NAS-Datenrettung

dirty_hands

Ensign
Registriert
Feb. 2006
Beiträge
177
Liebe Community!

Heut ist mir etwas dummes passiert. Während ich mit Quotas meines NAS-Systems und mit Erstellen/Löschen der Benutzer rumexperimentiert habe, habe ich ca. 400 GB an Dreambox-Aufnahmen ins Nirvana geschickt. Das NAS ist ein WD MyBook World Edition 1000GB. Dateisystem ist EXT3. Ich habe daraufhin die Festplatte per SATA an den PC angeschlossen und gerade läuft R-Linux (ein Recovery-Tool). Soll ich davon Wunder erwarten? Kann mir jemand einen Rat geben, wie ich es am besten geradebiegen soll?

Ich hoffe auf Eure Antworten! Und danke schonmal!

Edit: Habe gerade diese Anleitung gefunden: https://www.computerbase.de/artikel/storage/beratung-datenrettung-mit-testdisk.859/

Ich warte ab, was mir R-Linux ausspuckt. Danach probiere ich TestDisk aus. Bin gespannt...

Edit (2): Irgendwie ist die Lage doch etwas ernster. Das Dateisystem ist Linux RAID und ich bekomme die Option [Undelete] (s. Bild 63 - https://pics.computerbase.de/2/2/6/9/8/73-1080.2420211997.jpg) nicht zur Auswahl (hat wahrscheinlich mit dem Dateisystem zu tun).
 
Zuletzt bearbeitet: (Edit 2)
Führe erst einmal mal eine Diagnose mit Testdisk wie folgt aus.
Lade Dir dazu Testdisk 6.12.

Nach dem Start von Testdisk beantwortest Du die Frage nach einer Logdatei mit Y. Den Partitionstyp solltest Du mit Intel beantworten. Dann wird Analyse aus dem dann erscheinenden Menü gewählt. Mit Quick Search wird dann der Vorgang fortgeführt (bei Vista mit Y antworten, wenn die Partitionierung unter diesem OS gemacht wurde).

Wichtig:
Wenn jetzt Partitionen gefunden wurden, kannst Du sie jeweils mit den Pfeiltasten anwählen und mit P deren Inhalt sichtbar machen. Mit Q geht es zurück ins Menü. Sollten keine Partitionen in der ersten Suche gefunden worden sein, wird mit Enter weiter gemacht, hier ist dann im Menü [ Quit ] [ Deeper Search ] [ Write ], die tiefere Suche mit Deeper SEARCH auszuwählen (dieser Vorgang kann dann schon eine Weile dauern).

Wenn jetzt Partitionen (sie sollten jetzt u.U. grün dargestellt werden) gefunden werden, solltest Du sie wieder mit den Cursor Tasten auswählen und mittels P deren Inhalt kontrollieren, also ob alle Daten sichtbar werden. Mit den Cursor-Tasten kann gescrolled werden. Aus dem Menü, beim listen des Inhalts kann man mit c Files und ganze Partitionen kopieren.

Nach jedem elementaren Schritt (also nach der ersten Analyse, nach dem Quick Search mit der Abfrage ob die Disk unter Vista eingerichtet wurde oder nicht und nach dem deeper SEARCH) solltest Du einen Screendump (oder Photo) machen und hoch laden, alternativ kann auch die Logdatei gepostet werden.

Bilder und andere Dateien kannst Du unter Anhänge verwalten (unter dem Edit Feld) hochladen.

Der Weg einer Diagnose ist hier recht anschaulich beschrieben.

Fiona hat auch den folgenden Artikel Beratung: Datenrettung mit „TestDisk“ verfasst, um den Usern das Programm etwas näher zu bringen.

Gelöschte Dateien werden in rot dargestellt, mit h kann man die Anzeige dieser Dateien toggeln.
 
