Hallo zusammen,
vorab möchte ich mich bei computerbase.de und MSI Deutschland für die Bereitstellung des Testexemplars herzlich bedanken!
Zu meiner Person
Ich bin 34 Jahre alt, IT Consultant bei einem großen deutschen Automobilzulieferer, ambitionierter Hobbyfotograf/-videograf, Gelegenheits-Zocker und seit Corona die meiste Zeit Homeoffice-Worker.
Daher werde ich den Monitor hauptsächlich in den Bereichen Office, digitale Bild- und Videobearbeitung und Gaming bewerten.
Der Test
Um größere Diskussionen vorab zu vermeiden: der gesamte Test ist eine rein subjektive Einschätzung und meine persönliche Meinung. Ich habe keine Messinstrumente oder ähnliches zur Verfügung, wodurch dies alles andere als ein wissenschaftliches Testergebnis darstellt.
Lieferumfang
Der MSI Optix MAG274RDE wird schlicht, aber sicher in einer üblichen Monitorverpackung ausgeliefert. Neben dem Monitor und dem Standfuß mit passenden Schrauben packt MSI noch einen QuickStart Guide, Garantiekarte, ein kompaktes externes Netzteil, USB-C Kabel und ein HDMI Kabel in den Lieferumfang. Um den Monitor einsatzbereit zu machen, muss nur die Bodenplatte mit der Standfuß-Säule werkzeuglos verschraubt und danach der Monitor mit vier Schrauben an den Standfuß befestigt werden. Zack, fertig!
Der 27-Zoller inlusive Standfuß sind tadellos verarbeitet. Nichts kracht, quietscht oder ist wackelig. Zudem steht er äußerst stabil und lässt sich komfortabel und leicht kippen, neigen, drehen und in der Höhe verstellen (Pivot-Funktion ist mit an Bord).
Ich werde den Monitor allerdings an meiner eigenen schwenkbaren Monitorhalterung nutzen, da mir Standfüße generell zu viel Platz wegnehmen.
Technische Daten und Vergleichsmonitor
Bei mir hat vor allem die Farbraumabdeckung von 95% im DCI-P3 Raum und erstaunliche 130% im sRGB Raum starkes Interesse geweckt. Ich fotografiere in meiner Freizeit äußerst gerne und entwickle im Nachgang ausgewählte Bilder. Dabei sind eine korrekte Farbdarstellung und Farbraumabdeckung äußerst hilfreich.
Aktuell habe ich einen EIZO EV2335W im Einsatz. Dieser ist mit 23 Zoll deutlich kleiner, bei gleicher Auflösung, hat aber ein für diese Preisklasse hervorragendes IPS Panel mit guter Farbdarstellung. Ich war also gespannt ober der MSI Monitor meinem Eizo das Wasser reichen kann oder in den ein oder anderen Bereichen unterliegt.
Steuerung und Funktionen
Der Einschaltknopf mit Status-LED befinden sich am rechten, unteren Eck des Monitors und ist auf den ersten Blick nicht direkt erkennbar. Das "Ein/Aus" Logo weißt allerdings auf den Knopf hin. An der gleiche Stelle auf der linken Seite befindet sich außerdem der Makro-Key, der sich über die OSD Sofware mit unterschiedlichen Funktionen belegen lässt. Dadurch entsteht ein sehr cleaner Look, was mir wirklich sehr gefällt und den Monitor schick dastehen lässt.
Laut Datenblatt lässt sich der MSI über einen rückseitig angebrachten Joystick oder aber über eine OSD Software bedienen und einstellen. Voraussetzung für die Bedienung per Software ist, dass das mitgelieferte USB Kabel mit dem Rechner verbunden und logischerweise die Software installiert ist.
Die Steuerung über den Joystick funktioniert gut und ist absolut intuitiv nutzbar. Mit rechts, link, hoch, runter und mittigem Bestätigungsklick lassen sich alle Funktionen im Monitor-OSD aufrufen und konfigurieren.
Viel mehr gefällt mir aber die OSD Software! Durch sie können alle Einstellungen und Profile am Monitor per Maus und Tastatur geändert werden, ohne dabei den Joystick nutzen zu müssen. Änderungen können somit deutlich schneller und komfortabler vorgenommen werden. Ohne zu wissen, ob es diese Möglichkeit auch bei anderen Monitoren oder Herstellern gibt, sollte das jeder Bildschirm als Feature haben. Klasse gemacht MSI!
