News NRW will ab 2015 „Predictive-Policing“-Verfahren testen

#1 der hier Minority Report in den Raum wirft...
Tja. Das geht ja wohl nur mit Vorratsdatenspeicherung bzw. Komplettüberwachung? ;)
 
Also in diesem Fall kann ich die Argumente der Datenschützer mal so gar nicht verstehen. Es geht doch nicht um Personen, sondern um Gebiete in denen dann eben stärker patrouilliert wird. Ähnliche Verfahren werden doch auch schon angewendet um Blitzer oder Politessen zu koordinieren.
 
Minority Report lässt grüßen?

Unabhängig von der Problematik mit dem Datenschutz etc. finde ich das schon sehr interessant. Ich bin gespannt, ob wir da auch keine geschönten Ergebnisse präsentiert bekommen.
 
Software, klar. Die haben da in ihrer Suppe doch bestimmt drei Precogs schwimmen. :lol:
 
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Minority Report war auch das erste was mir in den Kopf kam als ich das gelesen hatte :D aber mal ganz ehrlich, es klingt schon echt nach dem Beginn eines Überwachungsstaates der anhand von dubiosen Prognosen (als ob menschliches Verhalten so simpel zu berechnen wäre ... man bekommt ja noch nichtmal eine gescheite KI simuliert und die wollen vorhersagen was ein echter Mensch gerade denkt/plant ?) potentielle "Verbrecher" jagt die möglicherweise noch garnichts verbrochen haben.

In der jetzig vorgeschlagenen Form ist das natürlich noch nicht der Fall, aber wie bereits gesagt wurde, sobald ein solches System mal im Einsatz ist wird da auch gerne "erweitert" und schwups landet man beim oben genannten Profiling von potentiellen Verbrechern und das kann man sich bei dem aktuell herrschenden Sicherheitswahn (wir sind ja anscheinend in ständiger Bedrohung von Salafisten und Terroristen -.-) schon durchaus vorstellen wie ich finde.
 
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Pandora schrieb:
Also in diesem Fall kann ich die Argumente der Datenschützer mal so gar nicht verstehen. Es geht doch nicht um Personen, sondern um Gebiete in denen dann eben stärker patrouilliert wird. Ähnliche Verfahren werden doch auch schon angewendet um Blitzer oder Politessen zu koordinieren.

Genau. Wenn ich auf Streife bin kenne ich ja auch aus eigener Erfahrung Brennpunkte, und wähle meine Route dementsprechend nach meiner eigenen Erfahrung. Hier ist die Idee lediglich diese persönlichen 'Expertensysteme' gegen statistische Modelle auszutauschen. Auch ganz spannend ob diese weichen Faktoren den Transfer schaffen können, sollte man in Erwägung ziehen.
 
Also an Einfallsreichtum wie Steuergelder verprasst werden können scheint es nicht zu mangeln.
 
Das habe ich schon in Dokus aus den USA gesehen und es hat den Anschein das es wirkt und finde es ansich nicht schlecht. Sehe aber das Problem darin das die Polizei nicht mehr in der Zahl verfügbar ist wie sie gebraucht wird und dann im Falle einer vermeintlichen Straftat dort zu viel ist und wo anderst im rutiene Betrieb fehlt. Die Software soll es ja auch effizienter machen was die Obrigkeit glauben lässt man könne aufgrund gezielter eingriffe noch weiter an Personal sparen. Ich finde das die Software dazu verführt leichtsinnig mit dem Personal umzugehen was jetzt schon reduziert und ohne Rückhalt durch unsere Straßen zieht.
 
Bisher hatte man immer ein schlechtes Gewissen wenn man beim Autofahren die Polizei im Rückspiegel sah, jetzt bekommt man das schlechte Gewissen wenn man aussm Fenster guckt. Bei denen ist mittlerweile der Größenwahn ausgebrochen könnte man vermuten. Ich glaube diese Orwell Geschichte wird uns im Zuge der neuen Technikwelt immer mehr beschäftigen und ich hoffe das die Datenschützer den Supergau abwenden können weil sonst siehts echt düster aus.
 
