Merkwürdige Seagate/Samsung ST2000DL004/HD204UI

fiestaforever

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Nachdem ich mich durch einen Schwung gebrauchte Samsung HD154UI getestet habe (womit ich das Forum schon etwas genervt habe :)), habe ich nun einen Posten HD204UI im Testdurchlauf (die für den meinen privaten Dateiserver bestimmt sind).

Insgesamt 6 Stück, aus denen ich eine Art RAID bauen will. Ich habe mich für dieses Modell entschieden, weil ich zwei schon seit 2 Jahren unbenutzt im Schrank liegen habe, und Anfang des Jahres bei Conrad zufällig auf eine dritte gestoßen bin. Die anderen drei habe ich mühsam auf Ebay zusammengeklaubt.

Die Platte von Conrad ist die einzige, die schon unter Seagate-Einfluss entstanden ist (sie hat als einzige auch die Seagate-Modellnummer ST2000DL004 drauf), und ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich sie jetzt zum ersten Mal gemessen habe (vorher war ich nicht dazu gekommen ;)).

Die anderen fünf sehen alle ungefähr so aus:

HD204UI_normal_HDTune.png

Alle haben durchschnittlich 106-107 MB/s Leserate, eine Zugriffszeit von cs. 15 ms (dass die alte Version von HD Tune nur die ersten 1 TB misst, tut für diesen Vergleich hier nichts zur Sache), und eine "Burst Rate" von gut 160 MB/s.

Die Seagate-Samsung sieht dagegen so aus:

HD204UI_Seagate_HDTune.png

147 MB/s durschschnittlich im Lesen, Zugriffszeit 10,5 ms, "Burst Rate" 230 MB/s.

Hä?

Das ist doch nicht die gleiche Platte. Die ist doch viel zu schnell.
Das sieht mir überhaupt nicht wie eine 5400rpm-Platte aus.

Die Messung mit H2benchw bestätigt diese Werte (und zwar auch schreibend).

HD204UI_Seagate_H2benchw.png

Bisher habe ich gedacht, die Seagate "ST2000DL004" wäre bloß eine umgelabelte Samsung HD204UI, und ansonsten wären die identisch.
Auf dem Label steht unter "Model: ST2000DL004" auch gleich "HDD P/N: HD204UI".

Außerdem steht immer noch relativ groß "Samsung" drauf (ein Seagate-Logo ist *nicht* drauf), und in der linken oberen Ecke das Spinpoint-Logo.
Allerdings steht oben rechts auch "Barracuda Green" neben der Webadresse von Seagate und weiter unten "STX-BarracudaLP(B)"

Außerdem steht auf dem Label noch
"Product of China HDD
Mfg by Seagate Technology LLC
DOM 06.2012
Site: DGT".
Auf den anderen steht dagegen meistens "SAE Magnetics Ltd./CHINA" unter dem Datum.

Außerdem steht auf dem Label noch "REV. A" (wie bei allen andern auch).

Edit: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte (auch wenn's etwas unscharf ist):

Samsung_Seagate_ST2000DL004_Label_ohne_SN.jpg

Die Platte zeigt beim Benchmark dasselbe für dieses Modell typische "Sägezahnmuster" (sieht man am besten auf dem H2benchw-Screenshot). Dieses Muster zeigen alle Exemplare, die ich hier habe.
Die Firmware-Nummer (1AQ10001) ist auch bei allen gleich.
Die Seriennummer folgt auch dem gleichen Muster wie die anderen (S2H7J...).
Bis auf das Labe sehen alle gleich aus.
Auch die Elektronik, die man auf der Unterseite sehen kann, sieht für mich gleich aus.

Was habe ich denn da für eine Platte erwischt?

In das RAID zusammen mit den anderen passt sie wohl schonmal nicht (?).
 
Zuletzt bearbeitet: (Bild nachgereicht)
Lies mal mit CrystalDiskInfo aus, welche Drehzahl da angegeben ist, aber wenn eine HDD fast 200MB/s auf den äußeren Zylindern schafft, dann ist es normalerweise eine mit 1TB Plattern und 7200rpm.
 
