Mehrere SSDs zusammenfassen unter Windows 10 - Speicherpool?

rongador schrieb:
ist die Zugriffszeit natürlich kürzer (besser) als wenn die Daten, auf die man zugreift auf drei Festplatten "verteilt" sind
Es liegt nicht an der Verteilung sondern an der zusätzlichen Latenz des RAID.
Die ist aber ein Witz. Wenn dich sowas stört dann dürftest du auch keine SATA SSDs mehr verwenden sondern nur noch NVMe oder Optane.

Ich würde SSDs nur so zusammenfassen dass sie dir zwar als 1 Datenträger angezeigt werden, aber jede SSD für sich noch autark funktioniert und ihre eigenen Daten hat.
 
rongador schrieb:
Dachte nur, die Zugriffszeiten leidern sehr unter Raid 0.
Sie leidet, weil ja die globalen Zugriffe auf das RAID in lokalen auf die einzelnen Platten verwandelt und die Daten die von den einzelnen Platte kommen, dann im Puffer korrekt zusammengesetzt und weitergereicht werden müssen. Bei den Optane mit ihrer extrem geringen Latenz kann man dies in Benchmarks deutlich sehen, bei normalen SSDs ist der Effekt so gering, dass ich nicht "sehr" sagen würde und in Benchmarks kompensieren die größeren Puffen den Effekt oft, weshalb es Leute gibt die die Tatsache das die Latenz höher ist, schlicht abstreiten.
rongador schrieb:
beim Hardware-Raid
Du meinst Chipsatz RAIDs, die sind keine echten Hardware RAIDs sondern Fake RAIDs, da die CPU die eigentliche Arbeit ausführt.
rongador schrieb:
Ja, die Geschwindigkeit (Datendurchsatz) ist auf jeden Fall "höher" (also schneller), aber der Datendurchsatz ist nicht dasselbe wie die Zugriffszeit. Naja, irgendwie widersprechen sich da die vielen Artikel im Netz. Hm.
Die Bandbreite wird höher, die Latenz steigt aber auch. Um mal einen Autovergleich zu bemühen: Die Höchstgeschwindigkeit steigt, die Beschleunigung wird aber schlechter, also von 0 auf 100 dauert es länger. Es gibt übrigens Länder wo man die Geschwindigkeit eines Autos nur anhand der Beschleunigung bewertet, weil man dort eben die Höchstgeschwindigkeit sowieso nicht ausfahren kann/darf.
rongador schrieb:
Ich verwende auch Intel, würde mich aber niemals darauf verlassen, dass ein RAID beim Mainboard-Wechsel erhalten bleibt
Solange sich das Format der Metadaten des RAIDs nicht ändert, kann man ein RAID problemlos auf eine neue Hardware übernehmen und bei Intel hat sich das Format der Metadaten der Chipsatz RAIDs ewig nicht geändert und Intel hat die Unterstützung dafür sogar beim Linux md SW RAID implementiert, man kann damit Intels Chipsatz RAIDs auch problemlos unter Linux mounten und auch so manches RAID von einem echten Hardware RAID Controller. Deren Hersteller ändern übrigens das Format der RAID Metadaten auch nicht in jeder Generation, es ist also Quatsch wenn man immer wieder lies es wäre dann nötig bei Ausfall des Controllers den genau gleichen Controller wieder beschaffen zu müssen. Dies kann im schlimmsten Fall mal passieren, sehr viel wahrscheinlicher ist aber, dass auch die Nachfolger das Format der Metadaten noch unterstützen, so wie es bei den Intel Chipsatz RAIDs ja auch sehr vielen Chipsatzgenerationen der Fall ist.

Wie es bei AMD ist, weiß ich nicht, da steckt ja nun Technik von ASMedia drin und so ein Technologiewechsel kann dann dazu führen, dass sich auch das Format der Metadaten der RAIDs ändert. Auch bei den Hardware RAID Controllern, da gab es ja vor ein paar Jahren etliche Übernahmen.
 
@Holt Okay, dann frage ich Dich (nur Dich) nach Deinem Rat: Ich habe 3 x 1 TByte SSDs - sollte ich sie zu einem RAID 0 zusammenfügen (damit ich gewissermaßen 1 zusammengefasste SSD habe, die ich dann nach Belieben in Partitionen aufteilen kann) oder soll ich die 3 x 1 TByte so lassen wie sie sind, also auch drei Laufwerksbuchstaben? Oder wie würdest Du es machen?
 
Wenn Du das RAID sowieso partitionieren möchtest, wäre die Frage ob 3 einzelne Laufwerke mit je 1TB so daneben wären. Die andere Frage ist was Du damit machst, dazu schreibst Du ja recht wenig:
rongador schrieb:
wie gesagt, auf C: sollen Windows, Programme und Spiele liegen - die SSD wird einfach ganz normal als C: verwendet. Aber die beiden anderen SSDs hätte ich eigentlich gerne zusammen als D:, weil es dann weitaus einfacher wäre, die Daten (Ordner, Struktur usw.) zu organisieren
Wenn die Daten die auch den beiden anderen liegen wie bei Videoschnitt oft von einer auf die anderen kopiert werden, dann wären getrennte Laufwerke ggf. sogar besser als ein RAID 0, da normale SSDs bei parallelen Lese- und Schreibvorgängen auch einbrechen und bei Einzellaufwerken würde dann von einer nur gelesen und auf der anderen nur geschrieben, während im RAID 0 beide SSDs sowohl Lesen als auch Schreiben müssen. Sollte es Dir aber vor allem darum gehen ein großes Volumen mit mehr als 1TB Kapazität zu bekommen, dann mache ein RAID 0.
 
