Nach Informatik Bachelor (FH) auf eine Uni wechselb für den Master in Informatik?

KROKvsKROK

Ensign
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Hallo,

Ich überlege seit einiger Zeit schon, ob ich nach dem Informatik Bachelor (an der FH) noch den Master machen soll.
Da unsere FH keinen Master in Informatik anbietet, muss ich so oder so woanders hin. Und (zumindest im Bereich NRW) kämen für mich lediglich die Masterstudiengänge von Universitäten in Frage, da die Masterstudiengänge an FH's eigentlich fast nur aus Fächern bestehen die ich schon im Bachelor gehabt habe. Der Master an einer FH hätte somit keinen inhaltlichen Mehrwert für mich. Aber genau darum würde es mir ja gehen.

Die Bereiche die für mich für den Master wenn in Frage kämen wären z.B.:
- IT-Sicherheit
- Künstliche Intelligenz
- Maschinelles Lernen
- Mustererkennung

Zu meinem Bachelor muss ich sagen, dass wir lediglich 12 ECTS Punkte Mathe hatten! Folgende Themen haben wir z.B. garnicht behandelt:
- Vollständige Induktion
- Generell Beweise. Es kamen allerhöchstens mal Aufgaben ala "Zeigen Sie dass ..... gilt", wo man dann aber lediglich ein paar Äquivalenzumformungen vornehmen musste. Wobei solche Aufgaben dann auch schon zu den schwersten zählten und für mich auch meist schon zu schwer waren!
- Integralrechnung
- Furier-Transformation
- Statistik

Wir hatten lediglich 2 Semester Mathe gehabt...Und das eben wie gesagt auch "nur" auf einer FH.

Wenn ich mir jetzt z.B. die RUB anschaue, welche für ihren Master 30 ECTS Punkte in Mathe fordert, dann müsste ich schon direkt "Höhere Mathematik 1" und "Höhere Mathematik 2" aus dem dortigen Bachelorstudium an der RUB "nachholen". Wobei man diese Fächer ganz sicher nicht mal eben "nachholt" sondern eher froh sein kann, wenn man diese überhaupt besteht.

Meine Befürchtung ist einfach, dass ich dort dann an einer Uni im Masterstudium sitze und dann einfach der gesamte Mathestoff des Uni-Bachelors vorrausgesetzt wird bzw. auf diesen sofort aufgebaut wird. Selbst wenn ich dann die 2 Mathe-Veranstaltungen nachholen würde (und dann 30 Mathe ETCS hätte), hätte ich ja bei weitem nicht alle Mathe-Veranstaltungen aus dem Uni-Bachelor absolviert, was bedeutet, dass ich selbst dann noch definitiv Lücken gegenüber den Uni-Bachelor-Absolventen hätte.

Die Mathe-Veranstaltungen an der FH waren machbar, aber dort musste in den Klausuren fast nichts bewiesen werden. Es waren eher alles angewandtere Aufgaben.
Und ich muss auch sagen, dass mir die paar wenigen Beweis-Aufgaben (wie gesagt noch nichtmals mit Vollständiger Induktion!) die wir bei uns hatten, schon meist zu schwer waren!
Angewandtere Aufgaben gehen ja noch, da man diese entweder nach Schema F oder mit Verständniss lösen kann. Aber bei Beweisen kommt man entweder drauf oder eben nicht.


Wäre der Master an einer Uni etwas für mich?
 
Hi,

ich denke nicht, dass du jedes Detail aus den Mathe-Vorlesungen wissen musst, um die Master-Vorlesungen zu besuchen. Im Master kommt es (zumindest bei mir, in Physik) nur noch auf Anwendung an, da muss man eigentlich nichts mehr beweisen, wie mans in den Bachelor-Mathe-Vorlesungen gemacht hat. Ich wage zu behaupten, dass die meisten Studenten das meiste aus den Mathe-Vorlesungen vergessen haben und sich nur die wichtigsten Anwendungen gemerkt haben (so gehts mir zumindest).

Von daher würd ich sagen, da du ja eh zwei Mathe-Vorlesungen nachholen musst, hast du ausreichend Wissen um im Master durchzuhalten. Klar, einfach wirds nicht, aber es ist keineswegs unmöglich. Das größte Problem für dich werden wohl die zwei Vorlesungen sein, die du nachholen musst. Wenn du die geschafft hast, dürfte der Rest auch kein Problem sein. Und wenn du im Master wirklich mal Mathewissen aus dem Bachelor brauchst, dass du nicht hast, dann kannst du immer noch Kommilitonen fragen, ob sie dir das erklären oder den speziellen Teil eben nachlernen.

edit:// Gerade nochmal gelesen, Integralrechnung und Fouriertransformationen sind eigentlich schon ziemlich wichtig. Hätte schon gedacht, dass man sowas auf der FH macht. Fouriertrafos braucht man unbedingt, wenn man z.B. Signalverarbeitung macht. Aber wie gesagt, sowas kannst du dir auch gezielt selbst beibringen und zwar ohne die ganzen Beweise.
 
