Wenn man sich die IP des NAS nicht merken kann/will, wäre es auch kein Problem
- Alternativer NAS-Name mit Zweit-IP in der hosts Datei
- Händischer Eintrag im DNS mit Alternativname und Zweit-IP
Ersteres ist natürlich nur gerätespezifisch und sollte es später doch mal über einen Switch auf 2 oder mehr PCs mit Zweit-Schnittstelle hinauslaufen, müsste man bei allen die hosts Datei anpassen.
Letzteres, also der DNS-Eintrag, kann auch problemlos im DNS des Hauptnetzwerks sein, weil DNS nur ein Telefonbuch ist. Der PC würde also "NASdirekt" beim DNS im Hauptnetzwerk abfragen, die Zweit-IP bekommen und anschließend mit eben dieser IP die direkte Verbindung über die zweite Schnittstelle aufbauen.
Metriken würden in diesem Falle im übrigen nichts bringen. Die Metrik beschreibt die "Kosten" einer Route, niedriger = besser. Allerdings ist die Metrik das letzte Entscheidungskriterium beim Routing. Nur dann, wenn zwei bis auf das Gateway identische (und zur Ziel-IP passende) Routen gefunden werden, kommt die Metrik ins Spiel und die Route mit der niedrigeren wird genommen.
Beispiel mit zwei Standardrouten auf zwei Schnittstellen:
0.0.0.0 /0 via LAN1 Metrik 10
0.0.0.0 /0 via LAN2 Metrik 5
Routen sind gleich-spezifisch, aber die Route für LAN2 hat die niedrigere Metrik -> LAN2 gewinnt
Beispiel mit spezifischerer Route:
0.0.0.0 /1 via LAN1 Metrik 100
128.0.0.0 /1 via LAN1 Metrik 100
0.0.0.0 /0 via LAN2 Metrik 5
Man könnte meinen, dass auch hier LAN2 gewinnt, aber es ist LAN1, da die Route(n) genauer sind (Subnetzmaske /1 vs /0). Trotz höherer Metrik gewinnt also LAN1. Nach diesem Prinzip macht zB OpenVPN bei "redirect gateway def1" einen override des Standardgateways, weil es
zwei quasi-Standardrouten einbaut, eine für die obere und eine für die untere des kompletten IPv4-Raums.
Warum ich das erkläre? Ganz einfach: Wenn man zwei Netzwerkschnittstellen mit unterschiedlichen Subnetzen hat, wird immer eine Subnetzroute eingefügt, die IMMER vor allen anderen Routen Vorrang hat, auch und gerade vor siebenunddrölfzig Standardgateways /-routen.
MyPVR schrieb:
Ich glaube besser wäre es für die Direktverbindung sowas wie 192.168.x.x/24 zu nutzen.
Warum sollte das so sein? RFC 1918 sieht 3 Bereiche für private Subnetze vor:
192.168.0.0 - 192.168.255.255
172.16.0.0 - 172.31.255.255
10.0.0.0 - 10.255.255.255
Alle diese Bereiche sind vollkommen gleichwertig, es macht technisch keinerlei Unterschied ob man 10.89.5.0 /24, 172.23.4.0 /24 oder 192.168.237.0 /24 verwendet. Einzig das Konfliktpotenzial bei Verbindungen zu Fremdnetzen (Stichwort: VPN) ist gegebenenfalls unterschiedlich, wobei alle 3 Beispiele ausreichend ungewöhnlich sind, um mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals mit anderen Subnetzen zu kollidieren - im Gegensatz zu einschlägig bekannten Standardsubnetzen wie 192.168.0.0 /24, .1.0, 2.0, ... 178.0 etc (eben Werkseinstellungen vieler Netzwerke)