Netzschalter mit Selbsthaltung und "Fernabschaltung"

Ranayna

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Ich glaube meine Frage passt am ehesten in diesen Bereich.

Ich moechte meinen 3D Drucker absichern, um ihn mit zumindest halbwegs gutem Gewissen unbeaufsichtigt drucken zu lassen.
Dafuer haette ich gerne eine automatische Abschaltung, die mit einem Rauchmelder kombiniert wird, der in das Gehaeuse eingebaut wird. Einfach als zusaetzliche Absicherung, das im Falle einer Rauchentwicklung das Teil ASAP stromlos wird, und bleibt.
Das die Einhausung, und der generelle Standplatz, zumindest grundlegend Brandsicher ist, ist klar.

Rauchmelder mit Kontaktausgang gibts reichlich, da sehe ich kein Problem.

Was ich jetzt suche ist ein "Netzschalter" mit dem ich die Stromversorgung des Druckers trennen kann, wenn der Rauchmelder anschlaegt, so das der Drucker ohne manuellen Eingriff auch nicht wieder eingeschaltet werden kann. Das koennte ich dann noch mit einem Notschalter kombinieren :D
Ich koennte sowas wohl selberbauen, Stichwort Relaisschaltung mit Selbsthaltung, aber da das eine sicherheitsrelevante Schaltung ist, will ich da eigendlich nicht selber ran, von der Verbindung des Rauchmelders mit dem "Schalter" abgesehen.

Nur fehlt mir der Name fuer solche Schalter :D
Ich bin mir sicher das es da was fertiges gibt, weiss aber nicht wie man es nennt :P
Schalter mit Selbsthaltung gibts fuer Kreissaegen und sowas, aber die "Fernschaltung" habe ich nicht gefunden. Mein Googlen fuehrt nur zu Selbstbauanleitungen...
 
Hast du sonst schon irgendwas in Richtung SmartHome bei dir zu laufen? Würde da am ehesten eine smarte Steckdose nehmen (Wifi, Zigbee, Z-Wave).

Was du bedenken musst, der Rauchmelder macht dann auch Krach. Wenn niemand da ist um den abzuschalten werden sicher bald die Nachbarn klingeln.
 
Meinst du sowas? Ist nur das erste Suchergebnis, das ich bei "steckdose relais" angeklickt habe. Solche Steckdosen kann man zB mit einem Raspberry PI schalten und ggfs auch direkt mit dem Schaltausgang des Rauchmelders.
 
Kein Smarthome, soll auch nicht ins Smarthome, und erst recht nicht von der Verfuegbarkeit irgendwelcher Netzwerke abhaengen.
Das ganze soll so "non-Smart" wie moeglich sein. So simpel wie es geht.

Normale Rauchmelder gibts in den Raeumen eh, gaebe es brauchbare Melder die ohne Buzzer sind, waeren die sogar eine Ueberlegung wert.
Das Ziel des ganzen soll halt sein, das der Drucker fruehzeitig abgeschaltet wird und so vor Schaden bewahrt wird. Entsteht genug Rauch um den normalen Melder auszuloesen duerfte es eh zu spaet sein.

@Machiavelli: Die Melder die ich gefunden habe (und die bezahlbar sind), haben nur Niederspannungskontakte und koennen Netzspannung nicht direkt selber schalten.
Ergänzung ()

@Raijin: Das Teil geht in die richtige Richtung. Aber das braucht eine Schaltspannung, und das ist uneblich bei den Meldern die ich gefunden habe. Die haben in der Regel nur potenzialfreie Kontakte.
Ergänzung ()

Holy shit... Die Indexierung dieses Forums bei Google ist der helle Wahnsinn :D
Der Thread ist kaum 20 Minuten alt, und schon taucht er bei meiner Sucherei auf...
 
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Die Rauchmelder funktionieren ja alle auf Basis eines optischen Sensors. Vielleicht findest du ja einen passenden Sensor den du dafür nutzen kannst. Dann musst du keinen klassischen Rauchmelder dafür missbrauchen.

Den dann in Kombination mit einem Raspi und einem 5/230V Relais müsste auch funktionieren. Ist dann allerdings schon wieder Bastelei.
 
