Netzwerkaufbau beginnend ab 0 - Ubiquiti empfehlenswert? Welche Komponenten werden benötigt?

Grym

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Hallo zusammen,

wir wollen in einigen Wochen in unser Haus einziehen. Von der Telekom liegt Glasfaser an, ich habe jetzt einfach mal den Tarif L, also 100 Mbit/s, bestellt sowie ein Speedport Smart 3. Notfalls könnte man noch tauschen, wurde noch nicht geliefert und dann gibt es ja noch Rückgaberecht.

Das Haus hat 2 Etagen, welche mit performantem WLAN versorgt werden sollen, dazwischen eine massive Betondecke. Unser Plan wäre also 2 Access Points in beide Etagen zu stellen. Da gibt es jeweils relativ zentral in jeder Etage einen LAN-Anschluss. Man liest nur gutes über Ubiquiti, daher wäre das eine mögliche Option. Aber welcher wieder rum, es gibt dort ja verschiedene?

Es wäre auch Strom verfügbar jeweils direkt neben diesen beiden LAN-Dosen. Die Ubiquiti-Access-Points arbeiten soweit mir bekannt aber mit PoE.

Dann wäre aber auch ein Switch mit PoE notwendig, also der Ubiquiti US-24-250W in unserem Fall, oder? Patchpanel hat der Elektriker gemacht, es sind 20 Netzwerkkabel anzuschließen (also der Elektriker hat auch ein 24er PatchPanel und 4 sind frei). Noch bis zu 4 freie Netzwerkanschlüsse wären dann für Netzwerk-Festplatte usw. (auch könnte man manche Netzwerkkabel unversorgt lassen, da sind z.B. 2 im Schlafzimmer als reine Reserve, brauchen wir bestimmt nicht).

Alternative, es gibt solche PoE Injector, was ist das genau? Könnte man damit nur die beiden Leitungen "scharf" schalten? Das wäre preislich wahrscheinlich deutlich besser, weil der 24er Switch von Ubiquiti ohne PoE ca. 170-180 EUR preiswerter ist, fast schon bezahlbar.

Abgesehen davon, welche weiteren Ubiquiti-Komponenten wären noch sinnvoll bzw. sollte ich direkt als Heimanwender auf ein anderes System setzen oder ist Ubiquiti schon sehr empfehlenswert und den Preis wert? Cloud Key? UniFi Security Gateway? Was ist AmpliFi?

Hinweis noch, ich bin kein Netzwerk-Experte, aber in IT-Themen schon fit. Also ich kann programmieren (C#, Java, ...), habe früher in der Registry rumgeschraubt, weiß was Batch-Skripte sind, usw. - also ich denke schon, dass ich nach dem Einarbeiten auch mit Konfiguration von dem Netzwerk klar kommen sollte.

Zur restlichen bzw. geplanten Austattung. Wir haben einige Hue-Lampen/Strips. Geplant sind evtl. ein paar Amazon Alexas oder ein Sound-System wie Sonos. Gerne optional ein Gäste-WLAN. TV kommt über SAT direkt in die Zimmer. Aber heutzutage bzw. spätestens in 10-15 Jahren schaut ja eh jeder per Internet mit Netflix usw. - da will ich Nutzungsszenarien wie z.B. 2x4k-Stream, einer zockt ein Game und parallel läuft ein Download nicht ausschließen. Also es sollte schon eine performante und zukunftsfähige Netzwerk-Lösung werden.
 
Würde erstmal 2x UAP-AC-LR Access Points kaufen, die haben generell die von die angesprochenen POE-Injektoren im Lieferumfang dabei, sodass auf einen POE-Switch verzichtet werden kann, wenn keine anderen POE-Geräte genutzt werden. Bei mir reichen diese 2x Access Points für ca 450m² und 3 Etagen + Garten aus, wenn sie gut platziert sind.

