Monitore für Sehbehinderte

DannyA4

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Eine Bekannte bat mich, ihr einen neuen Computer zu bauen.

Die Besonderheit ist, dass sie stark Sehbehindert ist durch den grünen Star(Glaukom).

Nun bekommt sie von der Krankenkasse eine Bildvergrößerungssoftware bezahlt.

Ich bin jetzt in der Situation, ihr einen Computer und zwei Monitore anzubieten.

Hat von euch vielleicht jemand eine Ahnung, was da ausschlaggebend/ vorteilhaft ist?

Habe einfach mal zwei Monitore herausgesucht, welche schon ziemlich groß sind:

LG FullHD 100Hz 32"

Innocn 4K 144Hz 32"

Ist der große Preisunterschied zum Innocn für diesen Einsatzzweck tatsächlich gerechtfertigt?

Habt ihr vielleicht noch andere Vorschläge?

Vielen Dank schon im Voraus!
 
Wie hoch ist den die Einschränkung?
Was wird überhaupt mit dem Monitor alles dargestellt? Was ist der Einsatzzweck?
Auf so Dinge wie 144 Hz und FreeSync kann man wohl verzichten?
Spulet nicht auch die Helligkeit und Kontrast in so einem Fall eine Rolle?
 
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Tbh. ich hab KEINE Ahnung von dem Thema. Zwei Anmerkungen:

1.) 4k@MiniLED und FullHD@IPS(?) ist definitiv ein Unterschied qualitativ - also JA, ist gerechtfertigt (technisch gesehen) MiniLED macht viel höhere Kontrastwerte möglich

2.) Ich könnte mir vorstellen, dass "Curved" sich nachteilig auswirken könnte
 
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Hallo,

fragt beim Augenarzt / Sanitätshaus / Krankenkasse, da gibts mit Sicherheit Empfehlungen, die genau zur medizinischen Situation passen.
 
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Mein Vater (Makula Degeneration) wünscht sich groß, hell und starker Kontrast (-> also idealerweise kein LCD)
Wobei groß immer ein zweischneidiges Schwert ist, weil er dann mit dem Kopf hin und her wandert, da das Blickfeld selbst schon eingeschränkt ist. Er skaliert halt über Windows auf dem Bildschirm.
 
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Hi, also ich würde bei 32" zumindest WQHD Auflösung anraten

Full HD wäre mit Bildvergrösserungssoftware (Für 1k€ lol) , denke ich mal zu grob :/

Es stellt sich natürlich noch die Frage, ob bei der Sehbehinderung mit Vergrösserung Curved nicht vielleicht Hinderlich ist :/
 
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Ich würde auch zum Optiker um die Ecke gehen oder sogar Kontakt zu einem Augenarzt suchen. Ich meine gerade Optiker findet man an jeder Ecke und die sind eigentlich idR ausgezeichnet ausgebildet.

SavageSkull schrieb:
Mein Vater (Makula Degeneration) wünscht sich groß, hell und starker Kontrast
Würde ja eher für den MiniLED sprechen.
 
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Wir hatten so einen Fall auf Arbeit aber da kam dann die Software bei rum: https://steller-technology.de/software/supernova-mag/
Die hatten soweit ich weiß keine großen Anforderungen an den Monitor. Letztlich kam sogar ein „Vertreter“ und hat das gemeinsam mit dem User eingerichtet/konfiguriert/geschult. Was wohl auch von der Kasse übernommen wurde.

Mag aber auch am Krankheitsbild liegen. Da weiß ich jetzt nicht, was der MA genau hatte.
 
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F4T4L1TYftw schrieb:
Ja, der Kram ist echt teuer.
Macht aber eben einiges anders als die normale Windows Bildschirmlupe, welche eh nicht genug vergrößern würde.
Fujiyama schrieb:
Wie hoch ist den die Einschränkung?
es sind noch 30% Sehvermögen vorhanden, alles was Seitlich vorhanden ist, wird nicht mehr gesehen, eher "Tunnelsehen"
Fujiyama schrieb:
Was wird überhaupt mit dem Monitor alles dargestellt? Was ist der Einsatzzweck?
arbeiten mit Exceltabellen, Internetseiten, Onlinebanking, ist so das, was ich herausgehört habe.
SavageSkull schrieb:
Wobei groß immer ein zweischneidiges Schwert ist, weil er dann mit dem Kopf hin und her wandert, da das Blickfeld selbst schon eingeschränkt ist.
das ist natürlich auch ein Punkt...
Die Monitore stehen ca. 80cm. vom Nutzer entfernt.
 
