(NAS) - Server für ArztPraxis

Stuhl

Lt. Junior Grade
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Juni 2001
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Hallo,

ich möchte gerne einen Bekannten Arzt, der sich demnächst eine neue EDV Anlage für seine Praxis kaufen möchte beraten. Man will ihm nämlich für zig tausende Euros einen Datenserver mit Xeon P4 CPU 1GB ECC Ram etc. andrehen, der meiner Meinung nach für das, was dort gerechnet wird, völlig überrüstet ist.
Nun einmal kurz zur Situation, und was das System können muss:

Augangspunkt ist eine Client Server Architektur, bei der die Clientrechner mit Windows 2000 und einer 100Mbit LAN Anbinung auf ein virtuelles Laufwerk zugreifen, das mit der Server Festplatte verbunden ist, zugreifen. Also auf dem Server gibt es eine Systempartition mti Win2k Server C:\ und eine Datenpartition mit 40GB Laufwerk D:\. So stellen alle Win2k Clients eine Netzlaufwerkverbindung her zu \\Server\D, dies ist auf den Client Rechner Laufwerk E:\. Die Praxissoftware wird immer von den Clients aus installiert, und zwar muss man dann bei der Softwareinstallation einen Programmpfad (in dem Fall eben C:\Programme\Praxissoftware) und einen Datenpfad (in dem Fall eben E:\) angeben. Danach arbeiten dann alle Clients mit den Daten von ihrem virtuellen Laufwerk E:\.

Folglich muss der Praxisserver eigentlich doch nur Daten hin und herschieben, macht also der Client eine Patientensuchabfrage wird auf dem Server die entsprechende Datei gesucht, bzw. auch in der FoxPro Datenbank eine entsprechende Stelle und diese Information dann zu den Clients zurückgesendet.

In dem Fall wäre doch eigentlich ein Server mit 1GB Ram und Xeon Prozessor viel zu überrüstet, da ja eben nur daten hin und her geschoben werden.
Leider möchte der Arzt gerne eine digitale Röntgen anlage betreiben. D.h. ein Röntgen Bild ist so 10MB groß, es müssen dann also immer von dem Server diese Bilddateien auf die Clients geschoben werden. Dort werden sie einfach nur angeschaut bzw. vielleich etwas berabeitet, aber NICHT mehr zrückgespeichert im Normalfall, d.h. der neue Server muss nur die Bilder archivieren und möglichst schnell den Clients zur Verfügung stellen.

Sofern bräcuhte man doch eigentlich keinen Server mit einer Windows 2000 Server OS Installation sondern lediglich ein NAS System (Network Attached Storage). D.h. das sind einfach nur Festplatten in einem Raid 5 Verbund, die mit einem kleinen Unix betriebssystem arbeiten, einer kleinen CPU, und eben einen Netzwerkanschluss besitzen. Da es ja kein richtiges OS installiert hat, kann man den Server über TCP verwalten, also z.B. über Telnet oder einen Browser. Dieser Server verbraucht natürlich viel weniger Ressourcen als ein Windoof Server, weil das ganze drumm wegfällt, und der server sich nur auf das abspeichern und schaufeln von Daten konzentriert. Es gibt z.B. von Dell derartige Systeme:

http://commerce.euro.dell.com/dellstore/default.asp?c=572&l=de&m=eur&n=2895&s=debsd&sbc=debsd&v=d

hier dann den PowerVault 725 N - Mehr Kapazität, selber Preis

Da kann man sich dann z.B. 4x120GB Platten abwerk als Raid5 gekonft bestellen.

Meine Frage ist, ist so ein NAS System leistungsfähig und auch sinnvoll für eine Praxis EDV mit digitalem Röntgen?

Die Vorteile liegen klar auf der Hand, schnelle Festplatten, geringer Ressourcen Verbrauch, guter Preis, hohe Anpassungs fähigkeit, Plattform übergreifend da OS unabhängig. Meist auch noch Hot Swapable im Rack durch Raid 5.

Die Achilles Verse ist eben nur noch das 100Mbit LAN. Wenn man mal rechnet das ein Bild 10MB hat und sich 10 Clients die Verbindung teilen müssen, dauert es ja ewig, bis ein Röntgen Bild ankommt am CLient. Ich würde hier fast sogar auf 1000Mbit umsteigen, der NAS Server hat ja schon eine 1000Mbit Karte integriert, fehlt nur noch der passende Switch dazu und CAT7 Kabel.