Der Monitor bietet viele Einstellungsmöglichkeiten, von denen ich gar nicht alle erklären möchte. Am besten hat mir aber gefallen, dass es unterschiedliche Profile gibt, bei denen wirklich jegliche Anzeigeeinstellungen (Helligkeit, Kontrast, Schärfe, Wärme, unterschiedliche Bildoptimierungen, uvm.) verändert und gespeichert werden können.
144 Hz
Auch FreeSync kann über die OSD-Software aktiviert werden. Alternativ lassen sich auch manuell 144 Hz einstellen. Meine Grafikkarte (MSI R9 270X 2GB) besitzt leider keine Unterstützung für FreeSync, weshalb ich den 144Hz Modus aktiviert habe, und was soll ich sagen. Jegliche Bewegungen auf dem Bildschirm laufen mit einer unglaublich flüssigen Bewegung ab! Mein Eizo lieferte bisher nur 60 Hz, daher war ich umso mehr über die flüssige Darstellung erstaunt. Selbst Minimieren/Maximieren von Fenstern im Betriebssystem oder Scrollen auf Webseiten werden sehr flüssig dargestellt. Nach den ersten 10 Minuten nur im Desktop-Betrieb war mir klar: Nie wieder zurück auf 60 Hz! Einen kleinen Kritikpunkt an der Software gibt es aber: wenn man wie ich FreeSync nicht nutzen kann, bietet die Software nur die manuelle Aktivierung des 144 Hz Modus an. Ich konnte also nicht zurück auf 60 Hz oder andere Werte (z.B. 120 Hz) wechseln, sondern musste den Weg über die Windows integrierte Anzeigeeinstellung gehen. Hier wäre es komfortabler die Wiederholrateneinstellung in die OSD Software zu integrieren.
Mystic Light
Der Bildschirm hat eine auf der Rückseite diagonal nach oben ausgerichtete LED Beleuchtung, das von MSI getaufte Mystic Light. Als ich die Beschreibung und die Werbebilder des Mystic Lights gesehen hatte, stiegen in mir die Erwartungen auf einen schönen Leuchteffekt an der Wand, da der Monitor nur knapp 20 cm von dieser entfernt stehen würde. Leider wurde ich hier enttäuscht. Die LEDs sind leider so schwach, dass man, egal welcher Modus aktiviert, von einer passiven Beleuchtung der Wand leider kaum was erkennen kann. Ich hatte wohl bereits eine Vorstellung von einem "Ambilight" Äquivalent im Kopf, das ist es aber keinesfalls. Stünde mein Monitor frei im Raum und könnte ich das Mystic Light direkt sehen (nicht nur passiv), wäre es sicher ein schöner Effekt. In meinem Setup aber ist es leider kaum wahrnehmbar, daher habe ich es bei mir auch kurzerhand deaktiviert.
Bildqualität
Der MSI Monitor hat ein Nano-IPS Panel verbaut mit einer Reaktionszeit von 1 ms. Die Reaktionszeit kann ich rein subjektiv nicht bewerten, allerdings gefällt mir die Darstellung bereits im Standardprofil sehr gut. Ich habe den Kontrast etwa 5 Punkte nach unten gedreht, um ein für mich perfektes Bild zu erhalten.
Die Farben werden realistisch und kräftig dargestellt (etwas kräftiger, als bei meinem Eizo --> I like) und die Kontraste sind hervorragend. Der Temperatur ist etwas kühl im Standard und die hellen Töne haben einen leichten Grünstich, was sich aber durch die manuelle Temperatureinstellung korrigieren lässt. Es lässt sich jeder RGB Kanal einzeln justieren. Ich habe einfach beim Grün-Kanal 5 Punkte reduziert und dadurch ein neutraleres Bild bekommen.
Der Monitor bietet über die Standard-Farbeinstellungen noch die Möglichkeit, die Schärfe und Bildoptimierungen anzupassen. Ich persönlich lasse die Finger davon, da sie das Bild teilweise überschärfen und zu unnatürlich aussehen lassen, zumal bei der Überschärfung die "kleine" FullHD Auflösung sein Übriges tut. Hätte der Monitor eine WQHD oder gar 4k Auflösung, würde sich die Schärfung des Bildes womöglich nicht so unnatürlich bemerkbar machen.
