Mehrere SSDs zusammenfassen unter Windows 10 - Speicherpool?

rongador

Commander
Registriert
Mai 2011
Beiträge
2.593
Hi,

ich verwende drei SSDs im System und möchte insgesamt aber nur zwei Laufwerke (C: und D:) unter Windows 10 verwenden. Eine SSD nur für die Windows Partition und die beiden anderen SSDs gerne zusammengefasst zu einem Laufwerk. Bisher hatte ich das per RAID 0 erreicht, was bei SSDs aber ja zwei Nachteile hat: Die Zugriffszeiten werden gesenkt und der TRIM-Befehl nutzt nichts mehr, die Lebensdauer der SSDs wird dadurch gesenkt.

Ich habe jetzt vom "Speicherpool" unter Windows 10 gelesen. Hat dahingehend jemand Erfahrung? Ist es möglich und hat es keinerlei Nachteile, wenn ich zwei der SSDs darüber zu einer Festplatte "zusammenfüge"?

Warum ich das machen möchte: Ich arbeite mit meinem PC und möchte die Dateien nicht über mehrere Festplatten verteilen, sondern C: für Windows, Programme und Spiele haben und D: für alle meine Arbeitsdateien mit allen meinen festgelegten wichtigen Ordnern, die ich nicht auf mehrere Platten verteilen möchte.

Was ich mich in diesem Bezug auch frage: "Erkennt" Windows 10 denn diese zwei "zusammengefassten" Festplatten auch dann noch, wenn ich Windows 10 komplett ganz frisch neuinstalliere? Ich weiß, dass man z.B. die Systemplatte (also C:) nicht mit den beiden anderen Platten zusammenfassen kann, was auch sinnvoll ist - aber würde ein "frisch installiertes Windows" denn die zwei anderen zusammengefassten SSDs auch noch als "eine" Festplatte mit all ihren Daten darauf erkennen? Oder muss man das alles nach einer Neuinstallation erneut einrichten und alle darauf befindlichen Daten sind "weg"?

Gruß
 
kannst machen und nennt sich JBOD (just a buch of disks) und ist auch eine art raid. nachteil ist das es bei einer neuinstallation hops gehen kann.

ich würds ja nicht machen und lieber 3 laufwerke haben als 2 mit der gefahr alles zu verlieren.
ggf die kleineren ssd gegen eine tauschen die viel größer ist?
 
Eine Art Raid, aber ohne die Nachteile eines Raid 0, oder? Das bedeutet, die Zugriffszeiten werden nicht negativ beeinflusst auch die Lebensdauer nicht? Bei Raid 0 bringt ja zum Beispiel der TRIM Befehl auch nichts - wie ist das bei einem solchen Pool?

Und was bedeutet, es "kann" hops gehen? Wovon ist das abhängig?

Ich mache ohnehin Backups meiner Daten, aber bislang war es immer praktisch, dass bei einer Neuinstallation von Windows 10 die "Daten"-Festplatte immer unberührt blieb.
 
rongador schrieb:
Ich habe jetzt vom "Speicherpool" unter Windows 10 gelesen. Hat dahingehend jemand Erfahrung? Ist es möglich und hat es keinerlei Nachteile, wenn ich zwei der SSDs darüber zu einer Festplatte "zusammenfüge"?

Kannst du machen, bekommst so aber letztlich auch ein Raid. Einfacher wäre es vielleicht, wenn du der dritten SSD gar keinen Laufwerksbuchstaben zuweist, sondern wie unter Linux einen Pfad.

1593691735022.png


Dann hast du D: auf einer SSD und D:\Spiele auf der anderen.

rongador schrieb:
Was ich mich in diesem Bezug auch frage: "Erkennt" Windows 10 denn diese zwei "zusammengefassten" Festplatten auch dann noch, wenn ich Windows 10 komplett ganz frisch neuinstalliere?

