News Microsoft: Azure-Plattform unterstützt Debian GNU/Linux

Mal für einen der es nicht ganz rafft: Was genau macht Azure? Können so quasi Betriebssysteme und/oder Anwendungen in der Cloud berechnet werden, aber im Browser oder sonstwie "normal" bedient werden?
 
Azure bietet verschiedene Dienste an, unter anderem kann man dort virtuelle Maschinen hosten lassen auf denen dann ein entsprechend unterstütztes Betriebssystem läuft. Neben Windows ist da bisher vor allem Ubuntu recht beliebt und seit neuestem ist eben auch Debian möglich.
 
Die Frage ist was "offen" in dem Zusammenhang bedeuten soll... es wird ja kein Programmcode sondern eine Dienstleistung auf Hardwarebasis angeboten (ok, es steckt auch ne Menge Software dahinter, aber eher im Hintergrund die alles verwaltet)

Canonical bietet ja auch Cloud Services an, weiß aber nicht genau was die alles bieten.
 
Wolfsrabe schrieb:
Gibt es offene Dienstanbieter, quasi OpenSource-Konkurrenten zu Azure?

Du meinst eine kommerzielle Cloud auf Openstack Basis z.B.? Ist mir jetzt nicht bekannt das jemand komplett auf Opensource setzen würde. Spätestens beim Customer Management Portal (was dann eine Eigenentwicklung ist) wird das niemand so gerne freigeben wollen.
 
DaysShadow schrieb:
Mal für einen der es nicht ganz rafft: Was genau macht Azure? Können so quasi Betriebssysteme und/oder Anwendungen in der Cloud berechnet werden, aber im Browser oder sonstwie "normal" bedient werden?

Das was Microsoft als Azure oder Amazon als AWS unter dem Label Cloud Computing verkaufen ist nichts anderes als klassisches Hosting wie man es seit Jahrzehnten bei Hetzner oder Server 4 U bekommt.
 
tek9 schrieb:
Das was Microsoft als Azure oder Amazon als AWS unter dem Label Cloud Computing verkaufen ist nichts anderes als klassisches Hosting wie man es seit Jahrzehnten bei Hetzner oder Server 4 U bekommt.

Sorry, aber da merkt man das du keine Ahnung hast.
 
@M-X
MS will und unterstützt schon lange Linux in der Cloud und für quasi jedes image gibt es bspw. hier: https://vmdepot.msopentech.com/List/Index. Erst letzte Woche hab ich mir ne Debian VM installiert. Wenn es aber in der offiziellen "supported" Liste stehen soll, brauch mal eine Support Partner der für die Images verantwortlich ist. -> siehe News

@DaysShadow
Azure bietet eine vielzahl von Services an. Beispielsweise Tools um eine komplette IT Infrastruktur aufzubauen, oder Software as a service (Datenbanken, Machine Learning,...) oder einfach nur hohe Sicherheitsstandards eines Rechenzentrums bzw. verteilte Datenlagerung in vielen verschiedenen Rechenzentren.

tek9 schrieb:
Das was Microsoft als Azure oder Amazon als AWS unter dem Label Cloud Computing verkaufen ist nichts anderes als klassisches Hosting[...]
:lol:
mhm...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist schwierig in wenige Worte zu fassen, aber Azure bietet viel mehr als klassisches Hosting leisten kann. Einerseits die Skalierung: du brauchst schnell mal 100 VMs? kein Thema, kostet dich halt... aber nur solange wie du sie nutzt, wenn das nur 1 Tag ist zahlst du auch nur diesen. Daneben bekommst du eben nicht nur VMs sondern auch jede Menge anderer Dienstleistungen, wie das direkte Hosten von Web-APIs, Event-Hubs, Datenbanken, Computing-Dienste usw. die genauso nach Bedarf skaliert werden können.

Das ist zumindest das was mir auf die schnelle Einfällt, wobei ich Azure bisher noch nicht selber benutzt hab, aber schon etwas damit beschäftigt was man damit anstellen könnte.
 
Skalierbare Dienstleistung auf höchsten Niveau triffts vllt..

