Netzwerkkabel POE Unterputz Outdoor

aemonblackfyre

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Hallo,

im Neujahr steht die Fassadensanierung an und in dem Zuge würde ich auch direkt Überwachungskameras anbringen wollen. Diese sollen per POE angebunden werden und das Kabel außen unterputz verlegt werden. Natürlich wird aber ein Stück des Kabels den Elementen ausgesetzt sein bevor es dann in der Anschlussbox der Kamera verschwindet.

Welches Kabel nehme ich dafür am besten? Das sollte möglichst eine für immer Lösung sein ich will unter allen Umständen vermeiden das Kabel früher als nötig austauschen zu müssen.
Reicht da jedes outdoor Ethernetkabel oder sollte es weil es auch unterputz verlegt wird etwas spezielles sein?

POE+ sollte ja eigentlich jedes cat5e (oder besser) Kabel können oder? Die Kameras sollten ziemlich Sparsam sein und mit deutlich unter 5W auskommen. Muss ich mir da gedanken um Leitungsdurchmesser oder sowas machen? F/UTP sollte es auch mindestens sein oder? Vermutlich reicht da jedes Kabel aus oder? Ich denke die maximalen Leitungslängen werden so unter 20m liegen. Am besten wäre ein Kabel mit flexibelen Leitern oder?

Aktuell hab ich als Kameras die Annke C800 im Kopf. Das Ganze soll dann per ONVIF auf das NAS aufzeichnen. Ich bin da aber garnicht festgelegt und wenn jemand andere Empfehlungen hat bin ich offen. Die Kameras sollen primär als Abschreckungsmaßnahme und im Fall eines Einbruchs zur Beweissicherung dienen. Sonstige Features (Personen, Fahrzeug oder Tiererkennung) seh ich mehr als Gimmick als an.

Was brauch ich da als Kabel und habt ihr noch Empfehlungen für andere Kameras?
 
aemonblackfyre schrieb:
Welches Kabel nehme ich dafür am besten? Das sollte möglichst eine für immer Lösung sein ich will unter allen Umständen vermeiden das Kabel früher als nötig austauschen zu müssen.

Als Ergänzung zum geeigneten Kabel von ^R4iD noch ein Rat für die Für-immer-Lösung: zieh Leerrohre ein, dann kann bei einem Technologiewechsel auf Glasfaser oder etwas, das heute noch nicht absehbar ist, das ganze einfach getauscht/eingezogen werden, ohne noch mal die Fassade öffnen zu müssen.
 
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aemonblackfyre schrieb:
Natürlich wird aber ein Stück des Kabels den Elementen ausgesetzt sein bevor es dann in der Anschlussbox der Kamera verschwindet.
Welche Anschlussbox? Da steht auf der Rückseite der Kamera ein Stück Kabel mit Buchse raus. Wenn du eine Anschlussbox willst musst du dir schon eine Dose in die Fassade bauen, was ich auch empfehlen würde.
 
DeusoftheWired schrieb:
zieh Leerrohre ein, dann kann bei einem Technologiewechsel auf Glasfaser oder etwas, das heute noch nicht absehbar ist
Oh mein Gott, mir kommen die Tränen (im positiven Sinne). Das ist die wohl schönste Aussage die ich je gesehen habe.

Als ich "Leerrohr" gelesen hatte, dachte ich "richtig gut", als dann der Satz mit "Glasfaser" kam, hatte ich schiss das man damit die ganzen "Glasfaser braucht man zuhause nicht" Trolle aufweckt, aber der Satz dahinter mit der Erwähnung, dass etwas noch nicht absehbar ist, ist so wunderschön! :)

Das gibt nicht nur ein "Gefällt mir", sondern auch ein Stern dazu!

Zurück zum Thema selbst... mit den DRAKA Kabel macht man nichts falsch, auch wenn sie etwas teurer sind, aber sie sind super gut. Und Leerrohr... Ja, bitte Leerrohr! Bei mir wird das Dach neu gemacht und es wird in allen Ecken von meinem Dachboden bis nach unten, Leerrohr mit eingebaut, damit ich die Option habe, Stromkabel oder auch mal Netzwerk durchziehen zu können.
 
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Ich würde stand heute keine Verlegekabel mehr zu Kameras verlegen.
Kameras haben oft RJ45 Buchsen, man braucht also hausseitig einen Stecker.
Zudem muss der ganze Anschlusskram auch noch irgendwie Wasserdicht im Kamera-Sockel verstaut werden.
Zudem kann man bei kompakten Steckern auf Patchkabel auch super easy die bei den Kameras beiliegenden Wasserschutztüllen verwenden.

Anyway, ICH würde Patchkabel verlegen. Dem Patchkabel ist es nahezu völlig Latte wie hart man es verdreht und da rein stopft. Mir ist bewusst, dass diese Meinung vermutlich sehr unpopulär sein wird, aber hey, dann gibts halt hate dafür. Ich würds so machen.