KROKvsKROK schrieb:
Und (zumindest im Bereich NRW) kämen für mich lediglich die Masterstudiengänge von Universitäten in Frage, da die Masterstudiengänge an FH's eigentlich fast nur aus Fächern bestehen die ich schon im Bachelor gehabt habe. Der Master an einer FH hätte somit keinen inhaltlichen Mehrwert für mich. Aber genau darum würde es mir ja gehen.
Master-Studium an einer FH klingt doch perfekt. Die Fächer kennt man schon, was dann einen (nahezu) reibungslosen Abschluss ermöglicht. Glaub mir, der Master ist anders als der Bachelor. Das Niveau steigt deutlich! Erst hier habe ich erkannt, was "Überarbeiten" eigentlich bedeutet (mit sämtlichen Nebenwirkungen wie zB. dauerhaft überreizte Nerven). Mein Tipp ist: Mach es dir einfach! Gehe nicht den schwersten Weg, nur weil er eventuell interessanter erscheint!


KROKvsKROK schrieb:
Meine Befürchtung ist einfach, dass ich dort dann an einer Uni im Masterstudium sitze und dann einfach der gesamte Mathestoff des Uni-Bachelors vorrausgesetzt wird bzw. auf diesen sofort aufgebaut wird. Selbst wenn ich dann die 2 Mathe-Veranstaltungen nachholen würde (und dann 30 Mathe ETCS hätte), hätte ich ja bei weitem nicht alle Mathe-Veranstaltungen aus dem Uni-Bachelor absolviert, was bedeutet, dass ich selbst dann noch definitiv Lücken gegenüber den Uni-Bachelor-Absolventen hätte.
Das ist nicht nur eine Befürchtung, es ist eine Tatsache. Das Uni-Studium hat andere Schwerpunkte als das FH-Studium. Dir werden definitiv Wissen und Fähigkeiten fehlen, die die Profs als Grundvoraussetzung ansehen. Tja, und dann sieh mal zu. Du wirst definitiv mindestens ein Fach schieben müssen, nur damit du in privater Eigenarbeit das Fehlende (was nicht nur Mathe sein wird) nachholen kannst. Und das zusätzlich zu den ohnehin höheren Anforderungen und Umfang und Qualität im Master.


@stwe
Integralrechnung kam bei mir im 3. Semester Bachelor dran. Fourier kam dann im 1. (Theorie) und dann nochmal im 3. (Praxis) Semester Master.
 
Zuletzt bearbeitet:
e-Laurin schrieb:
Master-Studium an einer FH klingt doch perfekt. Die Fächer kennt man schon, was dann einen (nahezu) reibungslosen Abschluss ermöglicht.

Aber wo bleibt dann der Mehrwert des Masters?
Der (Zeit)Aufwand dürfte nicht im Verhältnis zum Mehrwert stehen, wenn man die meisten Fächer schon in etwa im Bachelor hat. Aber es ist nicht nur das. Bei FH-Masterstudiengängen (Informatik) sehe ich irgendwie keine richtige Spezialisierungen. Es ist eher eine zufällig zusammengewürfelte Menge an allgemeinen praktischen/angewandten Informatikmodulen.
An Unis hingegen gibt es Masterstudiengänge wie "IT-Sicherheit", wo man dann eben nach dem Master ganz klar im Bereich IT-Sicherheit arbeiten kann. Oder es gibt allgemeinere Informatik-Masterstudiengänge mit derartig vielen Wahlmodulen, dass man z.b. KI, Maschinelles lernen, Mustererkennung wählt und nach dem Master in diesem Bereich arbeitet. Diese Berufsbereiche wären mit einem Bachelor denke ich nicht erreichbar.

Beim Master an einer FH fehlt mir einfach die Masse an Fächern die in eine spezielle Richtung gehen und mich zum Spezialisten werden lassen. Bei solch einem Master stehen mir doch eigentlich genau dieselben Berufe offen wie nach dem Bachelor. Denn spezialisiert habe ich mich nicht wirklich und das ein Master irgendwo explizit vorrausgesetzt wird, habe ich auch noch nie gesehen.

