Modelflyer schrieb:
Ich nutze Linux wirklich gern und Tools wie Gparted Live sind ein Segen für die Menschheit, mal ganz abgesehen von dem weitestgehend nicht kommerziellen Ansatz von Linux.
Na dann kann ja nichts mehr schief gehen. Insistieren kannst du, aber es ändert leider gar nichts an der Kernaussage, dass es mit Linux nicht einfacher und erst recht nicht besser wird. Abgesehen davon mag es frei von kommerziellen Gedankengut sein, aber dies ist wohl kaum als Nachteil anzusehen sondern der eigentliche Vorteil von Bezahlsoftware. Sie funktioniert eigentlich fast immer und wenn ich eine Version 10 kaufe, bekomme ich egal woher, immer die gleiche Version. Daran ändert sich auch nichts, wenn sich zwei oder mehr Fraktionen von Programmierer bildet, die unterschiedlicher Auffassung von den Dingen sind, die für das Produkt wichtig sind und welche nicht.
Bei Linux ist das ganz anders. Irgendwie jeder Schnösel kann sich einen Fork bauen und damit treiben was er will. Wenn er dies in seinem heimischen Bastelkeller tut, bleibt dies für die Nachwelt ohne Belang. Das Dilemma ist aber, dass genau dies nicht passiert. So kommt es dazu, dass ein System mit dem Namen Linux, in zig unterschiedlichen Ausführungen vorhanden ist, die nicht mal mehr irgendeinem Systemstandart folgen - nicht mal dem Eigenen. Wenn ich nur darüber nachdenke, die unterschiedlich die Systemprozesse aufgehangen werden, wird mir übel. Leute, könnt ich euch mal einigen? Ach so, ich vergas, das Einigung von Einigen kommt und dies unter den führenden Entwicklern eigentlich kaum passiert. Die trennen sich lieber und machen statt dessen ihr eigenes Ding - und schon wieder ist ein weiterer Virus in der Linux-Systemlandschaft geboren. Ist doch klasse dass jeder machen kann was er will, oder nicht?
Du hast also eine gute Chance, dass dein Programm auf dem aktuellen System gar nicht läuft. Die Entwicklungen sind derart schnell und es schießen täglich neue Distributionen aus der Erde, dass man eigentlich gar nicht mehr von "Einem Betriebssystem" sprechen kann, sondern ganz Vielen. Erstens wird dafür kein kommerzieller etwas entwickeln und zweitens ist die Installation derart kompliziert und dank der mächtigen Kommandozeile auch noch Anwenderunfreundlich. Das war mal anders. Kommerzielle die Linux auf ihr Produkt prägen wollen, damit die Linux-Fuzzies auch mal einen Blick drauf werfen, bauen ihrerseits eine eigene Distribution, damit sie ihren eigenen Kram drauf laufen lassen zu können. Beispiele: IBM, Oracle, HPE, Microsoft - ja auch Microsoft hat eine eigene Distribution.
So wird es nie was - jedenfalls nicht kommerziell und erst recht nicht gegen MacOS, die es ihrerseits gut verstanden haben, wie man ein Unix in ein Userkleid zwängt und gegen Windows sehe ich erst recht kein Land dass es zu gewinnen gäbe, in ferner Sicht.
Man soll es kaum glauben aber genau dies finde ich absolut ärgerlich. Linux war eine gute Chance es die Microsoftigen mal so richtig in die Suppe zu spucken. Leider schon in den Wurzeln gescheitert. Daran ändert sich auch nichts, weil eigentlich niemand Interesse daran hat. Viele Köche verderben den Brei. Diversität war nicht nie gleichzeitig stark. Diverser als Linux es ist, gibt es wohl kaum vergleichbares.
Man mag mit Windows und deren Politik unzufrieden sein, was ich gut nachvollziehen kann. Aber selbst meine alten Programme laufen noch. Unter Linux bekommen ich 6 Jahre alten Source nicht mal mehr ohne weiteres übersetzt. Ein OS ist kein Selbstzweck.. na ja - bei einigen schon. Scheinbar haben die gar keine Aufgabe für ihren Computer also wird der hin und wieder mal neu aufgesetzt...spätestens beim nächsten Major Release ist die Neuinstallation angesagt. In-Place Upgrades kenne ich bisher nur von SuSE und dort es es auch nicht ohne Einschränkungen möglich.
Ich hoffe, ihr bleibt eurem Idealismus treu und habt Spaß am Installieren und Konfigurieren. Ich verwende mein Windows, MacOS und SuSE-Linux nur um Aufgaben damit zu erledigen. Mein Storage läuft unter NetBSD, weil mir dies weniger diverse vorkommt.