Netzwerkplanung für ein Einfamilienhaus

adventor

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Hallo zusammen,

ich beschäftige mich gerade mit der Netzwerkverkabelung eines Einfamilienhaus-Neubaus. Ich hoffe mal mit Fragen zu dem Thema bin ich hier auch richtig.

Disclaimer: Kabel ziehen, etc machen qualifizierte Leute, nur genau spezifizieren was ich will nimmt mir natürlich niemand ab.

Ich fang vielleicht erstmal mit den Anforderungen und Gegebenheiten an:

  • Das Haus ist ziemlich quadratisch und hat zwei Vollstockwerke + Keller. Internet kommt im Keller über einen Kabel Deutschland Reseller rein.
  • Ich habe im Keller potentiell zwei Räume, wo mal Netzwerkgeräte stehen könnten. Einer davon ist direkt der Technikraum, wo auch das Internet reinkommt.
  • Ich habe sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss drei Räume, in denen ich je eine Doppel-Netzwerkdose setzen würde.
  • Ich brauche WLAN im Erd- und Obergeschoss.

Was ich bereits habe:

  • Ich würde auf beiden Stockwerken in grob der jeweiligen Mitte einen WLAN-AP anbringen. Damit ich da auch selbst ohne größere Umbauen tauschen kann, bedeutet das einfach eine Netzwerkdose auf ca 2,2 m Höhe. Ausleuchtung müsste denke ich mit nur einem Gerät pro Stockwerk passen, die Zwischenwände sind ja dünn. Was Hardware angeht bin ich auf die Geräte von Ubiquiti gestoßen - hoher Funktionsumfang, einfache Bedienung. Ich vermute es ginge billiger wenn man auf die einfache Bedienung verzichtet, aber ich will daheim nicht allzu sehr basteln müssen. Das zugehörige Gateway zur Konfiguration aller Geräte kommt in den Keller, braucht einen Anschluss.
  • Wenn ich überall Doppeldosen rechne, komme ich auf eine stattliche Anzahl an Kabeln, ein 24-Port Switch muss her. Auch da bleibe ich bei Ubiquiti, kommt in den Keller direkt neben den Hausanschlusspunkt.

An der Stelle kommen wir jetzt zu den Fragen und Problemen.

1. Bei Kabelinternet kommt ja letztlich ein Koaxialkabel ins Haus rein. Da dran muss ein Modem, genau wie bei DSL. Es gibt Fritzboxen, die da zu taugen scheinen. Aber brauche ich nicht auch Koaxialkabel für Fernseher? Ich wüsste spontan nicht, wie ich das Koaxialkabel für mehrere Fernseherstandpunkte nutzen sollte. Kenn mich eigentlich sowohl mit Kabelinternet, als auch mit Fernsehern nicht aus.

2. Ich muss nach der Planung oben ja quasi 10+ LAN-Kabel horizontal hochziehen und dann auf dem Stockwerk verteilen. Ich befürchte das ist etwas viel für ein Leerrohr. Sollte man vielleicht nur ein Kabel hochziehen und erst danach splitten? Ich kann aber ja nicht auf jedem Stockwerk einen fetten PoE-fähigen Switch hinstellen. Ist ja immernoch ein Einfamilienhaus und kein Rechenzentrum, der Technikraum ist im Keller und sonst ist nirgendwo größer Platz dafür vorgesehen. Irgendwelche Anmerkungen und Ideen?

3. Ich habe nach bisheriger Planung haufenweise Hardware von Ubiquiti und eine einzelne Fritzbox im Einsatz. Spielt das sinnvoll zusammen? Ich hab das Gefühl die Fritzbox ist etwas überdimensioniert, immerhin hab ich ja vor, so viel wie möglich über die Ubiquiti Geräte zu managen. Zb die WLAN-Funktionalität der Fritzbox würde ich glatt einfach gar nicht brauchen. Kennt da jemand einen besser passenden Ersatz?

4. Vom Kabelanbieter kommt die vage Empfehlung, das Koaxialkabel bis in die einzelnen Zimmer zu ziehen. Kommt mir nicht so sinnvoll vor, letztlich brauch ich am Ende ja doch in 7 von 10 Fällen am Ende ein CAT-Kabel. Und wer weiß, vielleicht beehrt die Telekom unser Dorf irgendwann doch noch mal, dann hat man gar keinen Kabelanbieter mehr, was soll man dann mit dem ganzen Koaxial-Zeug?
 
Wenn Du sowieso Kabel neu verlegst, dann verlege am Besten in Jeden Raum CAT7 Kabel, und führe sie an einem Patchfeld zusammen.
Du wirst es Dir danken, wenn Du mal einen Raum anders nutzen musst, als geplant.
Ich beispielsweise hatte 2004 keine Ahnung davon dass ich 2020 mal über Gigabit Lan im ehemaligen Kinderzimmer und heutigen Abstellkammer froh bin, da umgerüstet als Home-Office Büro.
 