Das ist leider ein Gebiet, bei dem ich schon die unterschiedlichsten Erfahrungen sammeln konnte. Für den einen sind 32 Zoll zu groß, weil man auf Grund der Nähe zum Monitor zuviel umherwandern muss. Für Andere sind 32 Zoll gerade gut genug, um die vergrößerte Darstellung der Elemente gut auf dem Monitor unterzubringen. Ein mattes Display ist in vielen Fällen sehr erwünscht und ein Display, dass einen guten Kontrast hat, ist auch meistens gut geeignet.

Viele Berufsförderungswerke, die für Menschen mit Seheinschränkungen spezialisiert sind, bieten auch soetwas wie einen Hilfsmitteltest an. Dort gibt es meistens die unterschiedlichsten Monitore und auch die Möglichkeit die ein oder andere Vergrößerungssoftware auszuprobieren. Da könnte man sich hinwenden um kompetentes Personal zu finden, die bei sowas echt viel Erfahrung haben..

Ich habe festgestellt, dass es da keine pauschale Aussage gibt, sondern jeder komplett unterschiedlich ist, was die Ansprüche an einen Monitor für die Nutzung mit Seheinschränkung ist. Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, irgendwo ein paar verschiedene Monitore zu testen? Oder so ein BFW (Berufsförderungswerk) in der Nähe??

Am besten ist es wirklich, so viel wie möglich vor dem Kauf abzuklären. Wie nah muss sie an den Monitor heran. Ist ein entspiegeltes Display erwünscht,... etc

VG
 
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DannyA4 schrieb:
Hat von euch vielleicht jemand eine Ahnung, was da ausschlaggebend/ vorteilhaft ist?
Mit einer starken Sehbehinderung wird sie sich kaum für das beste Gaming-High-Fidelity-Erlebnis interessieren.

Daher ganz klar die Ansage: 16:9-Monitor, so groß wie nur irgendwie möglich und dann bitte in 1920x1080 betreiben.

Somit sparst du dir auch irgend eine nervige "Bildvergrößerungssoftware", die bei Spielen (wenn gespielt werden soll) sowieso nicht funktioniert.

DannyA4 schrieb:
Nun bekommt sie von der Krankenkasse eine Bildvergrößerungssoftware bezahlt.
Die Windows-Lupe ist kostenlos, nur mal so anbei. Dennoch: wenn das Bild groß genug ist, brauche ich keine Lupe.

AwesomSTUFF schrieb:
2.) Ich könnte mir vorstellen, dass "Curved" sich nachteilig auswirken könnte
Ich könnte mir das Gegenteil vorstellen, meine Oma (82 Jahre) kommt hervorragend mit ihrem 31,5" Curved mit 1920x1080 klar.
 
Lieber DJMadMax,

wir reden hier nicht von "normaler" Alterssehschwäche.
Die Einschränkung dieser Sehbehinderung ist im Vergleich gravierend.

Nur als Vorstellung auf einem 24" Monitor:
der Mauszeiger auf dem vergrößerten Monitor ist zwischen 5- 7 cm groß.
Ein Ordnersymbol hat eine Diagonale von ca. 12cm.


Edit:
auf dieser Seite habe ich nun folgende, doch eher einfache Vorgaben für einen Monitor gefunden:

Screenshot 2024-08-28 120133.png
 
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Was ich immer sage:

Das Erlebnis ist hoch subjektiv. Jeder sollte seine eigene Erfahrung machen und tunlichst vorher testen.
So dies möglich ist. Hier vllt. noch mehr, als sonst.


Was mir für diesen Fall einfällt:

Entweder Full-HD auf 32 Zoll. Mit dem Risiko, dass die Inhalte zu weit auseinander liegen.
Oder, zwecks kompakterem Erlebnis, Full-HD auf 27 Zoll.

Und Curved dürfte sich dabei wieder subjektiv auswirken. Entweder positiv, oder negativ.
Vielleicht wäre 27 Zoll + Full-HD + Curved genau das Richtige.

UHD kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Allenfalls als 42 Zoll OLED; oder gar größer.
Aber dann stellt sich die Frage nach dem Platz, den Kosten, der Akzeptanz ...
 
