Nach Abitur (noch) kein Studium/Ausbildung - ein Jahr jobben

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ChR15

Gast
Moin,

ich habe diesen Sommer mein Abitur in Niedersachsen gemacht und habe leider noch kein Studium- bzw. Ausbildungsplatz gefunden. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich auch wirklich wenig beworben und sehr wahrscheinlich unzureichend beworben habe, auch aus dem Grund, dass ich bis zum Schluss auf der Kippe stand, was das Bestehen des Abiturs betrifft. Mein Plan war es dann das Jahr zu wiederholen oder ein Prakitkum für die fachgebundene Hochschulreife zu absolvieren.

Dieser Plan ist nun hinfällig. Natürlich ist das in erster Linie gut, da ich jetzt mein vollwertiges Abitur habe, andererseits habe ich nun das Problem mehr oder weniger ohne alles dazustehen.

Meine Idee war es jetzt, falls ich keine Zusage mehr erhalte, mir ein Jahr mit einem Nebenjob ein kleines finanzielles Polster zu erarbeiten. In diesem Jahr würde ich mich dann, um die passende Ausbildungs- Studiumsstätte kümmern. Mir ist bewusst, dass ich das im vergangenen Jahr unlängst hätte machen müssen, das war ein grober Fehler meinerseits, aber ich kann die Zeit nicht zurückdrehen. Ich war mir aber zudem auch relativ unsicher, was überhaupt aus mir werden soll.

Die Frage ist, ob das soweit auch sinnvoll und versicherungstechnisch möglich ist, mit dem Nebenjob. Der Job wäre auf 400€-Basis. Ich bin zwanzig Jahre alt und derzeit noch über meinen Vater familienversichert. Ich habe natürlich schon recherchiert und bin zu dem Informationsstand bekommen, dass ich bis 450€, sprich ein Minijob auf 400€ Basis weiterhin bei meinem Vater in der Familienversicherung versichert bin und das meine Eltern in diesem Jar weiterhin Kindergeld erhalten.

So, jetzt war ich gerade bei der Arbeitsagentur und habe ihn meine Situation geschildert. Dort wurde mir allerdings gesagt, dass die Kindergeldzahlungen und die Versicherung bis vier Monate nach meinem Schulabschluss (Ende Juni) erhalten bleiben und ich, sollte ich bis dahin keine Ausbildungs- oder Studiumsstelle erhalten, erneut bei der Arbeitsagentur vorsprechen wollte. Danach sieht es auch stark aus.

Ich habe bei der Arbeitsagentur auch angesprochen, dass ich eventuell erstmal einen Minijob machen möchte um mir das besagte finanzielle Polster zu erarbeiten und neben dem Schreiben von Bewerbungen halt nicht untätig zuhause herumsitze. Daraufhin meinte die nette Dame, dass ich mich in diesem Fall nicht arbeitslos melden kann, ich müsste mich bereit erklären, mich zur Verfügung zu stellen und Beratungstermine wahrzunehmen.

Laut dieser Seite der Arbeitsagentur, hätten meine Eltern weiterhin Anspruch auf Kindergeld und ich wäre weiter krankenversichert, wenn ich einen 400-Job annehmen würde, richtig?

Die Frage ist, muss ich nach der Beendigung der Frist der besagten vier Monate nach dem Abitur dann wieder zur Arbeitsagentur gehen und mich für jede Stelle zur Verfügung stellen und nachweisen, dass ich mich hier und da bewerbe?

Ich meine, ich habe sowieso vor mich zu bewerben, aber ich möchte halt nicht jeden Schritt mit der Arbeitsagentur absprechen müssen, aber wie würde ich das dann nachweisen, ich würde mich ja dann primär um einen Ausbildungsplatz für 2014 bewerben.

tl;dr

400€ Job, Abiturient, 20 Jahre, keine Ausbildung, kein Studium:
Bin ich weiterhin krankenversichert in der Familienversicherung?
Erhalten meine Eltern weiterhin Kindergeld?
Muss ich bei der Arbeitsagentur regelmäßig vorsprechen, trotz Nebentätigkeit und Versorgung durch Eltern, da kein Anspruch auf Arbeitslosengeld usw.?

Fazit: Als Schüler war das Leben nicht so kompliziert. Eventuell könnt ihr mir auf die Sprünge helfen, der Gang zur Arbeitsagentur heute hat mich nur noch mehr verwirrt und mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet.

Ich freue mich über jede Antwort, danke.
 