Vermutlich größter Haken an der Sache: Höchstwahrscheinlich muss man auf der Leiter stehend crimpen.
Andererseits könnte man, wenn man die Rohrlänge kennt oder ordentlich überprovisioniert, vermutlich auch einen Stecker abschneiden, Kabel von außen einfädeln und innen ein Litze-fähiges Keystone Modul montieren. Das ist dann höchstwahrscheinlich auch Einzugsrichtung von oben nach unten und man kann gut mit Billig-Spüli oder anderem Gleitmittel arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe bei mir die Verlegekabel vor der Sanierung in die Dachkästen gezogen, dort mit Keystones terminiert und dann mit einem kurzen Patchkabel zur Kamera. Diese ist bei mir aber halt auch am geschlossenen Dachkasten befestigt und nicht an der Fassade selbst. Ich kenne die Gegebenheiten nicht vom TE, aber ggf. hat sein Haus ja ähnliche Optionen.
 
aemonblackfyre schrieb:
Die Kameras sollen primär als Abschreckungsmaßnahme [...] dienen
Du weißt schon, dass Kameras ganz oft auch bedeuten: "Da gibts was zu holen!" ?
Immerhin kannst du ne Kamera durch falsche Kennzeichen und eine simple Skimaske oder ein Stück Strumpfhose aushebeln.
 
Wenn die Fassade eh saniert wird, bau dir eine Unterputzdose ein und lasse das Verlegekabel samt Keystone dort enden. Das Kabel an sich in Leerrohr bis dahin.

Die Kamera wird dann über der UP Dose befestigt so dass keinerlei Kabel zu sehen ist und auch nicht der Witterung ausgesetzt sein wird.

Beispiel:
https://www.amazon.de/Therlan-Kunststoff-Projekt-Box-Elektronische-Abzweigdose/dp/B07R7N5D8L/

https://www.amazon.de/Anschlussdose...ektkastengehäuse-Außenelektrik/dp/B09BQN68M5/

Die Kamera dann direkt auf den Deckel schrauben und den Deckel vorher in Fassadenfarbe anstreichen.
 
h00bi schrieb:
Du weißt schon, dass Kameras ganz oft auch bedeuten: "Da gibts was zu holen!" ?
Immerhin kannst du ne Kamera durch falsche Kennzeichen und eine simple Skimaske oder ein Stück Strumpfhose aushebeln.
Aber du kannst bei verdächtigen Bewegungen einen Alarm aufs Handy kriegen und direkt die Polizei rufen oder den Nachbarn schicken.
 
Kamera muss ja nicht nur gegen böse Menschen sein.

Ich habe zum Beispiel nur durch eine der Kameras gesehen, dass mir der Keller von außen voll läuft. Hätte ich es nicht durch Zufall gesehen, wäre der Schaden deutlich größer ausgefallen.
 
Moin,

Welches Kabel nehme ich dafür am besten? Das sollte möglichst eine für immer Lösung sein ich will unter allen Umständen vermeiden das Kabel früher als nötig austauschen zu müssen.
Reicht da jedes outdoor Ethernetkabel oder sollte es weil es auch unterputz verlegt wird etwas spezielles sein?

Ein Outdoorkabel ist für Outdoor entwickelt worden (Manteleigenschaften). In deinem Fall würde ich dir etwas spezielles vorschlagen. Ein Kabel welches für Innen und Außen entwickelt worden ist.
https://kerpen-data.com/katalog/LKD7KS707110000/
oder wenn du mit einer passiven Verkabelung auf Dauer noch etwas Strom sparen möchtest, dann spielt der Leitungsdurchmesser durchaus ein wichtige Rolle (0,57 zu 0,64).
https://kerpen-data.com/katalog/LKD7KS700890000/
Den passenden Stecker und ein IP66 Gehäuse oder Verbindungsmodul gibt es dort auch im Produktfinder.
Leerrohr ist immer von Vorteil, auch wenn ich PoE über Glasfaser für sehr unwahrscheinlich halte.
Mit dem letztgenannten Kabel sollten im Zweifel auch Längen von ca. 120m realistisch sein.

Ich nutze Kameras von Reolink und bin sehr zufrieden.
 
aemonblackfyre schrieb:
POE+ sollte ja eigentlich jedes cat5e (oder besser) Kabel können oder?
Ja, wobei gerade bei PoE+ die dickeren Adern von Cat6/7 im Vorteil sind, auch wenn das bei...
aemonblackfyre schrieb:
Die Kameras sollten ziemlich Sparsam sein und mit deutlich unter 5W auskommen.
...wohl eher egal ist.
h00bi schrieb:
Zudem muss der ganze Anschlusskram auch noch irgendwie Wasserdicht im Kamera-Sockel verstaut werden.
Bei besseren Kameras ist da ja genug Platz für einen verlegekabeltauglichen Stecker.
h00bi schrieb:
Anyway, ICH würde Patchkabel verlegen. Dem Patchkabel ist es nahezu völlig Latte wie hart man es verdreht und da rein stopft.
Man könnte das Verlegekabel irgendwo anders enden lassen und dann die letzten Meter/Zentimeter via Patchkabel lösen. Ist halt auch wieder Mehraufwand.
 