Die Blickwinkelabhängigkeit ist auf einem sehr guten Niveau. Die Farben bleiben sehr lange kaum verfälscht, die Helligkeit verändert sich natürlich ein wenig, aber das ist wahrscheinlich bei fast allen Monitoren so.
Bei dunklem Bild und dunkler Umgebung lassen sich nur sehr leichte Lichthöfe erkennen, in meinem Fall links unten. Die Situation, in der das den Betrachter allerdings stört, lässt vermutlich lange bis ewig auf sich warten. Die Ausleuchtung ist besser als bei meinem Eizo, deutlich homogener und gleichmäßiger und die Helligkeit ist vermutlich heller als die angegebenen 300 cd/m2.
Alles in allem macht der MSI Optix MAG274RDE bei der Bildqualität eine aus meiner Sicht hervorragende Figur und ist meinem guten Eizo absolut ebenbürtig. Die Farben, Kontraste und Ausleuchtung sind auf wirklich sehr hohem Niveau.
FullHD auf 27 Zoll
Der MSI ist also ein Monitor mit hoher Bildwiederholrate von 144 Hz, einem wirklich sehr guten Nano-IPS Panel und einer durchdachten OSD Software. Aber was ist jetzt mit der geringen Auflösung auf relativ großer Bildschirmdiagonale anzufangen? Die Pixeldichte beträgt knappe 82 PPI, viele Smartphones haben eine mehr als 5-fache PPI Anzahl! Kann das überhaupt irgendwie brauchbar sein? Ja, für mich absolut ausreichend! Zugegeben ist mir die etwas geringe PPI beim ersten Einschalten des Displays aufgefallen, mich hat es aber bereits nach 10 Minuten nicht mehr gestört. Der Abstand Auge-Monitor beträgt bei mir ca. 80 cm und ich war bisher eine Pixeldichte von ca. 95 PPI und daher keine ultra-scharfen Monitore gewohnt. Mich persönlich stört also die FullHD Auflösung bei diesem Monitor nicht, ein Pixeldichte-Jäger wird damit aber nicht glücklich werden.
Office, Bildbearbeitung und Gaming
Da ich den Monitor in den genannten drei Bereichen getestet habe möchte ich auch stichpunktartig meine Eindrücke mitgeben.
Office: viele Ergonomiefunktionen, Augenschon-Modus, gute Kontraste
Bildbearbeitung: Klasse Farbdarstellung und Kontraste, sehr gute Blickwinkelstabilität, gute Ausleuchtung, guter Schwarzwert
Gaming: 144 Hz - ich liebe es, sehr flüssige Darstellung, nützliche Nachtsicht-Funktion für Ego-Shooter
Gespielt wurde FIFA20, Counter Strike: Source, Rainbow Six: Siege, Crysis 2
Fazit
Nach einigen Wochen mit dem MSI OPTIX MAG274RDE kann ich sagen, dass der Monitor mich mit dem "Mystic Light" Feature enttäuscht hat. Das soll es aber an negativen Punkten schon gewesen sein. Der MSI glänzt vor allem durch sein klasse IPS Panel, die 144 Hz Bildwiederholrate, die GamingOSD Software in die hohe Anpassungsmöglichkeiten der Profile. Die niedrige Pixeldichte stört mich persönlich überhaupt nicht und mein neuer 27-Zoller wird mit ziemlicher Sicherheit meinen 23-Zoller Eizo ablösen (bzw. wird der Eizo zum Sekundärmonitor fürs Homeoffice degradiert).
Ich kann den MSI OPTIX MAG274RDE von meiner Seite also wirklich weiterempfehlen!
vorab möchte ich mich bei computerbase.de und MSI Deutschland für die Bereitstellung des Testexemplars herzlich bedanken!
Zu meiner Person
Ich bin 34 Jahre alt, IT Consultant bei einem großen deutschen Automobilzulieferer, ambitionierter Hobbyfotograf/-videograf, Gelegenheits-Zocker und seit Corona die meiste Zeit Homeoffice-Worker.
Daher werde ich den Monitor hauptsächlich in den Bereichen Office, digitale Bild- und Videobearbeitung und Gaming bewerten.
