NAS Mediaserver und eigene Cloud

rbn

Ensign
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Feb. 2009
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Hallo zusammen,

ich wollte für die Familie ein NAS besorgen um folgende Anforderungen zur erfüllen.

  • Mediaserver zum streamen von diversem Material
  • Fileserver für diverse Dateien, die so anfallen z.B. Urlaubsfotos,Videos o.ä.
  • Eigene Cloud. D.h. ein wenig Benutzer und Rollenkonzept. Sollte von außen über Browser und Apps erreichbar sein. Habe 100Mbit Glasfaster. Braucht man einen DNS-Dienst, oder wie regelt man das. Ich muss zugeben, dass ich etwas raus bin.
  • Backup
Im Grunde hatte ich an Einsteigermodelle von Qnap oder Synologie gedacht.

Festplatte Seagate BarraCuda Pro +Rescue 10TB

Bei den Nassystemen bin ich etwas unsicher, ob Sie genug Leistung für Videomaterial mit entsprechender Bitrate haben.
Wie läuft das konkret, greife ich via VLC von meinem Smarttv auf den Fileserver im Netzwerk zu, oder wird das Bild direkt vom NAS gesendet? Außerdem frage ich mich, wie das mit der privaten Cloud läuft.

https://geizhals.de/qnap-turbo-station-ts-128a-a1752093.html?hloc=at&hloc=de
https://geizhals.de/synology-diskstation-ds220j-a2228453.html?hloc=at&hloc=de
https://geizhals.de/synology-diskstation-ds118-a1717609.html?hloc=at&hloc=de

Ein Punkt wäre auch das Backup. Ein Raid hilft mir im Prinzip nicht. Ich hab eher Angst vor Vorschlüsselungstrojanern o.ä. Und hätte gerne ein kaltes Backup via USB-Platte. Sollte so gut es geht automatisch laufen.

Vielen Dank!
 
Die Zuordnung deiner wechselnden IP zu einem gewählten Namen erledigt ein DNS-Dienstleister. Ich kann hier selfhost empfehlen; auch in Kombination mit einer "echten" Domain.

Ob das NAS recodiert oder der Client hängt von deinen Medien und Codecs ab, den Fähigkeiten des Clienten und dessen Leistung. Meiner Meinung nach braucht es heute Transcoding nicht mehr; die üblichen Clienten haben genug Möglichkeiten. Oft ist es einfacher den Zuspieler zu wechseln um neuere Codecs zu unterstützen. (ebenso wie es sinnvoll ist einen "doofen" Bildschirm/TV mit guten Bild zu haben und einen guten, aber günstigen, smarten Zuspieler, den man bei Bedarf wechselt; z.B. FireTV-Stick oder Apple TV)

Die Cloud ist ein Webservice (Webserver, Datenbank, Zertifikat, etc.) wie jede andere Seite auch. Wird auf dem NAS als Dienst gehostet und die entsprechenden Ports am Router durchgereicht.

Backup ist auch beim NAS Pflicht! Ein Backup ist es nur, wenn es elektrisch und räumlich vom System getrennt ist. Mit Diensten wie rsync lassen sich Automatismen abbilden, welche nach Anstecken der Backupplatte direkt das Backup fährt.

Wie schon richtig erkannt: Raid erhöht die Verfügbarkeit und ist kein Backup.

Detailfragen:
  • wie sind die Videos hauptsächlich kodiert? H.264/265?
  • Welche Datenmengen/Kapazitäten sind zu berücksichtigen?
  • Warum VLC am SmartTV und nicht z.B. Kodi?
 
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riff-raff schrieb:
Detailfragen:
  • wie sind die Videos hauptsächlich kodiert? H.264/265?
  • Welche Datenmengen/Kapazitäten sind zu berücksichtigen?
  • Warum VLC am SmartTV und nicht z.B. Kodi?

Sowohl H.264 wie auch zunehmend 265. Aktuell würden sicher 3-4TB ausreichen. Daher sollten 10TB insgesamt erstmal ausreichen. Auf mehr würde ich erstmal verzichten. Kodi ist auch auf dem SmartTV installiert. Es gab aber öfter mal Aussetzter beim Streaming übers WLAN, was vllt. ein Konfigurationsproblem gewesen sein könnte. Mit VLC habe ich den Wert fürs Caching hochgesetzt, was die Probleme prima gelöst hat.
 
Kodi kann genauso einen größeren Cache verwenden:
https://kodi.wiki/view/Caches_explained und https://kodi.wiki/view/HOW-TO:Modify_the_video_cache wobei die Bearbeitung der relevanten Datei unter Android, FireTV, etc etwas fummeliger ist als unter Windows oder Linux.
Der vermutlich größte Kostentreiber bei dem NAS dürfte der Umstand sein ob der "Medienserver" die Medieninhalte transkodieren muss oder nicht. Wenn dein TV mit H.265 klar kommt und auch die Tonformate (vor allem DTS sofern vorhanden) keine Probleme machen dann kannst du das Thema Medienserver aus den Anforderungen streichen denn Kodi o.ä. sind gute Alternativen. Die Einrichtung kann aber gerade bei Sonderwünschen oder manchen Situationen, siehe oben, manuelle Eingriffe erfordern.
Wenn du Transkodierung brauchst wären eher Plex, Emby oder Jellyfin die bessere Wahl aber da musst in die jeweiligen Dokus gucken ob $gewünschtes_NAS unterstützt wird oder wie du es zum laufen bekommst.

