Mit Sony Receiver STR-DB790 Schallplatten digitalisieren möglich?

Kohlhaas

Lt. Commander
Registriert
März 2008
Beiträge
1.333
Hallo,
kann man mit dem Receiver Schallplatten auf PC digitalisieren? Phono-Eingang (Vorverstärker) vorhanden, USB nicht
Bedienungsanleitung
 
Wenn du den Receiver mit dem PC verbindest kannst du ja am PC den Ton aufnehmen.
Am PC den Line-in benutzen z.b.
 
Hast Du einen TOSLINK S/PDIF Eingang am PC? Dann einfach mal ausprobieren, ob am TOSLINK Ausgang (MD out) ein Signal anliegt, wenn der Plattenspieler läuft. Vermutlich schon, sonst würde der Anschluss MiniDisc IN/OUT keinen Sinn ergeben.

Wenn Du am PC keinen TOSLINK Eingang hast, musst Du eh analog reingehen. Im Anschlussfeld "Video1" sind analoge IN und Outs für Audio und Video, davon links die unteren beiden Cinchbuchsen, das sind die analogen Outs, damit in den PC.
 
nutrix schrieb:
Dann kannst Du alle Umwege über Receiver sparen und direkt in den PC reingehen.
Naja, wenn schon alles vorhanden ist und der Plattenspieler im Zweifelsfall sogar hochwertiger als ein neuer, wo ist da der Vorteil? Ob man nun ein USB-Kabel nutzt oder ein TOSLINK oder ein Analoges Cinchkabel und ob das direkt in den PC geht oder vorher ein Mal durch den AVR scheint mir jetzt keinen so großen Unterschied zu machen.

Wenn man was optimieren will, dann sollte man eher mal auf die Qualität des Plattenspielers achten und wann und wie gut das Signal digitalisiert wird.

Hab mal gelesen, dass gerade bei der Digitalisierung und Nachbearbeitung von Schallplatten hoche Sampleraten und Bittiefe von Vorteil sein sollten, um Artefakte besser filtern zu können.
Also Sampleraten von bis zu 192kHz bei der Aufnahme und erst wenn alle fertig ist, resampelt und encoded man das ins Zielformat.
Dann ist es wohl am besten, das analoge vorverstärkte und entzerrte Signal an eine Soundkarte/Audiointerface im PC zu leiten und dort aufzunehmen, denn der ADC im AVR oder der USB-Plattenspieler können das (vermutlich) nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: zazie
Hab einen Thorens, möchte den schon verwenden. Auch hätte ich gern das Ganze über den Laptop gemacht da Plattenspieler und Verstärker zu PC 5 m entfernt stehen. Soundkarte hab ich im PC keine. Gibt es dann Sinn mit dem Soundchip vom MB zu arbeiten. Sollte ich den Plattenspieler beim PC aufstellen welchen USB-Vorverstärker wäre da zu empfehlen?
 
calippo schrieb:
Hab mal gelesen, dass gerade bei der Digitalisierung und Nachbearbeitung von Schallplatten hoche Sampleraten und Bittiefe von Vorteil sein sollten, um Artefakte besser filtern zu können.
Also Sampleraten von bis zu 192kHz bei der Aufnahme und erst wenn alle fertig ist, resampelt und encoded man das ins Zielformat.
192 kHz ist wohl absolut übertrieben für eine analoge Schallplatte. Die meisten guten Interfaces arbeiten mit 24 Bit, da könnte man noch darüber reden, aber 48 kHz reichen für Schallplatten digitalisieren vollkommen aus. Du erzeugst ja sonst riesige Datenmengen für eine vermeidlich (und nicht hörbare) bessere Qualität.

Und mit USB hast Du weder Receiver noch Analoganschluß als Störquelle, es geht komplett den digitalen Weg.
Ergänzung ()

Kohlhaas schrieb:
Hab einen Thorens, möchte den schon verwenden.
Welches Gerät bitte genau?
Kohlhaas schrieb:
Auch hätte ich gern das Ganze über den Laptop gemacht da Plattenspieler und Verstärker zu PC 5 m entfernt stehen.
https://www.amazon.de/Dynavox-Phono-Vorverstärker-mit-UPR-2-0-schwarz/dp/B001LXGCAC/
https://www.amazon.de/Behringer-U-Control-UFO202-Interface-Digitalisierung/dp/B002GHBYZ0/
https://www.amazon.de/Rega-Fono-Phono-Vorverstärker-MM-Systeme-schwarz/dp/B006GE9XQQ/
Das könntest Du direkt mit PC oder Laptop verwenden. Gibts auch wieder von billig bis sehr teuer.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: xexex
nutrix schrieb:
192 kHz ist wohl absolut übertrieben für eine analoge Schallplatte.
Für das Zielformat reicht 44,1kHz 16 Bit mehr als genug, aber ich habe hier und da gelesen, dass die Filter zum Entfernen von Klicks und Artefakten besser greifen, wenn man sie mit höherer Samplerate aufnimmt.

Die Datenmengen sind heute überschaubar, 1h @192kHz 24bit PCM sind ca. 8GB an Daten, sobald die Nachbearbeitung fertig ist, konvertiert man das ins Zielformat.