@Pandora
Ich kann die Datenschützer schon verstehen, wenn man einen Schritt zurücktritt und sich dann mal das gesamte Bild betrachtet. So könnte man dann z.B. solche Software auch in ganz vielen anderen Bereichen einsetzen, z.B. bei einer Kreditvergabe indem man alle Informationen zusammenfasst wie Wohnort, Straße, Beruf, aktuelle Arbeitsmarktlage, alle Informationen von Banken um dann noch gezielter die Ausfallwahrscheinlichkeit der Kreditrückzahlung zu evaluieren. Oder wenn eine Person ein Drohung ausspricht welcher Art auch immer [z.B. eine Morddrohung], wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, das diese dann auch Ausgeführt wird und dies dann vielleicht in einer Art schutzbefohlenen Beugehaft endet. Man könnte hier noch sehr viele solcher Beispiele bringen, wo man sich einen Eindatz solcher Software vorstellen kann, aber erst wenn man dann persönlich in ein solches Raster gerät und am eigenen Leib nachteile erfährt, wird man verstehen was solche eine Software anrichten kann.

@xuserx
Du glaubst doch nicht wirklich, das die Öffentlichkeit die reine Wahrheit über Erfolg oder Mißerfolg einer solchen Software erfährt, die Ergebnisse werden wahscheinlich so präsentiert wie sie dem ein oder anderem nützen. So wie es ja heute schon in der Politik gang und gebe ist, die Masse der Bevölkerung hinters Licht zu führen.

Ich persönlich halte von solcher Vorhersagesoftware gar nichts, da diese nur die reinen Fakten zusammenfasst und das wichtigste außer acht lässt, die Variable - Mensch. Im Enderfekt könnte man damit auch Lotto spielen, die Wahrscheinlichkeit einen sechser mit Superzahl zu bekommen ist genauso groß, wie voraus zu berechnen an welchem Tag/ zu welcher Nacht um wieviel Uhr ein Einbrecher/Straftäter oder wie auch immer man dies bezeichnen mag, zu fassen sei in dem man sich dort vor Ort platziert. Nur dumm wenn dann an einer anderen Stelle der Stadt/Ort etwas passiert und Einsatzkräfte nicht zur Verfügung stehen, weil sich die Software geirrt hat. Wie groß der Erfolg einer solchen Software ist hat ja z.B. die Rasterfahndung gezeigt, diese liegt wenn
überhaupt im Promillebereich und dient lediglich dazu, den Menschen eine Art von Sicherheit zu suggerieren, die es aber nie wirklich geben wird.
 
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Also ich sehe da auch nichts verwerfliches dran. Das man Software, insbesondere so was vielleicht, auch zu anderen Zwecken missbrauchen könnte, wäre aber sicherlich schon nicht ganz auszuschließen.
Aber als Berliner insbesondere als Neuköllner, was ja vielen Bundesweit wohl ein Begriff sein dürfte, kann ich so etwas eigentlich nur begrüßen. Selbst wenn nur ein Verbrechen pro Jahr dadurch verhindert werden kann, egal ob Mord, schwerer Diebstahl oder fieses wie Vergewaltigungen, dann hat sich in meinen Augen so eine Software schon gelohnt.
 
Wenn ich das richtig verstehe, können aus den Statistiken durch die Software doch auch keine relevanten personenbezogenen Daten erschlossen werden? Klar hat man vielleicht die Namen von Personen, die ein Verbrechen schonmal begangen haben, aber man kann doch keine Aussage über noch nicht straffällig gewordene Personen machen mit dieser Software? Wenn man eine Wohlhabende Gegend nimmt, in der viele Leute wohnen, die oft auf Geschäftsreise sind, könnte ich mir schon vorstellen, dass man statistisch auswerten kann, wenn hier durchschnittlich mehr Verbrechen statt finden. Ebenso auf bestimmten öffentlichen Plätzen vielleicht, die viele verwinkelte Ecken haben könnten Raubüberfälle häufiger sein. So eine Software kann das sicher besser erschliessen als einzelne Personen, die am Ende noch verschiedene Meinungen haben und sich gegenseitig ausstechen wollen.

