der_fugger schrieb:
Bin aber noch keinen Schritt weiter, ich drehe und wende die Argumente für/gegen, komme aber nicht recht voran. Das Problem ist halt, dass ich keine Ahnung habe, was für ihren Aufgabenbereich empfehlenswerter ist.
Das wird deine Schwester wohl am besten wissen, und wenn sie nicht weiß, ob sie spezielle Anforderungen hat, dann hat sie auch keine. Ich bin selber Grafikdesigner bzw. Mediengestalter, und mir fällt nichts ein, was die Grafikkarte können muss, das nicht von allen Grafikkarten geleistet wird. Für Photoshop, Illustrator, InDesign, Quark, Webdesign oder ArtRage brauchst du keine Quadro- oder FireGL-GPU, und wenn deine Schwester diesbezüglich besondere Anforderungen hat, würde sie es wissen und dir sagen.
Sinnvoll wäre eine CPU, die in Anwendungen besonders stark ist. Das wäre dann ein Core i7 oder ein Xeon. Bei einer Xeon-CPU müssen wir dann wahrscheinlich noch eine dedizierte Grafikkarte einplanen, die aber wie gesagt nichts Besonderes können muss. Der dedizierten Grafikkarte zum Trotz bleibt diese Kombination gut 40 bis 50 Euro günstiger als der günstigste Core i7 bei vielleicht zehn Prozent weniger Leistung. Ganz sicher würde für deine Schwester auch ein Core i5 ausreichen, aber warum auf die Leistung verzichten, wenn das Budget für mehr da ist?
der_fugger schrieb:
Und auch die Frage nach ATX/ITX stellt sich jetzt mit dem Lian Li Gehäuse erneut. (Da sind keinerlei Staubfilter dabei, richtig?)
Ich würde bei diesem Profil kein ATX-System bauen. Wozu auch? Dann steht da ein riesiger Kasten unterm Schreibtisch mit einer kleinen Mini-Grafikkarte und drei Laufwerken. Das System wäre nicht kühler (es ist nicht schwer, eine Haswell-CPU zu kühlen) und auch nicht leiser (eher lauter aufgrund der zusätzlichen Lüfter). Und praktischer wäre es ganz sicher auch nicht. Unter den Tisch krabbeln, um ein Grafiktablett anzuschließen, oder kurz hinter den kleinen Tower auf dem Schreibtisch greifen?
Das Lian Li hat keine Staubfilter, aber es saugt auch nur über den Boden Frischluft an. Einen Staubfilter kannst du nachrüsten - falls das bei einem Schreibtisch-PC überhaupt nötig ist. Meine Shuttle-Barebones (Frag nicht! Ich habe nachgeschaut. Lohnt sich preislich nicht)) haben so gut wie keinen Staub gefressen.
Leider hat das Gehäuse keine Blende für das optische Laufwerk, aber ich habe noch eine Blende hier, die passen sollte und die du haben kannst (in meinem Lancool-Gehäuse passt sie nicht bündig). Mein DVD-Laufwerk könnt ihr auch gleich haben. Das werde ich nicht mehr verbauen. Wieder 12 Euro gespart).
der_fugger schrieb:
Zu Windows: Das Problem ist halt, dass kein Installationsmedium vorhanden ist. Es ist ein legale Kopie, aber die Installationsdisc und auch der Lizenzschlüssel (also das Handbuch mit CoA) sind nicht mehr aufzufinden. Deswegen die Überlegung, sämtliche alten Zöpfe abzuschneiden.
Den Key der aktuellen Installation kannst du ganz einfach auslesen, bspw. mit dem Programm "Jelly Bean Keyfinder". Habe ich selber einige male machen müssen. Der Rest ist einfach:
1 - Key auslesen und notieren.
2 - Einen kleinen USB-Stick heran schaffen. Am besten kauft ihr einen im lokalen Schrei-Markt, der dann ausschließlich als Installationsmedium verwendet wird.
3 -
Windows 7 ISO von Microsoft beziehen. Dafür braucht ihr den Windows 7 Key.
4 - Das
Windows USB Download-Tool und das
Windows 10 Media Creation Tool herunter laden.
5 - Alle Downloads an einem Ort speichern, der während der Windows-Installation nicht überschrieben wird!
6 - Ein Windows 7 USB-Installationsmedium erstellen. Wenn ihr einen zweiten USB-Stick zur Hand habt, dann könnt ihr an der Stelle auch gleich mit dem "Windows 10 Media Creation Tool" ein weiteres Installationsmedium für Windows 10 vorbereiten.
7 - Windows 7 installieren. Keine Updates herunter laden. Der Schritt ist unnötig!
8 - Wenn Windows 7 installiert ist, sofort mit dem Upgrade auf Windows 10 fortfahren. Wenn ihr nur einen USB-Stick zur Hand habt, muss der nun mit dem "Windows 10 Media Creation Tool" überschrieben werden (deswegen die Tools und ISOs an einem Ort speichern, der während der Installation nicht überschrieben wird).
9 - Das Windows 10 Installationsmedium (und für alle Fälle auch den Windows 7 Key) gut aufbewahren (und nicht mit MP3s und Urlaubsbildern überschreiben).
Das Windows 10 Upgrade wird an die Hardware-Konfiguration gebunden. Daher ist in Zukunft für diese Installation kein Windows-Key erforderlich, und eine mögliche Neu-Installation kann ohne Key-Eingabe durchgeführt werden. Um Probleme mit dem Producktschlüssel zu vermeiden (der generierte Key verliert bei umfassenden Hardware-Änderungen seine Gültigkeit), den Installations-Prozess natürlich erst auf dem neuen Computer durchführen.
Ja, das alles dauert ein wenig, ist aber nicht besonders anspruchsvoll. Dafür spart ihr 100 Euro und ihr erhaltet ein komfortables Windows 10 Installationsmedium.
Abschließende Empfehlung: Nimm die Zusammenstellung, die dort oben steht. Wir können gerne nochmal schauen, welche Kleinst-Grafikkarte ggf. ein besseres Paket aus passiver Kühlung, Leistung und Preis liefert (Stromaufnahme ist in dieser Kategorie wumpe) und ob nicht noch eine dezent größere Xeon-CPU in das Budget passt (würde ich aber sein lassen, denn hier und da werdet ihr noch ein paar Euro für Kleinteile ausgeben, bspw. einen USB-Stick als Installationsmedium oder Staubfilter oder einfach nur ein Satz Kabelbinder oder noch ein SATA-Kabel).