Ich hatte auch mal ein Shuttle Barebone (SS51G), aber wegen des hohen Preises und der mangelnden Aufrüstbarkeit habe ich es wieder verkauft. Ich empfehle ein solches System wirklich nur jemanden, der den PC öfters transportiert, also ein LAN-Gänger. Ansonsten sehe ich keine weiteren Vorteile darin, denn man muss ein großes Gehäuse nicht zwangsweise unter den Tisch stellen, somit ist das Argument mit dem "sich bücken müssen um eine CD einzulegen" schon mal gegessen.
Praktisch sind die Geräte auf jeden Fall, allerdings hat man in den meisten Fällen, wenn sich dabei um den einzigen Rechner handelt, oftmals auch viel Peripherie dranhängen (DSL-Modem, externe Festplatten etc.), da innen einfach nicht genügend Platz vorhanden ist. Von der Lautstärke her war ich auch nicht allzu begeistert, da treiben die Händler mit dem üblichen Spruch "extrem leise" ganz schön Schönfärberei.
Das mit dem Auseinandernehmen der Hardware fand ich garnicht mal so schlimm, da Shuttle das recht gut gelöst hat. Die Laufwerke (5,25" und 3,5") sitzen ja in einem Metallrahmen, der sich nach Abheben des Deckels und Lösen zweier Schrauben einfach rausnehmen lässt. Dann kommt man dann bequem an das Mainboard ran.
Was ich auch nicht verstehen kann, warum Shuttle die Mainboards nicht separat betreibt, denn dann wäre das Argument mit der mangelnden Aufrüstbarkeit überfallig. Ich habe mal gehört, dass der Hersteller darum bangt, dass andere in der Art und Weise ihre Idee abkupfern könnten, aber das haben andere Marken (z.B. Soltek, MSI) längst getan, auch wenn ich Shuttle immer noch als Primus in dieser Klasse betrachtet. Lediglich der MSI Mega Barebone sagt mir noch zu, die anderen gefallen mir weder vom optischen noch vom technischen so gut wie die derzeit erhältlichen Shuttle-Modelle. Dennoch ist sowas nichts für mich. Schon allein wegen dem Preis, mit den man fast in Notebook-Regionen kommt.
Da ich mehr oder weniger auch ein Gamer bin, bemängel ich außerdem die schwachen Netzteile (auch 250W werden eine X800 und einen P4 3.00 o.ä. kaum versorgen können). Zu Zeiten meines Shuttles musste ich auch um die CPU bangen, da diese (Pentium 4 2.40B), obwohl sie nicht übertaktet gewesen war, fast 60°C warm wurde. Ich weiß nicht, ob die jetzigen Heatpipes da besser sind
Es gibt mittlerweile auch ein Haufen Shuttle-Mods mit eingebauter Wasserkühlung, mit ein bisschen Bastelei ist der Platz gegeben. Die meisten setzen sowieso auf einen externen Radiator (meistens ein 120er am Heck). Das Problem liegt allerdings darin, dass die Pumpe magnetische Strahlung abstrahlt und, da sie ja sehr nah an der Festplatte ist, meistens diese negativ beeinflusst - d.h. Datenverlust. Ein guten Luftkühler (Zalman, Thermalright) kriegt man in das Shuttle leider nicht rein, also muss man sich mit den hohen Temperaturen der Heatpipe zufriedengeben. Wenn man absolut keinen Wert auf Lautstärke legt, könnte man den 80er hinten durch
dieses Monstrum ersetzen, dann dürfte man auch recht ordentliche Temperaturen erreichen.
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Also, ich würde mal sagen, jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er die vielen Abstriche in Kauf nehmen soll, aber meiner Meinung nach macht so ein Shuttle nur als praktischer PC für LAN-Parties Sinn, am besten noch in Kombination mit einem TFT, ansonsten wird das Tragbarkeitsargument hinfällig