Die HD204UI (Datenblatt) hat 667 GB pro Platter, also drei insgesamt.
Die neuere ST2000DL004 könnte dagegen bereits 1 TB Platter haben (ich finde aber keine Info dazu) und deswegen schneller sein.

Falls das RAID tatsächlich redundant ist, kann es durchaus empfehlenswert sein, unterschiedliche HDDs zu verwenden, da in dem Fall z.B. ein Serienfehler nicht alle HDDs auf einmal außer Gefecht setzt.
 
CDI gibt 5400 an:

HD204UI_Seagate_CrystalDiskInfo.png

Ich nehme aber an, das Programm bezieht diese Information aus einer eigenen Datenbank, und nicht von der Platte.
Oder berichten die Platten über ihre Umdrehungsgeschwindigkeit? Habe ich zumindest noch nichts von gehört.
 
was ist da mit C: und D, ist diese Platte noch ok :D
 
Das Datenblatt kenne ich, aber was die Platte da hinlegt, passt nicht zum Datenblatt.
Die Platte wiegt übrigens sogar ziemlich genau (max. Abweichung: 9-10g, diese ist sogar schwerer) dasselbe wie die anderen.
Spricht gegen weniger Platter im selben Gehäuse.

Nachtrag (1): Ich kenne auch kein gesondertes Datenblatt zur ST2000DL004. Aber irgendwo bei Seagate gibt es ein Dokument zum Modellnummern-"Mapping", das wimre keinerlei technische Abweichungen erwähnt.
Und wie gesagt, es sind ja noch alle Samsung-"Insignien" auf der Platte drauf, inkl. Modellnummer. Ich glaube nicht, dass so eine drastische Abweichung wie 7200 statt 5400 rpm noch innerhalb der "Toleranz" bei einem Modell liegt. Das würde doch wohl kaum ein Hersteller machen.

Nachtrag (2): Das mit den unterschiedlichen Modellen habe ich hin- und herüberlegt, und mich letztlich für gleiche Platten (samt Reserveplatte) entschieden. Das Risiko, dass eine Ersatzplatte dann doch ein "kleines bisschen" zu klein, irgendwie inkompatibel etc. sein könnte, hat mich davon abgeschreckt.
Und dass jemand 5400er und 7200er in einem RAID mischt, habe ich auch noch nicht gesehen; das ergibt für mich auch keinen Sinn. Die 7200er würde nur unnötig Hitze und Lärm produzieren und brächte geschwindigkeitsmäßig wohl nichts.


@ Touchthesky:
Die andere Platte ( C:/D: ) tut nichts zur Sache ;)
Die hat, glaube ich, einen remappten Sektor oder so. Völlig egal, denn die ganze Rechneranordnung ist nur zum Festplattentesten zusammengestöpselt. Da habe ich das gute alte Win XP samt Diagnoseprogrammen halt auf ein paar olle Platten geklont. Ich betreibe Test-Parallelbetrieb auf drei bis vier Rechnern :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann dreht sie wohl schneller.
Du kannst es mit einem Mikrofon direkt auf der Platte befestigt versuchen. Von einer kurze Aufnahme die Frequenz anschauen und feststellen, ob ein Peak bei 90 Hz (5400 rpm) oder 120 Hz (7200 rpm) liegt.
 
@ powerfx:

Siehe auch meine Nachträge oben.

Zur Mikrofonaufnahme: Da tue ich mir etwas schwer. Die Logik ist mir klar, aber mir fehlt da Equipment, Wissen und Erfahrung. Gibt es dafür irgendwo eine genauere Anleitung? Das einzige Mikro, das ich hätte, wäre das zu einem M-Audio Flash-Recorder.
Kann man das auch irgendwie rein in Software lösen?
 
http://forums.overclockers.co.uk/showthread.php?t=18383103

Samsung's F4 EcoGreen is the first drive available to feature 667GB per platter. Samsung’s F4 Series EcoGreen Drive (F4EG) is the ideal high capacity drive for green computing environments. The new eco-friendly hard drive, F4EG is designed to meet demand for high performance devices with lower power consumption. Samsung’s EcoGreen F4 makes it possible to design storage systems with the right balance of high capacity, fast performance and energy conservation. Samsung F4EG has the world’s best areal density at 5400RPM rotation speeds. High density means more bits pass under the head faster, and it improves the drive performance. Samsung employs an advanced data recording technology, which brings the next generation technology into today’s single disk platform, enabling Samsung’s new 5400RPM drives to perform at current 7200RPM drive speeds. The internal SysMark test results confirms that F4EG performs as same as 7200RPM drive speeds, and even 10% faster than other green drives.
 
