Netzwerkplanung/Kaufberatung LAN/WLAN komplettes Haus

JaeMcBean

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Hallo zusammen,

ich beziehe demnächst ein ca. 10 Jahre altes Reihenhaus (KG + 2 Vollgeschosse + DG) und mache mir Gedanken über die Netzwerkplanung.

Ziel: Sämtliche Räume sollen mit LAN-Anschlüssen sowie WLAN-Empfang (außer im Keller, dort ist der WLAN-Empfang unwichtig) versorgt werden. Momentan brauche ich den LAN-Anschluss zwar nur in einem einzigen Raum im 1. OG, für die Zukunft wäre es aber wünschenswert, überall eine Buchse zu haben.

Ausgangssituation: TAL-Buchse ist im KG, weiterhin sind in allen Aufenthaltsräumen Leerrohre verlegt (ob die momentan mit Kabeln belegt sind, kann ich aktuell noch nicht sagen, Netzwerkabel sind definitiv nicht drin), die im gleichen Kellerraum enden.

Netzwerkgeräte sind momentan zwei Smartphones, ein Tablet, zwei Laptops, ein Desktop-PC, ein Fire-TV-Stick. Es werden aber absehbar mehr, wenn meine Frau und ich die Erlaubnis für HomeOffice bekommen und der Nachwuchs älter wird. Ein NAS ist irgendwann auch noch geplant.

Bereits vorhandene Hardware: FritzBox 7490

Mein Plan wäre es jetzt, eventuell vorhandene (Antennen-)Kabel in den Leerrohren rauszureißen und durch Netzwerk-Verlegekabel zu ersetzen. Dann packe ich ein Patchpanel in den Anschlussraum im KG an die Wand und hänge noch die FritzBox als Modem/Router/Switch daneben. Hinzu kommt ein günstig platzierter WLAN-AP, der das Haus mit WLAN versorgt - fertig ist die Bude.

Einkaufszettel:

Es ist alles auf Cat 6a/Cat 7 ausgelegt, um halbwegs zukunftssicher zu sein. Auf Duplexkabel verzichte ich hingegen wegen der zu schwierigen Verlegung, ich habe da so einiges von Bekannten gehört, wieviel Spaß sie beim Durchziehen durch die Leerrohre hatten. Dann werden halt ggf. Switche aufgestellt. Da momentan nur ein einziger LAN-Anschluss im OG benötigt wird, kann ich auch noch auf einen dedizierten Switch im KG verzichten, da reicht noch der integrierte von der FritzBox. Bei Bedarf wird dann nachgekauft.

Jetzt zu meinen Fragen:

  1. Passt die Planung, insbesondere der Einkaufszettel? Habe ich irgendetwas übersehen? Fallstricke?
  2. Wo wird der UniFI AccessPoint idealerweise aufgehangen, um das ganze (oberirdische) Haus zu versorgen? Ich hätte jetzt an die Decke im Flur im OG gedacht (siehe angehängtes Bild). Am wichtigsten ist mir guter Empfang im EG sowie OG, DG ist nicht ganz so wichtig. Reicht da überhaupt ein AP? Der ausgesuchte LR-AP soll ja (zumindest mit passender Ländereinstellung) ordentlich Dampf haben.
  3. Ich würde die Netzwerkdosen gerne Unterputz einbauen. Von der Installation habe ich keine Ahnung, kann mich da jemand aufklären? Sollten keine (Antennen-)Dosen an den Leerrohrenden liegen, muss ich wohl selber entsprechende Löcher in die Wand bohren. Bekommt man das als handwerklicher Laie hin? Was brauche ich dazu, Bohrkrone und Schalterdose? Schlagbohrer und Bohrhammer sind vorhanden (Baumarktqualität, Makita).
Vielen Dank für eure Hilfe :)
 

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Wie siehts mit Telefonie aus? Sicherlich wirst du die FB nutzen wollen? DECT o.ä.?
 
Hi,

klingt soweit gut.

Netzwerkdosen gibts viele unterschiedliche Varianten müsstest halt sehen dass die dazupassen wenn es dir wichtig ist dass die Blenden zu den Steckdosen passen. Musste bspw. ne Gira Netzwerkdose + Berker Einsatz nehmen - am besten beim Fachhändler fragen welche Serien miteinander kompatibel sind! Gibt ja auch Mattweiß, weiß glänzend und cremefarben..

Musste bei mir 2 AP's installieren (1x EG und 1x OG) weil wir eine 25cm Betondecke mit viel Stahl haben.
Müsste man evtl mal versuchen ob man überall guten Empfang hat.