Agentur: Was willst du bei der Arbeitsagentur wenn du über die keinen Job suchst und eh kein Geld von denen bekommst? Da muss man nur vorsprechen, wenn man seine Bezüge nicht gekürzt bekommen will. Das wäre höchstens wegen dem Kindergeld interessant solange du arbeitssuchend gemeldet bist (bis zum 21. Lebensjahr meine ich).

400€: Wenn sich was lukratives ergibt würde ich mich an deiner Stelle auch nicht an den 400€ festbeißen. Zahl die Krankenversicherung selbst wenn die Kohle passt.


Wichtig wenn du studieren willst und Bafög-Berechtigt bist (einkommen der Eltern etc.): Horte die Kohle nicht, weil du sonst nicht den vollen Betrag bekommst. Kauf dir dann lieber was schönes für das Studium (Möbel, Laptop, Fahrrad etc.).
 
Bei der Arbeitsagentur war ich, damit ich meine Krankenversicherung behalte. Wie sieht das denn nach den vier Monaten aus, wenn ich nur einem 400€ Job nachgehe, da bin ich gesetzlich nicht versichert, bleibe ich dann in der Familienversicherung meines Vaters?

Aktuell bin ich gar nicht gemeldet, weil die Agentur das wie gesagt nicht wollte, da ich scheinbar nicht bemüht war eine Stelle zu besorgen.
Bezüglich des Kindergeldes säßen meine Eltern sobald ich 21 bin (ab Januar) also quasi auf dem Trockenen und die Zahlungen würden erst wieder ab Beginn des Studiums oder einer Ausbildung gezahlt werden oder melde ich mich dann einfach arbeitslos bzw. arbeitssuchend und lege die Bewerbungen vor?

Das mit dem Horten und dem Bafög behalte ich im Hinterkopf, erstmal danke hierfür.
 
KV kostet nicht die Welt, melde dich einfach selbst an und geh für ein gutes Gehalt arbeiten bis du ein Studium / eine Ausbildung hast.

Ich hab vor meiner Ausbildung im MediaMarkt für 9,50€/std bei 20std/woche gearbeitet. Meist auch mehr. Du bekommst also genug € :)

Kellnern wäre sogar noch besser, da Trinkgeld. Aber da musst du meist am Wochenende abends ran.
 
Für zulassungsbeschränkte Studiengänge ist die Bewerbungsfrist i.d.R. der 15. Juli - also hast du selbst dafür noch fast eine Woche Zeit!
Für nichtzulassungsbeschränkte Studiengänge praktisch erst mit Semesterbeginn im Oktober.

Wenn du studieren willst hast du also noch alle Chancen wenn du dich jetzt darum kümmerst.

Von einem 400€ Job zum "Geld als Puffer verdienen" halte ich offengesagt wenig. Da bekommst du bei 6-8 Wochen Ferienjob bei nem großen Unternehmen (z.B. Schichtarbeit bei der Automobilproduktion) mehr Geld. Und selbst bei nem Praktikum kannst du etwaa so viel verdienen und davon hast du dann selbst auch noch was (im Hinblick auf Pflichtpraktika im Studium oder Bewerbung um Ausbildungsplatz).

Edit: Vor allem kostet die Bewerbung für einen Studienplatz höchstens das Briefporto, also lächerlich wenig um sich die Option offen zu halten
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenns dir nichts ausmacht such dir ein Soziales / Ökologisches / Kulturelles Jahr, je nach Interesse.
Kriegst auch was Geld, hast zu tun ( wirklich wichtig für einen selber damit man nicht versumpft)
schlecht im Lebenslauf schauts auch nicht aus usw.
Fand die Zeit eigentlich ganz lustig.
 
Kneif die Backen zusammen und bewirb dich auf einen Studiengang der dir passt (falls dieser zulassungsbeschränkt ist geht das, wie schon ein Vorposter sagte noch 5 Tage lang).

Wenn deine Noten für was zulassungsbeschränktes zu schlecht sind schau dich nach offenen Studiengängen um und such dir da was raus.

Für mich hört sich Deine ganze Abhandlung mehr danach an, dass du einfach ein Jahr lang faulenzen willst.

Selbst wenn du das unbedingt willst schreib dich für irgendeinen nicht beschränkten Studiengang ein, damit hast du einen Studentenstatus, der ja auch den ein oder anderen Vorteil bringt, und kannst sorgenfrei irgendwelchen unsinnig bezahlten Hilfsarbeitertätigkeiten nachgehen.
 
@Kotztüte: Das war auch die Grundidee, ich habe noch ein paar Bewerbungen diesbezüglich offen, ein FSJ wäre natürlich ideal zur 'Überbrückung' und gut für den Lebenslauf.

@xDream: Genau diesen Eindruck wollte ich nicht machen, da dieser falsch ist. Wenn es danach ginge, würde ich doch gar nicht erst nachfragen und vollkommen beschäftigungslos zuhause sitzen. Ich habe mich einfach zu spät und unzureichend gekümmert, das ist meine Schuld und das erkenne ich auch an, dass das dumm war ist mir klar.

Studiumbewerbungen habe ich auch schon bearbeitet, allerdings ist mein Schnitt echt nicht beneidenswert und einfach irgendein Studium zu beginnen, hauptsache studieren, ist denke ich auch nicht unbedingt der beste Lösungsweg.

Danke nochmal für die Antworten!
 
In welche Richtung möchtest du denn überhaupt gehen?
- irgendwas kaufmännisches
- Naturwissenschaften
- MINT-Fächer
- Künstlerisches
- Soziales und Erziehung
-....

In allen Bereichen gibt es zulassungsfreie Studiengänge. Dann ist dein Schnitt vollkommen egal, du musst es halt wollen. Mitunter gibt es auch neben zulassungsbeschränkten Studiengängen sehr ähnlich gelagerte zulassungsfreie Studiengänge; da können dir hier bestimmt einige Leser Tips geben; aber du musst halt sagen was du machen willst.

Das mit dem einfach irgendwas studieren meine ich auch vor allem für den Fall, dass du ansich arbeiten möchtest. Nur hast du mit dem Studentenstatus keine Schmerzen in Sachen Versicherung und Kindergeld, keinen Stress mit der Arbeitsagentur und halt noch diverse weitere Vorteile wie ein Studententicket, vergünstigte Eintritte, etc.
 
Studiumbewerbungen habe ich auch schon bearbeitet, allerdings ist mein Schnitt echt nicht beneidenswert und einfach irgendein Studium zu beginnen, hauptsache studieren, ist denke ich auch nicht unbedingt der beste Lösungsweg.

Und wie genau soll das nach diesem Jahr besser werden? Dein Schnitt verbessert sich nicht und ich bezweifle mal, dass beim Regaleeinräumen/Kellnern oder was auch immer du tust plötzlich die Erleuchtung auf dich fällt was du studieren willst und du stehst nächstes Jahr genau da wo du jetzt schon bist, nur ein Jahr älter und verzweifelter.
Dann lieber ein Orientierungssemester, wo du mal alle in Frage kommenden Studiengänge besuchst, aber da du ja garkeine Präferenzen äußerst klingt das so als hättest du garkeine Lust überhaupt zu Studieren, geschweige denn das nötige Durchhaltevermögen.
 
Ich würde dir auch empfehlen dich die nächsten drei Tage auf den Arsch zu setzen und dich zu informieren. Für Ausbildung bewirbt man sich ja sowieso fast ein Jahr vorher, deshalb fällt das schonmal raus. Es sei denn du möchtest 2014 eine Ausbildung anfangen. Da gehts nämlich bald schon wieder los mit den Bewerbungen.

Ich studiere z.B. Informationstechnik und konnte mich einfach so einschreiben ohne Bewerbung und das ist bei allen zulassungfreien Studiengängen so. Da ist der Schnitt vollkommen egal.

Wenn du uns sagen würdest in welche Richtung du gerne gehen würdest könnten wir dir vielleicht auch besser weiterhelfen. Wenn du das allerdings nicht weißt solltest du dich vielleicht wirklich für ein Berufsorientierungsjahr oder für viele verschiedene Praktikas bewerben.
 
Der Schnitt verbessert sich nicht, aber ich bekäme Zeit genauere Informationen einzuholen und pünktlicher und fristgemäß die Bewerbungen einzureichen.

Der Studienbereich sollte in Richtung Medien gehen Foto/Kamera/Journalismus, also eher ins Kreative-Künstlerische. Viele Studiengänge verlangen dort bereits im März eine Mappe oder haben einen NC. Alternativ habe ich mir jetzt unter anderem für Medienwissenschaften mit dem Nebenfach Germanistik beworben.

Ich rechne mir allerdings nicht so große Chancen aus, da der ganze Medienzweig sowieso ziemlich überlaufen zu sein scheint. Versuchen werde ich es natürlich trotzdem.

Informationstechnologien interessieren mich ebenfalls sehr, allerdings kommen die meisten Fächer aus dem Bereich denke ich nicht in Frage, da Mathe alles andere als eine meiner Stärken ist. An der Uni wir die Mathematik sicher nicht leichter.
 
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