Grüße, ich gehe mal Schritt für Schritt auf deine im Eingangsposting geschilderten Themenpunkte ein:
thepate94227 schrieb:
Ich will bei einer großen Halle, wo sich viele Leute aufhalten können, WLAN bereitstellen.
Technisch generell umsetzbar.
thepate94227 schrieb:
Meine Idee war es, vom Hauptrouter aus über einen PoE Switch 6-8 Access Points über PoE zu betreiben.
Auch das ist technisch umsetzbar. Alternativ zum PoE-Switch kannst du auch einzelne PoE-Injektoren verwenden. Das ist dann einfach nur davon abhängig, was günstiger ist und eventuell noch von der Kabelstrecke bzw. wo der Strom für den PoE-Injektor herkommen soll. Bei Switchen (egal ob PoE oder nicht) solltest du möglichst unter 100 Meter Kabelweg bleiben - CAT7 / RJ45, versteht sich. Je nach Verlegung durch Zwischendecken und aus Technikräumen heraus bzw. um Brandschotts herum kannst du diese Kabellänge auch in einer einzelnen Halle sehr schnell erreichen.
Thema Brandschott:
UNBEDINGT beachten. Wenn du hier mit der Verkabelung ein Brandschott öffnen musst, unbedingt wieder fachgerecht abdichten, hier scheint es ja um ein öffentliches bzw. um ein Versammlungsgebäude (Veranstaltungshalle?!) zu gehen.
thepate94227 schrieb:
Ich kenne mich da nicht aus, hätte aber gedacht, dass ich nun meinen Router, z.B. eine Fritzbox 7590, über den besagten Switches mit 6-8 günstigen, aber halbwegs aktuellen Routern/Access Points wie der Netgear WAC505 verbinden kann.
Genau so wird es gemacht. Ein Hauptgerät, in deinem Fall das Modem in Form der FritzBox 7590 stellt die Verbindung zum Internet dar (laienhaft wird immer von Router gesprochen, dabei macht ein Router was ganz anderes als Internet bereitzustellen). An deinem Modem hängen dann der PoE-Switch und an dem wiederum, idealerweise mit CAT7 (mehr muss nicht sein) und möglichst kurzen Kabelwegen, die einzelnen Access Points, die das Mesh bilden.
thepate94227 schrieb:
Vermutlich würde ich bei denen andere Frequenzen einstellen, sodass ich mit meinen Geräten nicht rausfliege aus dem Netz, wenn der überlastet wird.
Benachbarte Accesspoints sollten weder im gleichen Frequenzband, NOCH im gleichen Kanal hängen. Hier wird immer nach Sachbrettmuster vorgegangen, sodass die verwendeten Kanäle und Frequenzen, die sich überlagern, möglichst weit auseinander liegen. Nur so kann ein fehlerfreies und voll funktionsfähiges Mesh realisiert werden.
Hier kommt dann auch schon das nächste Problem: Zwar kannst du meist noch den Funkkanal, oft aber nicht die Frequenz (40 MHz-Bereich bei 5GHz) einstellen, wenn du zu "billigen" Access Points greifst.
Obendrein haben billige APs, egal, wie viele du hier gleichzeitig verwenden willst, große Probleme mit steigender Anzahl gleichzeitig verbundener Clients.
Sowieso muss dir klar sein, für wie viele Menschen gleichzeitig du das WLAN bereitstellen möchtest. In eine Halle mit 1000 Quadratmetern passen ja - je nach Art der Veranstaltung - durchaus mehr als 255 Menschen. Wenn nun alle gleichzeitig das WLAN benutzen wollen, brauchst du tatsächlich Routing mit Lastverteilung.
thepate94227 schrieb:
Es ist nicht wichtig, dass das WLAN immer komplett einwandfrei läuft (aufgrund der Überlappung der WLAN-Netze), aber zumindest eine normale Nutzung sollte möglich sein.
