NAS-Fragen: Verschlüsselung | RAID | HDD-Kompatibilität | Supportlaufzeit

M@rsupil@mi

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Ich bin dabei meine externe Datensicherung zu modernisieren und will endlich von den vielen, einzelnen USB-Datenträgern wegkommen. Jetzt schwanke ich ein wenig zwischen Eigenbau und NAS von Hersteller XY.

Habe mir da auch mal so eine Live Demo von Synology im Browser angeschaut und das ist schon nicht schlecht, was man da so als Komplettlösung bekommt. Sagt mir durchaus zu. Allerdings habe ich noch einige Fragen (Nicht unbedingt speziell zu Synology, sondern generell zu NAS-Geräten. Will mich da nicht zu sehr im Vorfeld festlagen, auch wenn Synology einen wirklich guten Eindruck hinterlassen hat):

Frage 1: Verschlüsselung
Ich will keine Daten im Klartext irgendwo bei mir abspeichern. Beim Eigenbau wäre das kein Problem. Wie sieht das generell bei den NAS-Geräten aus? Was bieten die Hersteller? Wie gut und sicher (im Bezug auf Einbruch / Diebstahl / Einschicken der HDD zum Händler oder Hersteller) sind deren Verschlüsselungs-Lösungen? Und wie sehr ist deren Verschlüsselung an die Hardware gebunden? Ich möchte eigentlich keine Verschlüsselung, die ich nur auf NAS A verwenden kann und wenn die Hardware (nicht die Festplatten) defekt ist, dann man davon nix mehr lesen.

Frage 2: RAID
Ich würde schon ganz gerne ein RAID 5 einsetzen, um gegen den Ausfall einer Platte abgesichert zu sein (Weitere Sicherungen der Daten sind vorhanden). Aber wie sieht es aus, wenn das NAS-System (nicht die Festplatten) ausfällt oder man das NAS-Gerät wechseln will? Kann man so einen RAID-Verbund dann einfach in ein anderes NAS einbauen und auf die Daten dann wieder zugegriffen werden? Geht das nur beim gleichen Modell? Beim gleichen NAS-Hersteller oder auch geräteübergreifend?

Frage 3: HDD-Kompatibilität
Wie sieht es bei der Festplattenkompatibilität im Bezug auf die maximale Kapazität aus. Mir ist beim Anschauen diverser NAS-Geräte aufgefallen, dass unterschiedliche Angaben gemacht werden. Also beispielsweise wird NAS A mit max. 4 x 4TB angegeben und ein NAS B mit max. 4 x 6TB. Ist die Angabe einfach nur ein Relikt aus der Zeit, wo der Text geschrieben wurde oder ist es wirklich so, dass bei einem Gerät bei z.B. 4TB Schluss ist und man größere Platten, die es jetzt schon gibt oder die in 2-3 Jahren erscheinen, gar nicht / nicht mit voller Kapazität verwenden kann?

Frage 4: Supportlaufzeit
Wenn ich mir ein NAS kaufe, dann möchte ich schon eine Hardware haben, die möglichst lange mit Updates (sofern notwendig) versorgt wird. Wie wird das von den Herstellern gehandhabt? Gibt es deutliche Unterschiede?


Danke jetzt schon für alle hilfreichen Antworten. :)
 
Bei der Flexibilität die du dir wünschst bist du wohl mit Eigenbau am besten aufgehoben.

Volumes eines ZFS RaidZ lassen sich Controller-, Geräte- und Reihenfolgenunabhängig wieder importieren. Kompatibilität mit AES ist gegeben. (Bsp. mit Athlon 5350). Der Import eines Raid 5 (Softraid) über Controller und Geräte hinweg wird durchaus geboten; ich würde mich nicht drauf verlassen wollen.

Die Fertig-NAS bieten meist auch AES 256bit, vollkommen ausreichend, Einbrecher XYZ wird deine Fotos vom Badeurlaub nicht in die Hände bekommen ;)

Wenn du wissen willst, ob Platte A in Gerät B läuft, Email an den Hersteller oder beim Support nach einer Liste kompatibler Platten suchen.
Grundsätzlich sollten Geräte die 4 TB-Platten fressen auch mit 6 oder 8 TB kein Problem haben. (GPT)

Die Namenhaften Hersteller von NAS-Geräten liefern schon ausreichend lange Firmwares nach ... Bei Eigenbau bist du davon unabhängig
 
Hallo,
prinzipiell ist es egal ob du auf Synology, Qnap etc. setzt. Die meisten Systeme bauen auf Linux an und bieten mit mehr oder weniger Kenntnissen, den selben Umfang.

