NAS für Backup & Synchronisation - Synology oder TrueNAS?

Esteba

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Hallo zusammen,

Ich habe mir in den Kopf gesetzt, dass ich ein NAS brauche, da ich mit meinem Cloud-Anbieter (Strato HiDrive) für meine Backups unzufrieden bin und dazu noch ein paar kleinere Use Cases im Kopf habe. (Bzw., wenn man sich mal über die Möglichkeiten informiert hat, fallen einem immer mehr Use Cases ein. 😄)

Im Wesentlichen sind es folgende Use Cases, absteigend geordnet nach Wichtigkeit:
  • Backup für meinen Desktop-PC (bitte verschlüsselt, wenn das Ding am Netz hängt)
  • Hosting meines privaten Kalenders (bin Google-Verweigerer)
  • Synchronisation meiner Obsidian-Notizen
  • Streaming von Videos auf TV oder Tablet (HD reicht)
  • evtl. Synchronisation der Fotos vom Handy
  • evtl. Streaming von Musik aufs Handy

Für die wichtigsten davon sollte also nicht sehr viel Power nötig sein - wobei ich auch gerne zukunftssicher bin.

Ein wichtiger Faktor wäre für mich auch die Lautstärke, da ich die Kiste nur in meinem Wohnzimmer unterbringen kann und sie damit im Idle-Betrieb möglichst geräuschlos sein sollte.

Ein Freund hat mir das Synology DS423 empfohlen, insbesondere wegen des guten Supports von Synology und dem nutzerfreundlichen OS. Dafür spricht für mich als Neuling, dass die Einstiegshürde und der Einrichtungsaufwand vermutlich gering sind. Dagegen spricht der hohe Preis und ein paar Fragezeichen bezüglich Datenschutz, da man sich ja wieder an einen Anbieter bindet, der mutmaßlich nach Hause telefoniert (?) und auf dem NAS u.U. sensible Daten (z.B. der Kalender) gespeichert sind...

Vielleicht kann mich da jemand aufklären. Laut diesem Thread kann man das Nach-Hause-Telefonieren im Zaum halten, wenn man bestimmte Apps nicht verwendet, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich den NAS dann auch effektiv für meine Zwecke einsetzen kann?

Eine andere Möglichkeit wäre der Eigenbau eines NAS, oder der Kauf eines UGREEN-Geräts, wo man meines Wissens auch z.B. TrueNAS draufspielen kann. Ich habe hier im Forum gelesen, dass das weniger benutzerfreundlich ist und der Funktionsumfang geringer, aber dafür hätte ich halt die volle Kontrolle über die Hardware und meine Daten und würde vermutlich einiges an Geld sparen. Da stehe ich in meiner Recherche aber noch ganz am Anfang.

tl;dr: Gesucht ist ein NAS hauptsächlich fürs Daten-Backup und einfache Synchronisationen, evtl. auch als Media-Server. Er sollte möglichst leise sein und ich lege Wert auf Datenschutz. In Frage kommen sowohl die etablierten Anbieter als auch ein Eigenbau.

Danke für eure Hilfe!
 
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Esteba schrieb:
Ich habe hier im Forum gelesen, dass das weniger benutzerfreundlich ist und der Funktionsumfang geringer,
Weniger Benutzerfreundlich als die Turnkey-Lösungen von Synology ist es auf jeden Fall, das ist unbestreitbar. Aber das wird auch mit anderen Selbstbaulösungen wie z.B. Unraid nicht anders sein.

Was den Funktionsumfang angeht ist das meiner Meinung nach genau falschrum. Je nachdem welche Version gewählt wird TrueNAS Core (FreeBSD Basis) oder TrueNAS Scale (Linux Basis) gibt es wenig, was es nicht gibt.

Am Ende kommt es darauf an, wie viel Kontrolle man über das Ganze haben möchte, was man sich technisch zutraut und wie viel Zeit man in der Einrichtung (und Wartung) investieren möchte. Da gibt es keine allgemeingültige Antwort.

Grüße von einem TrueNAS Scale Nutzer.
 
Ich glaube du überschätzt das mit dem nach Hause telefonieren.

Synology ist ebenso wie qnap gut, beides etablierte Anbieter. Ja, das kostet im ersten Moment mehr als Selbstbau. Es ist aber sofort leise, benutzbar und hat sogar Support.

Beide Anbieter haben auch online Demos.

Falls du mehr willst dann nimm eine DS723+. Da passen auch SATA SSD sowie bis 32GB (offiziell) rein. Das ist das quasi unhörbar wenn der Lüfter auf silent läuft.
 
