuerkennen und aufzuhören, die "Ossis" als Menschen zweiter Klasse zu sehen.

Ich hab nichts gegen "Wessis" - all meine Cousinen und Cousens sind gen Westen gezogen und ich werde, nachdem ich meine Schulische Berufsausbildung hinter mir hab wahrscheinlich auch gen Westen ziehen denn man hat einfach viel mehr Aussichten - und meine Eltern werden bei ihren vererbten Haus sitzen bleiben - ich leiste dadurch ein weiteres Stück dazu das Ostdeutschland Altenland wird, ich wills zwar nicht aber es läuft darauf hinaus.

Allerdings sollte der Wessi verstehen warum der Osten jammert, im Durchschnitt verdient ein Arbeiter im Osten im Jahr 29.000€ - im Westen dagegen würde er fast 48.000€ bekommen aber dennoch herrscht trotz billig Arbeit im Osten eine fast doppelt so hohe Arbeitslosigkeit als im Westen - beides passt doch nicht zusammen, anhand vieler Durchschnitte kann man immer noch erkennen das es kein vereinigtes Deutschland gibt. :rolleyes:
 
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dbones schrieb:
... ich bin mehr Deutscher als jeder Ossi, denn ich habe schon was für dieses Land getan, da gab's hier noch gar keine Ossis...


Das ist wohl der beste witz des Tages!
Ossi sind deutsche, was sonst? Amerikaner?!

Man man man und was hast du den geleistet?
Haben die Ossis nix geleistet?
Wenn ich sowas hör könnt ich kotzen!
 
Ich hatte vorhin darauf verzichtet das auszuführen, weil ich dachte, das könnte jemandem missfallen, aber nun muss ich es doch sagen. Für mich ist Deutschland die alte BRD und das war's. Ich habe sozusagen innerlich die Wiedervereinigung noch immer nicht akzeptiert. Die neuen Bundesländer werden in meinen Augen immer die DDR bleiben. Wenn ich über den Osten rede, dann sage ich immer noch DDR dazu, und glaube mir, da bin ich wiederum nicht der Einzige. Hier macht das so ziemlich jeder so.

Und wenn ich sage, ich bin mehr Deutscher als jeder Ossi, dann beziehe ich das darauf. Zumindest lebe ich sehr viel länger in Deutschland als jeder Ossi. Und ich habe ganz sicher auch so viel für Deutschland geleistet, dass ich mir von niemandem was vorwerfen lassen muss.

Was ich/wir geleistet habe/n? Schau Dir den Aufschwung in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg an, dann weißt Du es. Wieso habt ihr denn die ganzen "Gastarbeiter" hergeholt? Nur damit jemand die Arbeit, die tonnenweise angefallen war, auch erledigt. Und was haben denn die Ossis in der Zeit geleistet? Ja, natürlich, in den letzten 15 Jahren haben sie schon ihren Beitrag geleistet, so gut es ging, aber was ist mit den 45 Jahren davor? Da hat der Osten es doch gerade mal geschafft richtig abzusaufen. Ich gebe keinem Bürger jetzt die Schuld, aber das gehört nunmal alles zusammen. Und nach der Wiedervereinigung sprang für den Westen eigentlich gar nichts dabei raus - zumindest nicht für den normalen Wessi-Bürger. Deutschland war nunmal ein Opfer der Machtkämpfe zweier größenwahnsinniger Nationen, aber warum muss man das Glück der Wessis zerstören, nur damit es den Ossis etwas besser geht?

Also komm' mir nicht mit dem Argument, dass ich nichts geleistet hätte. Irgendwann sollte man vielleicht auch mal anfangen den Ausländern für ihre Unterstützung zu danken und nicht ständig versuchen sie zu Bürgern zweiter Klasse zu machen.

https://www.computerbase.de/forum/threads/regelerweiterung-zu-3.139584/
 
Zuletzt bearbeitet: (http://www.computerbase.de/forum/showthread.php?t=139584)
@dbones
Was hat die DDR in den 45 Jahren geleistet?
In den 70ern war die DDR das Land mit der größten Produktivität.
Die DDR führte das beste Schulsystem ein - schau nach Finnland - die haben das System von der DDR übernommen, der Westen hat sogar einige Ostschüler abgekauft und die DDR erhielt als ausgleich die notwendige harte Währung.
Die DDR Technik stand nicht groß nach derer der Wessis, z.B. noch ehe der Westen die modernen "Westautos" machte stand schon lange der Plan für ein modernes Ostauto von Trabant - allerdings wurde der Plan aufgegeben da es an Rohstoffen mangelnde - also blieb es beim typischen Papptrabant.

Zum Aufschwung, Westdeutschlands erlangte den Wirtschboom nur durch den Marshall-Plan von der USA - die DDR hat alles alleine mit der Hand aufgebaut und musste zeitgleich auch noch für die UdSSR produzieren und vergiss dabei nciht das die DDR sich aller Not für einige Jahre zum Produktivsten Land der Erde gemausert hat - beachte diesen Aspekt!

Aber eigentlich ist deine Einstellung echt traurig, was war mit den Ostdeutschen vor 1945? Sind die nur wegen den Kalten Krieg keine Deutsche oder was?
Bin ich kein Deutscher obwohl meine Familie bereits seit den 15 Jahrhundert in Ostdeutschland lebt?
Solch eine Arroganz die du hier darliegst ist einfach bieter.
 
Zuletzt bearbeitet:
@dbones

Deine Meinung wird hier, denke ich, zu Recht kritisiert, weil du einfach kein bisschen Verständnis für Solidarität aufbringen kannst! In einer Gemeinschaft unterstützt man sich gegenseitig, das kann man jetzt auf alle Gesellschaften beziehen. Und die deutschen Staatsangehörigen gehören einfach zusammen, weil wir eine gemeinsame Geschichte hatten. Das Deutschland unglücklicherweise geteilt wurde, war für alle Deutschen privat und politisch schlecht. Es war doch klar, dass alle Deutschen sich die Amerikaner als Besatzer wünschten.
Mal abgesehen von der Kriegsschuld der Deutschen, hatten die Ost-Deutschen doch keine Wahl sich ein System auszuwählen!
Und Ihnen jetzt vorzuwerfen, sie hätten das Falsche gemacht, ist einfach unverschämt.

Was zusammen gehörte, wurde mit sehr viel Glück wieder zusammengefügt und dies führte auch zum Ende des Kalten Krieges und brachte der gesamten Welt eine friedlichere Lage.
Bei dieser einmaligen Lage, war es einfach nicht möglich, sich große Gedanken über die Verträglichkeit zu machen. Es war eine Ausnahmesituation und genau das verkennst du.

Vor der Wende überwies die BRD der DDR Devisen, um zu verhindern, dass das Land völlig ausblutet und die Leute durch Hungersnöte verrecken. Es sind und waren schließlich Menschen, unsere Leute!

Wenn man sich zu einer Gemeinschaft zählen will, dann gehört Solidiartität dazu. Ganz unabhängig von Geschlecht, Farbe oder Herkunft!

Demokratie und Freiheit sind dermaßen wichtig,
dass wir es uns - zu Recht - was Kosten lassen!
 
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Naja, ok, da scheint die Mehrheit ja eindeutig die Wiedervereinigung zu begrüßen. Da frag' ich mich nur, wo all die West-Deutschen stecken, die meine Meinung teilen. Denn davon gibt es so saumäßig viele, dass ihr das hier wahrscheinlich nicht mal glauben würdet.

Nicht viele denken an Solidarität und so'n Schrott. Die Leute denken an ihre eigene Situation, und die ist schlechter. So wie sich das anhört, seid ihr mit eurer Situation zufrieden. Dann seid glücklich damit, denn viele Menschen sind es nicht.
 
ich finde das System, so hart es auch klingt, ''Alle treten für einen ein'' ziemlich beschissen.. denn wenn ich mir so manch Hartz Empfänger anseh der einfach nur Geld abzogt krieg ich Agressionen..so ich schweif n bissl ab.. aber ich finds scheisse, dass die Leute ausm Westen für die DDR gerade stehen müssen und vieles fürn osten bezahlen müssen, obwohl sie das Geld selber gebrauchen könnten...Für mich ist die WIedervereinung einer der gravierensten Gründe, dass Deutschland jetzt am Arsch ist.. naja ich hab ja nichts gegen die Leute ausm Osten..aber gegen die Politik die die Wiedervereinigung geregelt hat..
 