Servus,
Ich würde mich den meisten Vorrednern anschließen, leerrohre verlegen und dann in ner Dose enden lassen ( https://wirelex.shop/products/outdoor-aufputzgehause-fur-keystones-ip66 ) <- nur ein Beispiel. Dann mit nem kurzen Patch Kabel an die Kamera. Bis zu Dose verlege Kabel verwenden, was du da nimmst ist denke ich weniger ein Problem, halt auf großen Leiter Querschnitt achten (wegen leitungslänge). Ich nenne ab kat 5e wirst da keine Probleme bekommenDie Dosen am besten von unten anfahren (wenn möglich) und sauber abdichten.
So kannst du einfach die Kameras tauschen oder auch das Kabel falls da ein Vogel dran gefallen gefunden hat.
Das hat den Vorteil das, das verlegekabel immer geschützt ist.

Gruß Flo
 
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@aemonblackfyre
Ich traue mich schon gar nicht zu fragen, aber... du willst das Kabel nicht wirklich direkt im Putz versiegelt verlegen, oder?

Ein (!) Loch bohren, dort wo ins Gebäude (in aller Regel Kellergeschoss) gesprungen werden soll, von dort aus werden die Verlegekabel vandalismussicher in beispielweise Alurohren verlegt und zwar auf Putz.

Alternativ darf die komplette Verrohrung unter Putz erfolgen, diese muss dann aber auch an den Winkeln komplett versiegelt sein, damit das Nachziehen der Verkabelung möglich bleibt.
 
DJMadMax schrieb:
Ein (!) Loch bohren, dort wo ins Gebäude (in aller Regel Kellergeschoss) gesprungen werden soll, von dort aus werden die Verlegekabel vandalismussicher in beispielweise Alurohren verlegt und zwar auf Putz.
Das wäre aber mMn die schlechteste Lösung. Ersten auffällig und zweitens ist so ein Alurohr halt auch nichts, was superviel aushält. In ausreichender Höhe könnte man noch drüber nachdenken, aber halt auch hier mal die Zugänglichkeit für später (Hebebühe nötig?) beachten.
 
@rezzler
Lass es doch auffällig sein - zur Straßenseite hin darf es eh nicht sein, was haben denn Überwachungskameras dort (öffentlicher raum) verloren?

Und: Verlegekabel in Alurohren sind eine gängige Praxis in der Industrie.
 
DJMadMax schrieb:
@rezzler
Lass es doch auffällig sein - zur Straßenseite hin darf es eh nicht sein,
Auch auf dem Privatgelände würd ich keine unnötigen Risiken eingehen wollen.
DJMadMax schrieb:
Und: Verlegekabel in Alurohren sind eine gängige Praxis in der Industrie.
Ich weiß, aber ich würd sie halt nicht unbedingt als vandalismussicher sehen, gerade auf leicht zugänglicher Höhe.
 
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h00bi schrieb:
Mir ist bewusst, dass diese Meinung vermutlich sehr unpopulär sein wird, aber hey, dann gibts halt hate dafür.
Ich glaube der eine oder andere hier im Forum kennt schon den einen oder anderen und auch deine Meinung finde ich vollkommen gerechtfertigt und muss auch nicht pauschal mit einem "hate" belegt sein. Von daher alles gut :)

Zumal @DeusoftheWired es ja schon sehr gut gesagt hatte. Leerrohre und fertig ist. Dann ist man flexible, man könnte Verlegekabel rein ziehen, das von dir erwähnte Patchkabel oder eine Kabeltechnik die es noch nicht gibt, die wir nicht genannt haben etc. ;)

Zum Thema "Böse abschrecken" oder "Böse anlocken", ich habe meine Kameras aufgrund der Abstellgenehmigungen für... Post / DHL, DPD, GLS, Hermes, Amazon, UPS, Trans O Flex und wie sie sonst so alle heißen. Böse Leute Abschrecken ist gar nicht die Intervention.

Ja, die Lieferdienste sichern sich ab mit "du hast ein Abstell OK, dein Bier!", aber ich kann aufgrund meiner eigenen Erfahrungen sagen. Mit Videomaterial und einem Rechtsanwalt, kann man auch denen gegen das Bein pullern, wenn die Ware nicht da ist. Denn bei mir war es EDV Hardware die mein Grundstück nie betreten hat und man ruhte sich auf dem "Abstell OK" aus, aber das ging dann dezent schief für die :)

Das war mein "Wort zum Sonntag" :D
 
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