Ranayna schrieb:
Ich koennte sowas wohl selberbauen, Stichwort Relaisschaltung mit Selbsthaltung, aber da das eine sicherheitsrelevante Schaltung ist, will ich da eigendlich nicht selber ran, von der Verbindung des Rauchmelders mit dem "Schalter" abgesehen.
Was ist denn an so einer Funktion sicherheitsrelevant? Die Steckdose hat ihre Absicherung und hoffentlich auch einen FI/RCD.
Oder geht's dir darum den Part zu verkabeln, der später 230V führt?
 
Ob es eine fertige Steckdose gibt, die deinen Anforderungen entspricht, ist natürlich fraglich. Eventuell wäre aber auch ein simples Schaltrelais in der Zuleitung denkbar. Solche Relais gibt es in allen erdenklichen Konfigurationen, als Öffner, Schließer, monostabil, bistabil, you name it.

Bei voelkner.de gäbe es sicher etwas passendes. Sicherlich ist das "Bastelei", aber solche Relais werden in Schaltschränken eingesetzt, sind also Profiqualität. Bei der Bauform muss man natürlich etwas schauen, weil Hutschiene tendenziell eher suboptimal wäre, klar. Hier wäre beispielsweise das Portfolio eines Herstellers mit verschiedenen Typen und Bauformen. Du musst halt sehen inwiefern der Ausgang des Rauchmelders zum Schalteingang des Relais passt. Ggfs mit einem Arduino umsetzen.
 
Ranayna schrieb:
Genau darum gehts mir. Im Fall der Faelle soll die Netzspannung des Druckers abgedreht werden.
Das ist mir bewußt, das das so passieren soll, ich kann es dir sogar aufzeichnen, wie das verschaltet werden soll, aber wenn du Angst vor der 230V Verdrahtung (die du ja abseits von der Hausinstallation machst) ist das jetzt keine Raketenwissenschaft), dann solltest du wirklich eine fertige Lösung suchen, oder eben mit einem RaspPi eine smarte Steckdose schalten.
Von Eltako (siehe Link von @Raijin ) gibts passende Relais die intern schon passend vor verdrahtet sind. Bitte nur nach der Steckdose L und N zusammen schalten.
 
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Ok, ich glaube @Rajins Hinweis zu den Finder Relais koennte der richtige gewesen sein :)

Das Finder 13.01 geht jedenfalls in die richtige Richtung. Gekoppelt mit einem Rauchmelder mit NC Kontakt, koennte dieser bei Meldung und damit Oeffnung des Kontakts, abschalten.
Was ich jetzt allerdings garnicht finde, und damit stelle ich vermutlich meine Ignoranz zur Schau: welche Spannung liegt auf den Kontakten B1/2/3?
https://cdn.findernet.com/app/uploads/2020/09/22142407/IB1301DE.pdf

Da nichts angegeben ist, fuerchte ich dass das die Nennspannung des Schaltausgangs ist?

EDIT: Ich hab das Finder Relais wohl falsch verstanden. Das braucht eine Eingangsspannung, ist also nicht direkt geeignet.
 
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Laut Bedienungsanleitung wird das 13.01 so verdrahtet, dass an B1/B2/B3 ein Schalter angeschlossen wird, der lediglich den Schaltkreis schließt und somit den Ausgang ein- bzw. ausschaltet, entweder als Schalter oder als Taster (=Impuls).

Mehr kann und möchte ich dazu aber nicht sagen, weil meine Expertise im Bereich der Elektrik eher in Richtung gefährliches Halbwissen geht. Ich weiß nur, dass es entsprechende Relais gibt, die für deinen Zweck geeignet wären, aber ich kann kein konkretes Modell benennen.
 
Die Bedienungsanleitung habe ich auch gefunden. Und ja, das Symbol was die da verwenden wuerde ich als Schalter, bzw. Taster interpretieren.
Das Relais gibt es mit mehreren Spannungsangaben. Was ich inzwischen rauslese ist, das der Schaltausgang immer 230 Volt ist, und die modellabhaengige Spannungsangabe wohl die Spannung fuer B1/2/3 ist.

