Ich habe mir im Sommer nach 23 Jahren wieder einen komplett neuen PC zusammengestellt, und zwar gezielt für den Microsoft Flight Simulator 2020 (mit online-Anbindung). Wichtig war mir, dass der Stromverbrauch im Rahmen bleibt, denn ich lasse ihn gerne abends mal 2-3 Stunden mit einigen wenigen Kurskorrekturen einfach über die Landschaften fliegen und schaue parallel auf Google Earth nach, wo ich bin oder hinfliegen möchte. Ich bin nach langer Recherche und Abwägung ziemlich genau bei der AMD-900€-Konfiguration herausgekommen, und zwar mit einer Radeon RX6600, da dies die absolute Mindestkonfiguration ist. Die RTX3050 wäre teurer und stromhungriger gewesen, und alle Karten darunter sind nicht leistungsfähig genug. Die 130 W TDP habe ich also in Kauf genommen. Schon wegen des Stromverbrauchs dürfte die Rechenleistung der Karte über der von Xbox Series X und PS5 liegen. Die aktuelle Konfiguration sieht so aus:
Die Bildschirmauflösung ist 1920x1200, die Qualitätsstufe ist die vorgeschlagene Stufe "hoch" ohne Anpassungen, Vsync ist an (30 FPS und kein Problem beim Ladebildschirm mehr) und die Grafikkarte läuft bei ca. 60-80 % (Taskmanager) bzw. ca. 80 % (FS2020-Anzeige) und ca. 6,5-7 GB benutztem VRAM. Ohne Vsync lief die Grafikkarte mit Maximalleistung heiß, sprich, sie hätte nicht lange "gelebt". Und, was soll ich sagen? Der Core-i3-10100F hätte auch vollkommen gereicht, denn der Prozessor langweilt sich zumeist bei ca. 20 %, und nur beim unrealistischen Tiefflug mitten durch Manhattans Häuserschluchten habe ich ihn kurzzeitig auf knapp 70 % hochtreiben können. Die Grafikkarte wird nur dann maximal belastet, wenn man sehr niedrig über große Baumareale fliegt, so z.B. im New York Central Park oder über den Appalachen. Trotzdem wird die Seitenwand des PC hinter dem Prozessor ziemlich warm; man kann sie aber noch anfassen.
Wenn man jetzt einen Super-Widescreen-Monitor hätte, müsste man vermutlich die Grafikkarte tauschen gegen eine mit 12 GB oder 16 GB VRAM und mehr Leistung. Aber ansonsten weiß ich nicht, wozu man mehr Rechenleistung braucht. Mehr als 30 FPS sind beim Flugsimulator vollkommen unnötig, und nur für Qualitätsstufe "Ultra" statt "hoch"...? Ist die den doppelt- bis dreifachen oder sogar vierfachen Stromverbrauch wert? Mir nicht. Zumal PS5 und Xbox Series X noch auf Jahre hinaus den Grafikstandard definieren und alles "darüber" im Grunde unnötig ist, auch wenn man die geringere Programmiereffizienz beim PC berücksichtigt.
Durch die ausgereifte AM4-Plattform entgehe ich allen denkbaren Problemen mit den LGA1700- oder AM5-Plattformen (Backplate/Kühler, Powerlimits, Treiber, Netzwerk usw.), und es funktioniert alles reibungslos, auch Front-USB und Standby-Modus. Als einzigen Treiber habe ich den AMD-Adrenalin installiert, der Rest ging automatisch. Ich habe allerdings TPM 2.0 nicht aktiviert und bleibe auch deswegen so lange wie möglich bei Windows 10.
P.S.: Ich hatte vorher viermal Intel: i386 (Windows 3.0), Celeron (Windows 98), Pentium 4 (Windows XP) und Core-2-Duo (Windows 7). Mein vorheriger PC, ein Penryn-Core-2-Duo, versieht nun seit 13 Jahren klaglos seinen Dienst als TV- und Youtube-Abspielzentrale und hat nur mal eine neuere, gebrauchte Grafikkarte spendiert bekommen. Wenn man, wie ich, die 90er kennt, wo man im Grunde alle 2-3 Jahre seinen PC wegen mangelnder Leistung wegschmeißen konnte, dann haben sich die Zeiten schon sehr gebessert.