Danke für deine Antwort. Die Partition an sich ist ja da, ich habe nur aus dem Web-Interface eine Freigabe gelöscht. In der Freigabe (in dem Verzeichnis) waren 400GB an Daten. Die ins NAS eingebaute Festplatte ist in 4 Partitionen aufgeteilt (für das Betriebssystem des WD MyBook World Edition), eine davon ist für die Freigaben/Shares gedacht.

Soll ich trotzdem nach dem von dir beschriebenem Prinzip vorgehen? Ich habe mich ein wenig verwirren lassen, nach dem du "gefundene Partitionen" erwähnt hast.

Desweiteren habe ich etwas Bedenken, wenn mir andere drei Partitionen zerschossen werden, bleibt mir von meinem NAS nur die nackte Festplatte. Habe noch im Fach-Forum eine Parallelanfrage gestartet. Bisher ohne Reaktion.

Warte auf deine Anweisungen :)
 
Dann ist es doch eher eine Administrationsfrage, kannst Du denn die Freigabe nicht wieder einrichten? Mal probiert per Telnet auf das NAS zu kommen?
 
Die Einrichtung der Freigabe (mit dem gleichen Namen) ist kein Problem. Ob dadurch die gelöschten Sachen wieder hergestellt werden, wage ich zu bezweifeln. Mit telnet/ssh komme ich drauf, aber die angebotene Linux-Distribution bietet keine Datenwiederherstellung an. Danke trotzdem für Deine Anregungen!

Edit: Habe auch gestern den Hersteller-Support diesbezüglich angeschrieben. Wenn es eine Möglichkeit besteht, aus dem Web-Interface heraus, die gelöschten Daten wiederherzurichten, werden sie es wohl wissen. Eine Antwort habe ich noch nicht zurückerhalten.
 
Zuletzt bearbeitet: (Edit)
In Post #3 hast Du erklärt nur eine Freigabe gelöscht zu haben, damit werden doch keine Daten gelöscht! Wenn Du auf einem PC unter Windows eine Freigabe entfernst, sind für andere PC's die Daten auch nicht mehr zu sehen, auf dem PC mit den Freigaben aber dennoch vorhanden.
 
Ich/man kann unterscheiden zwischen einer Freigabe und einem Benutzer. Jeder Benutzer kann/darf eine Freigabe haben. Es kann auch eine einfache Freigabe (im Grunde genommen ein Verzeichnis) ohne zugehörige Benutzer existieren. Bindung zwischen Benutzer und Freigabe ist nicht zwingend gegeben/erforderlich. Wenn man einen Benutzer löscht, bleibt seine Freigabe bestehen. Wenn jedoch eine Freigabe gelöscht wird, ist ihr Inhalt restlos weg. Meine Frage ist: "wie restlos ist restlos"?

Der Vergleich mit Windows-Freigaben ist hier ganz verkehrt. Das Ding hat NFS und das NFS an sich ist benutzer/besitzer-los und basiert nur auf Freigabe-Ebene (Soweit ich es mit meinem bescheidenen Wissenstand erklären kann. Könnte sein, dass NFS deutlich mehr ist -- Bitte nicht hauen, wenn ich Quark erzähle!)
 
Zuletzt bearbeitet:
NFS ist nur ein Dienst, der den Zugriff regelt und so weit ich mich erinnere auch Rechte. Das Filesystem EXT, was dahinter steckt, verwaltet jedenfalls Rechte und ich bin mir sicher, Du musst Dich mit einem Administrator-Account anmelden um Veränderungen durchzuführen.
 
Ich, als Administrator, habe im Web-Interface eine Freigabe (eigentlich einen nach außen sichtbaren Mount-Punkt) gelöscht. Auf diesen Befehl hin hat das Betriebssystem das zugehörige Verzeichnis gelöscht. Aber gelöschte Daten bleiben gelöscht.
 
