Ich mach dann mal weiter mit der Beschreibung
Technisches:
-"aggressive technology choices" wie es Max im letzten Blogpost erwähnt hat:
>keine vorkompilierten Maps - Maps können aus dem Editor sofort gespielt werden
>sämtliches Licht wird in Echtzeit berechnet, etwa wie in Doom3
>Spiel in Lua geschrieben
-sehr intuitiver, schneller Mapeditor, der eher an ein Modeling-Werkzeug erinnert. Mappen hat hier etwas von Google Scetchup
Bespiel hier
-Die Engine/Rendering Engine und die Physikberechnung sind wie immer in C++ geschrieben, das eigentliche Spiel aber komplett in Lua. Das heißt, dass dem Modder keine Grenzen gesetzt sind.
->in den ersten Stunden/Tagen nachdem ein
Engine Test erschien gab es von der Community bereits erste Mods, die aus dem Engine Test schon fast ein Spiel gemacht haben.
Gameplay-Technisches
Natural Selection 1 war bisher das einzige Spiel, das die Genres FPS und RTS erfolgreich und sinnvoll kombinieren konnte. Es gab schon (wenige) versuche zuvor und noch viel mehr danach (BF2 ist ein berühmtes Beispiel) aber vom richtigen RTS konnte man bei den anderen nie wirklich sprechen.
Prinzip: Multiplayer-Shooter mit 2 Teams
erste Besonderheit: Melee vs Ranged. Marines/Menschen mit Schusswaffen gegen Aliens die fast nur mit Zähnen und Klauen kämpfen. Ähnlich wie im später erschinenen L4d.
Daraus folgt auch die zweite: assymetrische Teams. Die beiden Seiten sind sehr verschieden - soetwas wie CS oder CoD sollte man nicht erwarten.
Die Teamstruktur der Marines:
Ein Spieler hüpft in die Command Station und spielt ab sofort ein Strategiespiel mit Blick von Oben, Gebäudebau, Ressourcen-Sammeln und allem was dazu gehört - die Einheiten auf dem Boden sind natürlich immer noch menschliche Mitspieler. Neu in NS2 ist, dass es nun mehrere Commander geben kann und (pro Seite) eine KI-gesteuerte Einheit zum Bauen dazugekommen ist. Die restlichen Marines können mit verschiedenen Waffen, "Heavy Armor", Jetpacks etc ausgerüstet werden und kämpfen aus der Ego-perspektive. Die vom Commander gebauten Gebäude versorgen die Marines und ermöglichen die Entwicklung von höheren Waffen- und Ausrüstungsstufen. Der Comm kann natürlich auch im Kampf helfen indem er zB Medpacks oder Ammo verteilt. Als Menschen sind Marines auf ihre Schusswaffen angewiesen, auf Medpacks und bleiben meistens am Boden (Ausnahme: Jetpack).
Die Aliens:
Im Gegensatz zu den Menschen gibt es bei den Aliens verschiedene Klassen/(Kasten könnte man schon sagen) mit völlig unterschiedlichen Fähigkeiten (also nicht an TF2 denken, wo fast nur die Waffe anders ist).
Skulk: das Basis-Alien. Kostet nichts, ist etwa hundegroß, schnell, bissig, gefährlich, krabbelt auf Wänden und Decken, springt weit und kann Marines mit einem "Parasite" markieren, so dass sie für das ganze Team auch durch Wände und auf große Distanzen sichtbar sind.
Gorge: in NS1 noch quasi ein Commander-Ersatz ist er in NS2 nun für das Bauen nur von bestimmten Gebäuden zuständig und kann seine Teamkameraden heilen.
Fade:
schnell und tödlich
Onos: groß, langasam, sehr stark und schwer zu verletzen - kann die Rolle eines Tanks spielen oder auch alleine eine ganze Marinebasis auseinandernehmen.
Lerk: ein fliegendes Alien, das eine support- und harassment-Rolle spielen kann.
Natürlich können auch Aliens Structures("Gebäude") mit verschiedenen Fähigkeiten errichten, und Upgrades entwickeln.
Neu in NS2 ist, dass Aliens nun auch einen (oder mehrere) Commander haben, der ähnliche Fähigkeiten, hat wie auch der Marine Comm. Ein weiteres neues Feature ist Dynamic Infestation - in der Beta noch nicht integriert. Es wird die von Aliens kontrollierten Mapbereiche überwuchern und ihnen auf die eine oder andere Weise das Leben leichter machen.
Ziel des Spiels ist es, alle Comm-Stations bzw alle Hives zu zerstören, der Weg dahin kann sehr unterschiedlich und auch unterschiedlich lang sein. In NS1 gab es Runden, die nach 5 Minuten beendet wurden, aber auch welche, die bis zu 4 Stunden andauern konnten. In NS2 wird wohl eine etwas kürzere ideale Spielzeit pro Runde angepeilt aber auch hier soll vieles möglich sein. Auf jeden Fall sind beide Seiten auch bestrebt dafür möglichst viele Ressourcen zu sammeln d.h. auch möglichst große Bereiche der Map zu kontrollieren. Die beiden Seiten sind mit dem Alien Comm nun etwas symmetrischer geworden was Neueinsteigern das Erlernen des Spiels erleichtert.
Design und Maps
Der Style des Spiels wird einigen bekannt vorkommen. Die Map-Locations sind verlassene Minen auf fremden Planeten, Raumschiffe, Forschungseinrichtungen etc ...von den Aliens befallen, die nun von einem Marineteam zurückerobert werden müssen. Es erinnert vieles doch an die Aliens-Filme und das zurecht. Für NS1 war es neben Starcraft eine wichtige Inspiration. Es spielt sich alles in geschlossenen Räumen ab*, die Maps sind groß, dunkel und verwinkelt. Für Aliens gibt es viele Versteckmöglichkeiten.
*die Decke wird für die Commander natürlich ausgeblendet
Moralisches und Philosophisches und Hintergrundinfos
Das Spiel wird von einem kleinen Indie-Team entwickelt, das am Anfang nur aus 4 Leuten bestand - Game-Designer und Spiel-Coder(Lua Teil), Engine-Programmierer und zwei Artists. Inzwischen sind ein Paar mehr dazugekommen aber sie reißen sich trotzdem alle den Arsch auf das Spiel fertig zu bekommen. Die Entwicklung kann man quasi Live verfolgen, weil das Team über ihren Blog, Twitter und in eigenen Foren sehr viel über den aktuellen Status mitteilt. Nicht nur technisches sondern auch vieles zum Thema Game-Geschäft kann man hier erfahren.
Ns2 kommt mit ns1 aus der Modding Szene und so ist das Team auch immer bestrebt die Community nicht nur zu informieren - man lässt auch gerne mit sich diskutieren. Im Gegensatz zu den Großen Millionenkonzernen wie Ubisoft, Vlave und EA bekommt man hier nicht einfach ein liebloses Produkt zum Konsumieren hingeworfen.
Unknown Worlds kann sich zwar finanziell nicht mit den großen messen aber das was sie abliefern fällt selbst denen schwer: ein gutes Spiel.
NS2 ist nämlich etwas, was in Zeiten von Konsolenports viele vermissen und wonach hier ständig geschrien wird. Ein kompromissloses, reines PC-Spiel mit maximaler Anpassbarkeit, guter Community und interessantem Gameplay, das man nicht schon tausendfach aus anderen Konsolenports kennt und mutigen Design-Entscheidungen, die nicht nur darauf abzielen maximalen Gewinn aus minimalen Investitionen zu schlagen.