heise online: Sie haben da oben ja auch wirklich viele Fotos gemacht. Haben sie dafür eine eigene Kamera mitgenommen?
Alexander Gerst: Nein, wir haben da ganz viele Kameras an Bord, das sieht man auch auf manchen Bildern. Das sind hauptsächlich Nikons von Modell D2Xs, D3 und inzwischen D4. Alleine in der Kuppel (Cupola) sind permanent schon drei oder vier, mit unterschiedlichen Objektiven. Wenn ich also irgendetwas sehe, fliege ich dahin, nehme eine Kamera, die schon eingestellt ist und löse aus. Wir haben auch eine komplett eingerichtete Kamera im Knoten 1, da ist ein 800er-Objektiv drauf. Wir schweben dann ins russische Modul, um dort durch die hochwertigen Bodenfenster Nahaufnahmen zu machen.
Die Kameras halten auch nicht so lange, weil die kosmische Strahlung die Chips zerstört. Das sieht man auch auf den Nachtbildern, die ich getwittert habe, und die noch nicht korrigiert sind. Auf denen sieht man die ganzen zerschossenen Pixel in den unterschiedlichsten Farben. Ich habe deswegen immer mal einen dunklen Hintergrund fotografiert, auf denen nur die kaputten Pixel zu sehen sind. Das ziehen wir dann am Boden vom Originalbild ab und korrigieren so die anderen Aufnahmen. Das haben meine Kolegen am Boden aber immer erst ein paar Tage später gemacht, das heißt auf den Bildern, die ich getwittert habe, ist das noch oft zu sehen.