Intressant ist die (theoretische) Möglichkeit nach dem Master promovieren zu können. Aber das scheint ähnlich steinig zu sein wie der Wechsel von der FH zur Uni, weil viele Unis Masterabsolventen von der FH als 2. Klasse sehen.
 
e-Laurin schrieb:

Ich war zwar nich an der FH, sondern an der Uni (Duisburg-Essen), aber die Schwierigkeit ist dort im Master eher niedriger. Weniger Mathe, die "fiesen" Sachen hat man halt alle schon im Bachelor gemacht.
@KROKvsKROK der Mehrwert ist natürlich nicht das Studium, sondern Gehalt + später bessere Karrieremöglichkeiten IMO. Und man hat's halt gemacht, und nicht bei der Hälfte aufgehört. ;)
Auf der Arbeit lerne ich mehr.. ;)

Es kommt halt auf die Uni an. In Duisburg-Essen braucht man sehr wenig Mathe im Master (vielleicht 1-3 Prüfungen wenn man geschickt wählt, da komplett der Master nur Wahlpflichtfächer hat) (edit: liegt daran, dass man halt schon 40% Matheanteil im Bachelor hat), jedoch kann man nicht ohne weiteres mit dem Master dort anfangen wenn man an der FH war; man muss dann fehlende Sachen aus dem Bachelor z.B. Mathe oder Automatentheorie nachholen - sonst wird man nicht zugelassen.

Aber ich kann dich beruhigen. Kaum einer von den leuten an der Uni rafft Mathe auf anhieb. Natürlich gibts es immer ein paar try-hard nerds, die sich nach der Vorlesung 5 Stunden hinsetzen, aber das ist nicht nötig. Meistens prügelt man sich das ne Woche vor der Klausur rein, hat idealerweise ausreichend Übungspunkte für Klausurpunkte Bonus, und schafft es irgendwie knapp. ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (überflüssiges Komplettzitat entfernt!)
birday schrieb:
Ich war zwar nich an der FH, sondern an der Uni (Duisburg-Essen), aber die Schwierigkeit ist dort im Master eher niedriger. Weniger Mathe, die "fiesen" Sachen hat man halt alle schon im Bachelor gemacht.
kann ich ebenfalls für eine Uni bestätigen.
Man hat nicht mehr die ganzen schweren Pflichtkurse aus dem Bachelor (Mathe ^^) sondern eben nur noch Wahlpflicht - und es gibt keinen Unterschied ob Master oder Bachelor, die Kurse sind die gleichen. Man hat jetzt eben mehr CP die man auf die Wahlpflichtbereiche verteilen kann/muss als im Bachelor, aber das Niveau ist absolut identisch, eigentlich sogar leichter, weil man zu keinem Kurs mehr gezwungen wird.
 
Rein aus Interesse... auf welcher FH warst du denn?
Wir hatten auch nur Mathe 1 und 2 allerdings ist als Beispiel Induktion eines der Themen der ersten 1-2 Wochen im ersten Semester gewesen :o
Statistik ist bei uns ebenfalls eigene Vorlesung. FH Wirtschaftsinfo/ Bayern
Hattet ihr dann auch Fächer wie Algorithmen & Datenstrukturen? Dort wird ja immerhin das ganze wissen über Folgen, Reihen, Induktion etc. wieder gebraucht um Laufzeiten zu bestimmen.

Viele Grüße
 
welchen vorteil bietet denn deiner meinung nach ein studium an einer uni gegenüber dem an einer fh?
 
Traxx555 schrieb:
...
Dort wird ja immerhin das ganze wissen über Folgen, Reihen, Induktion etc. wieder gebraucht um Laufzeiten zu bestimmen....
Für Average Analysen ja. Für BC/WC wohl kaum bis gar nicht.

nik_ schrieb:
welchen vorteil bietet denn deiner meinung nach ein studium an einer uni gegenüber dem an einer fh?
Die Vorteile sollten eigentlich bekannt sein:

-Mehr theoretische Tiefe
-Einfachere Möglichkeit zur Promotion, da Kontakt meist direkt vorhanden
-Gehalt (marginal) und stimmt nicht immer
-Größerer Freiraum Module zu wählen

Auch die Nachteile dürften bekannt sein:
-Weniger Praxiserfahrung
-Aufgrund von fehlenden Kontakten schwererer Berufseinstieg
-Weniger gute Betreuung seitens der Professoren
-Unstrukturierter Studiengang (zumindest im Master)

@TE hier nochmal der Hinweis, sofern ein Mod. nicht wieder Meint er sei überflüssig:
Benutze die Sufu und du findest stark verwandte Beiträge zu genau dieser Frage. (Erst kürzlich diskutiert)
 
Naja zu Mathe. Es hängt oft von der gewählten Spezialisierung ab. Z.B. in Robotik oder Computational Engineering sollte man schon ncoh wissen wie man DGLs rechnet. Für Kyrptho/IT Sicherheit sind Kenntnisse in Algebra(relativ abstrakt unteranderem für Beweise -> Gruppentheorie z.b.)
 