Der Test
Um größere Diskussionen vorab zu vermeiden: der gesamte Test ist eine rein subjektive Einschätzung und meine persönliche Meinung. Ich habe keine Messinstrumente oder ähnliches zur Verfügung, wodurch dies alles andere als ein wissenschaftliches Testergebnis darstellt.
Lieferumfang
Der MSI Optix MAG274RDE wird schlicht, aber sicher in einer üblichen Monitorverpackung ausgeliefert. Neben dem Monitor und dem Standfuß mit passenden Schrauben packt MSI noch einen QuickStart Guide, Garantiekarte, ein kompaktes externes Netzteil, USB-C Kabel und ein HDMI Kabel in den Lieferumfang. Um den Monitor einsatzbereit zu machen, muss nur die Bodenplatte mit der Standfuß-Säule werkzeuglos verschraubt und danach der Monitor mit vier Schrauben an den Standfuß befestigt werden. Zack, fertig!
Der 27-Zoller inlusive Standfuß sind tadellos verarbeitet. Nichts kracht, quietscht oder ist wackelig. Zudem steht er äußerst stabil und lässt sich komfortabel und leicht kippen, neigen, drehen und in der Höhe verstellen (Pivot-Funktion ist mit an Bord).
Ich werde den Monitor allerdings an meiner eigenen schwenkbaren Monitorhalterung nutzen, da mir Standfüße generell zu viel Platz wegnehmen.
Technische Daten und Vergleichsmonitor
- 27“-Diagonale und FHD-Auflösung (1920x1080 Pixel)
- Nano IPS-Technologie für intensive und klare Farbdarstellung
- 144-Hz-Refreshrate für blitzschnellen Bildaufbau
- 1-ms-Reaktionszeit sichert schlierenfreie Bilder
- HDR Ready – Maximale Detailschärfe durch Kontrast und Schattenkonfiguration
- AMD FreeSync® für ultraflüssiges und lagfreies Gameplay
- Gaming-OSD steuerbar mit Joystick oder Windows-App
- Bequemes Anschließen via USB Typ-C Anschluss
- Augenschonend mit Anti-Flicker- und Less-Blue-Light-Technik
- Bequem justierbar – schnell und einfach ist die gewünschte Position gefunden
- Schlankes, rahmenloses Design
- 178° Wide View Technik – starke Darstellung aus allen Blickwinkeln
- Mystic Light – wähle deinen eigenen Look per steuerbarer LED-Beleuchtung
Bei mir hat vor allem die Farbraumabdeckung von 95% im DCI-P3 Raum und erstaunliche 130% im sRGB Raum starkes Interesse geweckt. Ich fotografiere in meiner Freizeit äußerst gerne und entwickle im Nachgang ausgewählte Bilder. Dabei sind eine korrekte Farbdarstellung und Farbraumabdeckung äußerst hilfreich.
Aktuell habe ich einen EIZO EV2335W im Einsatz. Dieser ist mit 23 Zoll deutlich kleiner, bei gleicher Auflösung, hat aber ein für diese Preisklasse hervorragendes IPS Panel mit guter Farbdarstellung. Ich war also gespannt ober der MSI Monitor meinem Eizo das Wasser reichen kann oder in den ein oder anderen Bereichen unterliegt.
Steuerung und Funktionen
Der Einschaltknopf mit Status-LED befinden sich am rechten, unteren Eck des Monitors und ist auf den ersten Blick nicht direkt erkennbar. Das "Ein/Aus" Logo weißt allerdings auf den Knopf hin. An der gleiche Stelle auf der linken Seite befindet sich außerdem der Makro-Key, der sich über die OSD Sofware mit unterschiedlichen Funktionen belegen lässt. Dadurch entsteht ein sehr cleaner Look, was mir wirklich sehr gefällt und den Monitor schick dastehen lässt.
Laut Datenblatt lässt sich der MSI über einen rückseitig angebrachten Joystick oder aber über eine OSD Software bedienen und einstellen. Voraussetzung für die Bedienung per Software ist, dass das mitgelieferte USB Kabel mit dem Rechner verbunden und logischerweise die Software installiert ist.