Die LAN-Kabel sind generell etwas blöd zum einziehen.. hoffe du hast keine zu starken Biegungen drin.. haben 3x die Öse von der Einziehfeder abgerissen.. :(

Zusätzliche Dose musst ausstemmen bzw. bohren und eingipsen, einfaches Werkzeug passt schon - da wir Porenbeton hatten war das bei mir wesentlich einfacher ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde das Patchpanel größer dimensionieren. Es ist in der Regel unklug, bei der Infrastruktur unnötig zu sparen. Darüberhinaus würde ich dir dennoch zu einer Doppelverkabelung raten. Ob mit Duplex-Kabel oder 2x Simplex-Kabel ist dabei egal.

Es geht darum, dass man evtl. auch mal etwas neben LAN im Haus verteilen will. In meinem Falle ist das zB ISDN. Weitere Beispiele könnte aber auch zentrales PoE sein (zB für den Ubiquiti AP) oder eine TAE-Leitung via TP-Kabel oder oder oder.. Wenn du jeden Raum nur mit einem Kabel ansteuerst, entfällt diese Möglichkeit. Inwiefern das für dich relevant ist, kannst nur du beurteilen. Hinterher ist man aber immer schlauer und wenn du am Ende eben doch so einen Anwendungsfall hast, die Verkabelung aber nicht darauf ausgelegt ist, guckst du dumm aus der Wäsche.

Zum AP: Ich persönlich würde wohl eher zu 2 APs tendieren statt einen Super-Duper-Mega-LR-AP. Es kommt schließlich bei Funk immer auf beide Seiten an. Es mag ja sein, dass der LR sehr weit funken kann, aber der Client muss auch antworten können - und der Client hat Mini-Antennen.. Zudem muss man stets die gesetzlichen Grenzwerte bei der Sendeleistung im Hinterkopf behalten. Bei identischer Sendeleistung - der LR darf ja auch nicht stärker senden als jeder 08/15 AP - sind die Möglichkeiten der Reichweitenerhöhung begrenzt. Inwiefern die Reichweite des LR dennoch ausreicht bzw. die Reichweite der Clients, ist bei jedem anders und einen Versuch wert. Ich tät aber eher einen UAP AC Pro nehmen und ggfs einen zweiten besorgen falls der erste nicht ausreicht. Oder den UAP AC Lite, wenn's etwas günstiger sein soll.

Switch: Ein zentraler Switch ist ebenfalls empfehlenswert. Die Möglichkeiten von Consumer-Routern mit integriertem Switch sind in der Regel begrenzt. Der Mehrpreis für zB einen 16-bzw. 24-Port-Switch sind überschaubar. Geräte mit VLAN können dann zB auch ein separiertes virtuelles Netzwerk für zB VoIP-Telefone, o.ä. aufbauen - oder zB ein Gast (W)LAN, die UAPs können nämlich auch VLAN.
 
Stellt sich die Frage, wie telefoniert werden soll?
Für Telefonie würde ich statt des WLAN Acess Points die 7490 in das entsprechende Geschoss stellen als WLAN Acess Point. Dann kann man daran auch Telefone/Fax anschließen, bzw. die DECT-Telefone dort anmelden und man hat gleich einen Port-Switch für weitere LAN Anschlüsse. Für den Keller würde ich eine preiswerte Fritzbox anschaffen ggf. ohne DECT.

"eventuell vorhandene (Antennen-)Kabel in den Leerrohren rauszureißen und durch Netzwerk-Verlegekabel zu ersetzen."
klar aber man würde die LAN Kabel an die vorhandenen BK-Kabel anbinden und durchziehen, bzw. beides falls das Leerohr das hergibt.
Dosen sind mit SDS-Plus Bohrkrone schnell gesetzt, wenn es keine Betonwände sind. Bei Poroton oder Isopor Steinen sind die Löcher schneller ausgeklopt mit Fäustel , als gebohrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schließe mich dem Vorschlag von Raijin an. Den ersten Unifi-AC-Pro würde ich im EG an der Decke platzieren. Im Gegensatz zu einer Fritzbox bleiben die UAP durch die dezente Form und die PoE-Versorgung selbst im Wohnbereich unauffällig. Die WLAN-Performance ist auch besser. Vorteil der Fritzbox ist natürlich die Telefonie.
 