Was könntet ihr mir da empfehlen bzw. habt ihr bessere Vorschläge wie man sowas konfigurieren könnte?
 
Bei einem meiner Kunden läuft es ähnlich. 5 Rechner mit 98 und die Praxissoftware auf einem Linux System. Allerdings ohne dig. Röntgenbilder, dafür mit einer Dokumentenverwaltung. Mit 1000 Mbit wirst Du schon ausreichend bedient sein. Ob allerdings ein Rechner beide Aufgaben machen sollte ( Server und Client in einem) wage ich zu bezweifeln, hier wäre es besser einen extra Server mit z.B. Linux zu fahren, in diesen schnelle Platten (SCSI) und evtl Raid zu nehmen, ist auf jeden Fall günstiger als 2kServer als BS. Ich habe die Erfahrung gemacht, das gerade bei diesen Praxisanwendungen man den Vorgaben schon glauben kann, obwohl eine preiswertere Lösung auch klappt. Wenn allerdings Probleme auftauchen, sagen die Supporter immer, "ja sie haben ja auch nicht das und das genommen, wie wir es Ihnen empfohlen haben. Wenn es nicht läuft, ist es dann Ihr Problem, rüsten sie Ihr System entsprechend auf und dann läuft es auch."
Gerade gestern kam ein update raus und es läuft natürlich nicht, weil der Dr. ein System aufgerüstet hat, nicht wie empfohlen einen Pentium sondern einen AMD Rechner genommen hat. Alle anderen alten Rechner (Celeron 633) laufen, der Neue (AMD 1800+) geht nicht. Fehler in der Datenbank, bin gespannt was die Supporter bei der Fernwartung feststellen. Kann mir aber die Antwort schon vorstellen, kaufen sie einen Intel Rechner.
 
Sicher ist ein so ein Hyper-Dyper-Xeon-System leistungsmäßig nicht unbedingt nötig, aber ein NAS-System halte ich auch nicht unbedingt für geeignet.

Allerdings sind solche Xeon-Systeme durch die verwendeten Chipsätze viel besser als Server geeignet, als beispielsweise ein zum Server gekrönter 08/15 PC. So bieten diese Board bzw. Rechner eben 64Bit PCI, lassen meistens mehr Speicher zu etc. Aber wie gesagt, die CPU-Leistung ist für deinen Anwendungsfall nicht unbedingt nötig. Auf der anderen Seite ist heute 1GB RAM nicht mehr wirklich viel. Und wer weiß, was der Dr. in Zukunft noch für Anwendungen benötigt usw.

Ein NAS-System erscheint verlockend und mag auch wunderbar funktionieren, wenn es nur um die Speicherung von Daten gehen. Aber mit meinem "richtigen"-Server OS hast Du noch andere Vorteile. Als da wären zentrale Benutzerverwaltung, zentral gesteuerte Softwareversorgung und was einem noch so einfällt. Außerdem, wie siehts mit einem Backup der NAS-Box aus??

Ferner denke ich, sollte man bei einem Doktor auch auf Datenschutz achten. D.h. sicherstellen dass nicht irgendwer so leicht sich an den System zu schaffen machen kann. Ich weiß nicht, wie sicher so ein NAS-System so ist, gerade im Hinblick auf Administrierbarkeit über Browser...

Bleibt nur noch das Netzwerk. Ich halte ein 100MBit Netzwerk Client-seitig für vollkommen ausreichend. Selbstredend sollte es sich um ein geswichtes Netzwerk handeln. In jedem Fall rate ich von einer billig-Lösung über HUBs ab!!!
Server-seitig würde ich 1 oder 2 Gigabit-Ports vorsehen, so hast Du eigentlich genug Kapazitäten. Sicher kannst Du auch eine komplette Gigabit-Lösung anstreben, aber entsprechende Switches kosten doch noch eine Stange Geld.
 