Die Steuerung über den Joystick funktioniert gut und ist absolut intuitiv nutzbar. Mit rechts, link, hoch, runter und mittigem Bestätigungsklick lassen sich alle Funktionen im Monitor-OSD aufrufen und konfigurieren.
Viel mehr gefällt mir aber die OSD Software! Durch sie können alle Einstellungen und Profile am Monitor per Maus und Tastatur geändert werden, ohne dabei den Joystick nutzen zu müssen. Änderungen können somit deutlich schneller und komfortabler vorgenommen werden. Ohne zu wissen, ob es diese Möglichkeit auch bei anderen Monitoren oder Herstellern gibt, sollte das jeder Bildschirm als Feature haben. Klasse gemacht MSI!
Der Monitor bietet viele Einstellungsmöglichkeiten, von denen ich gar nicht alle erklären möchte. Am besten hat mir aber gefallen, dass es unterschiedliche Profile gibt, bei denen wirklich jegliche Anzeigeeinstellungen (Helligkeit, Kontrast, Schärfe, Wärme, unterschiedliche Bildoptimierungen, uvm.) verändert und gespeichert werden können.
144 Hz
Auch FreeSync kann über die OSD-Software aktiviert werden. Alternativ lassen sich auch manuell 144 Hz einstellen. Meine Grafikkarte (MSI R9 270X 2GB) besitzt leider keine Unterstützung für FreeSync, weshalb ich den 144Hz Modus aktiviert habe, und was soll ich sagen. Jegliche Bewegungen auf dem Bildschirm laufen mit einer unglaublich flüssigen Bewegung ab! Mein Eizo lieferte bisher nur 60 Hz, daher war ich umso mehr über die flüssige Darstellung erstaunt. Selbst Minimieren/Maximieren von Fenstern im Betriebssystem oder Scrollen auf Webseiten werden sehr flüssig dargestellt. Nach den ersten 10 Minuten nur im Desktop-Betrieb war mir klar: Nie wieder zurück auf 60 Hz! Einen kleinen Kritikpunkt an der Software gibt es aber: wenn man wie ich FreeSync nicht nutzen kann, bietet die Software nur die manuelle Aktivierung des 144 Hz Modus an. Ich konnte also nicht zurück auf 60 Hz oder andere Werte (z.B. 120 Hz) wechseln, sondern musste den Weg über die Windows integrierte Anzeigeeinstellung gehen. Hier wäre es komfortabler die Wiederholrateneinstellung in die OSD Software zu integrieren.
Mystic Light
Der Bildschirm hat eine auf der Rückseite diagonal nach oben ausgerichtete LED Beleuchtung, das von MSI getaufte Mystic Light. Als ich die Beschreibung und die Werbebilder des Mystic Lights gesehen hatte, stiegen in mir die Erwartungen auf einen schönen Leuchteffekt an der Wand, da der Monitor nur knapp 20 cm von dieser entfernt stehen würde. Leider wurde ich hier enttäuscht. Die LEDs sind leider so schwach, dass man, egal welcher Modus aktiviert, von einer passiven Beleuchtung der Wand leider kaum was erkennen kann. Ich hatte wohl bereits eine Vorstellung von einem "Ambilight" Äquivalent im Kopf, das ist es aber keinesfalls. Stünde mein Monitor frei im Raum und könnte ich das Mystic Light direkt sehen (nicht nur passiv), wäre es sicher ein schöner Effekt. In meinem Setup aber ist es leider kaum wahrnehmbar, daher habe ich es bei mir auch kurzerhand deaktiviert.
Bildqualität
Der MSI Monitor hat ein Nano-IPS Panel verbaut mit einer Reaktionszeit von 1 ms. Die Reaktionszeit kann ich rein subjektiv nicht bewerten, allerdings gefällt mir die Darstellung bereits im Standardprofil sehr gut. Ich habe den Kontrast etwa 5 Punkte nach unten gedreht, um ein für mich perfektes Bild zu erhalten.
Die Farben werden realistisch und kräftig dargestellt (etwas kräftiger, als bei meinem Eizo --> I like) und die Kontraste sind hervorragend. Der Temperatur ist etwas kühl im Standard und die hellen Töne haben einen leichten Grünstich, was sich aber durch die manuelle Temperatureinstellung korrigieren lässt. Es lässt sich jeder RGB Kanal einzeln justieren. Ich habe einfach beim Grün-Kanal 5 Punkte reduziert und dadurch ein neutraleres Bild bekommen.
