NAS für zuhause

Jumogoh

Ensign
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Juli 2012
Beiträge
167
Hallo,

ich habe Mal ein paar grundsätzliche Fragen. Ich habe mich in den letzten Jahren leider kaum mit Backup und Archivierung von Daten im Heimnetzwerk auseinandergesetzt. Wie es dann so ist, ist irgendwann eine Festplatte (SSD von 2015, MacBook) hin und man fragt sich dann, warum man es so lange aufgeschoben hat. Glücklicherweise ist mein Datenverlust überschaubar. Allerdings habe ich auf meinem Arbeitsrechner insgesamt Festplatten mit über 6TB Kapazität verbaut (HDDs und SSDs), wo von eine HDD auf das Jahr 2012 zurückgeht.

Welche Lösungen sind am geeignetsten, alle Daten, die ich habe, schnellsten in einem geeigneten RAID-Verbund zu sichern? Welche Hardware ist sinnvoll, oder sollte ich eine NAS selbst bauen? Welcher RAID-Verbund ist sinnvoll, 5 oder 10 (oder was anderes?!)?

Um für die nächsten Jahre gut aufgestellt zu sein, hatte ich überlegt, dass mindestens 10TB Speicher hermüssen, um hier praktikabel arbeiten zu können. Das bedeutet, dass ich mindestens 20TB zu 2-4 HDDs je 10 bzw. 5TB benötige, korrekt?

Welche HDDs sind vom Typ für die Daueranwendung geeignet? Gibt ja bei WD z. B. Blue, Red, Purple, Black etc.

Ich habe kein generelles Budget. Zufrieden wäre ich mit einer Lösung, die anhand meiner Bedürfnisse funktioniert und die nicht wegen Extras, die ich nicht benötige, teurer ist, als sie sein müsste.

Ich glaube das sind erstmal alle Fragen, die ich zu dem Thema habe. Wenn mir noch etwas einfällt, schreibe ich es hier zu.

Ich bedanke mich bei jedem, der sich die Mühe macht, meine Fragen nach bestem Wissen zu beantworten.

~Jumo
 
Für deinen Einsatzzweck sehe ich eigentlich garkein Raid sondern nur ein Backup. Angenommen eine der Platten geht hops. Ist es verkraftbar, wenn es ein paar Stunden dauert, bis du wieder an die Daten kommst oder brauchst du sie wirklich sofort? Ein Raid schafft dir nur Verfügbarkeit, kein Backup. Schlägt der Blitz ein nützt das beste Raid nix und die Daten sind trotzdem futsch.

Stell dir ein Fertig NAS (Synology / QNAP) mit 20TB oder 2 x 10TB hin auf welches du die Daten regelmäßig sicherst. An das NAS steckst du hin und wieder eine externe Platte an und sicherst das NAS selbst dann da drauf. Die Platte bewahrst du woanders auf als das NAS. Alternative zur externen Platte ist ein zweites NAS an einem anderen Ort.
 
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Ein paar Gedanken dazu:

1. Eher Fertignas als Selbstbau, da Sicherheitsupdates/Funktionsupdates eher verfügbar.

2. Ein 4er Nas plus eine externe Festplatte am Nas zur Datensicherung für den Start sind sinnvoll.

3. Die Performance vom Nas hängt von der verwendeten Cpu, HSP und der Netzanbindung ab.

4. Wenn es etwas "mehr" sein darf, dann ein Nas mit 2,5 bzw. 10 GbE nehmen (nachrüstbar per PCI-Karte)

5. Wenn an das Nas eine hohe Verfügbarkeit gestellt wird, dann würde ich sogar auf eine 2-Nas-Lösung mit
RT-Synchronisation gehen, bei der im Störfall einfach umgeschaltet wird auf das funktionierende.

Die Basis dafür ist natürlich ein passendes Netzwerk, also heutzutage mit 10 GbE. Erst damit macht es auch Spaß seine Backups vom PC/Laptop/etc. auch auf das Nas zu schieben.
 
