Natives Thunderbolt vs. Thunderbolt via Steckkarte+Header

L

Leitzz

Gast
Wenn man derzeit nach Thunderbolt und AM4 sucht, findet man ganze drei Mainboards, die dies nativ unterstützen. Allerdings gibt es auch die Variante, dass man eine Zusatzkarte für 60€ kauft und an den TB-Header anbindet (davon gibt es wenigstens 18 Boards).

Bei den nativen Boards fliegen für mich persönlich zwei leider raus (eins ist nur ITX, das andere für 500€ einfach zu teuer). Das Gigabyte für 260€~ empfinde ich auch nicht als günstig, aber bevor man sich eine Zusatzkarte kauft, die ggf. noch Probleme macht, vielleicht der beste Weg. Geht allerdings nicht um eine direkte Kaufberatung hier, daher mal als "Fachgespräch". Falls jemand Boards kennt, die mit TB noch released werden, bitte nennen. Wobei wohl erstmal nichts mehr kommt nachdem B550 vorgestellt wurde.

Für mich stellt sich die Frage, ob es zu weiteren Latenzen kommt, wenn man die Zusatzkarte für TB nutzt, statt nativ.

Hintergrund ist der, dass an den TB-Anschluss ein Audiointerface kommt, wo Latenzen wichtig sind (einstelliger milisekunden-Bereich). Da ist TB nun mal besser dran als USB-Lösungen.

Vielleicht hat ja schon wer Erfahrungen gemacht.
 
aus logischer sicht wird zwischen ursprunssignal und output eine latenz entstehen. wie hoch diese allerdings ist, kann ich dir nicht sagen.

für echtzeitanwendungen (bei mir musik/djing) würde ich mich gegen eine steckkarte entscheiden
 
Guck dir mal die Anbindung des Thunderbolt-Controllers auf den Boards, wo es fest verbaut ist, an.
Wenn die dort nicht direkt an der CPU hängen, sondern wie im Falle einer Steckkarte am Chipsatz, würde ich keinen Relevanten Unterschied in der Latenz erwarten (rein von der Theorie her).

Ich würde wetten, dass die Latenz bei weitem durch die verschiedenen Controller auf dem Weg dominiert wird, die in beiden Fällen die gleichen sind.
Der Unterschied der Leitungslängen auf dem Mainboard sollte im Vergleich dazu absolut zu vernachlässigen sein.

Aber ich würde mit einem AMD-System definitiv Tests / Berichte dazu lesen, da es in der Vergangenheit Probleme damit gab, wo Mainboard Hersteller Thunderbolt-Support vorgesehen hatten, aber der Support nicht kam, oder aber aus anderen Gründen der Begriff Thunderbolt vermieden wurde. (Vielleicht legt Intel der AMD Platform hier Steine in den Weg, wer weiß...)

Auf der anderen Seite, wenn es ab Werk verbaut wird, oder die Erweiterungskarte im Karton liegt, kann der Mainboard-Hersteller sich nicht rauswimmeln, mit der Begründung, das es keine offiziell unterstützte Konfiguration ist, oder in dieser Kombination nie getestet / beworben wurde oder so...
 
Das ASRock X570 ITX ist (soweit ich weiß) das einzige AM4 Board welches für TB3 zertifiziert wurde.

Ich hatte mal eins, habe allerdings nie TB3 genutzt
 
Sowohl auf der Zusatzkarte als auch den Mainboards sitzen grundsätzlich die gleichen Chips von Intel . Die brauchen zum CPU hin PCIe-3.0x4 und den Thunderbolt-Header sowie eine Anbindung der Grafik. Beim AM4-Boards wird das immer durch einen DP-In realisiert ( bei Intelboards wird manchmal auch nur die IGP des Prozessors angebunden)
Bei der PCIe-Anbindung dürfte es keinen Unterschied machen, ob auf Motherboard angelötet oder über eine PCIe-Slot . Und der Thunderbolt-Header führt meines Wissen nur ein zeitunkritisches I2C Signal zur Steuerung des Hotplugs. Damit gibt es Unterschiede in den Latenzen,wenn überhaupt, nur durch unterschiedliche Generationen von Intel Controlern . Da gibt es die ältere Alpine-Ridge ( JHL 6xxx) Generation und die aktuelle Titan-Ridge (JHL 7xxx) Generation.
Bei Thunderbolt-Header muß man auch aufpassen. Asus verwendet einen 13poligen Header, die Asus-Karte dürfte damit auch nur mit Asus-Boards laufen. Bei den anderen Herstellern, die einen 5poligen Header verwenden, bin ich mir nicht sicher , ob der pinkompatibel ist. Deswegen sollte man auch dort die Erweiterungskarte des Boardherstellers verwenden. Asrock verwendet da noch Alpine-Ridge, bei MSI ist es nicht dokumentiert, nur bei Gigabyte gibt es sicher eine Erweiterungskarte mit Titan-Ridge.
PS: Bei den Mainboards mit Thunderholt-Header sollte man auch noch darauf achten, wo der benötigte PCIex4 Slot liegt. Nicht das der von einer dicken Grafikkarte blockiert wird. Und ob der PCIex4 eventuell PCIe-Lanes mit einem M2 teilt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist mir auch schon aufgefallen, dass manche den Begriff TB gar nicht verwenden (dürfen?).

Also wirklich zufriedenstellend ist die Marktsituation nicht, wobei die Nachfrage sicherlich auch nicht so groß ist (im Notebook-Segment nochmal ein anderes Thema - da ist der Nutzen aber auch nochmal größer).
 
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