@dbones

deine Aussagen sind mehr als traurig. :(

ich werde mich auch nur auf einige deiner Zitate beschränken, da da ich sonst fast jeden Satz von die kommentieren müßte.

dbones schrieb:
Ich beziehe mich einfach darauf, dass alle DDR-Bürger von allen Vorteilen profitieren durften, die die BRD-Bürger über viele Jahre hart erarbeitet und aufgebaut haben, deswegen die Bezeichnung "Schmarotzer". Das Wort klingt halt hart, soll aber mehr oder weniger nur Nutznießer heißen.
welchen Vorteil meinst Du ?
ich kenne nur einen Vorteil - "Die Freiheit" - , und die muß man sich nicht erarbeiten.
Den Rest (materielle Vorteile) müßen (mußten) wir genauso wie Du mit Geld bezahlen.

dbones schrieb:
Ich kenne kein Beispiel, wo die Wessis direkt von der DDR, also von der Wiedervereinigung profitiert hätten. Das war doch echt nur im Sinne des Ostens. Ich pfeif' jetzt mal auf zwischenmenschliche Beziehungen, oder so einen Schwachsinn. Es geht mir hier nur um Wirtschaftliches und Finanzielles.

Weil du dich damit wahrscheinlich auch nicht beschäftig hast.
In deiner Naivität glaube ich auch nicht das dir die "Treuhand" was sagt. Viele Betriebe (Firmen) wurden oft zu einen symbolischen Wert von 1,-DM verscherbelt.
Und woher kamen die Käufer, und was geschah danach? Wo sind die versprochenen Arbeitsplätze von den Käufern? Wo sind die Maschinen? Wo sind die Produktionsmittel? Frage mal die großen Konzerne, frage mal die Nichtsnutze aus dem westlichen Teil Deutschlands die von heute auf morgen eine Kapitalgesellschaft gegründet haben, um die Betriebe aufzukaufen, auszuschlachten und in anderen Ländern verkauft haben!

dbones schrieb:
Was bringt's denn, wenn der Staat erstmal Kohle rausrückt, nur damit die Leute konsumieren können, er dann aber selbst weniger hat? Der "Aufschwung" Anfang der 90-er gibt nur ein verfälschtes Bild wieder.

du meinst doch nicht etwa die 200 DM Begrüßungsgeld, die gingen doch sofort wieder in den Handel über und zwar im westlichen Teil Deutschlands. Das Geld wurde doch hauptsächlich für Konsum ausgegeben. -billiger Tant - (wie geschäftstüchtig auf einmal viele westdeutsche Bürger waren :D ) Also war es doch mehr ein Geschenk an der westdeutschen Wirtschaft seitens der Bundesregierung.

dbones schrieb:
...Und wenn ich sage, ich bin mehr Deutscher als jeder Ossi, dann beziehe ich das darauf. Zumindest lebe ich sehr viel länger in Deutschland als jeder Ossi.

oohhaaa... starker Tobak, jetzt rate mal was wir in der DDR für eine Staatsbürgerschaft hatten? - nein nicht Ossi - sondern deutsch :D ,
welche Du noch nichtmal besitzt ! :evillol:

dbones schrieb:
Und zu Deinem letzten Satz: mein Pass mag zwar nicht von einer deutschen Behörde ausgestellt worden sein, aber ich bin mehr Deutscher als jeder Ossi, denn ich habe schon was für dieses Land getan, da gab's hier noch gar keine Ossis. Nicht nur ich, sondern schon zwei Generationen von allen möglichen Ausländern vor mir.

Was zur Hölle gibt dir das Recht sowas zusagen ? :mad:
meine Großeltern haben größtenteils in Deutschland gelebt, mein Vater ist in Deutschland geboren. Sie und hunderte Generationen vor mir haben in diesem Land gelebt und es aufgebaut ! Da kommst Du mit deinen 2 Generationen und stelltst dich über die Ostdeutschen ??? :freak:

dbones schrieb:
Was ich/wir geleistet habe/n? Schau Dir den Aufschwung in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg an, dann weißt Du es. Wieso habt ihr denn die ganzen "Gastarbeiter" hergeholt? Nur damit jemand die Arbeit, die tonnenweise angefallen war, auch erledigt.

Ihr durftet beim Aufschwung mitwirken, weil es der BRD durch die Westmächte so gut ging, daß es für die restlichen Arbeiten an Arbeitskräfte mangelte.
Aber den Aufschwung haben die Deutschen eingeleitet, bessergesagt die Frauen (bekannt auch als Trümmerfrauen), Kinder und die Alten. Sie haben die Trümmerwüste Deutschland aufgebaut. Für lumpige Pfennige oder Brot und Butter, und zur jeder Witterung und Jahreszeit haben Sie für Deutschland geschuftet, viele ohne Obdach sowohl in Ost und West. Sie sind es die in Deutschland was geleistet haben. Nicht wie Du welcher im wohlgenährten Deutschland geboren wurde und sich jetzt als Leistungsträger darstellt.
 
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