SpartanerTom schrieb:
Je nachdem welche Version gewählt wird TrueNAS Core (FreeBSD Basis) oder TrueNAS Scale (Linux Basis) gibt es wenig, was es nicht gibt.
TrueNAS Core bekommt keine Updates mehr, bleibt nur Scale.
 
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Esteba schrieb:
für meine Backups unzufrieden bin und dazu noch ein paar kleinere Use Cases im Kopf habe.
EIne NAS allein ist kein Backup!

Ein Backup ist z.B. nach der 3-2-1 Regel.

Eine NAS, die dauerhaft ans Netzwerk sowie Stromnetz angeschlossen ist, schützt nicht vor Viren, Überspannung, Brand und höhere Mächte.
 
JumpingCat schrieb:
Ich glaube du überschätzt das mit dem nach Hause telefonieren.

Synology ist ebenso wie qnap gut, beides etablierte Anbieter. Ja, das kostet im ersten Moment mehr als Selbstbau. Es ist aber sofort leise, benutzbar und hat sogar Support.
Kann sein. Ich bin in der Hinsicht ein bisschen idealistisch. Ich sehe es einfach nicht ein, dass ich einem Konzern theoretisch ermögliche, meine privaten Termine auszulesen und die Daten zu verkaufen (deshalb will ich auch den Kalender selber hosten). Auch wenn da gar nichts superspannendes drin steht.
Ich gehe mit Windows 10 und der iCloud für meine Fotos bereits ein paar Kompromisse in Sachen Datenschutz ein und möchte mir da ungern ein weiteres Problem schaffen...

Ich habe gestern ein Video gesehen, in dem jemand ausführlich durch die Nutzungsvereinbarungen von Synology durchgeht (finde es leider gerade nicht mehr). Das Fazit war im Wesentlichen: Halb so wild, nichts, was shady erscheint.

Kann ich bei einer Synology-NAS denn wenigstens die Verschlüsselung meiner PC-Backups in die eigene Hand nehmen? Zum Beispiel mit OpenSource-Software wie Duplicati?
 
Esteba schrieb:
Kann ich bei einer Synology-NAS denn wenigstens die Verschlüsselung meiner PC-Backups in die eigene Hand nehmen? Zum Beispiel mit OpenSource-Software wie Duplicati?
Da Linux drauf läuft, wird hier LUKS zum Einsatz kommen. Im Hintergrund.
 
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Skudrinka schrieb:
EIne NAS allein ist kein Backup!

Ein Backup ist z.B. nach der 3-2-1 Regel.

Eine NAS, die dauerhaft ans Netzwerk sowie Stromnetz angeschlossen ist, schützt nicht vor Viren, Überspannung, Brand und höhere Mächte.
Ja, da hast du wohl Recht. Würde mir halt schon gerne die laufenden Kosten für Cloud-Speicher sparen, wenn ich schon eine eigene "Cloud" habe, aber wenn die im selben Zimmer steht ist das natürlich suboptimal...
 
KAnnst du ja auch machen.
Dennoch ist es wichtig offline Kopien anzufertigen.
Nach 3-2-1 Regel googlen ;)
 
Persönlich bin ich ein Fan von Synology, mit ein paar "Aber"

"Nachause telefonieren" macht die Diskstation naturgemäss für Aktualisierungen. Ansonsten nur für den Synology-eigenen Cloud-Dienst, und für Synology-Quick-Connect (für den einfachen Zugriff von unterwegs).

Auf keines davon bist du "angewiesen". Zugang von Aussen kannst du genauso gut über VPN realisieren - und wenn es unbedingt Cloud-Integration sein muss, gibt es Schnittstellen zu allen gängigen Anbietern.

Was die Empfehlung betrifft - selbst wenn es "nur" um Backup geht - egal welche Reihe, ich würde auf jeden Fall zum Plus-Modell greifen. Bessere CPU, RAM erweiterbar, M.2 Steckplätze, grössere Softwareauswahl - hier besonders Active Backup for Business.

"Leise" sind die 3,5''-NAS-Laufwerke nicht wirklich, auch die 40mm-Lüfter sind je nach Aufstellung. durchaus hörbar. Jedoch lassen sich auch 2,5''-SSDs problemlos in die 3,5''-Einschübe einbauen, wenn dir das von Kapazität und Preis her genügt.

Aber: NVME-SSDs in den M.2-Slots sind mit nur mit PCIE x 1 angebunden, man kann sie als Volume einbinden, aber nicht davon booten. 10Gbit-Ethernet gibts nur über eine (teure) Zusatzkarte und auch nur in den "grossen" Modellen. Und VMs machen auf der CPU (2C/4T) auch nicht wirklich Spass ...