Ich mache tatsächlich sehr viel mit Videobearbeitung - die Partitionen teile ich deshalb auf, weil ich C: als Laufwerk für Windows, Programme und Spiele möchte (1 TByte) und D: soll eine 2 TByte große Platte sein (ich weiß, formatiert sind es weniger als 2 TByte usw.). Ich hätte ungerne drei Laufwerke, weil es tatsächlich schwieriger wäre mit der Organisation all meiner Daten. Sollte es aber unterm Strich wirklich große Vorteile bringen, würde ich auch die 3 x 1 TByte als einzelne Laufwerke hinnehmen.

Macht es wirklich einen spürbaren großen Unterschied aus bei Videobearbeitung und Dergleichem? Hast Du da vielleicht Zahlen (nur zur Veranschaulichung, müssten nicht exakt sein - nur damit ich das besser einschätzen kann).
 
rongador schrieb:
ich weiß, formatiert sind es weniger als 2 TByte
Nein, sind es nicht, nur rechnet Windows intern auf Basis von Zweierpotenzen und zeigt aber statt der dafür korrekten Binärpräfixe, also TiB als Einheit für Tebibyte die im Internationalen Einheitensystem (SI) definierten Dezimal-Präfix an. Der Verlust durch die Formatierung ergibt sich nur durch die Metadaten, die aber in Spare angelegte Dateien sind, deren Größe bei Bedarf also wächst. Bei einer frisch formatierten 10TB HDD mit einer großen Partition sehen der Eigenschaften so aus:

Properties_10TB_HDD_9.09TB.png


Die Metadaten des leeren Filesystems belegen hier 400MB bzw. 381MiB und man sieht in der rot eingerahmten Angabe, dass es sogar etwas mehr als 10TB sind, denn die HDD und SSD Hersteller liefern kein Byte weniger als angegeben ist, sondern ein paar mehr weil die International Disk Drive Equipment and Materials Association (IDEMA) eindeutig definiert hat wie viele LBAs eine HDD oder SSD bei einer beworbenen Kapazität haben muss bzw. welche Kapazität bei wie vielen nutzbaren LBAs beworben werden darf.

Bei den für SSDs und HDDs die nicht 4kn Modelle sind, üblichen 512 Byte pro LBA lauten die Formeln:
rongador schrieb:
Sollte es aber unterm Strich wirklich große Vorteile bringen, würde ich auch die 3 x 1 TByte als einzelne Laufwerke hinnehmen.
Der größte Vorteil der Einzellaufwerke ist, dass bei Ausfall eines Laufwerks auch nur die Daten von diesem einen aus dem Backup wiederherzustellen braucht bzw. eben nur die von dem verliert, die noch nicht im letzten Backup stehen. Bzgl. der Organisation der Daten muss jeder seinen eigenen Weg finden mit dem er glücklich ist und ebenso die Prioritäten setzen. Ob nun ein großes Volumen oder vielleicht die System SSDs einzeln und die beiden anderen in ein RAID 0 oder alle drei einzeln, musst Du am Ende auch selbst entscheiden.
 
Das war jetzt leider keine Antwort auf meine Frage (das Thema des Formatierens wollte ich jetzt gar nicht aufgreifen, ich habe nur geschrieben, dass bei einer 2 TByte Platte natürlich schlussendlich nicht volle 2 TByte nutzbar sind).

Es ging mir jetzt um das Thema "Videobearbeitung" und die tatsächlichen Vorteile, wenn ich kein RAID 0 verwende, sondern drei einzelne SSDs. Auch das Thema Backup oder "wie ich meine Daten organisiere" sind jetzt nicht relevant, ich habe da ein gutes System.
 
rongador schrieb:
ich habe nur geschrieben, dass bei einer 2 TByte Platte natürlich schlussendlich nicht volle 2 TByte nutzbar sind).
Doch, Du kannst 2TB nutzen, nur Windows zeigt es komisch an.
rongador schrieb:
Es ging mir jetzt um das Thema "Videobearbeitung" und die tatsächlichen Vorteile, wenn ich kein RAID 0 verwende
Das hatte ich doch schon geschrieben: Wenn Du durch dir Nutzung als Einzellaufwerk vermeiden kannst, dass es zu gleichzeitigen Lese- und Schreibzugriffen auf eine der SSDs kommt, kann dies sogar schneller sein als ein RAID 0 bei dem dies dann bei beiden SSDs der Fall wäre.
 
@Holt Daher fragte ich nach Zahlen, die das veranschaulichen bzw. belegen, welchen Unterschied man da erwarten kann.
 