Traxx555 schrieb:
Hattet ihr dann auch Fächer wie Algorithmen & Datenstrukturen? Dort wird ja immerhin das ganze wissen über Folgen, Reihen, Induktion etc. wieder gebraucht um Laufzeiten zu bestimmen.
Viele Grüße

Ja hatten wir, aber Induktion hatten wir dort auch nicht.


Airbag schrieb:
Computational Engineering sollte man schon ncoh wissen wie man DGLs rechnet.

Differentialgleichungen.....Noch ein Thema, welches wir nicht behandelt haben...

Ich denke ich werde wohl keinen Master machen.
Der Master an einer FH lohnt sich inhaltlich nicht. Der einzige "Vorteil" wäre die angeblich höhere Einstiegsposition, welche aber nur Werbung ist meiner Meinung nach. In was für einer höheren Position soll man denn als Master gegenüber einem Bachelor eingestellt werden? Die erste Zeit fangen sowieso beide erstmal bei 0 an und müssen eingearbeitet werden. Und nach 2 Jahren fragt doch keiner mehr nach dem Abschluss. Der einzige Vorteil des Masters wäre eben bei der Bewerbung, da Master > Bachelor.

Der Master an der Uni lohnt sich inhaltlich hingegen schon, dafür aber mit einer für meine Mathekenntnisse SEHR hohen Hürde. Ich habe mir mal aus Spaß diverse Uni-Srkipte zu den o.g. Themen gegoogelt und gemerkt, dass diese schon sehr sehr Mathelastig sind. Da gehts dann wirklich durch sämtliche Mathethemengebiete, welche ich kaum bis garnicht gehabt habe und erst recht nicht auf Uni-Niveau. Teilweise wirkt das dort stehende auch ziemlich abschreckend. Ein GANZ anderes Niveau als ich es auf der FH erlebt habe.
Als ich damals für Mathe gelernt habe, bin ich auch häufig zu Thema x auf Uniskripte gestoßen. Da hat man sofort den Niveauanstieg gemerkt. Insbesondere an den Übungsaufgaben.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wenn ich den Bachelor an einer Uni gemacht hätte, ich 3x durch Mathe durchgefallen wäre.
 
KROKvsKROK schrieb:
In was für einer höheren Position soll man denn als Master gegenüber einem Bachelor eingestellt werden? Die erste Zeit fangen sowieso beide erstmal bei 0 an und müssen eingearbeitet werden. Und nach 2 Jahren fragt doch keiner mehr nach dem Abschluss. Der einzige Vorteil des Masters wäre eben bei der Bewerbung, da Master > Bachelor.
Als Master steigt man oft, aber nicht immer, direkt eine Etage höher ein. Während zB ein Software-Ingenieur schnell mal ein Bachelor-Informatiker ist, ist ein Software-Architekt eher ein Master-Informatiker.
Manche Firmen (zB in öffentlichen Verwaltungen) legen es auch als Voraussetzung fest, dass Leute in leitenden Positionen ein gewisses Mindestlevel im Abschluss haben. Berufliche Erfahrung ist dann egal.

Natürlich ist das jetzt mit Vorsicht zu genießen, da man das nicht verallgemeinern kann. Natürlich gibt es auch Master-Absolventen, die in irgendeiner Firma einem Bachelor-Absolventen untergeordnet sind. Aber generell wird man kompetenter eingeschätzt, wenn man einen höheren Abschluss mitbringt. Mittelfristig landet man als Master weiter oben.
Und unterschätze nicht das Papier. Nicht jeder Personaler misst der Berufserfahrung so viel Wert bei wie du. Wer ein Master-Zertifikat mitbringt, hat bei diesen Leuten automatisch die besseren Karten.
 
e-Laurin schrieb:
Aber generell wird man kompetenter eingeschätzt, wenn man einen höheren Abschluss mitbringt. Mittelfristig landet man als Master weiter oben.
Und unterschätze nicht das Papier. Nicht jeder Personaler misst der Berufserfahrung so viel Wert bei wie du. Wer ein Master-Zertifikat mitbringt, hat bei diesen Leuten automatisch die besseren Karten.

Allein schon wenn es 2 Bewerber auf eine Stelle gibt, beide nahezu identisch, jedoch der eine mit Master, der andere nur mit Bachelor, da wird natürlich der mit dem Master genommen. Da hat der Master natürlich glasklar seine Vorteile.
Und verschlechtern tut man sich mit einem Master ja auch nicht. Man steigt die Leiter eben nochmal etwas höher.
 
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