Danke für die ganzen Rückmeldungen, den Telefonie-Punkt hatte ich zum Beispiel komplett vergessen. Telefoniert wird mit einem älteren schnurlosen (DECT?) Gigaset-Knochen, der an die Telefonie-Buchse der FritzBox eingestöpselt wird.

Der letzte Vor-Ort-Termin im Haus hat aber sowieso viele Planungen über den Haufen geworfen, da mir der Vormieter mitgeteilt hat, dass die TAL-Buchse ins Wohnzimmer verlängert wurde. Deshalb plane ich nun die vorhandene 7490 ins Wohnzimmer zu packen, das Telefon dort anzuschließen und im Kellerraum nun ein (größeres, danke@Raijin) Patchpanel + passenden Switch aufzustellen.

Dann würde es sich anbieten, den AP wie ursprünglich geplant im 1. OG anzubringen - der deckt dann 1. OG + DG ab während die FritzBox EG + Terasse abdeckt. Wie funktioniert dann das Roaming, stelle ich FritzBox und Ubiquiti-AP auf die gleiche SSID + gleiches PW ein? Wunschvorstellung wäre es, dass sich die Mobilgeräte dann automatisch mit dem AP verbinden, der den besseren Empfang hat. Wenn ich zwei getrennte Netzwerke aufbaue, müsste ich dann ja immer von Hand mich mit dem jeweils passenden AP verbinden, das wäre doch arg nervig.

Wie hoch ist denn die DECT-Reichweite? Könnte ich im DG noch telefonieren, wenn die Basis im EG eingestöpselt ist? Sind ja immerhin 2 Stahlbetondecken dazwischen. Mir ist klar, dass das niemand für meinen Einzelfall aus der Ferne beantworten kann, aber so eine grobe Richtschnur ob es passen könnte, wäre hilfreich.

Zum Setzen der Dosen: Die Wände sind aus Kalksandstein, das sollte mit einer handelsüblichen SDS-Bohrkrone dann doch kein Thema sein, oder?

Schonmal danke für eure Hilfe, echt top :daumen:
 
JaeMcBean schrieb:
Wie funktioniert dann das Roaming, stelle ich FritzBox und Ubiquiti-AP auf die gleiche SSID + gleiches PW ein? Wunschvorstellung wäre es, dass sich die Mobilgeräte dann automatisch mit dem AP verbinden, der den besseren Empfang hat. Wenn ich zwei getrennte Netzwerke aufbaue, müsste ich dann ja immer von Hand mich mit dem jeweils passenden AP verbinden, das wäre doch arg nervig.

Roaming ist bis auf wenige Ausnahmen immer clientbasiert. Das heißt, dass der Client (zB das Smartphone) stets selbst entscheidet wann es sich mit einem anderen AP verbindet. Dabei müssen alle APs mit derselben SSID, Verschlüsselung und Schlüssel konfiguriert sein. Die Entscheidung wann der Client wechselt, ist dabei abhängig von den Parametern, die der Hersteller eingestellt hat. Es gibt Geräte, die sofort wechseln, wenn ein anderer AP auch nur 1% besser ist, andere Geräte wechseln dagegen erst, wenn die Verbindung zum alten AP komplett weg ist. Ich habe bzw. hatte jeweils ein Gerät in beiden Ausprägungen. So extrem ist das aber eher selten, die meisten Geräte liegen irgendwo in der Mitte (zB ab 30/70 Signal wechseln oder so).

Allerdings bezieht sich dies primär auf den expliziten Wechsel. Schaltet man das WLAN am Gerät an/aus, sollte eigentlich jedes Gerät sich anfangs auf den stärkeren AP verbinden. Dies kann ausgenutzt werden. Die APs von Ubiquiti bieten einen min RSSI Wert an, der den Client kickt sobald die Signalstärke den angegebenen Wert unterschreitet. Das Gerät verliert WLAN, sucht neu und verbindet sich im Idealfall eben mit dem stärkeren AP. Das funktioniert bei gemischten Systemen (UAP + Fritzbox) natürlich nur in eine Richtung sofern die Fritzbox nicht auch so eine Funktion bietet.


DECT: Wie bei allen Funk-Technologien hängt das von der Umgebung ab. Wenn DECT nicht weit genug reicht, kann man zur Not DECT-Repeater einsetzen. Bei VoIP kann man allerdings auch ein VoIP-Gateway (zB eine zweite Fritzbox) ins LAN hängen, im VoIP anmelden und Telefone anschließen. Oder direkt mit VoIP-Telefonen arbeiten (zB Gigaset C430a IP)
 
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