Der Monitor bietet über die Standard-Farbeinstellungen noch die Möglichkeit, die Schärfe und Bildoptimierungen anzupassen. Ich persönlich lasse die Finger davon, da sie das Bild teilweise überschärfen und zu unnatürlich aussehen lassen, zumal bei der Überschärfung die "kleine" FullHD Auflösung sein Übriges tut. Hätte der Monitor eine WQHD oder gar 4k Auflösung, würde sich die Schärfung des Bildes womöglich nicht so unnatürlich bemerkbar machen.
Die Blickwinkelabhängigkeit ist auf einem sehr guten Niveau. Die Farben bleiben sehr lange kaum verfälscht, die Helligkeit verändert sich natürlich ein wenig, aber das ist wahrscheinlich bei fast allen Monitoren so.
Bei dunklem Bild und dunkler Umgebung lassen sich nur sehr leichte Lichthöfe erkennen, in meinem Fall links unten. Die Situation, in der das den Betrachter allerdings stört, lässt vermutlich lange bis ewig auf sich warten. Die Ausleuchtung ist besser als bei meinem Eizo, deutlich homogener und gleichmäßiger und die Helligkeit ist vermutlich heller als die angegebenen 300 cd/m2.
Alles in allem macht der MSI Optix MAG274RDE bei der Bildqualität eine aus meiner Sicht hervorragende Figur und ist meinem guten Eizo absolut ebenbürtig. Die Farben, Kontraste und Ausleuchtung sind auf wirklich sehr hohem Niveau.
FullHD auf 27 Zoll
Der MSI ist also ein Monitor mit hoher Bildwiederholrate von 144 Hz, einem wirklich sehr guten Nano-IPS Panel und einer durchdachten OSD Software. Aber was ist jetzt mit der geringen Auflösung auf relativ großer Bildschirmdiagonale anzufangen? Die Pixeldichte beträgt knappe 82 PPI, viele Smartphones haben eine mehr als 5-fache PPI Anzahl! Kann das überhaupt irgendwie brauchbar sein? Ja, für mich absolut ausreichend! Zugegeben ist mir die etwas geringe PPI beim ersten Einschalten des Displays aufgefallen, mich hat es aber bereits nach 10 Minuten nicht mehr gestört. Der Abstand Auge-Monitor beträgt bei mir ca. 80 cm und ich war bisher eine Pixeldichte von ca. 95 PPI und daher keine ultra-scharfen Monitore gewohnt. Mich persönlich stört also die FullHD Auflösung bei diesem Monitor nicht, ein Pixeldichte-Jäger wird damit aber nicht glücklich werden.
Office, Bildbearbeitung und Gaming
Da ich den Monitor in den genannten drei Bereichen getestet habe möchte ich auch stichpunktartig meine Eindrücke mitgeben.
Office: viele Ergonomiefunktionen, Augenschon-Modus, gute Kontraste
Bildbearbeitung: Klasse Farbdarstellung und Kontraste, sehr gute Blickwinkelstabilität, gute Ausleuchtung, guter Schwarzwert
Gaming: 144 Hz - ich liebe es, sehr flüssige Darstellung, nützliche Nachtsicht-Funktion für Ego-Shooter
Gespielt wurde FIFA20, Counter Strike: Source, Rainbow Six: Siege, Crysis 2
Fazit
Nach einigen Wochen mit dem MSI OPTIX MAG274RDE kann ich sagen, dass der Monitor mich mit dem "Mystic Light" Feature enttäuscht hat. Das soll es aber an negativen Punkten schon gewesen sein. Der MSI glänzt vor allem durch sein klasse IPS Panel, die 144 Hz Bildwiederholrate, die GamingOSD Software in die hohe Anpassungsmöglichkeiten der Profile. Die niedrige Pixeldichte stört mich persönlich überhaupt nicht und mein neuer 27-Zoller wird mit ziemlicher Sicherheit meinen 23-Zoller Eizo ablösen (bzw. wird der Eizo zum Sekundärmonitor fürs Homeoffice degradiert).
Ich kann den MSI OPTIX MAG274RDE von meiner Seite also wirklich weiterempfehlen!