Wenn man das 1:1 ohne Nachbearbeitung und Filter aufnehmen will, dann kann man sich das sparen, klar.
 
calippo schrieb:
Für das Zielformat reicht 44,1kHz 16 Bit mehr als genug, aber ich habe hier und da gelesen, dass die Filter zum Entfernen von Klicks und Artefakten besser greifen, wenn man sie mit höherer Samplerate aufnimmt.
Hast Du dazu bitte mal eine Quelle? Klar, wie bei Grafiken gilt, je feiner die Auflösung und je mehr Infos vorhanden, desto besser die Weiterearbeitung. Aber das gilt eher für schlechte und verhunzte Aufnahmen, z.B. Livekonzerte, Außenaufnahmen usw., wo man keine guten Aufnahmebedingungen hat. Für eine direkte Aufnahme von Schallplatten sollte das irrelevant sein. Da wüßte ich jetzt nicht, ob eine Spektralanalyse mit höherer Frequenz besser sein sollte. Die Filter arbeiten eben frequenzorientiert über sowas, und da hätte ich in meinen Tests jetzt nicht in Erinnerung, daß hier die Filter besser arbeiten sollten. Aber gut, das waren auch keine Schallplatten, sondern alte VHS Kassetten, die dann entrauscht und entstört wurden.
 
nutrix schrieb:
Hast Du dazu bitte mal eine Quelle?
Hier z.B. wird das erwähnt, allerdings nicht explizit die 192kHz
https://www.amazona.de/vinyl-digitalisierung-lps-in-dateien-hochwertig-umwandeln/

Ich habe damit allerdings keine Erfahrung und letztendlich kommt es auf die gesamte Kette an. Die Vorbereitung wie z.B. Schallplatten waschen, den richtigen Pegel einstellen usw. das hat bestimmt mehr Auswirkungen als die Frage der Samplefrequenz und Bittiefe.

Man kann viel falsch machen und wenn man alles richtig macht, bekommt man allenfalls die (nicht optimale) Ausgangsqualität der Platte (ggf. reduziert um Rauschen und Knackser) aber ohne die haptischen Vorteile.
Will gut überlegt sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: nutrix
  • Gefällt mir
Reaktionen: calippo
calippo schrieb:
Man kann viel falsch machen und wenn man alles richtig macht, bekommt man allenfalls die (nicht optimale) Ausgangsqualität der Platte (ggf. reduziert um Rauschen und Knackser) aber ohne die haptischen Vorteile.
Will gut überlegt sein.
Eben, Knackser entfernen sich nicht von alleine, da geht immer was verloren, wenn man nur mit Filter etc. arbeitet. Oder man arbeitet mit Tools, die KI enthalten.
https://www.delamar.de/musiksoftware/audiorestaurierung-test-68443/
https://www.amazona.de/audio-restauration-die-beste-software-freeware/
 
Der gedankliche Ansatz von @calippo ist richtig, aber nicht ganz. Ohne eine Grundsatzdebatte über die unterschiedlichen Qualitäten von digitalen und analogen Tonaufzeichnungen anzuzetteln: Eine analoge Schallplatte löst feiner auf als der CD-Standard (das heisst noch nicht, dass es besser ist).
Solange man sich auf Melodie, Dynamik und dergleichen konzentriert, reicht eine Übertragung einer analogen Schallplatte ins *.wav-Format aus. Das gilt insbesondere für (fast) alle radiotauglichen Produktionen, denen man während des Masteringprozesses die ursprüngliche Dynamik ausgetrieben hat.

Aber:
Eine Übertragung mit 24-bit statt der üblichen 16-bit lohnt sich, sobald man 'luftige' Musik übertragen will; gemeint ist Musik, die vom Klangbild her Transparenz miteinschliesst, also Solo- oder Mehrfach-Gesang, Singer/Songwriter, Jazz-Trio, Folkband, Klavier solo, Streicherquartett, aber auch Symphonie.Aufnahmen mit ihren teilweise enormen Lautstärkeunterschieden (gilt natürlich auch für entsprechend aufspielende Rockbands).
Dafür gibt's zwei Begründungen: Obertöne und Rauschen. Hohe Obertöne sind naturgemäss gegenüber dem Grundklang massiv leiser, das Ohr hört sie aber in Form von Brillanz, Luftigkeit etc. mit. Wenn diese Obertöne dynamisch gegenüber dem (unvermeidlichen) digitalen Grundrauschen zu leise sind, verschwinden sie (psycho-)akustisch [damit sei angedeutet, dass sie teilweise mit psychoakustischen Prozessoren wiederhergestellt werden - aber das ist eine andere Geschichte].

(Echt) Hörbar wird das nur, wenn sehr leise Stellen in hoher Lautstärke abgespielt werden. Aber die "Fehler" sind dann "in den Daten drin".
Wer mit 24-bit bei 92 kHz wandelt und das Signal dann entweder so oder nach Konvertierung in 16-bit 44,1 kHz speichert, umgeht dieses Problem, weil dadurch das digitale Rauschen erst bei deutlich tieferen Pegeln auftritt (>-120 dB gegenüber ca. -76dB).
Der "Nutzbereich" leiser, störungsfreier digitaler Signale wird dadurch höher.

