cyberpirate schrieb:
Bleibt noch zu schauen wie es über Satellite ausseiht.
Für die Anbindung einer Schule aufgrund der hohen Latenz absolut ungeeignet. Breitband Internet via Satellit eignet sich nur gut für Streaming, große Daten-Downloads sowie aufgrund der großen
Ausleuchtungszone für anonymisierte Datenübertragung, da dort die hohe Latenz der Round Trip Time, vor allem unter der Verwendung des UDP Protokolls, weniger stark zum Tragen kommt.
Schon allein durch die großen Entfernungen und trotz der
Lichtgeschwindigkeit von etwa 300.000 km/s ergeben sich z. B. mit geostationären Satelliten von der Erdstation zum Satelliten und zurück zum Dienstnehmer Signallaufzeiten von mindestens 239 ms. Bei bidirektionaler Kommunikation über den Satelliten muss für den Hinweg von Anfragen und den Rückweg einer Antwort diese Strecke zweimal überwunden werden. Zusammen mit anderen Verzögerungsfaktoren ergeben sich Latenzen zwischen 500 und 700 ms, was vergleichsweise deutlich schlechter ist als z. B. die bei Modemeinwahl üblichen Latenzen von 150–200 ms.
DSL-Latenzen liegen größenordnungsmäßig bei 20 ms.
Quelle:
Wikipedia - Internetzugang über Satellit
Deutlich zielführender als so eine Lösung via Satellit, wäre es auf eine Richtfunkstrecke zu setzten. Das weniger von Stören belastete 60GHz Band würde sich sehr gut für die Tunnelung eines Glasfaseranschlusses eigenen, denn dort sind Übertragungsraten von bis zu 2GBit/s möglich und Latenzen für die Teilstrecke im Bereich von 1-2ms die Regel.
Passende und vor allem sehr preiswerte Produkte bietet dazu Mikrotik an:
MikroTik Wireless Wire Cube 60G ac, 2er-Pack -> Reichweite 800m
MikroTik RouterBOARD LHG 60 GHz, Wireless Wire Dish Kit -> Reichweite 1500m
Als Alternative im 60GHz Band wäre auch der
Ubiquiti GigaBeam Long Range -> Reichweite 2000m+ eine interessante Option.
Im Alpenraum ist es schon längst Gang und Gebe, dass Hütten und Bergstationen von Seilbahnen inkl. Restaurant per lizenzfreiem Richtfunk im 2.4, 5 und 60GHz Bereich mit Breitband Internet versorgt werden.
Meist dient ein öffentliches Gebäude mit Glasfaserasnchluss, wie z.B. das Gemeindeamt oder die Feuerwehr als Basistation für den Uplink per Richtfunk auf den Berg:
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Internet am Großglockner über WLAN Richtfunk
Wie die zwei voran gegangen Verlinkungen zeigen, ist das mitunter kein brandneues Thema mehr und die Lösungen haben sich bereits im Einsatz mehr als nur bewährt, da bereits ganze Skiregionen auf die Anbindung ihrer Gebäude auf dem Berg via Richtfunk setzen.
Aus diesem Grund kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen, in Kontakt mit einem professionellen Dienstleister zu treten. Damit würden auch so absurde und ungeeignete Ideen wie Internet via Satellit von vorne herein ausgeschlossen werden.
Mit einer Application Layer Firewall, welche Load Balancing unterstützt, sowie einer Breitband-Richtfunkstrecken, dürftet ihr als Schule, im Bezug auf die jetzige Situation, wohl am flexibelsten aufgestellt sein. Der DSL Anschluss kann somit auch weiterhin betrieben werden und als praktischer Fallback genutzt werden.