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1. und 4. Natürlich wirst du Koax Kabel für dein Fernsehempfang brauchen, selbst wenn du eine SAT Anlage setzen solltest. Ich gehe nicht davon aus dass du das DVB-C/S2 Signal auf IP umsetzen willst und es damit an den Endgeräten empfängst. Also eine Verteilung für Koax muss her.

2. Wenn du keinen 2. Ort zur Verteilung des Netzwerks haben willst, musst du wohl die Kabel vertikal durch die Etagen ziehen und horizontal über die Etage selber. Leerrohr wird da nicht so einfach das stimmt. Man könnte aber auch wenn man Lust hat, sich schon fertig „gebündelte“ kaufen die von der Packungsdichte schon sehr gut sind. Ist aber preislich eine andere Kategorie bzw. höchstwahrscheinlich viel Verschnitt dabei.
 
1. Kabel Internet und TV geht über das gleiche Kabel. Erst an der Dose wir dann getrennt.
download.jpg

Wenn du mehr als eine Dose willst, kommt in den Keller ein splitter/Verteiler von wo du dann ein Kabel zu jeder Dose ziehst.
 
3 Räume pro Etage scheinen wenig zu sein. Abstellkammer, Küche ("intelligenter" Kühlschrank) etc. ebenfalls berücksichtigen. Überleg dir das nochmal. Aus meiner Sicht muss in jeden (ja, jeden) Raum eine Doppeldose. In manche Räume (z.B. Wohnzimmer mit Fernseher, Blu-Ray-player, Konsole, WLAN-accespoint und HTPC) mehr.

Zu 1) An einer Dose wird Internet vom Koaxialkabel abgegriffen. Das Fernsehsignal läuft problemlos an alle anderen Dosen.

Zu 2) Im Idealfall führt man alle Kabel in einem Schacht zur jeweiligen Etage. Irgendwo müssen Wasser und Strom senkrecht verlaufen. Den Schacht sollte man nutzen.

Zu 4) Der Kabelanbieter will mit dem Vorschlag Kabelfernsehen in jedem Raum ermöglichen.
 
1. Es gibt nicht zu viele Dosen.
2. Normal empfehle ich je nach Stockwerksgrundfläche 1-2 Kabel abgreifbar für APs an der Decke. Es kommt auch auf die Wände an.
3. Am Standort des Fernsehers/Konsolen etc gerne 4-8 LAN-Ports.
4. Pro Zimmer, in dem mal EDV Nutzung geplant ist 2 Ports.
Ja, das klingt nach viel. Ist es nicht.

Jetzt zu deinen Nummern.
1. Wenn du Kabel als Fernsehempfangsmethode nutzen möchtest muss an alle Standorte Koax hin. (Diverse Kabel<>IP Wandler ausgeschlossen.)
2. Zieh mehr Kabel. Niemals würde ich bereits mit Engpässen (=dezentrale Switches) planen.
3. Fritzbox als Modem/erste Firewallinstanz, dahinter ein USG wäre mein Tipp (mein Aufbau). Die FB mag ich dennoch, ist gut managebar.
4. Niemals würde ich bei der Erstausstattung reduzieren. CAT + Koax wäre die Empfehlung. Und auch hier nicht zu knapp.

(Hintergrund: Man kann schon 2 Netze in das Zimmer transportieren ohne smart managed dezentrale Switches wenn man mehr als 1 Port hat. Das würde ich für stark empfehlenswert halten.)
 
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Hallo Adventor,

ich habe genau dasselbe vor ca. 2 Jahren gemacht.
Ich würde voab mal ein paar Tips und Denkanstöße geben:

Ich habe unabhängig davon was im Keller für ein Versorger ankommt an eine zentrale Stelle im Wohnzimmer 4 Netzwerkkabel legen lassen.
Wenn du bspw. eine Fritzbox oder einen anderen WLAN-fähigen Router nutzen möchtest, kannst du diesen damit im Wohnzimmer anbringen und nich tim Keller. Ich kenne so viele Leute die die teure FritzBox oder sonstigen Router im Keller stehen haben und in den anderen Geschossen dann extra Hardware benötigen. Totale Verschwendung.

Je nachdem wie du die Räume nutzt musst du ja nicht alles auf einmal verbinden oder vernetzen. Ich habe beispielsweise in 3 Räumen noch gar kein Netzwerk aktiviert. Dioe Kabel kommen im Keller raus, aber ich hab sie halt nicht in den Switch gesteckt weil noch nicht benötigt.

Bzgl. Dosen und Leerrohren - ich habe mir damals ein komplettes Homeway-System legen lassen. Da werden Doppeladrige Kabel 1Coax+1x10GbE verlegt. Damit habe ich an jedem Anschlusspunkt einen Coax und einen 10GBit Ethernet anschluss im Haus. Ich nutze momentan aber nur 1GbE Switches und Hardware.

https://www.homeway.de/bauherren/homeway-planung/

Im Keller kannst du dann die Verteilerhubs einbauen und dann bei Bedarf mit Switches verbinden.