Wie erwartest Du konkrete Zahlen ohne überhaupt die konkreten SSDs genannt zu haben oder sonst irgendwelche Details zum System? Google selbst nach Reviews wo parallele Lese- und Schreibvorgänge gebencht wurden.
 
... och Mensch.

Hast Du da vielleicht Zahlen (nur zur Veranschaulichung, müssten nicht exakt sein - nur damit ich das besser einschätzen kann)

Ich habe nirgendwo "exakte Zahlen" erfragt. Egal. Schon gut.
 
Ich bin inzwischen auch von einfachen erweiterten Volumen auf den Speicherpool umgestiegen.
Das tolle an dem Ding ist doch: Du kannst Laufwerke aus dem Pool schmeißen um sie z.b. durch größere oder schnellere Laufwerke zu ersetzen, und das Programm sortiert die Daten entsprechend um.
Nebenbei werden die Laufwerke gleichzeitig beschrieben und nicht einzeln, was dem Wear-Leveling zuarbeitet.

Speicherpool.jpg

Bei mir fliegen als nächstes die beiden uralten 512er raus, und werden durch ein oder zwei TB-Laufwerke ersetzt.

Ach ja ... hat schon jemand BACKUP, BACKUP, BACKUP geschrieben? Fällt ein Laufwerk aus: Alles weg.
Passiert mir ab und an nach einem Bios-Update (ich muss den PCIe-Slot mit der 4-Fach M.2-Karte umschalten).
Glücklicherweise ist auch sofort wieder alles da, wenn das fehlende Laufwerk (inkl. Daten) dazukommt^^
 
Ja, ich schreibe immer "BACKUP, BACKUP, BACKUP" :-) Und diesen Speicherpool richtet man mit den Bordmitteln von Windows 10 ein, oder?
 
Jupp, einfach Windows-Taste und Speicher tippen.
Ach ja, worüber Du eventuell stolpern könntest ... Du gibst nicht die exakte Größe an .. bei mir sieht man z.b. 10TB.
Achte beim Erstellen darauf, dass Du Werte oberhalb von 2TB angibst, sonst erstellt das System im schlimmsten Fall ein MBR-Laufwerk, das int der Größe (später) beschränkt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit dem Storage Space hatte ich auch mal versucht, aber als ich 2x MX500 2TB und 1x 1TB Toshiba XG3 kombinieren wollte habe ich immer nur Fehler bekommen.

Irgendwann hatte ich die Schnauze voll und die beiden MX500 zu einem dynamischen Datenträger zusammengefasst, mit aktuell 42% Belegung wird das auch mittelfristig reichen.

Dunkeltier schrieb:
Unter anderen, dass ich längere Zeit eine per U.2 auf M.2 Adapter angeschlossene 15.36TB Micron 9300 Server-SSD nicht ans laufen bekam.
Der Neid ist nicht grade klein^^
 
@HisN Und bei einer Windows Neuinstallation (oder einem großen Update) bleibt dieser Speicherpool voll erhalten? Bisher habe ich es so gemacht: C: war eine eigene Partition mit Windows, Programmen und Spielen. Das war immer ein separates Backup (Image) - so dass ich problemlos NUR Windows neu installieren konnte, ohne dass D: (andere Partition) betroffen war. D: habe ich anderweitig nicht als Image gesichert, sondern als 1:1 Backup auf einer anderen Platte. Aber eben separat, so dass ich bei einem Image von Windows nicht auch jedes Mal zeitgleich noch D: sichern musste.

Beim Speicherpool müsste ich wohl immer alles auf einmal sichern, oder? Ich bin mir da nicht so sicher, weil das eben alles so software-abhängig erscheint.
 
Der bleibt genau so wie die dynamischen übergreifenden Volumen erhalten.
Abgesehen davon, das ich bei einer Neuinstallation die Laufwerke wie üblich abklemmen würde, wenn Windows meint die Metadaten überschreiben zu müssen ... dann isses wech.
 
... Festplatten abklemmen bei Neuinstallation... obwohl ja auf genau diese Festplatten installiert werden soll? Stelle ich mir sehr schwierig vor.
 
rongador schrieb:
... Festplatten abklemmen bei Neuinstallation... obwohl ja auf genau diese Festplatten installiert werden soll? Stelle ich mir sehr schwierig vor.

Das ist ein grundsätzliches Problem von deinem Vorhaben ein Datenträger aus mehren SSDs erstellen zu wollen um es dann zu partitionieren. Das System würde ich immer auf einem getrennten Datenträger installieren um es eben problemlos komplett löschen zu können.

Mit Storage Spaces ist das sowieso kein Thema, es funktioniert für Systemdatenträger schlichtweg nicht.
 
Okay, dann hat sich das ja erledigt - ich ergründe nur die Möglichkeiten. Mit meinem RAID 0 hat alles problemlos funktioniert - konnte wegen der Partitionen Windows stets problemlos neu aufsetzen, ganz ohne dass meine Daten auf der anderen Partition angerührt wurden.

Aber ich schaue mal, wie ich das zukünftig mache.
 
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