Erst mal gibts keine "root server" in der Cloud. Du mietest nie Hardware, sondern Resourcen. Es fängt also schon beim Abrechnungsmodell (z.B. Resoucen pro h) an. Virtuelle Server gibts zwar auch bei Hosting Providern aber wenn du dir mal die Liste anschaust: https://azure.microsoft.com/de-de/services/ ist das nur ein Punkt von vielen und die Cloud Server sind wesentlich besser in die ganzen anderen Dienste integriert.
- du hast eine VM laufen und bekommst auf ein mal viel traffic? Kein Problem, du kannst innerhalb von wenigen Minuten 10 Instanzen erstellen mit jeweils 16 cores und 100GB RAM.
- Dein Unternehmen hat einen neuen Standort Australien? => Cloud an Unternehmensnetz anbinden, Serviceinstanzen in Südafrika erstellen (Datenbanken replizieren, Active Directory Provider erstellen, eigenes VPN...)
- Nachts machst du eine komplexe Videoberechnung? => Fahre automatisch 1000 VMs hoch, berechne das zeug und schalte sie wieder aus, alles automatisch.
Es ist schwer zu beschreiben was die Cloud ist, ohne hässliche abstrakte Begriffe zu verwenden. Aber mit klassischem Hosting hat das nichts mehr zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wolfsrabe schrieb:
Gibt es offene Dienstanbieter, quasi OpenSource-Konkurrenten zu Azure?

Ja bau dir deine eigene :p


https://www.openstack.org/

Openstack kann man sehr leicht selber ausprobieren mal http://docs.openstack.org/developer/devstack/

Runter installieren und man hat ein Openstack zum testen etc. Nicht für Prod geeignet


https://www.cloudfoundry.org/


IBM bietet auch eine Cloud Lösung an, ist aber eher nicht das klassiche VM Bereitstellen sondern eher Dienste.

http://www.ibm.com/cloud-computing/bluemix/
 
Super danke für die Antworten. Also ist Cloud Computing nichts anderes als easy skalierbare virtuelle Server mit neuartigem Marketing ;-)

BTW gibt es das was ihr als Cloud Computing skizziert habt seit den 1970ern. Damals wurde genau das was ihr beschreibt "Time Sharing (TSO)" vermarktet.

Das Abrechnungsmodell war das gleiche wie bei Cloud Computing und es werden auch "nur" Ressourcen pro Stunde gemietet und keine Hardware. Ich habe gestern bei einem Kollegen der schon sehr lange dabei ist ein Buch über Timesharing gefunden und war recht amüsiert das es das alles schon seit 40 Jahren in ähnlicher Form gibt. Wer mehr dazu wissen will kann sich auch einfach die zweite Staffel von Hold And Catch Fire bei Amazon Prime reinziehen. Da wird das alles recht unterhaltsam verpackt erzählt, inklusive der Vor- und Nachteile wenn man seine IT nicht selber betreibt.

Meine Aussage weiter oben war schon recht provokant, aber letztendlich sollte man sich von netten Marketing nicht blenden lassen und wenn ich lese das CC nur schwer zu beschreiben ist, werde ich gleich hellhörig ob nicht mal wieder schlangenöl verkauft werden soll.

:-D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du hast natürlich recht, dass es nicht wirklich neu ist. Aber was die Cloud so besonders macht, ist eben das dynamisch mehrere Instanzen hochgefahren werden können. Das musst du nicht einmal selber machen. Aber es werden eben nicht nur virtuelle Server bereitgestellt sondern vor allem auch Netzwerkkomponenten und Dienste. Also virtuelle Switche, Firewalls etc.
Noch dazu sind diese ganzen Umgebungen komplett mit einem API ausgestattet so dass eben dein Programm die ganzen Ressourcen dynamisch und voll automatisch anfordern kann.

Aber wie du schon sagst, nicht alles was dir heute als X as a Service verkauft wird, ist auch wirklich neu. Aber gerade im Bereich von Software Defined Networking (SDN) auf Openflow Basis wirst du keine 30 Jahre alte Literatur finden.
 
Ja, das Time Sharing auf den alten Großcomputern hat etwas ähnliches. nur das es halt damals so war das ein Computer genug Leitung für viele Anwender hatte während die aktuelle Konstellation diese Rechenleistung aus einer riesigen Menge an einzelnen Computern kommt die als Ganzes Verwaltet werden. Die "Cloud" ist somit der Cluster an Rechnern der die Aufgabe eines früheren Großrechners übernimmt ;-)
 
Natürlich ist der Service der läuft keine "neue" Software (oder ein neues Prinzip) in dem Sinne. Die Art wie damit umgegangen ist, ist aber neu und verändert die IT Landschaft und bietet in vielen Fällen auch Möglichkeiten, die sonst nicht im entferntesten umsetzbar wären. Und wie gesagt, "skalierbare VMs" ist nur ein sehr kleiner Teil. Das ist wie wenn du sagst, dass das iphone nur gimmik ist, da man auch vor 10 Jahren schon Apps (z.B. Java) hatte die man sich laden konnte. Prizipiell richtig, aber doch ein riesen Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben