Nach der FISI-Ausbildung Informatik studieren?

BlackHawk90

Lt. Junior Grade
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Hi Leute,

ich hab bereits einige Threads durchgelesen und auch einer der recht Aktuellen hat mir nicht weiterhelfen können. Nun aber zu meiner Frage, mit der ich mich schon eine Weile beschäftige:
Ist es eine gute Grundlage vor dem Studium der Informatik (Fachhochschule) eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration gemacht zu haben? Ich habe mir den Stoffverteilungsplan schon angeschaut und kann mit einigen Themen etwas anfangen, jedoch nicht mit allen. Hat jemand von euch Erfahrung bezüglich meiner Problematik?
Ich habe das Glück, dass mir die Ausbildung und der darin enthaltene schulische Teil relativ leicht fällt. Ich bin im letzten Lehrjahr und habe einen Gesamtschnitt von 1,5 (zumindest bis jetzt, die Prüfung wird da noch was dran ändern). Seht ihr das als gute Basis für ein Informatikstudium?

Wär super, wenn ihr mir Ratschläge geben könntet, um mir meine Entscheidung etwas zu erleichtern. Viele Köpfe haben einfach mehr Ideen und Einfälle, als man selbst durchdenken könnte. :)

Gruß
 
Hallo,

das kommt darauf an, welches Themengebiet der Informatik du studieren möchtest. Technische Informatik (Hardware-Entwicklung)? Angewandte Informatik (Softwaresysteme)? Theoretische Informatik (Automaten, Compilerbau, etc)?

Ich selber habe ITSE gelernt und studiere derzeit Angewandte Informatik. Im ersten Semester haben wir 3 Hauptfächer: Mathe, Informatik und Digitaltechnik. Die Mathematik besteht an meiner FH zu einem großen Teil aus Linearer Algebra und Analysis. In Informatik werden uns die Grundlagen der Informatik und Programmiersprachen (C als Beispiel) näher gebracht. In Digitaltechnik behandeln wir zur Zeit logische Gatter, Flip-Flops, DeMorgans Theorem und Mikrocontroller-Programmierung.

Da ich vor und während meiner Ausbildung bereits viel programmiert habe, wird mir in Informatik nicht mehr so viel Neues erzählt. Allerdings: Unser Professor drängt uns dazu, uns genaue Gedanken über die Aufgabenstellung zu machen, um einen guten und effizienten (Speicher- und Laufzeitkomplexität) Algorithmus zu entwickeln. Finde ich persönlich sehr gut. In der Digitaltechnik lerne ich zur Zeit auch nicht viel, da ich diese Sachen bereits während meiner Ausbildung gezeigt bekommen habe (auch wenn nicht in dieser Tiefe!).

Einzig allein Mathe stellt zur Zeit eine Hürde da. Aber wenn man den Stoff regelmäßig aufarbeitet, bekommt man langsam ein Gespür dafür. (Zumindest sollte das Gespür dafür reichen, die Klausur zu bestehen).

Daher: Um deine Frage eindeutig beantworten zu können sind folgende Eckpunkte interessant: Was hast du während deiner Ausbildung gelernt? Welchen Studiengang möchtest du belegen? Und wie ist die Studienstruktur?

Liebe Grüße,
Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Erfahrung zeigt, dass eine Ausbildung meist nur im 1. Semester hilfreich ist. Spätestens im 2. Semester wird der Stoff dann so tief und umfangreich das die Ausbildung einem nicht wirklich mehr großartig weiterhilft.
Auch sollte man immer bedenken, dass das Tempo an der Uni höher ist.

Da diese Grundbedingungen aber für jeden gleich gelten, würde ich mir da keinen großen Kopf machen.
Die Ausbildung schadet auf keinen Fall und kann letzendlich nur Erleichterung bringen (muss es aber nicht ;) )

Zu den Studiengängen, technische Informatik ist recht Elektrotechnik-lasig. Das wiederrum ist sehr Mathe-lastig und oftmals sehr sehr trocken und theoretisch.
Also die Fächer der Studiengänge genau anschauen, da gibt es von Uni zu Uni schon Unterschiede in den Schwerpunkten.
 
Danke für eure Infos! :)

Der Studiengang nennt sich einfach nur "Informatik". Auf der FH in Kalsruhe würde ich dann auch gerne studieren. Eine kurze Übersicht der einzelnen Themen pro Semester.

Während meiner Ausbildung habe ich bereits viele Dinge über Netzwerktechnik, Datenbankentwicklung, Programmierung, Betriebssysteme, Servertechnik etc gelernt und habe auch runde 22 Schulungen bezüglich den unterschiedlichsten und für die Ausbildung als ergänzend angesehenen Themen bezahlt bekommen. Zum Thema Digitaltechnik habe ich noch Vorwissen aus dem technischen Gymnasium, BWL ebenfalls. Im Großen und Ganzen ist es doch ein gutes Fundament, auf dem man ein Studium aufbauen kann. Wie seht ihr das? :)

Gruß
 
BlackHawk90 schrieb:
Danke für eure Infos! :)

Der Studiengang nennt sich einfach nur "Informatik". Auf der FH in Kalsruhe würde ich dann auch gerne studieren. Eine kurze Übersicht der einzelnen Themen pro Semester.

Scheint mir eher in die Richtung Angewandte Informatik zu gehen, jedoch mit Ausflügen in die anderen Themengebiete der Informatik.

Im Prinzip bleibt nur noch zu sagen: Wenn dir die Modulbeschreibungen gefallen, dann würde ich das Studium in Angriff nehmen. Sei dir aber bewusst, dass jede Menge Theorie auf dich zukommen wird. Besonders in der Mathematik und Betriebssysteme.
 
Also ich habe auch mit vorheriger FISI-Ausbildung Informatik an der FH in Karlsruhe studiert. Die Ausbildung nach dem Abitur war fachlich ein absoluter Fehlgriff... Das Studium hingegen war schon etwas anspruchsvoller, ans Abitur kam es aber auch nicht ran :-)

Wir wurden damals noch auf Universität getrimmt (für jeden Oberstufenlehrer war klar, dass wir gerade sein Fach studieren werden und er uns unbedingt darauf vorbereiten muss)...

Von daher kann ich dir nur raten es mit dem Studium zu versuchen, ich hatte mir als Plan B überlegt den Techniker zu machen sollte ich mit dem Studium scheitern...

Das Studium selbst ist sehr Industrie- und Praxis-orientiert, also auf die in Karlsruhe ansässigen Firmen ausgerichtet (viel Java, auch ein bisschen SPS,...).
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu den Studiengängen, technische Informatik ist recht Elektrotechnik-lasig. Das wiederrum ist sehr Mathe-lastig und oftmals sehr sehr trocken und theoretisch.

Naja Formeln runter beten und rechnen würde ich verglichen zu vielen anderen Informatikfachrichtungen nicht als mathelastig bezeichnen. Theoretische/formale Informatik (eher Richtung abstrakkt, was den meisten eher Probleme bereitet) dann eher.


Zum Thema Digitaltechnik habe ich noch Vorwissen aus dem technischen Gymnasium, BWL ebenfalls. Im Großen und Ganzen ist es doch ein gutes Fundament, auf dem man ein Studium aufbauen kann. Wie seht ihr das?

Ist im Prinzip egal, weil man bei null anfängt. Vorteile kann es natürlich haben, wenn man vorher mal programmiert hat.
 
Airbag schrieb:
Ist im Prinzip egal, weil man bei null anfängt. Vorteile kann es natürlich haben, wenn man vorher mal programmiert hat.

"Im Prinzip" mag es egal sein, ob man vorher Programmiererfahrung hat. In der Praxis sieht es folgendermaßen: Der Professor geht in einem solchem Tempo über die Themen hinweg, dass jemand, der noch nie im Leben Bekanntschaft mit einem Compiler gemacht hat, es sich schlichtweg nicht merken kann. Ich sehe es selber in meinem Semester. Die Leute, welche vorher Kontakt mit der Informationstechnik, speziell Anwendungsentwicklung hatten, sind deutlich besser aufgestellt.

Beispielsweise war unsere erste Praktikumsaufgabe (nach 1 oder 2 Vorlesungen!) Algorithmen für eine Primfaktorzerlegung/ Heron-Verfahren/ d'Hondt-Verfharen zu programmieren. Sicherlich kein Hexenwerk, aber für jemanden, dem 2 Wochen zuvor Variablen, Schleifen und Bedingungsabfrage Fremdworte waren, ist dies sehr schwer.

Selbst nach 1-2 Monaten Studium kämpfen viele Leute noch mit der Syntax der Programmiersprache. Ich kann daher nur jeden raten, wer Informatik studiert, wenigstens die Grundkenntnisse in den Programmiersprachen parat zu haben!
 
Stimme dem zu; man sollte aber bedenken dass viele Fächer mit dem "Programmieren" nicht mehr viel zu tun haben.

Digitaltechnik ist beispielsweise sehr viel logisches Denken. Hilft aber ungemein bei Assembler, wenn dann nämlich digitale Bausteine in Assembler abgebildet werden (Schieberegister z.B.)

Wer also Digitaltechnik verpennt, hat zwangsläufig auch Probleme in Assembler. Wer logisches Denken generell nicht beherrscht wird an vielen Stellen Probleme bekommen (Datenbanken, Assembler, Digitaltechnik, Signalverarbeitung, Compiler-Bau, Programmieren)

Letzendlich sollte man bedenken, dass sich die Uni bei der Gestaltung des Studienpläne schon Gedanken gemacht hat.
Da wird es kaum ein Fach geben, was man sich sparen könnte.
 
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