Ein paar mathematische Gedanken...
...so ist es relativ simpel zu erklären, warum der NB-Twintec Schwierigkeiten hat, zur Konkurrenz aufzuschließen:
Man muss sich die Heatpipes nur mal näher im Zusammenhang zwischen dem
Verhältnis Volumen zur Oberfläche anschauen.
Bei wachsendem Volumen, wird im Verhältnis dazu die Oberfläche kleiner. Das Volumen eines Körpers wächst kubisch, die Oberfläche quadratisch.
Dass dies kein zu vernachlässigender Faktor ist, zeigt uns z.B. die Evolution in der Natur:
Tierarten in Polarregionen werden meist deutlich größer, als ihre Verwandten in tropischen Gebieten. In Polarregionen kann es überlebenswichtig sein, möglichst groß zu sein, weil der Körper dann über die im Verhältnis kleinere Oberfläche weniger Wärme verliert. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass Tiere in den Tropen besser klein sind, weil sie dann im Verhältnis eine größere Oberfläche haben, über die sie Wärme abgeben können.
Genauso funktioniert das bei den Heatpipes.
Man schaue sich die große Superconductor-Pipe an (ächtz, was für ein Wort
).
Ich kann jetzt hier schlecht echte Volumendaten erheben, vor allem nicht im Vergleich mit anderen Kühlkörpern, weil mir einige Daten dazu fehlen.
Aber das Ganze wird auch schon deutlich, wenn man sich einen Querschnitt durch die Pipe vorstellt, also quasi eine kreisrunde Fläche hat.
Der Flächeninhalt der Super-Pipe beträgt über gigantische 5 cm² (506,707 mm²)!
Im Vergleich dazu beträgt der Flächeninhalt einer „klassischen“ 6 mm Pipe (wie sie z.B. der Prolimatech sechs mal hat) gerade mal 0,28 cm² (28,274 mm²)! Man kann sich das zum Größenvergleich mal mit einem Zirkel aufmalen, ist schon beachtlich!
Jetzt hat ja aber der Twintec nicht nur die Superconduc, sondern auch noch zwei 6 mm Pipes. Und z.B. der Prolimatech Megahalems hat sechs 6 mm Pipes. Also muss man alle Flächeninhalte zusammen zählen. Ich will euch nicht mit zu vielen Zahlen nerven, also hier nur die Ergebnisse:
Gesamtfächeninhalte:
Twintec: 563,255 mm²
Prolimatech: 169,644 mm²
Die beiden Werte ins
Verhältnis gesetzt: ca.
1:3,3
Das gleiche jetzt noch mal für die
Gesamtumfänge:
Twintec: 117,496 mm²
Prolimatech: 113,1 mm²
Verhältnis: nahezu
1:1
Anhand dieser beiden Verhältnisse sieht man schon ganz klar die Unterschiede von Flächeninhalt zu Umfang. Während der Flächeninhalt über drei mal so groß ist, ist der Umfang (über den ja die Wärme abgegeben wird) fast identisch. Und hier ist ja der kubische Faktor noch gar nicht mit drin!
Lange Rede, kurzer Sinn:
Die Superconductor ist zwar ein verdammt guter Wärmespeicher und Leiter, hat es aber schwer aufgrund der im Verhältnis kleinen Oberfläche, diese Wärme nach außen abzugeben. Viele kleine Pipes, die man auch gleichmäßiger, bzw. cleverer über die Lamellen verteilen kann, haben es da leichter.
Noch dazu kommt, wie hier schon erwähnt, dass sich in der Mitte des Kühlers, ausgerechnet da, wo die„glühende“ Superconduc durchläuft ein toter Punkt befindet. (Wahrscheinlich nicht zufällig hat der Megahalems zwei getrennte Kühlkörper, die in der Mitte ein kleines Loch lassen, bzw. einen Schlitz!)
So hart es klingt: Für das Prinzip der Superconducter-Pipe sehe ich zumindest für diesen Einsatzzweck wenig Zukunft!