Etliche Shops listen das aber als "Versorgungsspannung", was ich so verstehe das diese Spannung extern zugefuehrt werden muss. Dem wiederspricht aber das Symbol und der Schaltplan in der Anleitung.
Ich kann vollkommen nachvollziehen das du dich da nicht festlegen willst, @Raijin. Ich bin ja bei sowas auch eher der vorsichtige :D

Vielleicht findet sich noch jemand der dieses oder aehnliche Geraete kennt.
Ich fahr gleich auch mal im Baumarkt vorbei, einen Elektrofachhandel fuer "Laufkundschaft" habe ich leider nicht in der Naehe.
 
Diese Relais haben keine Netzteile drin, die dir die Spannung nach belieben wandeln.
Das Finder kaufst du in der entsprechenden Version für deine Versorgungsspannung und diese wird dann auch als Schaltspannung für den Kontakt auch weitergereicht.

Ich weiß, dass Eltako Relais mit Weitbereichseingang hat, da kannst du die 230V anschließen und durchschalten und mit einer anderen Spannung schalten (FET), allerdings mußt du diese andere Spannung auch erst mit einem Netzteil woanders herholen.

Wenn ich nachher zu Hause bin, schaue ich mal in Ruhe, was Finder und Eltako anbieten, was passen würde.

@Ranayna Welchen Typ "Rauchsensor" hast du denn?

€dit:
Wo willst du das denn nachher einbauen? In der Hausverteilung, der Steckdose oder hinter der Steckdose?
Weil hinter der Steckdose brauchst du ja auch ein Gehäuse, was nachher von der Steckdose gespeist wird und wieder eine geschaltete SchuKo Dose ausgibt.
 

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Solche Aufgaben löst man in der Regel mit Sicherheitsrelais.
Diese sind unterteilt in Eingangs-, Start- und Freigabekreise und erfüllen Anforderungen, die aus der Niederspannungsrichtlinie resultieren. Unter anderem auch einen Wiederanlaufschutz (kennt man von Not-Aus Schaltern).
Gängig sind Modelle von Eaton zum Beipiel: https://www.eaton.com/content/dam/eaton/technicaldocumentation/mn/MN049013_DE.pdf
1676644085872.png

Beispiel für eine einkanalige Not-Aus Schaltung:
1676644219778.png

K3 kann bei dem Beispielmodell auch direkt dein 3D Drucker sein. Die Pfade sind für 6A Dauerstrom geeignet, was etwa 1400W entspricht.
In den Eingangskreis schaltest Du deinen Rauchmelder (im Schaubild S1) und wenn gewünscht einen "Aus" Schalter als Öffner in Reihe.
In den Startkreis den "Ein" Schalter (S2) - die Verriegelung über K3 kannst Du weglassen.
Die Freigabepfade sind mit zwangsgeführten Kontakten realisiert, die durch Redundanz eine Abschaltung sicherstellen. Damit erreichst Du einen Safety Performance Level c, der ausreichend sein sollte für den Anwendungsfall, dass keine Menschen im Fehlerfall vor Ort sind. Das wäre wenn mans genau nimmt mit einer Risikoanalyse zu prüfen wenn Du dafür Verantwortung übernehmen musst.

Kostet neu für Privatkunden etwa 170€: https://geizhals.de/79954805
 
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Wenn man sich das elektrisch nicht zutraut - ich weiß zB nicht ob ich das tun würde - bleibt natürlich immer noch die Lösung über einen PI oder Arduino nebst der fertigen schaltbaren Steckdose auf #4. Zumindest hantiert man dann nicht mit 230 Volt herum sondern setzt lediglich das Schaltsignal des Rauchmelders auf den Steuereingang der Steckdose. Alternativ eine IP-Steckdose, die man dann eben aufgrund des Rauchmelders über das Netzwerk schaltet.
 
Beides gute Ideen die zwar kaum einer Sicherheitsbetrachtung standhalten aber den Zweck erfüllen würden.
 
Das ist sicherlich richtig (zB wenn der PI die Grätsche macht, o.ä.).

Ist eben die Frage wie sehr man nur "sein Gewissen beruhigen" oder tatsächlich Leib und Leben schützen will im Falle eines Falles. Wobei sich dann natürlich auch die Frage stellt inwiefern man ein so potentiell unzuverlässiges und gefährliches Gerät überhaupt betreiben sollte ;)
 
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