Dazu empfehlen würde ich noch den Cloud Key, falls kein anderes Gerät (Nas oder Server) vorhanden ist, auf dem der Unifi Controller laufen kann.

Das USG kann man später nachkaufen, braucht man nicht unbedingt. Auch ein Switch von Ubiquiti ist nicht notwendig, ein beliebiger passiver Switch für <100€ sollte erstmal ausreichen.
 
Ich habe selber zwei Unifi AC Lite im Haus und bin damit soweit sehr zufrieden. Nicht weil das WLAN dadurch schneller oder stärker ist, sondern weil die DInger einfach funktionieren. Mit Fritzbox und co hatte ich früher immer Probleme was Stabilität angeht.

Ich würde dir, wenn du auf Ubiquiti setzen möchtest den preiswerten Unifi AC Lite oder den neueren nanoHD empfehlen. Der nanoHD hat Beamforming, was ein Vorteil sein kann. Achte beim Kauf des Gerätes darauf, ob ein PoE Injector dabei ist! Bei einigen (vor allem bei den 5er Packs) ist keiner dabei! Ein PoE Switch nur für 2 APs lohnt nicht!
Empfehlenswert, jedoch nicht zwingend erforderlich ist ein Homeserver, NAS, RaspberryPi (oder andere Dinge, auf denen die Software läuft), auf welchem dauerhaft die Unifi Software läuft. Darüber kannst du die Accesspoints dann verwalten. Falls du keinen Homeserver hast, kannst du den Unifi Cloud Key nehmen. Das ist im Grunde nur ein kleines Gerät welches eben diese Software bereitstellt.
 
Hm ich würde es glaube ich so aufbauen, dass ich den 60w 8 Port poe switch kaufe, da zwei Nano HD (je einer pro stock) und einen cloudkey anstecke. Für die restlichen ports reicht ein einfacher switch ohne Management aus.
Vorteil wäre dann halt, dass die APs wirklich nur ein Kabel benötigen.
Je nachdem, ob du noch etwas mehr Funktionalität willst, kannst du noch eine USG dazu nehmen, ist in Kombination mit den anderen Teilen wirklich super.
 
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PoE-Injektor sollte bzw. kann zwischen Switch und Patchpanel angeschlossen werden, korrekt?
 
Zwischen injector und gerät sollte kein switch sein, ansonsten gibt es da keine großen Einschränkungen
 
Den UniFi Access Points der AC-Serie liegen Injektoren bei. Um die UAP out-of-the-box zu betreiben, braucht man also keinen PoE-Switch. Der US-24-250W wäre für zwei UAP-AC auch maßlos überdimensioniert und ineffizient. Die verbrauchen zusammen höchstens 15W.

Anders als bei Access Points bietet UniFi bei Switches nichts herausragendes. Ein deutlich günstigerer Zyxel GS1900 ist bspw. funktional und qualitativ keinesfalls schlechter.

Der UniFi Cloud Key oder ein anderer Mini-PC, auf dem der UniFi-Controller dauerhaft läuft, wären ebenfalls in Bezug auf den Verbrauch zu hinterfragen. Anschaffungskosten von ca. 80€ und Verbrauchskosten von 10-15€ p.a. für den Cloud Key stehen zumeist keinem relevanten funktionalen Gewinn gegenüber.

USG (Anschaffungskosten von ca. 100€ und Verbrauchskosten von ca. 30€ p.a.) braucht man auch nicht, sofern kein konkretes Vorhaben zur Segmentierung des Heimnetzwerkes geplant ist.
 
Naja, du zahlst bei unifi halt das du am Ende ein komplett integriertes Netzwerkmanagement hast.
Über die großen switches brauchen wir glaube ich nicht reden, aber ich finde schon, dass die kleineren mit 4 poe ports preislich 'ok' sind. Ein unmanaged Switch mit 4 Poe ports kostet dich auch knapp 65 Euro, managed 100.