Irgendein billiges Headset und die Demo von Sonoscope 1.040, und man sieht, welche Frequenz zappelt :) .
 
@ Touchthesky:

Ich glaube, das ist reines Marketing-Gewäsch. Und stammt außerdem wahrscheinlich noch aus der Einführungszeit der Original-Samsung-F4EG. Undund außerdem sind "performs as same as 7200RPM drive speeds" und "even 10% faster than other green drives" m.E. ein Widerspruch in sich. Ganz abgesehen davon, dass das erste Zitat nicht einmal korrektes Englisch ist ;)


@ Hatte ich auch:

Danke, muss ich ausprobieren.
 
Es würde ja auch nicht erklären, warum nur die eine schneller ist als die übrigen.
 
Sind die Platten leer?

Ich hab hier einen verbaut und zu 80 Prozent belegt, die macht AUsreißer auf 20MB/S runter während der Messung.
Max 137,4 Average 90,1 Access 15,8 Burst 123,3

Ist eine mit den 3 667er Scheiben
 
Ja, die Platten sind leer.

Ich hatte kürzlich eine HD154UI, die hat (leer!) sogar Ausreißer bis 10 MB/s produziert (Link).

"Ausreißer" werden meistens dadurch produziert, dass die Platte während des Tests anderweitig angesprochen wird (v.a. als Systemplatte).

War in meinem Fall zwar nachweislich nicht so (weil die Einbrüche immer an derselben Stelle vorkamen), hat aber m.E. mit dem Thema hier trotzdem nichts zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ein Einbruch an immer der selbsten Stelle kann der Ergebnis von defekten Sektoren sein, die durch Reservesektoren ersetzt wurden. Wenn dies schon im Werk passiert ist, die Plattern werden ja nicht weggeworfen wenn da ein kleine Fehler drauf ist, dann findet man den auch nicht in den S.M.A.R.T. Werte und bei einem Oberflächentest schon sowieso gar nicht.
 
Ja, das war wohl auch in meinem Fall der Grund. Auch wenn ich den Nachweis nicht führen kann.
Hat aber trotzdem mit dem Thema hier nichts zu tun. ;)

Nachtrag (auch wenn's in diesem Thread hier OT ist): Merkwürdig im Fall meiner HD154UI mit immer denselben Einbrüchen an denselben Stellen ist nur, dass die Einbrüche nur beim Schreib-Benchmark auftreten. Der Lese-Benchmark ist dagegen astrein. Wären es remappte Sektoren, dann müssten die Einbrüche eigentlich in beiden Benchmarks auftreten (?). Aber das gehört ja eigentlich in diesen Thread.
 
Zuletzt bearbeitet:
fiestaforever schrieb:
Das einzige Mikro, das ich hätte, wäre das zu einem M-Audio Flash-Recorder.
Das sollte doch eigentlich mehr als ausreichend sein. Du legst das auf die Platte (ohne irgendwelche Verbindung zu anderen HDDs, die Vibrationen übertragen könnten), zeichnest ein paar Sekunden auf (unkomprimiert, falls möglich) und importierst die Datei dann in einen Editor, der eine Ansicht des Frequenzspektrums bietet.
Ich habe keine Ahnung, was es da kostenloses gibt. baudline (Linux, Mac OS) wäre geeignet, im Grunde auch Audacity, wobei ich nicht weiß, ob sich dort die Darstellung sinnvoll skalieren lässt.
 
Jau, das sollte doch mit der Frequenzanalyse in Audacity machbar sein.
 