Hast du die Kapazität blind geraten oder ernsthaft abgeschätzt? Wie viele Daten sollen auf das NAS an zentraler Sammlung der Bilder, Videos, etc ist dein erster Wert. Dazu addierst du die gesammelte belegte Kapazität aller vorhandenen PCs und Laptops da du ja Backups machen willst. Damit bist laut eigener Aussage bei 3-4 TB also sagen wir mal 4TB. Bei einem jährlichen Wachstum von 10% bist nach 5 Jahren, was die durchschnittliche Lebenszeit von HDDs ist, bei 6,44 TB und die 10TB reichen. Hast aber ein jährliches Wachstum von 20% dann bist nach 5 Jahren schon bei 9,95TB und es könnte schon knapp werden, sprich Migration ist vorher notwendig.
Du solltest dir also ernsthaft überlegen wie stark der Zuwachs werden wird.

Kommen wir zum Backup: Grundlegend hast 3 Optionen:
1. (selbstredend verschlüsseltes) Backup in $Cloud. Kosten fangen bei 0,005$ pro GB pro Monat an, bei 4TB also 20$ pro Monat. Auf den ersten Blick teuer aber die Daten liegen dort ja redundant auf mehreren Laufwerken vor und du hast das Kriterium räumliche Trennung erfüllt. Ebenso ist eine sehr hohe Automatisierung möglich.
2. Anschaffung eines zweiten NAS. Das sollte dann natürlich mindestens im guten alten zweiten Brandabschnitt liegen und nein, der Keller ist das nicht unbedingt. Warum? Stell dir das Worst-Case-Szenario vor, z.B. Hausbrand. NAS in Wohnung/Wohnraum > es brennt > NAS vielleicht durch Hitze oder Feuer hinüber > Feuerwehr rückt an und löscht > NAS spätestens jetzt durch Wasser hinüber > Gravitation macht was sie so macht > Wasser fließt nach unten, ergo in den Keller. Daher z.B. das NAS bei guten Freunden/engen Verwandten hinstellen. Sicherungen erfolgen dann ebenfalls automatisierbar weiterhin verschlüsselt über das Internet. Im allerbesten Fall brauchen ja beide Seiten ein 'offsite' Backup und man sichert sich so gegenseitig. Aber Achtung: Hierbei muss natürlich die Größe des Backups der jeweiligen anderen Partei einkalkuliert werden.
3. Sicherung auf externe HDDs, ja Plural, mehrere HDDs also mindestens zwei und die Sicherung erfolgt im Wechsel. Der Ablauf könnte z.B. so aussehen: NAS in Betrieb genommen und initial mit Daten befüllt > erstes Backup auf externe HDD 1 (e1) > e1 wird in Sicherheit gebracht > nach einer Woche dann Backup auf externe HDD 2 (e2) > e2 wird in Sicherheit gebracht > nach einer Woche holst e1 und machst das dritte Backup > e1 wieder in Sicherheit > nach einer Woche holst e2 und machst das vierte Backup und so weiter...
Die jeweils andere externe HDD befindet sich dann woanders, z.B. beim Nachbarn oder im Büro oder sonst so. Backups sollten hier ebenfalls nur verschlüsselt abgelegt werden. Mindestens zwei aus den folgenden Gründen: Fällt e1 aus, hast du immer noch die original-Daten auf dem NAS und ein Backup auf e2, fällt das NAS aus hast immer noch 2 Backups.

Die dritte Option ist die mit den geringsten Kosten aber dem höchsten manuellen Aufwand, da die externe HDD geholt, angeschlossen werden muss und irgendwann wieder getrennt und zurück gebracht werden muss. Gerade bei größeren Datenmengen dauert so eine Sicherung dann immer einige Zeit, zumindest eine Vollsicherung. Eine externe HDD schafft im Schnitt vermutlich um die 150 MB/s also ~9GB pro Minute oder ~540GB pro Stunde. Ist aber immer noch deutlich schneller als der durchschnittliche Upload deutscher Internetanschlüsse^^

Zum Thema Cloud siehe jeweilige Handbücher der NAS-Hersteller. Manche liefern direkt eigene dyndns Dienste mit und bieten eigene Apps an. Du musst dich da also nicht selbst um Härtung und Updates etc kümmern und vertraust dem Anbieter. Bei QNAP hätte ich persönlich eher Bedenken, die sind mehr als einmal negativ aufgefallen, das vorhandene Funktionen plötzlich nach einem Update Geld kosten sollten.
 
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Danke für die wertvollen Hinweise. Wie ich das sehe, sollten meine Leistungsanforderungen auch von den günstigen Systemen (QNAP Turbo Station TS-128A oder Synology DiskStation DS118) erfüllt werden. Wie ich das sehe, sollte auf beiden NAS sich auch ein Plexserver als Paket installieren lassen. DNS-Konfiguration sollte ebenfalls laufen, wobei ich das auch in der Fritzbox machen kann.

Bezüglich der Speicherkapazität kommt 4TB schon ganz gut hin. Aber mit Prognosen sollte man ja ganz besonders vorsichtig sein, wenn Sie die Zukunft betreffen. Aber mehr als 10TB sollten es nicht werden. Da habe ich schon einen guten Puffer eingerechnet.

Hinsichtlich Sicherung muss ich mir nochmal Gedanken machen. Der Terabytegroße Upload der Daten scheint für mich ein Flaschenhals, da ich nur 1,2MB/s Upload habe. Ich finde aber eine Lösung für mein kaltes Backup.

Als Anwender bin ich von Nextcloud ziemlich überzeugt. Ich hoffe, dass ich die Installation hinbekomme.

Mit der geannten CMR-Festplatte mache ich nichts falsch, oder? Für die Backupfestplatten würde ich die billigste Kaufen, die ich finde.

Danke und Gruß!




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