Aber ist schon interessant, dass es in der Naturwissenschaft so etwas wie Ethik gibt, im Bereich der Datenverarbeitung aber wohl eher nicht. Man könnte hier doch genauso festlegen, dass es unethisch ist, in großem Stil personenbezogene Daten zu sammeln oder zumindest mal das Speichern derer.
 
@Tramizu
Mit dem Argument kann man dann aber auch die totale Überwachung der Bürger rechtfertigen, und das finde ich eben nicht OK.
Deiner Aussage zufolge reicht es ja schon, wenn ein einziges Verbrechen dadurch verhindert werden kann. Aber vorher musst du ja erstmal ALLE Freiheiten aufgeben, und das ist absolut nicht tragbar.

Da zitiere ich doch gleich mal Benjamin Frankling:
"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
 
Mein Detektor sagt:
Wer sich zu viel nahm, zu viel besitzt, der hat die höchste Wahrscheinlichkeit auf Besuch.
Die Gefahr steigt proportional mit der Zahl der Armutsmigranten, die natürlich immer erst in die reicheren Städte wollen und nicht etwa aufs Land.
 
Es wird eine teure Software gekauft oder geleased, die das leisten soll, was jeder erfahrene Polizist aus dem Ärmel schüttelt. Um das Geld dafür wieder reinzuholen, wird bei der Polizei gespart. Naja, wenigstens kann man dann dem Computer die Schuld geben, wenn Problemzonen festgelegt werden.
 
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Also ich habe mit der Software überhaupt kein Problem. Es soll die Polizeien unterstützen präventiv Wohnungseinbrüche zu verhindern oder, sofern entsprechende Kräfte vorhanden und einsatzbereit sind, sich in einem gefährdeten Gebiet aufzuhalten, um ggf. den/ die Täter zu fassen. Ich denke es wird keinem entgangen sein, dass Wohnungseinbrüche mittlerweile von überörtlich/ europaweit agierenden Banden begangen werden. Diese nutzen vorher sicher auch digitale Medien um lohnenswerte Objekte/ Regionen (wohlhabende Wohngebiete) auszukundschaften. Die Software unterstützt hier, um Tathäufigkeiten frühzeitig zu erkennen, was bei der täglichen (manuellen) Auswertung eventuell unbeachtet bleiben würde.
Außerdem irritiert mich ein wenig, was das Thema ausweiten/ aufbohren der Software angeht. Ich glaube nicht, dass in den Dienststellen, welche die Software nutzen und sich mit Einbrüchen beschäftigen, sich solche Computercracks zu Hauf tummeln. Die Polizeien sind hier interessiert einem immer größer werdenen Deliktfeld entgegen zu treten. Jeder der bereits betroffen war, wird dies begrüßen.
Meiner Meinung nach stößt ein solches System jedoch in stark betroffenen Großstädten an Grenzen. So kann ich mir z.B. schwer vorstellen, dass Vorhersagen in gut situierten Gegenden von Berlin, wo regelmäßig und mehrmals am Tag in eng begrenzten Bereichen eingebrochen wird, eine Software helfen kann. Hier dürften die Beamten schon selbst wissen, wo sie ihre Kräfte hinzuschicken haben.
Prinzipiell hilft solch ein Hilfsmittel jedoch eh nur, wenn ich im Anschluss an Hinweise des Systems auch genügend Beamte zur Verfügung habe, die dann auch handel können. Und hier dürfte das System in so manchem Bundesland an Grenzen stoßen, bei dem was man so an Personalengpässen bei den Polizeien liest.
Für mich sind die datenschutzrechtlichen Bedenken mancher Leute zunehmend befremdlich. Die Täter rüsten sich immer mehr auf, nutzen sämtliche ihnen zur Verfügung stehenden Mittel und die Polizei darf nicht mitziehen. Wer heutzutage beschützt werden will, und möchte, dass Kriminelle auch verhaftet und ihrer gerechten Strafe zugeführt werden, der muss irgendwann einmal einsehen, dass hierzu nicht mehr nur der freundliche Helfer in Uniform ausreicht, der mehrmals am Tag durch meine Straße fährt!