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DJMadMax schrieb:
Ich könnte mir das Gegenteil vorstellen, meine Oma (82 Jahre) kommt hervorragend mit ihrem 31,5" Curved mit 1920x1080 klar.
...weil alle Sehschwächen dasselbe sind?
Nix gegen Deine Oma, aber ich würde mir, wie bereits erwähnt, etwas professionellere Schützenhilfe suchen.
 
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@AwesomSTUFF
Man könnte sogar in einen Laden vor Ort gehen und sich einfach mal zwei Modelle vorführen lassen bei entsprechend reduzierter Auflösung, einmal curved und einmal flat. Da ist man ganz plötzlich seine eigene "professionelle Schützenhilfe".
 
Ich würde mir das auch selber anschauen, Ärzte schön und gut, aber am Ende gibts auch nicht das eine für Y, mag sein das 70% mit X klar kommen laut empfehlung aber 30% mit diesem selben Prob nicht.

Muss es echt so ne teure "Lumpe" sein?

Meine mittlerweile kann man auf 300% skalieren, das sind handgroße icons und co.
 
DJMadMax schrieb:
Somit sparst du dir auch irgend eine nervige "Bildvergrößerungssoftware", die bei Spielen (wenn gespielt werden soll) sowieso nicht funktioniert.
Mit einem blanken Windows plus der Lupenfunktion kommst Du nicht weit.
Die Software die dort gekauft wird kann so Einiges mehr und ist echt eine Hilfe fuer die Leute.

@DannyA4
Wir hatten damals 27" FullHD im Einsatz mit der Software und so einer Kamera fuer Dokumente drunter legen. Muessten wir das nochmal aufbauen wuerden wir vermutlich 32" FullHD nehmen.
 
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BFF schrieb:
Mit einem blanken Windows plus der Lupenfunktion kommst Du nicht weit.
Ja, aber mit ausreichend großer Abbildung kommt man eben ohne diese aus. Deshalb sage ich ja: möglichst große Diagonale bei "nur" Full HD-Auflösung.
 
Leider ist es tatsächlich nicht immer mit einem großen Monitor und Full-HD getan. Auch die Windowslupe ist im Gegensatz zu einer richtigen Vergrößerungssoftware ein Witz, ohne diese dabei abwerten zu wollen. Eine Vergrößerungssoftware bietet deutlich mehr Optionen als die reine Windowslupe. Das fängt bei einer viel größeren Vergrößerung an und geht bis hin zu Invertierung der Farben, die auch noch ganz individuell angepasst werden kann. Anpassung der Farben bei der Invertierung Bilder bei der Vergrößerung ignorieren etc... Da gibt es so viele Dinge, die man einstellen kann, das kann die Lupe von Windows nicht im Ansatz bieten.

Oft wird so eine Vergrößerungssoftware auch mit einer Sprachausgabe, also einem Screenreader, ausgeliefert, den man im Zusammenspiel mit der Vergrößerung so nutzen kann, dass sich beides ergänzt. Natürlich hat Windows auch einen eigenen Screenreader eingebaut, aber der ist eben auch nur sehr rudimentär und bietet, ebenso wie die Windowslupe auch, eben nur das Nötigste. Für einfache Dinge und damit überhaupt erst mal ein paar Features im Windows dabei sind, die das System barrierefreier machen, mag das reichen. Doch im Speziellen betrachtet, wird man bei einer wirklich starken Seheinschränkung mit den Bordmitteln bei Windows nicht sehr weit kommen. Da ist Apple mit ihren Bedienungshilfen im iOS und auch im Mac OS um Welten weiter.

Wenn der Monitor generell so 80 cm vom User weit entfernt ist, vermute ich in diesem Fall auch, dass ein32 Zoll, den man auf Full-HD betreibt, möglicherweise die bessere Wahl ist. Aber nach wie vor sage ich, möglichst viel abklären und versuchen verschiedene Modelle zu testen.

VG
 
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DannyA4 schrieb:
Die Monitore stehen ca. 80cm. vom Nutzer entfernt.
Du willst Monitore einen Meter entfernt aufstellen und dann mit Lupe den Sichtbereich vergrößern? Wieso nicht gleich im Nebenzimmer und dann mit einem Fernglas arbeiten?

Nicht falsch verstehen, ich halte mich bei der Monitorauswahl zurück, da gibt es definitiv Leute die sich damit besser auskennen. Was ich aber bisher bei alles solchen Arbeitsplätzen gesehen habe, sind Monitorarme mit denen sich die Monitore bis vor die Nase heranziehen lassen.
 
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