Qnap und Synology bieten die besten Systeme. Punkto Kompatibilität geben zumindest diese beiden Hersteller an, dass du bestehende Festplatten in ein größeres Modell stecken kannst ohne deine Daten zu verlieren.
Verschlüsselung wird auch von beiden Herstellern angeboten (Modellabhängig).

Die Updatelaufzeit gibt Synology selber mit 5 Jahren an, wobei es sein kann, dass gewisse Features mangels Leistungsfähigkeit der Hardware nicht funktionierten bzw. nicht zur Verfügung stehen.

Punkto Flexibilität, kommt aber nichts am Eigenbau vorbei. Wobei man hier schon einiges herumbasteln muss um ein ähnlich Leistungsfähiges Gerät zu erhalten. Letztlich ist es meist auch nicht viel billiger, vor allem wenn man mehr Festplatten verbauen will und ein kleines Gehäuse möchte.
 
WD bietet eine Hardwareverschlüsselung die in Festplatten integriert ist. Es sollte schneller als die Software Lösungen sein. WD NAS
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Verschlüsselung hat WD auch gerne bei USB Platten verbaut, oft auch wenn das nicht erkennbar ist und damit kann man ohne das originale Gehäuse nicht mehr an die Daten. Von daher wäre ich bzgl. der HW Verschlüsselung vorsichtig, denn da ist die Kompatibilität mit anderen Gehäusen meist nicht gegeben.

Wie hoch der Performanceverlust ausfällt, hängt vom jeweiligen System ab, meist sind die billigen NAS sowieso kaum in der Lage überhaupt die Bandbreite des Gigabit Anschlusses auszulasten.
 
flo36 schrieb:
Punkto Flexibilität, kommt aber nichts am Eigenbau vorbei. Wobei man hier schon einiges herumbasteln muss um ein ähnlich Leistungsfähiges Gerät zu erhalten. Letztlich ist es meist auch nicht viel billiger, vor allem wenn man mehr Festplatten verbauen will und ein kleines Gehäuse möchte.

Bei einem Eigenbau kann man aber normalerweise relativ günstig ein System mit starker CPU und viel RAM bauen, sodass die Performance recht hoch ist (gerade bei Verschlüsselung). Will man ein Fertig-System mit ähnlich hoher Leistung, dann ist man meist gleich ein paar hundert Euro mehr los.
Man muss eben vorher abwägen, wie viel Leistung das System denn haben soll/muss.
 
Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Das klingt ja insgesamt gar nicht schlecht. Freut mich insbesondere, dass ein RAID-System flexibler ist, als ich gedacht.

Bei der Verschlüsselung hätte ich dann doch lieber eine Softwarelösung, als die WD-Variante. Habe deswegen auch keine externen WD-Platten mehr gekauft.

Die Leistung ist insgesamt nicht wirklich wichtig, da es zu 9X% nur als Datenspeicher genutzt wird und die Abrufe zum Rechner eher gering sind. Und wenn dann doch mal was größeres, wie ein Systemimage zurückgespielt wird, dann habe ich nun wirklich kein Problem, wenn das X Sekunden länger dauert.

Ich möchte primär viel Speicher möglichst einfach nutzen / verwalten können.


Abschließend wäre ich noch daran interessiert, ob noch jemand anders was zur Frage bezüglich größerer Festplatten in den nächsten Jahren sagen kann. Kann man sich darauf verlassen, dass man auch noch kommende 8, 10, etc. TB Platten verwenden kann? (Meinetwegen nicht alle, aber ich möchte halt nicht in 2 Jahren vor dem Problem stehen, dass es viele günstige 8TB Platten gibt, aber das Gerät davon keine nutzen kann.)
 
Die GPT verwendet Logical Block Addressing (LBA) mit 64 Bit umfassenden Einträgen, sodass (bei 512 Byte Sektorgröße) Festplatten bis zu einer Gesamtgröße von 8 Zebibyte adressiert und diese in beliebig viele Partitionen aufgeteilt werden können.

Wiki

2 TB war so ne Grenze für MBR, über Umwege ging auch da mehr, mit GPT geht bedeutend mehr. Kannst also von ausgehen, sollten 4 TB laufen auch >8TB rennen sollten.

Bei Eigenbau auf jeden Fall, k.a. was sich die Hersteller von Fertig-NAS für Kastrationen einfallen lassen, spricht aber eigentlich nichts dafür warum sie das machen sollten. (Außer dich zum Neukauf eines Gerätes zu bewegen)

Edit: hab ich gut gedeutscht :freak:
 
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