c2ash schrieb:
@Tramizu
Mit dem Argument kann man dann aber auch die totale Überwachung der Bürger rechtfertigen, und das finde ich eben nicht OK.
Deiner Aussage zufolge reicht es ja schon, wenn ein einziges Verbrechen dadurch verhindert werden kann. Aber vorher musst du ja erstmal ALLE Freiheiten aufgeben, und das ist absolut nicht tragbar.

Da zitiere ich doch gleich mal Benjamin Frankling:
"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."

Ich glaube du hast die Software noch nicht verstanden, bzw. dich nicht mit ihr beschäftigt. Es geht um Vorhersage von Taten anhand objektiger Fakten. - Welches Gebiet, Straße, Wohnblock ist in den letzten Tagen häufig betroffen. Gehen die Täter auch bei Regen einbrechen oder viell bevorzugt? Zu welchen Uhrzeiten finden Taten wo statt? Brauch ich Kräfte zu den Zeiten, wo die Leute arbeiten, oder abends, wo die Einbrecher durch Beleuchtung sehen, wer zu Hause ist usw....
Das hat alles überhauptnichts mit den Daten der Opfer zu tun. Ebensowenig wird jemand vorher schauen, ob es sich lohnt bei xy einzubrechen und dies vorher erfassen. - Das bleibt Aufgabe der Kriminellen.

Aber hast schon recht, die Freiheit der Kriminellen ist absolut schützenswert und es wäre doch nur zu gemein, wenn diese nicht mehr frei ihrer Betätigung nachgehen können und stets bereits die Polizei vor Ort wäre, wo sie doch dort gerade Straftaten begehen wollten *ironieoff*
 
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Es ist mal wieder der völlig falsche Ansatz. Verbrechen bekämpft man am besten darin, indem man die Ursachen angeht und sich nicht auf die Symptome oder deren Management konzentriert. Das größte Verbrechenspotenzial liegt im Kapitalismus (Gier) und den Religionen (Mein Gott ist der Wahre, du bist ein Heide, deshalb muss ich dich bekehren oder vernichten!) begründet. (Um es jetzt ganz kurz auszudrücken.) Man muss sich intensiv mit der Psyche des Menschen beschäftigen, ein besseres Gesundheitssystem schaffen und sich endlich sozial weiterentwickeln. Aber genau das ist nicht gewollt, weil dadurch die Macht der Oberen schwinden würde. Hier werden Verbrechen nur wieder vorgeschoben, um ein System der kompletten Überwachung der Bevölkerung etablieren bzw. weiter ausbauen zu können.

Ich sage ganz entschieden Nein zu solchen und ähnlichen Maßnahmen. Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Und woher uns dieser führen würde, mag ich mir gar nicht erst ausmalen.
 
"Schuldig bis du deine Unschuld bewiesen hast", schließlich kann die Software nicht irren. Das ist die Zukunft. Muss man halt mit umgehen lernen.
Google machts mit der Autovervollständigung ja vor wie das läuft.

Die Verbrecher werden diese Methoden schon zu nutzen wissen um sich Alibies und unverdächtige Profile zu schaffen, die beschäftigen sich schließlich mit der Materie, betrifft sie ja direkt.
 
Wenn es hilft und auch ein Teil an Einbrüchen verhindert werden kann dann bitte schön. Nachdem in unserem Haus bereits 5 mal eingebrochen wurde habe ich die Maßnahme ergriffen und mir nen Panzerriegel gegönnt, teuer aber wirkungsvoll.

NRW ist sowieso eines der Länder wo statistisch sehr viel Einbrüche geschehen, also testet dieses Verfahren und schnappt euch die Verbrecher :D
 
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