Ja! Sie müssen dann lediglich "Online" geschaltet werden in der Datenträgerverwaltung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Christian1297 und wupi
Spiele sind in meinem Fall zu vernachlässigen, wie gesagt, auf C: sollen Windows, Programme und Spiele liegen - die SSD wird einfach ganz normal als C: verwendet. Aber die beiden anderen SSDs hätte ich eigentlich gerne zusammen als D:, weil es dann weitaus einfacher wäre, die Daten (Ordner, Struktur usw.) zu organisieren - weißt Du, was ich meine?

Wenn ich eine SSD als "Pfad" einbinde (habe ich bislang noch nie gemacht), erscheint denn dann diese Festplatte gemeinsam mit der anderen als D: in der Laufwerksübersicht oder wie darf ich das verstehen?
 
mein "kann hops gehen" meint in meinem fall das ich nicht sagen kann ob es bei neuinstallation hops geht oder eben nicht.
bei jeglicher art von raid via betriebssystem würde ich davon ausgehen das es stirbt wenn man neu installiert. bei einem hardware raid bin ich mir auch nicht sicher aber da wird es eher bestehen bleiben.
 
Im Raid 0 des Chipsatzes werden bei Intel Systemen schon seit Ewigkeiten die Trim Befehle durchgeschleust. Bei AMD ist das m. E. nach ab Chipset Driver Ver 17.10 und Mitte 2017 der Fall. Da geht nix auf die Lebensdauer der SSDs.

Desweiteren werden die Zugriffszeiten der SSDs nicht gesenkt (was nicht schlechter sondern sogar besser wäre) sondern praktisch kaum beeinflusst. Es ist praktisch irrelevant.

Ich würde es so lassen wie es ist und nicht auf das wirklich performanceschwache Speicherpooling setzen.
 
Ja, beim Hardware-Raid hatte ich bislang nie Probleme. Neuinstallationen von Windows 10 verliefen problemlos, die Festplatte D: (RAID 0) mit meinen Daten blieb immer unberührt. Habe aber gerade gelesen, dass z.B. das Thema TRIM auch kein Thema ist bei mir, weil mein Chipsatz und Intel-Treiber das auch bei RAID unterstützen. Dachte nur, die Zugriffszeiten leidern sehr unter Raid 0.
Ergänzung ()

@Humptidumpti Du meinst also, dass OHNE Raid (0 in diesem Fall) die Zugriffszeiten nicht besser wären, z.B. beim Starten von Programmen, Öffnen von Dateien usw.? Ich dachte echt, dass die Zugriffszeiten beim Raid 0 leider viel höher sind, weil ja alles auf 3 Platten verteilt wird.
 
Wo hast Du denn den Unsinn mit den schlechteren Zugriffszeiten her? Und wieso sollte das so sein, von Bugs im Setup abgesehen?
 
Das Thema Zugriffszeiten spielt eine Rolle wenn man verschieden Schnelle Festplatten (HDDs mit 7200U/min und 5400U/min) miteinander mixt. Da die Festplatten quasi aufeinander warten müssen kann es hier zu einer Erhöhung der Zugriffszeiten kommen. Bei SSDs ist das absolut irrelevant.
 
@GrumpyCat Es steht auf etlichen Webseiten, google selbst mal nach. Und es erscheint ja auch total logisch - wenn man auf EINE Festplatte zugreift, wo alle Daten genau an einem Ort liegen (mal als verbildlichendes Beispiel: Eine komplette Pizza), ist die Zugriffszeit natürlich kürzer (besser) als wenn die Daten, auf die man zugreift auf drei Festplatten "verteilt" sind (man also erst einmal die gedrittelte Pizza sammeln und zusammenfügen muss).
Ergänzung ()

@Humptidumpti Ah, das klingt gut - zumal ich drei identische SSDs mit identischer Größe und demselben Hersteller/Model verwende.
 
Nein, das ergibt gar keinen Sinn, denn der Rechner fordert in dem Fall gleichzeitig von den drei Speicherorten ihr jeweiliges Drittel Pizza an. Im Idealfall ist hier die Geschwindigkeit also sogar dreimal so hoch wie nur mit einem Speicherort (und die Latenzzeit identisch und nicht etwa schlechter).

