Nachbar repariert ständig Autos im freien - darf er das?

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Borderland555

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Ich habe ein Problem mit meinem Nachbarn genau gegenüber.

So wie es aussieht hat der eine Autowerkstatt.
Allerdings ist diese so zugemüllt, dass drinnen kein Platz mehr ist.
Im freien stehen auch ca. 20 Autos, die vor sich hinverrotten und eigentlich entsorgt werden müssten.

Da seine Werkstatt selber voll mit Schrott ist, repariert der jetzt seine Autos immer in der Einfahrt zur Werkstatt.
Also direkt neben der Straße.
Es sind sehr alte Autos an denen er rumschraubt.
Es wird dabei viel mit der Flex gearbeitet, viel mit dem Hammer rumgeschlagen.

Meine Freundin ist Krankenschwester und hat Schichtdienst. Die kann jetzt Nachmittags nicht mehr schlafen, weil der genau auf der Straßenseite gegenüber das Auto repariert.
Mich selber nervt es auch. Heute z.B. wollte ich noch 1 Stunde kurz schlafen nach dem Bundesligaschauen.
Geht nicht, weil der wieder mit dem Hammer ein schrottreifes Auto zu reparieren versucht.

Ich frage mich jetzt, wie gehe ich dieses Problem am besten an?

Ich könnte mit ihm reden.
Aber was ist, wenn er uneinsichtig ist?
Dann weiß er, dass ggf. weitere Maßnahmen von mir kommen und befürchte dann evtl. Racheaktionen.

Was ist, wenn ich mich an das Landratsamt wende?
Ist es denn erlaubt, Autos gewerblich einfach auf einer Kieszufahrt reparieren zu dürfen?
Wenn der das Auto in die Werkstatt stellen würde, so wäre die Lärmbelästigung gleich weniger.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es erlaubt ist, Autos außerhalb der Werkstatt reparieren zu dürfen, wegen Ölabscheider und so?

Problem könnte dann aber auch sein, dass er im Landratsamt bekannt ist.
Er war vor ca. 5 Jahren derjenige, den man für den Landkreis wählen konnte, wenn man die Linkspartei wählen wollte.
Damals hieß es in der Wahlbeschreibung, das er Autos für sozial Schwache repariert.

Ich möchte also auch nicht im Landratsamt mit meinem Namen erscheinen.
Aber ich mir wäre es ganz recht, wenn die ihn mal dazu auffordern würden, entsprechenden Lärmschutz zu machen.

Klar ist das jetzt feige von mir.
Aber wir wohnen beide gegenüber.
Ich möchte nicht, dass er erfährt, dass wir uns beschweren.
Eben, weil ich Racheaktionen fürchte.

Mir wäre es recht, wenn der nur einen Hinweis vom Landratsamt bekommt, dass es so nicht geht, dass der sein Gewerbe im freien gegenüber einem Wohnhaus betreibt und keine Rücksicht auf die Anwohner nimmt.
Nur weil er zu sehr Messi ist und seine Werkstatt so voll Müll ist, dass er nicht mehr rein kann.

Wie würdet ihr die Sache angehen?
Weiß jemand, wo er seine Autos reparieren darf?
Darf der das im freien auf unbefestigtem Grund?
 
Du hast doch sicher sehr gute Freunde, Bekannte oder Verwandte.

Er repariert im freien Autos. Was also kann passieren, wenn jemand beim Gewerbeamt, Ordnungsamt, dem Landratsamt oder wo anders einfach mal naiv anfängt Fragen zu stellen?
 
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Was bei dir genau gilt hängt auch davon ab, in was für einem Bereich du wohnst.
In einem reinen Wohngebiet gelten andere Vorgaben als in einem Gewerbegebiet oder Mischgebiet.

Ich würde als erstes das Gespräch mit ihm suchen.
 
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kommt halt grds. auch drauf an wo du wohnst. reines wohngebiet, mischgebiet etc...
 
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Unabhängig davon kann man doch mal naiv bei Behörden nachfragen lassen. Warum selbst die Arbeit machen und Erkundigungen einholen.
 
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Der hat sicher eine Baugenehmigung für die Werkstatt. Die Frage ist ob er auf der öffentlichen Straße repariert und ob er im freien Arbeiten darf oder nur in der Werkstatt.
 
Ich kann mir grad nicht vorstellen, dass man auf seinem Hof (regelmäßig) Reparaturen erledigen darf. Da könnte ja so manche Flüssigkeit einfach so ins Erdreich versickern.

Da gibt es für gewerbliche bestimmt ganz klare Auflagen. Und dann natürlich, wie oben schon gesagt ob es ein Wohngebiet ist bezüglich Ruhestörung / erlaubt Lautstärke.
 
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da das autowaschen auf der strasse verboten ist, denke ich, dass reperaturen erst recht verboten sind.
 
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Borderland555 schrieb:
Es sind sehr alte Autos an denen er rumschraubt.
Dann ist es kein Schrott, sondern es sind wahrscheinlich Young- oder Oldtimer und damit Automobiles Kulturgut. Durch Einführung des H-Kennzeichens hat die Regierung dies in gewisser Weise auch anerkannt.
 
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was-das schrauben auf der strasse bzw. im freien?
halte ich für ein gerücht.
schadstoff ist schadstoff, egal ob von oldtimer oder neuwagen.
 