ich glaube du hasst da was misverstanden. Ich habe nicht geschrieben, dass ein Server sowohl CLient als auch Server aufgaben erledigen soll, das wäre ja auch irgendwie nicht sinnvoll. Wie schon beschrieben gibt es einen Server, auf dem NUR die Daten liegen, auf diesem Server ist keine Software installiert, da läuft nur Windows 2000 Server drauf mehr nicht. Die Clients greifen dann eben mit der Software, denn die Software ist eben NUR auf den CLients installiert auf ihr virtuelles Laufwerk zu. Aber letztendlich hast du recht, ich könnte mir auch einen Linux Server hinstellen und dann das virtuelle Laufwerk genauso erstellen, dazu muss auf dem Linux Server eben nur der entsprechende SAMBA Dienst richtig konfiguriert laufen.
Meine Frage war eigentlich nur, ob ein NAS System bei gleicher Festplatten konfiguration leistungsmäßig besser als ein normaler Server mit CPU, Mainboard, Graka, Ram etc...wäre. Also rein logisch gesehen ja schon, da ja ein NAS Server z.b. keine Grafikkarte o.ä. besitzt und sich nur auf das Datenspeichern und verwalten konzentriert.
Das mit dem Support ist so eine Sache, das Problem kenne ich, da muss man eben versuchen mit der Firma vorher zu verhandeln, denn du brauchst nämlich bei der Bildbearbeitung für die Workstations Lizensen (liegen so bei 3000 Euro/pro Lizens/PC), dass du überhaupt Röntgen Bildverarbeitung betreiben darfst....*aufreg*

Grüße

Stuhl
 
Ahh jetzt ja, mein Fehler :-)

Wie gesagt, ich habe keine Erfahrung mit einer NAS-Maschine, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie soviel schneller sein soll. Auch auf dieser Maschine läuft irgendeine Form von Betriebssystem. Dann soll sie ja noch per Browser administrierbar sein, also läuft auch noch ein Web-Server mit drauf und und und.

Hinzu kommt ja meistens noch, dass da weder High-End Platten verbaut sind, noch ein Leistungsstarker RAID-Controller, aber das variiert ja auch von Hersteller zu Hersteller.

Wenn man mal Windows ausklammert, glaube ich geben sich beide Lösungsansätze nicht viel. Und wenn Du sovieso schon einen Server betreibst, dann ist es m.E. sowieso überflüssig.
 
was schlagt ihr denn nun statt dessen vor? Wäre vielleicht ein Linux Server denkbar..???
 
Ich würde eine klassische Server-Lösung vorschlagen. Dell bietet ja hier ganz nette Systeme für relativ kleines Geld. Allerdings würde ich von IDE-Platten eher Abstand nehmen, weil sie einfach nicht so zuverlässig sind wie SCSI-Platten.

Welches Betriebssystem Verwendung findet hängt natürlich davon ab, wer später das Ding administrieren soll. Wenn der Server beispielsweise vom Doktor selbst nach Feierabend administriert werden soll, dann würde ich eher einen Windows Server vorschlagen, da dieser für den normalen Anwender leichter zu bedienen ist. Das Gleiche gilt natürlich auch, wenn Du dir einfach nicht viel Arbeit machen willst.

Wenn man beispielsweise einen W2K Server richtig und sauber aufestzt, läuft er auch wirklich sehr zuverlässig. Aber Du hast natürlich hohe Lizenzkosten, die allerdings verglichen mit der Röntgengeschichte nur Peanuts sind :-)

Sicher kann man auch Linux einsetzen, würde ich sogar präferieren. Aber man benötigt von vornherein mehr Wissen um es entsprechend zu konfigurieren und zu administrieren. Es ist natürlich vom Kostenfaktor her nicht zu unterbieten und Leistungstechnisch mindestens ebenbürtig, wenn nicht oft sogar überlegen.
Außerdem muß man nicht immer soviele Updates und Patches einspielen wie bei einem Windows-System; die Systemsicherheit ist wesentlich besser als bei Windows.

Ich denke, es ist schon fast eine Geschmacksfrage. Das Argument der Leistung ist bei den heutigen sehr schnellen Servern bzw. Rechnern schon fast vernachlässigbar.

Achja eins noch. Auch gibts es für die Windows Kisten eher Treiber als für ein Linux System. Traurig aber es ist nunmal so...

 
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