Das "Suchen" und "Zusammenfügen" fällt geschwindigkeitsmäßig nicht ins Gewicht bei PCs (das Lookup der Positionen der Daten läuft typischerweise über Bäume oder Hashtables, also O(logN) oder O(1); das Zusammenfügen ist ein memcpy, der sowieso anfällt. Bei Interesse googeln.).
 
@GrumpyCat Ja, die Geschwindigkeit (Datendurchsatz) ist auf jeden Fall "höher" (also schneller), aber der Datendurchsatz ist nicht dasselbe wie die Zugriffszeit. Naja, irgendwie widersprechen sich da die vielen Artikel im Netz. Hm.
 
Meine persönliche Erfahrung: Von Software-RAID (bezieht auch JBOD mit ein) würde ich komplett die Finger lassen. Das hat bei mir schon zu den kuriosesten Fehlern geführt. Unter anderen, dass ich längere Zeit eine per U.2 auf M.2 Adapter angeschlossene 15.36TB Micron 9300 Server-SSD nicht ans laufen bekam. Zudem hat man dann auch immer viel "Spaß" bei einen Mainboardwechsel. Btw sollte trotz RAID eigentlich der TRIM-Befehl vom Mainboard an die SSD weitergereicht werden. Das sollte an für sich weniger ein Hindernis darstellen.
 
@Dunkeltier Ja, das mit dem TRIM hat sich offenbar geklärt. Aber bei einem Mainboardwechsel hat man IMMER Spaß - mein aktuelles RAID 0 wird einen Mainboardwechsel auch nicht überleben - da muss ich zwangsläufig ein Backup machen und dann (wenn ich denn möchte) beim neuen Mainboard und identischen Festplatten erneut ein RAID einstellen. Das wird meines Wissens ja nicht einfach so passend übernommen.
 
Naja, bei mir hatte des Öfteren ein Wechsel von einer zur anderen Intel-Plattform geklappt. Bei AMD habe ich diesbezüglich weniger Erfahrungen, bin seit langer Zeit das erste Mal wieder mit dem 3950er und einer X570 Plattform im AMD-Lager unterwegs.
 
Ich verwende auch Intel, würde mich aber niemals darauf verlassen, dass ein RAID beim Mainboard-Wechsel erhalten bleibt (vor allem zu einem ganz anderem Modell). Backup, Backup, Backup :-)
 
DarkInterceptor schrieb:
...
bei jeglicher art von raid via betriebssystem würde ich davon ausgehen das es stirbt wenn man neu installiert. ...
Sachen wie LVM in Linux und Storage Spaces (Speicherplätze) in Windows 8/10 Home/Pro sind gerade dafür da, dass man die sehr wahrscheinlich wieder herstellen kann, nachdem einem das Mainboard abgeraucht ist. Ich will das jetzt nicht per sé empfehlen, aber genau das ist der Vorteil von modernem Volume Management. Kein Mensch würde auf NAS einen ZFS zPool erstellen, wenn der nicht wiederherstellbar wäre. Un d selbst ohne Volume Management höre ich von Linux-Admins immer wieder, dass die ihren mdraid-Pool bei Systemänderungen mitnehmen können und ohne LVM klarkommen, weil echtes Software-RAID nicht die Nachteile eines Fake-RAID ("Mainboard-RAID") habe.

Man muss sich dafür mit den Verwaltungswerkzeugen auskennen und am besten lernen, was man tut, bevor man es auf unverzichtbaren Datenpools probiert. Aber möglich ist es. Und deswegen werden wir irgendwann auch kein RAID mehr anders als über die Volume-Management-Lösungen von ZFS, btrfs, APFS, Storage Spaces oder LVM machen.

Hardware-RAID ist nur sicher, wenn man einen mittleren dreistelligen Betrag für einen RAID-Controller ausgibt - und wer will das für zu Hause? Und was mache ich, wenn die RAID-Controller-Karte stirbt? Dann ist das RAID weg.
 
Zurück
Oben