Ich habe mich noch nicht wirklich mit der Frequenzanalyse beschäftigen können, aber in der Zwischenzeit ist mir HddRpmEst über den Weg gelaufen. Dieses Tool schätzt die HDD-Umdrehungsgeschwindigkeit (wenn ich das richtig verstanden habe ;)) anhand der Zugriffszeiten und dem Geschwindigkeits-Verhältnis von äußeren und inneren Spuren. Scheint nach allem, was ich gelesen habe, relativ genau hinzukommen.

Habe ich das Tool also auf die fragliche Platte losgelassen, allerdings nicht im selben Rechner wie vorher.

Das Ergebnis war (das Programm ist weitgehend japanisch, ich habe die Resultate übertragen in ein englisches Template von hier):

Code:
====== HddRpmEst v0.1.5 === Report ============================
Target HDD       : PHYSICALDRIVE1 (ST2000DL004 HD204UI S2H7J90C61XXXX)

Rotational Speed (estimated)     : 5362 rpm
Average Access Time  : 17.4 msec
Average Access Time (10% Short Stroke)  : 11.4 msec
Transfer Rate(Outer,Maximum)  : sustained 148.3 MB/s / burst 168.5 MB/s = 88.0 %
Transfer Rate(Outer,Average)  : sustained 146.7 MB/s / burst 167.8 MB/s = 87.4 %
Transfer Rate(Inner,Average)  : sustained 70.7 MB/s / burst 80.4 MB/s = 87.9 %
Transfer Rate(Inner,Minimum)  : sustained 69.8 MB/s / burst 79.6 MB/s = 87.7 %
Inner/Outer Ratio(Average,Smallest) :  48.2 %, 47.1 %  /    47.9 %, 47.2 %
Remarks         : Outside[30/30,v0.90,a0.98] Inside[23/23,v1.53,a0.99]
------------------------------------------------------------------------------

Hm, also keine überzogene Rotationsgeschwindigkeit. Und die gemessenen Transferraten sehen auch plötzlich ziemlich "normal" aus.

Also gleich noch mal einen HDTune-Benchmark hinterhergemacht:

HDTune_Benchmark_20130802_anderer_Rechner.png

Auch das sieht jetzt plötzlich wieder "normal" aus.

Noch einmal die Platte zurück in den Rechner, der vorher die merkwürdig schnellen Ergebnisse gebracht hat, und noch einmal HddRpmEst laufen lassen:

Code:
====== HddRpmEst v0.1.5 === Report ============================
Target HDD       : ST2000DL004 HD204UI S2H7J90C61XXXX

Rotational Speed (estimated)     : 5369 rpm
Average Access Time  : 16.3 msec
Average Access Time (10% Short Stroke)  : 10.6  msec
Transfer Rate(Outer,Maximum)  : sustained 148.0 MB/s / burst 168.4 MB/s = 87.9 %
Transfer Rate(Outer,Average)  : sustained 146.7 MB/s / burst 167.6 MB/s = 87.5 %
Transfer Rate(Inner,Average)  : sustained 71.0 MB/s / burst 80.6 MB/s = 88.1 %
Transfer Rate(Inner,Minimum)  : sustained 69.8 MB/s / burst 79.6 MB/s = 87.7 %
Inner/Outer Ratio(Average,Smallest) :  48.4 %, 47.2 %  /    48.1 %, @47.3 %
Remarks         : Outside[29/29,v1.14,a0.97] Inside[24/24,v1.55,a0.99]
------------------------------------------------------------------------------

Auch hier noch einmal ein HDTune-Benchmark gemacht:

HDTune_Benchmark_20130803_wieder_Erstrechner.png

Auch hier ist das Ergebnis plötzlich "normal".

Der ganze Spuk ist plötzlich vorbei.

Ich verstehe das nicht.
 
HD-Tune und HD-Tach lassen sich gerne durch Cool'n'Quiet von AMD oder EIST von Intel aus dem Konzept bringen und messen falsch.

Die wahrscheinlichste Erklärung wird sein, dass die CPU zum Anfangszeitpunkt der ersten Messungen in einem Stromsparmodus war und mit reduzierter Taktfrequenz gearbeitet hat.
 
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