Ob Oldtimer oder nicht, bedeutet natürlich nicht das man deswegen alles machen kann, ich wollte nur darauf hinweisen, dass was manche als Schrott bezeichnen noch längst kein Schrott sein muss.
 
Mal eine ganz offene Frage: Warum sollte es grundsätzlich verboten sein, arbeiten im Hof durchzuführen? Das er nicht das Altöl im Kies versickern lassen darf ist denke ich logisch. Aber einfach reparaturarbeiten? Bremsen wechseln, Blechteile tauschen, Reifen montieren, ja auch Flexen und Hämmern. Ich sehe da jetzt keine akute Gefährdung für die Umwelt.
Das euch der Lärm stört ist natürlich verständlich. Ihr seid aber auch mit Schichtdienst nicht die Normgruppe bzgl. Lärmschutz. Ich würde einfach mal mit ihm reden ob er gewisse Arbeiten nicht nach innen verlegen kann. Er wird wsl. nicht einmal wissen, dass du/ihr Schicht arbeitet und euch teilweise um den Schlaf bringt.
Alternativ empfehle ich einfach Ohrstöpsel und Schalldichte Fenster.
 
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Ohrenstöpsel sind eine elegante Lösung für das Lärmproblem, wenn sie für einen erholsamen Schlaf ausreichen.
 
Zeig ihn an, schau was bei rauskommt...egal ob Heilsarmee, Jesus oder Autowerkstatt, wir haben ein Emissionsschutzgesetz daran hat sich jeder zu halten. Ob er sich dran hält überprüft Bauamt und Gewerbeaufsicht egal welches Parteibuch er trägt.
 
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Was hier in den Raum geworfen wird zeigt mal wieder wie unmenschlich manche Leute sind.
Anzeigen? Wofür?
So lange er nicht zu den Ruhezeiten dort rum hämmert kann er machen was er will.
Es ist auch erlaubt zu renovieren, der Nachbar schräg gegenüber renoviert in Eigenregie seit Jahren sein Haus, da ist ständig Lärm von Kreissäge, etc... da kannst du absolut nichts gegen machen!

Einzig vielleicht falls Umweltverschmutzung vorliegt, also wenn er die Autoteile nicht korrekt entsorgt oder so etwas.

Ich würde auch das Gespräch suchen und mir für die Zeiten einfach Ohrstöpsel nehmen.


Deine Freundin hat einfach Pech gehabt, du genauso. Weder Schichtdienst, noch ein Mittagsschlaf geben einem das Recht anderen irgendwas zu verbieten. Da könntest du dann auch die Müllabfuhr anzeigen, wenn du morgens noch schlafen willst... oder... oder...

Da wird genau gar nichts passieren, außer er macht sich sonst irgendwie strafbar.

Übrigens, wenn er das echt aus sozialen Gründen macht seid ihr mit der Aktion unten durch. Ist dann euer Problem!
 
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Das ist halt so grundsätzlich nicht korrekt, @Tycoon Force .

Natürlich gibt es hier eine ganze Reihe an Gesetzen und Verordnungen die einzuhalten sind - sowohl für Gewerbe, als auch für Privatpersonen. Ob diese hier vorliegen und eingehalten werden kann der TE vermutlich nicht beurteilen, weshalb sich das Wenden an Behörden (erstmal ohne Anzeige) als valide Möglichkeit darstellt, immerhin werden diese für genau so etwas finanziert.


Für alles andere gibt es dann Einzelfallurteile. Das letzte umfangreiche Urteil zu dem Thema ist sicherlich die Kuhglocke.
 
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Genau, man geht am besten immer gleich zur Behörde.

Ich geh jetzt zur Polizei, erst mal mitteilen was du hier vom Zaun lässt.

Am besten gar nicht erst mit dem Nachbar sprechen....


und dann sowas

Idon schrieb:
Das ist halt so grundsätzlich nicht korrekt, @Tycoon Force .

Ich sagte, wenn er sich nicht explizit strafbar macht und es nur um den Lärm geht, passiert da gar nichts. Er muss nur die Ruhezeiten einhalten und keine Vorschriften verletzen.
Das ist ehrlich gesagt nicht besonders schwierig, ich dürfte fast den ganzen Tag den Bohrer benutzen ohne das die Nachbarn was dagegen machen können. Das ist halt so.

Erzähl mal dem Richter du hast Schichtdienst und willst tagsüber deine Ruhe... alles klar!
 
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@Tycoon Force
Das hat hier gar nichts mit strafbar zu tun, zumindest im Sinne des StGB. Wir bewegen uns hier in höchst komplexem Bundes-, Landes- und Kommunalrecht. Das ernsthaft beurteilen kann entweder ein Anwalt, der sich einarbeitet - worauf keiner Bock hat - oder im ersten Schritt eben lokale Behörden. Das ist sicher nicht die Polizei, die einschlägigen Behörden wurden hier zum Teil schon genannt.

Du darfst den Bohrer z. B. nicht grundlos nutzen. Der Bohrer darf eine gewisse Lautstärke auch außerhalb der Ruhezeiten nicht überschreiten. Und selbst bei Einhaltung der Zeiten und der Lautstärke kann es Gründe geben, weshalb dir im Einzelfall untersagt wird, den Bohrer exzessiv zu nutzen. Nicht grundlos habe ich das Kuhglockenurteil (bzw. die ganze Urteilskette) genannt.

Deine Rechtsauffassung(en) halte ich für nicht sonderlich fundiert.
 
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