Sorry, aber so kommen wir nicht weiter, ich kenne Deine Box nicht und habe auch keine Doku. NFS kenne ich von von HPC-Clustern unter kommerziellen UNIXen, da wird beim Aufheben von exportierten Filesystemen nichts gelöscht sondern nur dieses Filesystem nicht mehr exportiert.
Wenn Du wissen willst, was auf der Disk noch drauf ist, wirst Du Testdisk oder Datenrettungstools bemühen müssen.
 
Komischerweise schmiert mir TestDisk 6.12 WIP ab, wenn ich versuche einen Analyse der Partition (unter W7) durchzuführen. Ich könnte noch mit einer Bootdisk (UBCD) probieren. Vorerst läuft noch mal R-Linux (mit deep scan) drüber. Ein reiner Scan dauert alleine 4 Stunden.

Den Verlust der Daten habe ich schon verdaut und meine Frau ist nicht mehr so böse auf mich :)

Edit: Ne, R-Linux (auch wiederum unter W7) hat auch beim deep scan nichts gefunden. Habe SystemRescueCD heruntergeladen und mit TestDisk nochmals probiert. Zumal ich ja nicht weiß, wie das NAS-Betriebsystem die Daten löscht (nur mit einem rm oder auf andere Weise). Nehme das NAS wieder in Betrieb und warte die Antwort des Herstellers ab.
 
Zuletzt bearbeitet: (Edit)
Bist du dir sicher das es sich um eine ext3-Partition handelt?
in NAS-Storage-Systemen wird auch UFS (Unix File System) verwendet.
R-Studio oder Restorer Ultimate als kostengünstige Lösung (englisch) unterstützen auch UFS.
Hattest du es getestet?

Viele Grüße

Fiona
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Deine Antwort. Hier hat man von positiven Ergebnissen über Datenrettung mit R-Linux berichtet. Allerdings wurden die Daten von einer Festplatte gerettet, die intern in eine Dreambox eingebaut wurde (und die Daten wurde entsprechend mit einem rm-Befehl gelöscht).

Ich bin mir relativ sicher, dass es sich um ein ext3-Dateisystem handelt, nach Auskunft von R-Linux. Obwohl es ca. 400GB waren, waren jedoch Serien wie Dr. House, Desperate Housewives, sowie Dailysoaps von meiner Frau, sowie ein Paar Filme. Insofern keine sehr "sensiblen Daten". Und die wären mir/uns keine 80 USD wert, unabhängig davon ob es klappt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will Euch ja nicht den Optimismus rauben, aber wenn man bei ext3 (das läuft in vielen NAS) Dateien löscht, werden die entsprechenden Einträge KOMPLETT aus dem Inhaltsverzeichnis entfernt. Keine Zuordnung mehr zu den Daten möglich, da bringt auch R-Linux nicht viel. Man findet nur noch Fragmente.

Das ist eine generelle Krankheit von ext3, und den allermeisten NAS-Nutzern nicht bewußt.
 
Da gebe ich Dir recht, denn die Festplatte hat während des Löschens ordentlich gerattert! Und mit meiner Anfrage bei Western Digital habe ich sie komplett Schach-Matt gesetzt. Bisher keine Antwort. Naja...

Edit: Sage und schreibe eine Woche nach meiner Kontaktaufnahme hat sich der Hersteller zum Wort gemeldet. Seine Antwort:
Wenn Sie den Inhalt der Festplatte geloescht haben sind die Daten weg.
Kurz und knackig. Und schmerzvoll. Naja, daraus muss man lernen. Ende der Geschichte. :)
 
Zuletzt bearbeitet: (Edit)
Über den WD-Support schweigen wir mal lieber...
Meine bisher einzige, und sehr präzise Anfrage bzgl. des Innenlebens einer Platte wurde auch nach mehreren Anläufen derart dilettantisch von "Riccardo W." beantwortet, daß ich mir die Zeit dafür künftig spare.
 
Zurück
Oben