Der Daedalus
Commander
- Registriert
- Jan. 2002
- Beiträge
- 2.266
Hallo,
seid einiger Zeit beschäftigt mich diese Frage. Worin für mich das Problem liegt möchte ich kurz an einem Beispiel erläutern:
Vor einiger Zeit gab es in einem Nachbarort einen schweren Verkehrsunfall bei dem ein junger Erwachsener (ohne eigene Schuld) schwerst verletzt wurde. Einige Tage später standen die Eltern vor einer grausamen Entscheidung:
Der Junge wurde zu dem Zeitpunkt nur von Maschinen am Leben erhalten. Zwar gab es eine kleine Chance darauf, dass die Lebensfunktionen wieder zurück kommen und er von den Maschinen weg kommt, aber dann wäre er in jedem Fall geistig schwerst behindert geblieben, da das Gehirn eine geraume Zeit unterversorgt war mit Sauerstoff.
Die Eltern mussten sich entscheiden, ob sie die Lebenserhaltenden Maschinen abschalten lassen und ihrem Sohn somit dem Tod übergeben, oder ob sie die Maschinen weiter ihre Arbeit tun lassen.
Sie entschieden sich für das Abschalten der Maschinen.
Wenn ich mir selbst vorstelle ich wäre in der Situation, so kann ich bestenfalls erahnen wie schwer und wie grausam eine solche Entscheidung sein muss.
Ich würde mir im Nachhinein immer wieder die Frage stellen ob ich das Richtige getan habe. Ich müsste vermutlich damit leben das andere die dem Unfallopfer nahestanden die jeweilige Entscheidung nicht so einfach akzeptieren. ....
Es gibt mittlerweile auch in Deutschland Patientenverfügungen (Patiententestatmente) in denen man sich schon im Vorfeld gegen solche Maßnahmen entscheiden kann, aber auch hier zwingt uns die Medizin eine schwere Entscheidung auf die man nicht "eben so" fällen kann und will.
Die Frage die hieraus für mich resultiert:
- Sollte Medizin alles können was nur irgendwie möglich ist?
- Wo sin die Grenzen medizinischer Forschung?
- Ist es möglich diese Grenzen zu definieren?
Ich sehe gerade in jüngster Zeit viele Bemühungen der Medizin mit einem kritischen Auge. Zwar habe auch ich indirekt davon Profitiert indem der medizinische Fortschritt dafür gesorgt hat, dass geliebte Menschen heute noch unter uns weilen, aber dennoch denke ich nicht, dass wir z.B. an der "Formel für die Verdoppelung der Lebenserwartung" forschen sollten.
Die moderne Medizin schafft es Menschen am Leben zu erhalten die im Grunde nur noch eine Hülle ohne jegliche eigene Körperfunktion oder Reaktion sind. Auch hier sollte irgendwo eine Grenze existieren.
P.S.:
Ich möchte keine Diskussion über 2 Klassen Medizin, kapitalistische Forderungen der Pharmakonzerne, ...
Wer sich daran nicht halten kann und es nicht schafft das Thema unter den von mir genannten ethischen Fragestellungen zu diskutieren, der sollte lieber andere Threads suchen um sich auszutoben ...
seid einiger Zeit beschäftigt mich diese Frage. Worin für mich das Problem liegt möchte ich kurz an einem Beispiel erläutern:
Vor einiger Zeit gab es in einem Nachbarort einen schweren Verkehrsunfall bei dem ein junger Erwachsener (ohne eigene Schuld) schwerst verletzt wurde. Einige Tage später standen die Eltern vor einer grausamen Entscheidung:
Der Junge wurde zu dem Zeitpunkt nur von Maschinen am Leben erhalten. Zwar gab es eine kleine Chance darauf, dass die Lebensfunktionen wieder zurück kommen und er von den Maschinen weg kommt, aber dann wäre er in jedem Fall geistig schwerst behindert geblieben, da das Gehirn eine geraume Zeit unterversorgt war mit Sauerstoff.
Die Eltern mussten sich entscheiden, ob sie die Lebenserhaltenden Maschinen abschalten lassen und ihrem Sohn somit dem Tod übergeben, oder ob sie die Maschinen weiter ihre Arbeit tun lassen.
Sie entschieden sich für das Abschalten der Maschinen.
Wenn ich mir selbst vorstelle ich wäre in der Situation, so kann ich bestenfalls erahnen wie schwer und wie grausam eine solche Entscheidung sein muss.
Ich würde mir im Nachhinein immer wieder die Frage stellen ob ich das Richtige getan habe. Ich müsste vermutlich damit leben das andere die dem Unfallopfer nahestanden die jeweilige Entscheidung nicht so einfach akzeptieren. ....
Es gibt mittlerweile auch in Deutschland Patientenverfügungen (Patiententestatmente) in denen man sich schon im Vorfeld gegen solche Maßnahmen entscheiden kann, aber auch hier zwingt uns die Medizin eine schwere Entscheidung auf die man nicht "eben so" fällen kann und will.
Die Frage die hieraus für mich resultiert:
- Sollte Medizin alles können was nur irgendwie möglich ist?
- Wo sin die Grenzen medizinischer Forschung?
- Ist es möglich diese Grenzen zu definieren?
Ich sehe gerade in jüngster Zeit viele Bemühungen der Medizin mit einem kritischen Auge. Zwar habe auch ich indirekt davon Profitiert indem der medizinische Fortschritt dafür gesorgt hat, dass geliebte Menschen heute noch unter uns weilen, aber dennoch denke ich nicht, dass wir z.B. an der "Formel für die Verdoppelung der Lebenserwartung" forschen sollten.
Die moderne Medizin schafft es Menschen am Leben zu erhalten die im Grunde nur noch eine Hülle ohne jegliche eigene Körperfunktion oder Reaktion sind. Auch hier sollte irgendwo eine Grenze existieren.
P.S.:
Ich möchte keine Diskussion über 2 Klassen Medizin, kapitalistische Forderungen der Pharmakonzerne, ...
Wer sich daran nicht halten kann und es nicht schafft das Thema unter den von mir genannten ethischen Fragestellungen zu diskutieren, der sollte lieber andere Threads suchen um sich auszutoben ...