Booth schrieb:
Nö. Die meisten Menschen gehen ja einer Erwerbsarbeit nach, weil sie Geld brauchen. Nicht weil sie Bock haben, sich ausbeuten zu lassen und täglich in repressiver Atmosphäre seelisch quälen zu lassen.
Erstens bezweifle ich das aus eigener Erfahrung mittlerweile. Es gibt SO viele Menschen, die ohne Arbeit wirklich nichts mit ihrem Leben anzufangen wissen. Traurig aber imo wahr.
Zweitens: Ja, dann sag doch nicht "nö", wenn du mir zustimmst?! Wir haben einerseits immer mehr Arbeitslose, andererseits will niemand ein System erarbeiten, das dies anerkennt und entsprechend sozial gestaltet. Kapitalismus ohne jegliche soziale Komponente. Dann kann es nicht klappen.
Booth schrieb:
Weil unser ganzes System auf repressiver Erwerbsarbeit beruht. BGE wird daran auch nicht viel ändern, sondern zunächst zu einer Verteuerung von vielen Produkten führen. Gegen Bürgergeld wird ja gehetzt, weil Arbeit als eine Art Opfer gesehen wird, was jeder Nicht-Reiche zu erbringen hat, um seine Existenz zu rechtfertigen.
Richtig. Und dann wird "Neiddebatte!" gerufen, sobald die Reichen kritisiert werden. Die Neidrufe der Arbeiter gegen Bürgergeldempfänger hingegen werden akzeptiert und sogar befeuert. Feiste sog. Familienunternehmen, bei denen die Adels-gleiche "Familie" nur die Gewinne der Arbeiter in der Fabrik abschröpft, werden uns in jeder Markus Lanz- und Hart aber Fair-Sendung als wichtige, unersetzliche Bestandteile der Gesellschaft präsentiert, dabei braucht niemand diese "Familien". Aber den Ärmsten der Armen will man immer noch mehr nehmen, und dabei geht es schon lange nicht mehr nur um Bürgergeldempfänger, sondern auch den Mittelstand, wenn es bspw. um das Finden einer Wohnung geht.
Booth schrieb:
Umgekehrt braucht die Gesellschaft arbeitende Menschen, damit ein Gemeinwesen funktioniert. Wir haben Null Ahnung, wie wir das sinnvoll organisieren sollen. Ein paar Ideen. Wie gut die insgesamt funktionieren würden? Unklar.
Wahr ist, dass ein Großteil der heutigen Jobs sog. "BS-Jobs" sind, wie Richard David Precht es nennt (wenn es um Zukunftsvisionen und Kapitalismuskritik geht, finde ich ihn hervorragend; über seine Ukraine/Impf-Aussagen kann man streiten). Also Jobs, die nur deshalb existieren, um Arbeit zu generieren, die wiederum Geld für Menschen generiert. Und diese sinnlosen Jobs braucht es, weil, wie bereits erwähnt, niemand sich darum kümmert, ein System zu gestalten, in dem Menschen ohne Job dennoch gut und frei von Stigmation leben können.
Booth schrieb:
Das halte ich für Quatsch. Ich sehe KI kritisch WEGEN des Bosewichts. Ich sehe diese Entwicklung auch ganz und gar nicht als positiv. Hier werden insbesondere Stellen angegriffen, die ja immerhin noch Spass machen können. Wozu genau brauchen wir K.I. - um Texte zu schreiben, Bilder zu generieren und Filme zu produzieren? Das machen Menschen doch millionenfach freiwillig nebenbei!
Und warum stellst du es so dar, als ob es nur eines von beidem geben kann? Für mich ist KI eine tolle Option, die zusätzlich zum Alten existieren kann. Es wird immer Bedarf an menschlichen Texten und Bildern geben. Aber gerade in der großen Produktion sogenannter Kreativität, sprich, Hollywood, sind Texte und Bilder schon seit Jahren derart generisch und beliebig, dass man tatsächlich auch eine KI arbeiten lassen könnte. Es gibt keinen einzigen MCU-Film, der echte filmische Brillanz aufweist, speis einen PC mit den Daten alter Comics und ChatGPT schreibt dir das Drehbruch für ebenbürtige Filme ... nur ohne Plotholes.
Booth schrieb:
Klar kann man an KI son bissi rumforschen. Aber der einzige Grund für den enormen Push ist der Kapitalismus, weil hier Goldgräberstimmung aufgekommen ist. Siehst Du das nicht?