Ja was jetzt? Soll es normal nutzbar sein oder soll es nicht immer komplett einwandfrei laufen? Hier geht's um Veranstaltungen? Mit welchem Eindruck sollen die Menschen die Veranstaltung verlassen? Mir stellt sich hier gar nicht erst die Frage.
thepate94227 schrieb:
Grobe Infos zur Halle: insgesamt sind es grob 1000m². 800² ist eine reine Fläche, wo keine Wände etc sind. Da wären auch die meisten Menschen. Wie bei Events. Also auch keine großen Regale oder ähnliches. Die Router wären an der Decke. Die Deckenhöhe ist ca. 7m.
Welche FORM hat denn die Grundfläche? Davon ist die Anzahl der Access Points nämlich zusätzlich abhängig. 7 Meter Deckenhöhe sollte wiederum kein Problem darstellen.
thepate94227 schrieb:
Unsere Idee war: 6 Router für die 800m², 2 weiter für die restlichen 200m².
Das müsste bei leistungsfähigen Access Points durchaus reichen. Wie es bei Billiggeräten aussieht: keine Ahnung. In einem professionellen Umfeld arbeitet man hier in der Regel mit leistungsstarken Geräten wie z.B. dem
ExtremeNetworks Aerohive AP305C
Ich sage nicht, dass du speziell diesen AP nutzen sollst, aber damit habe ich sehr gute Erfahrungen gesammelt, sowohl was die Leistung, als auch die Konfigurierbarkeit angeht. Die Fernwartung, Statistikerhebung und generelle Überwachung mit deren Software ist zudem ohne Fehl und Tadel.
Du wirst dich also auch bei anderen Access Points eher im etwas höheren Preissegment umschauen müssen, wenn du ein wirklich professionelles und sinnvolles Netzwerk aufbauen möchtest. Dein Vorhaben hat rein gar nichts mit dem heimischen AP im Flur oder im Keller zu tun, damit man mal als einzelne Person beim Werkeln in's Internet kann.
thepate94227 schrieb:
Ist meine geplante Umsetzung so denn möglich? Oder übersehe ich etwas?
Wie gesagt, generell ohne Weiteres möglich - die richtigen Gerätschaften vorausgesetzt.
thepate94227 schrieb:
Wie viele Geräte kann ich pro Router realistisch betreiben? Ich habe AVM angeschrieben gehabt. Die meinten, theoretisch gehen 127 Geräte pro Router im WLAN, man sollte nicht mehr mit 40-50 planen.
Auch hier wieder: mit den richtigen Business-Geräten überhaupt kein Problem.
thepate94227 schrieb:
Ist es ok, wenn die Access Points wie der von Netgear nicht von der selben Marke sind wie der Router? Kann ich die trotzdem mit deren Apps von der Ferne entsprechend überwachen, konfigurieren usw.? Kann ich zudem verschiedene Access Points, also verschiedene Modelle oder Marken verwenden?
Modem, eventuelle Router und Access Points müssen keinesfalls von der selben Marke sein. Du solltest nur darauf achten, dass du die Geräte vom topografisch jeweils übergeordneten Gerät aus gut administrieren kannst und natürlich, dass das Gerät selbst eine gute Software bietet, die es deinen Wünschen entsprechend einsetzen lässt.
thepate94227 schrieb:
Würdet ihr Access Points vorschlagen oder Router? Router (mit WiFi 4 oder 5) kriegt man ja heutzutage auch relativ günstig. Ich habe die Möglichkeit, die auch mit Strom zu betreiben, es muss also nicht PoE sein.
Access Points. Eine eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. WiFi 4 willst du zudem schon einmal gar nicht. Je nach dem wie zukunftssicher die ganze Installation sein soll, ist auch von WiFi 5 bereits jetzt ohne Wenn und Aber abzuraten. Einmal Geld in die Hand nehmen und möglichst lange Ruhe haben lautet die Devise. Alles andere kostet doppelt und dreifach und bietet zudem kein wirklich gut funktionierendes Resultat.
thepate94227 schrieb:
Kann ich in solchen Szenarien zwischen Gast Accounts und eigenen Accounts unterscheiden, sodass ich als Besitzer dann nie rausfliegen würde aus dem Wlan?
Du kannst das über ein sogenanntes "Captive Portal" abfangen mit unterschiedlichen Zugangsdaten. So etwas kennt man z.B. aus dem Hotelbereich.