Ein RAID ist kein Backup sondern erhöht nur die Verfügbarkeit.

Eine allzeit gültige Regel, mit der Sie in beliebigen Ausfallszenarios vor Datenverlust geschützt sind, ist die 3-2-1-Regel der Datensicherung. Sie liefert zugleich auch die Antwort auf zwei wichtige Fragen: Wie viele Backup-Dateien sollten erstellt und wo sollten diese aufbewahrt werden?

Die 3-2-1-Regel wurde von dem bekannten Fotografen Peter Krogh geprägt, demzufolge es zwei Gruppen von Menschen gibt: Menschen, die bereits von einem Speicherausfall betroffen waren, und Menschen, denen ein solcher Ausfall noch bevorsteht. Die 3-2-1-Regel der Datensicherung besagt:

  • Es sollten mindestens drei Kopien Ihrer Daten vorhanden sein.
  • Speichern Sie die Kopien auf zwei unterschiedlichen Medien.
  • Bewahren Sie eine Backup-Kopie an einem externen Speicherort
 
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Jumogoh schrieb:
Allerdings habe ich auf meinem Arbeitsrechner insgesamt Festplatten mit über 6TB Kapazität verbaut (HDDs und SSDs), wo von eine HDD auf das Jahr 2012 zurückgeht.
Nur um sicher zu gehen: bist du selbstständig? Wenn nicht, muss sich die Firma drum kümmern. Alleine schon weil es da gesetzliche Anforderungen gibt.

Wobei du als Selbstständiger genau so gewisse Pflichten hast, was das Aufbewahren von Dokumenten angeht.

Jumogoh schrieb:
Welche Hardware ist sinnvoll, oder sollte ich eine NAS selbst bauen?
Ein NAS selber bauen lohnt fast immer nur, wenn man Spaß am basteln hat und da noch andere Dinge drauf laufen sollen. Bei deinem Anwendungsfall würde ich darauf verzichten.

Kannst ja einfach mal in die Tests hier auf Computerbase schauen. Da sind diverse NAS zu sehen von klein und günstig bis groß und teuer.

Jumogoh schrieb:
Welche HDDs sind vom Typ für die Daueranwendung geeignet? Gibt ja bei WD z. B. Blue, Red, Purple, Black etc.
Die Red sind explizite NAS-Platten und wären daher die erste Wahl. Es gibt auch noch die Gold, die noch etwas robuster sein sollen, aber die kosten auch mehr.
 
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Hallo,
hier noch eine Verständnisfrage zur 3-2-1-Regel.
Wirklich "drei Kopien Ihrer Daten "d.h. Original und 3 weitere Datensätze auf anderen Medien?
Oder sind doch 1 Original und zwei Kopien gemeint?
 
computerbase107 schrieb:
Die Basis dafür ist natürlich ein passendes Netzwerk, also heutzutage mit 10 GbE. Erst damit macht es auch Spaß seine Backups vom PC/Laptop/etc. auch auf das Nas zu schieben.
Wobei es da sicherlich auch auf die Datenraten der Festplatten ankommt, richtig? Danke da aber für den Tipp. Da hätte ich nicht dran gedacht.

Conqi schrieb:
Nur um sicher zu gehen: bist du selbstständig?
Ich gehe keiner unternehmerischen Tätigkeit nach, die erfordert, dass ich Daten speziell sichern müsste. Es sind private Daten, mit denen ich "arbeite". Arbeitsrechner ist daher eher förmlich ausgedrückt.

SaxnPaule schrieb:
Ist es verkraftbar, wenn es ein paar Stunden dauert, bis du wieder an die Daten kommst oder brauchst du sie wirklich sofort?
Absolut vertretbar.

hendrik. schrieb:
Ein RAID ist kein Backup sondern erhöht nur die Verfügbarkeit.
Das ist gut zu wissen. Der Unterschied war mir bisher nicht bekannt.
 
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Danke,
also 3 Datensätze.
Weil unter Kopie verstehe ICH ein zusätzliches Exemplar zum Original.
War für mich daher nicht ganz eindeutig
 
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