Natürlich sehe ich das. Aber das ist doch ÜBERALL der Fall. Soll man sich vom Kapitalismus denn alles Neue kaputt machen lassen? Ich hab mir auch die Nintendo Switch 2 vorbestellt, weil ich mich auf neue Nintendo-Spiele freue. Dass Nintendo mit dem wahnsinnigen Preis ordentlich kapitalistisch abzockt, gerade in Europa, ist mir dabei klar. Aber ändern kann ich daran nichts. Und keiner von uns kann die großen Tech-Konzerne daran hindern, KIs weiterzuentwickeln. Da such ich mir doch lieber Teile des Kuchens, die für mich nützlich sind. Schon allein um mich gegen die völlige Vereinnahmung schützen zu können. Ich hab mir letztens eine lokale offline-Version von ChatGPT installiert. Ist auf dem Stand von Mitte 2021 und auf meinem Uralt-PC ziemlich langsam. Aber ich kann ohne von Google und Co. kontrolliert zu werden, auf umfangreiche Funtionen zugreifen. Das find ich schon cool.
Booth schrieb:
Ersetze auch durch vorwiegend. Zumindest aktuell. Wie kannst Du das ignorieren? Wie kannst Du Kapitalismus angreifen aber dann ignorieren, dass eben dieser Kapitalismus KI pusht wie verrückt mit dem wesentlichen Zweck der Renditesteigerung?
Nut wieso ignorierst Du den nicht-blinden Nicht-Hass, sondern die valide Kritik und verfällst in eine blinde Befürwortung?
Ich ignoriere Kritik an AI Art, weil die meisten Kritiker eben über die "they took our jobs!11"-Schiene argumentieren. Und das ist so unfassbar kackdreist, wo dieselben Leute jahrzehntelang untätig zugeguckt haben, wie neue Technologie geringere Jobs vernichtet hat. Jetzt trifft es die Künstlerriege und man soll Mitleid haben? Ne, ganz ehrlich nicht. Und das sag ich noch bevor ich anmerken möchte, dass AI Art die Demokratisierung von Kunst ist, was einfach super ist. Jeder kann jetzt seine Ideen und Gedanken visualisieren. Das war vor KI unmöglich bzw. unfassbar teuer. In dem Sinne wirkt KI also sogar direkt anti-kapitalistisch. Was fehlt ist, wie eingangs erklärt, das soziale Auffangnetz für diesen Wandel.
Booth schrieb:
Klar gibt's auch Hate, aber es gibt auch viel inhaltliche Kritik. Wo ist der Sinn, eine KI ein altes Game portieren zu lassen? Wo ist die Analyse wie gut das überhaupt umgesetzt wurde? Wo ist der sinnvolle Einsatzzweck. Gerade in einer nicht-kapitalistischen Gesellschaft brauchen wir positive Beschäftigung für Menschen. Wenn wir uns unsere Kreativität überflüssig machen ... wo wollen wir dann noch Sinn und Zweck finden?
Wo ist der Sinn in den Raketen, die kurz nach dem Start explodieren? Um Daten zu sammeln, um weiter zu forschen, und besser zu werden. Verstehe deinen Einwand an der Stelle gar nicht. Man hat jetzt etwas geschafft, zeigt es her. Und jetzt geht es weiter, der nächste Schritt. Wenn wir in 10 Jahren ganze, persistente Videospiele per Prompt erstellen können, also quasi das Holodeck aus Star Trek haben, wirst du nicht mehr fragen "wo ist der Sinn?". Alles fängt irgendwo klein an.
Booth schrieb:
Wieso verfällst Du in einen Gegen-Hate statt valide Kritik ernst zu nehmen? Wieso wirst Du zu einem Jubelperser einer Technik die ganz offensichtlich nur zum Zwecke der intensivieren Ausbeutung gepusht wird, zumal hier unfassbare Ressourcen aktuell verballert werden im Goldgräber-Rausch?
Wenn man auf anderen Plattformen mittlerweile schon als Nazi beschimpft wird, wenn man KI gut findet, dann entschuldige, dass ich mich nicht irgendwelcher Kritik auch noch anschließe. Letzte Woche auf Blusky mal kurz was KI-Positives geschrieben, sofort hatte ich 30+ Notifications, Leute die mich wüst beleidigt haben, dass ich Trumper wäre usw.. Valide Kritik gibt es da keine, nur technologiefeindlichen Hass.