Für die WLAN-Infrastruktur nutze ich eine FritzBox 7590 im Wohnzimmer, eine FB 7490 im Keller und einen FB2400 Repeater im Dachgeschoss, alles mit Mesh. Die Ubiquity-Geräte kenne ich nicht, kann daher nicht viel zu sagen. Im Keller wäre ein Meshrepeater auch nice. Ich telefoniere bspw. zuhause in der Regel per Handy mit VoiceOverWiFi. D.h. ich kann auch im Keller mit den Handy telefonieren. Das würde mit dem Handynetz nicht gehen.

Wenn du noch ganz spezifische Fragen hast, gerne her damit.

Grüße
sheng

PS:
Ja es stimmt, zu viel Kabel/Dosen gibt es nicht. Da meine Kabel 10GbE können habe ich aber bspw. am Fernseher/HiFi/Konsole/-Spot im Wohnzimmer nur 2 Dosen und eine davon mit einem kleinen Switch gestellt.
  • HTPC
  • Reciever
  • TV
  • Konsole
-> 4 LAN-Genräte allein an dem einen Spot.


Im Keller kann so beispielsweise der Veteiler aussehen. Das sind Kombiverteiler für Coax+Ethernet.
Das sieht noch nicht super sauber aus, aber es ist praktisch.

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Bitte lies die gefühlt letzten 100 Threads zu dem Thema wenn du die Forensuche benutzt. Du stellst haargenau die gleichen Fragen wie alle anderen und die Antworten werden auch die gleichen sein...
  • eine Doppeldose pro Raum kann zu wenig sein und du bist sehr festgelegt wo dann Technik stehen soll.. Besser zwei Doppeldosen pro Raum in gegenüber liegenden Ecken wo sinnvoll.
  • Wohnzimmer ruhig zwei Doppeldosen dahin wo der TV hin soll... TV, Konsole/Konsolen, AVR, usw. haben alle inzwischen Netzwerk. Klar kannst auch WLAN machen aber warum sich das WLAN mit Clients voll müllen wenn es Alternativen gibt?
  • Du brauchst nicht zwingend ein Ubiquiti Gateway, die Software zum konfigurieren läuft auch auf nem Raspberry Pi...
  • Fritzbox kann sinnvoll sein wenn darüber die Telefonie erledigt werden soll
  • bei nur zwei APs brauchst keine PoE Switche sondern könntest mit Injektoren arbeiten
  • Anstatt vieler kleiner Leerrohre kannst auch einfach nen Schacht/Kamin dafür nehmen. Bei Neubauten und Modernisierungen MÜSSEN Kommunikationsleitungen austauschbar verlegt werden. DIN 18015 ist das Zauberwort, weise sicherheitshalber auch den Planer daraufhin denn viele angebliche Fachleute und "Spezialisten" wissen das nicht
 
Wichtig für dich:

- Zeichne in jedes Zimmer die Anzahl der Dosen ein, die du dort benötigst.
Mach die ein Lastenheft.

Meine Frau hat mich damals auch gefragt, wozu diese ganzen Kabel.
Heute sind wir froh darum.
Funk ist sinnvoll, ersetzt aber keine richtige Verdrahtung.

Bei mir: UG / EG / 1. Og / 2.OG (damals, Cat 6 eingebaut) Cat 7 hat noch mehr Reserven, ist aber auch kritischer, wegen Biegeradien, die evtl. nicht eingehalten werden können. Kostet auch etwas mehr.

Bei mir sind ca. 1.2 Km Cat Kabel zusammen verlegt. 64 Anschlüsse -> 32 Dosen (a 2 Buchsen)
Unbenannt.JPG

kommen alle im Keller zusammen.
Habe in jeder Etage einen AP von LANCOM. Evtl. etwas überdimensioniert für den Privatgebrauch. Habe aber auch meinen eigenen Exchange und HyperV Systeme im Keller stehen.

Ich würde generell AVM und andere Hersteller nicht mischen. Immer von einem alles verwenden.

Wenn du nicht alle Kabel in den Keller verlegen möchtest, denk über jeweils eine Glasstrecke nach, die dann in jeder Etage auf einen Switch aufgelegt werden und dann in den Keller kommen.


Grüße
 
Auch Orte Hobbyraum und Garage beim LAN nicht vergessen.

Outdoor AP für den Garten würde ich zumindest mal vorbereiten.
 
Auch hier ein Beispiel, warum ich immer weniger in Foren wie diesen antworte.
Ein TE kommt mit einer Frage um die Ecke, viele Leute machen sich Gedanken und Mühe.
Das Resultat? Der TE verschwunden oder evtl. nach 2 Wochen kommt " Sorry, hatte so viel
um die Ohren, ging nicht früher" und der Faden verläuft im Sande.

Bin raus aus diesem Faden.

Grüße an die, die hier lesen.
 
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