Man muss aberr ehrlicherweise sagen, dass in der Praxis [Musikhören nebenbei, im Auto, mit KH etc.) solche Feinheiten kaum je eine Rolle spielen.

Aber - und das gilt jetzt ausdrücklich auch für "Otto Normalmusikhörer": Jedes digitalisierte musikalische Signal ist nach der Wandlung bestenfalls so gut wie der Wandler! Es gibt auf dem Markt A/D-Wandler, bei denen allein der Chip mehrere hundert Dollar kostet. Wir reden nicht von "Schlangenöl" in allen seinen Varianten. Wer seine Schallplatten digitalisiert, tut ja das einmal. Selbst ein toller Thorens nützt nichts, wenn der Wandler-Chip "Grütze" ist.

Also sorgfältig vorgehen, keinen eingebauten Soundchip eines MoBo verwenden, sondern - abgestuft aufs eigene Budget - ein speziell für diesen Zweck hergestelltes Gerät verwenden *.
Oder mein Tipp: Ein Profi-Gerät mieten. Ein Profi mit einem solchen Gerät leiht das gerne aus (oder stellt es in eigener Umgebung zur Verfügung), wenn er dafür einen 'Hunni' kriegt. Und ihr habt einwandfrei klingende Aufnahmen eurer Schallplatten.

* Es gibt beispielsweise einen guten NAD (PP4) für 279 Euro, oder Pro-Ject Optical Box E Phono für knapp 150 Euro. Bei Amazon finden sich chinesische Produkte für einen Bruchteil dieser Preise, aber wie immer in solchen Fällen gibt's darunter auch viele Nieten. Professionelle (einfache) Produkte von motu oder focusrite liegen preislich höher als die genannten Hi-Fi-Geräte.
 
Zuletzt bearbeitet: (Überflüssiges Wort entfernt)
  • Gefällt mir
Reaktionen: ulrich_v und calippo
zazie schrieb:
Oder mein Tipp: Ein Profi-Gerät mieten.
Immer ein guter Tipp, wenn es um Digitalisierung alter Medien geht, ob Fotos/Dias scannen, Filmmaterial digitalisieren, etc.
Allerdings muss man es dann in kurzer Zeit durchziehen, sonst kommen schnell hohe Mietkosten zusammen. Die Digitalisierung einer ganzen Schallplattensammlung kann sich über Jahre hinziehen.
 
zazie schrieb:
Eine analoge Schallplatte löst feiner auf als der CD-Standard (das heisst noch nicht, dass es besser ist).
Nein, das ist eben so nicht richtig. Bei einem rein analogen Signal gibt es keine Auflösung.
zazie schrieb:
Aber:
Eine Übertragung mit 24-bit statt der üblichen 16-bit lohnt sich, sobald man 'luftige' Musik übertragen will
:
Der "Nutzbereich" der leiser, störungsfreier digitalen Signale wird dadurch höher.
Das ist auch der einzige Grund. Aber das kommt schon bei den üblich gemasterten Schallplatten kaum so vor, weil sie sehr wohl auch schon damals im Pegel entsprechend beschnitten worden sind. Das heißt, das was Du da sagst, stimmt sehr wohl für Live- und Außenaufnahmen, das Retten von alten Masterbändern aus Tonbandmaschinen mit Originalaufnahmen, aber nicht so direkt für Digitalisierung von LPs.
Ergänzung ()

calippo schrieb:
Allerdings muss man es dann in kurzer Zeit durchziehen, sonst kommen schnell hohe Mietkosten zusammen. Die Digitalisierung einer ganzen Schallplattensammlung kann sich über Jahre hinziehen.
Und genau aus dem Grund habe ich Ende der 80er konsequent alle Schallplatten verbannt, und hab hier noch 2 Stück stehen, wovon es eine so nie als CD gab. Das war für mich die einzige LP, die ich zuerst damals nach DAT und dann weiter digital gesichert hatte. Ansonsten ist das für eine riesige Plattensammung IMHO ein zu hoher Aufwand, der nur Lebenszeit kostet und so sich nicht lohnt, wenn fast alles heute in CD und andere digitale Medien verfügbar ist. Das müssen dann schon seltene Aufnahmen und LPs sein, die es so nicht weiter gibt, so daß sich es lohnt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: zazie
zazie schrieb:
Also sorgfältig vorgehen, keinen eingebauten Soundchip eines MoBo verwenden, sondern - abgestuft aufs eigene Budget - ein speziell für diesen Zweck hergestelltes Gerät verwenden *.
Welche würdest du vorschlagen?
 
Ja, ich hätte besser geschrieben: Das Ohr löst eine analoge Schallplatte feiner auf als der CD-Standard.

Und dank deines zweitenZitats habe ich noch einen beim Rfedigieren entstandenen Fehler (nach "Nutzbereich") korrigiert.

@Kohlhaas : Steht ja da !?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ulrich_v und nutrix
Zurück
Oben