--> Wenn ich heute ein NAS für Privat anschaffen wollte - würd ich einen Rechner mit NVME-SSDs und 10Gbit-Ethernet zusammenbauen - versuchen Xpenology drauf laufen zu lassen - und fürs Gewissen eine olle unbenutzte DS als Deko hinstellen.
 
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ropf schrieb:
"Leise" sind die 3,5''-NAS-Laufwerke nicht wirklich, auch die 40mm-Lüfter sind je nach Aufstellung. durchaus hörbar. Jedoch lassen sich auch 2,5''-SSDs problemlos in die 3,5''-Einschübe einbauen, wenn dir das von Kapazität und Preis her genügt.
Dann muss ich mir das nochmal überlegen... Das ist halt schon ein wichtiger Punkt.

Ich habe irgendwo gelesen, dass man TrueNAS auch auf nem Raspberry Pi installieren könnte. Wenn ich die Backups mal außen vor lasse, die wie @Skudrinka geschrieben hat ja eh keine alleinige Lösung wären - würde das vielleicht sogar reichen, um Kalender und Obsidian zu hosten, und vielleicht noch für PiHole und Adguard?

Wäre ne günstige (und leise) Lösung. :)
 
PiHole läuft auf einem Raspberry Zero. Obsidian hat bei mir als Backend eine Nextcloud. Die braucht schon etwas mehr als einen Raspberry, sonst wird dort das durchklicken, etc zum Geduldsspiel.

Ich habe für den normalen Rocker Krams einen Intel Nuc mit i3 am laufen, daneben nur für Backup/Fileserver eine DS723. Sogar mit einem TrueNAS auf der DS723 ( hat historische Gründe). Und ja, da läuft noch mehr für Backup bei mir.

Das als mögliche Lösung. Hier würde die Nextcloud sowie piHole auch auf der Synology im Docker gut laufen.
 
Kann man nicht die Cloud-Instanz von Obsidian nur zum Syncen verwenden und beim Durchklicken greift er dann auf die lokalen Daten zu?
 
Esteba schrieb:
würde das vielleicht sogar reichen, um Kalender und Obsidian zu hosten, und vielleicht noch für PiHole und Adguard?
Würde dann aber nicht zu einer NAS-Software greifen, sondern zu Proxmox.


Esteba schrieb:
Das ist halt schon ein wichtiger Punkt.
Es kommst sehr darauf an.
HDDs sind nicht immer laut.

Leise sind sie, wenn sie gerade schlafen - sprich nichts zu tun haben.
Etwas lauter wird es, wenn sie lesen müssen. - Laut, im Sinne von störend aber gewiss nicht. (Außer sie seitzen in einem Plastik-externen-Gehäuse. Da hört man sie immer.
Lauter werden sie erst, wenn sie schreiben müssen. Viel schreiben müssen.

Mein Server ist gedämmt (jaja, ist eben kein Vergleich zu einer Gaming-Kiste, die viel Luft benötigt).
Meine externen BAckups in ihren Gehäusen sind ein Grauen.
Im Server selber, wesentlich erträglicher.
(Er steht im Schlafzimmer, 1mal die Woche, Nachts, werden Paritäten geschrieben - ich kann schlafen!)
(Wohne aber auch an einer üblen Hauptstraße.)

Wie geschrieben, die meiste Zeit über, sind Platten eh im Schlaf(aus).
Würde dass erst mal nicht so sehr dramatisieren.
 
Der vorgesehene Platz für die Kiste ist halt 2 Meter von meiner Couch und einen halben Meter von meinem Arbeitsplatz weg. 😄 Die Geräusche würde ich also bis zu 16 Stunden am Tag hören.
 
Esteba schrieb:
Der vorgesehene Platz
Such dir nen anderen.
Eine solche Kiste kann sonst wo stehen.
In der hintersten Ecke, in einem anderen Raum, im Keller, Dachboden, Abstellkammer.
Da musst du physisch NIE ran! ;) - Wenn sie läuft :)
 
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Nicht unbedingt. Wenn du nur Backup oder einen Media Server willst, dann reicht da auch WLAN aus. Nur bei Anforderungen wie hoher Durchsatz brauchst du ein Kabel. Oder teure WLAN Infrastruktur. Nur: NAS haben in der Regel kein WLAN Support. Da brauchst du dann wieder einen WLAN-"Repeater" mit RJ45, wo du das repeaten deaktivierst. Die Geräte werden in der Regel auch ganz gut warm.
 
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