Persönlich würde ich da auch eher abwarten. Motorola ist noch ein kleines Licht bei Android und Google ist vor allem an einer hohen Marktdurchdringung interessiert, um das Kerngeschäft zu stützen. Nicht alle "Gewinne", die durch Motorola verursacht werden, tauchen dann auch in der Bilanz von Motorola auf. Was die Branche wohl wirklich fürchtet ist, dass Google jetzt mehr Verhandlungsmacht hat, wenn es darum geht nachhaltiger und schneller Updates zu liefern. Die freiwillige Verpflichtung von 18 Monaten ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist. Nach wie vor überschwemmen die Anbieter den Markt lieber mit neuen Geräten, als alte Geräte länger zu supporten. Gelingt dies Google tatsächlich, dann haben sie enorm viel erreicht. Aber auch das würde niemals so in der Bilanz von Motorola auftauchen. Ergo: Google braucht nicht zwangsweise ein florierendes Geschäft bei Motorola um die Übernahme rentabel zu machen. Google braucht eine hohe und stabile Marktdurchdringung von Android, um über sein Kerngeschäft weiter hohe Einnahmeerlöse zu erzielen. Dann hat sich die Tochter bezahlt gemacht, unabhängig davon ob sie selbst noch zusätzlich hohe Gewinne erwirtschaftet oder nicht.
Rein akademisch gesehen, rufen sie damit allerdings nicht "das volle Potenzial" ab. Das ist richtig. Es ist aber eben auch gar nicht zwangsweise notwendig. Schon gar nicht, wenn das "volle Potenzial" zu einer Abwanderung der Marktteilnehmer (Samsung, Sony, HTC etc.) zu Alternativen führt. Dann müsste nämlich erst mal Motorola auffangen, was Google verliert.