Ich möchte jedenfalls die Einfachheit von Poe nicht mehr missen, bei mir laufen jetzt mittlerweile zwei APs, zwei switches und drei Raspberries in der Wohnung über zwei 60W switches.

Ansonsten ja, USG ist nett, besonders wenn man auch Gäste WLAN und so Kram komplett trennen möchte, aber die Basics gehen auch gut ohne.

Als Alternative zum Cloudkey bietet sich ja immer auch ein Raspberry an.
 
Hm, also wir haben ein Rack im Anschlussraum. Der Switch sollte also rack-montierbar sein. Da kostet der GS1900-24 ca. 120 EUR und der US-24 ca. 200 EUR. Da würde ich fast die 80 EUR mehr zahlen, damit man dann alles aus einer Hand hat.

Jetzt noch die Frage, ob nanoHD oder UAP-AC-LR. Könnte ich eigentlich auch mit nur einem AccessPoint durchkommen oder stört die eine Betondecke dazwischen dann so massiv?

USG und CloudKey sind soweit ich es verstanden habe, dann später nachrüstbar und nicht zwingend notwendig für erst mal einziehen in das Haus.

Speedport Smart 3 auch ok? WLAN soll ja dann eh nicht über die Kiste laufen.
 
Ja den Aufpreis musste wohl zahlen aktuell, aber wie gesagt was die Hardwareangeht echt überteuert, bzw veraltet, ich persönlich würde keine 200euro dafür ausgeben, entweder die ersetzen die SFP durch SFP+ oder machen den gut 50euro billiger, dann würden die Preise wieder stimmen, aber ist nur meine Meinung.

Bei ner Betondecke wirste schon pro Etage einen benötigen, grade für 5Ghz, vorallem wenn du dich nicht direkt unter oder über dem AP befindest sondern schräg muss das Signal einen noch längeren Weg durch die Decke zurücklegen. Wenn dir aber darunter oder darüber 2,4Ghz reicht könnte man auch mit einem auskommen.
 
Sofern es Stahlbeton ist - bei Deckenkonstruktionen üblich - haben auch die UniFi AP schlechte Karten. Selbst 2.4G wird dadurch massiv gedämpft.
 
Never mind, habe den NanoHD mit dem UAP‑AC‑M verwechselt.
Dann bleibt als Vorteil beim Pro noch, dass er zwei Ethernetanschlüsse und schnelleres 2.4ghz hat. Geben sich dann aber ansonsten nicht viel.
 
Sofern der AP direkt an die Betondecke soll, hat der Pro nach eigener Erfahrung den Vorteil, dass der die Verkabelung komplett verdecken kann. Lite und Nano sind sind dafür zu klein.
 
Naja auch für die beiden gibt es die Vorlage mit denen ein Loch aus dem die Kabel kommen theoretisch abgedeckt sein sollte.
Screenshot_20180819-142931.png
 
Diese Anleitung ist nur bei Leichtbaudecken praktikabel, hinter denen man den Übergang von Verlege- auf Patchkabel verschwinden lassen kann. Aus massiven Betondecken führende Verlegekabel bekommt man so nicht in einen Lite oder Nano.
 
Also, die Dinger kommen in eine unauffällige Ecke. Keine Deckenmontage. Daher unrelevant.

Nochmal, ist der Pro besser als der nanoHD? Warum dann nanoHD kaufen?

Pro kostet 140 EUR, nanoHD kostet 175 EUR. Preise jeweils von meiner bevorzugten Quelle. Gibt es sicherlich im Preisvergleich noch einige, wenige Euro günstiger jeweils.
 
Pauschal gesagt ist der nanoHD besser als der AC-Pro. Beide haben Vor- und Nachteile. Warscheinlich reichen auch die AC-Lite.

Falls du Telekom Entertain verwenden möchtest machen die Unifi Switche Probleme. Diese unterstützen kein IGMPv3 welches für Entertain benötigt wird. Die Unifi Accespoints unterstützen hingegen IGMPv3.
 
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