Also ich habe mit der Software überhaupt kein Problem. Es soll die Polizeien unterstützen präventiv Wohnungseinbrüche zu verhindern oder, sofern entsprechende Kräfte vorhanden und einsatzbereit sind, sich in einem gefährdeten Gebiet aufzuhalten, um ggf. den/ die Täter zu fassen. Ich denke es wird keinem entgangen sein, dass Wohnungseinbrüche mittlerweile von überörtlich/ europaweit agierenden Banden begangen werden. Diese nutzen vorher sicher auch digitale Medien um lohnenswerte Objekte/ Regionen (wohlhabende Wohngebiete) auszukundschaften. Die Software unterstützt hier, um Tathäufigkeiten frühzeitig zu erkennen, was bei der täglichen (manuellen) Auswertung eventuell unbeachtet bleiben würde.
Außerdem irritiert mich ein wenig, was das Thema ausweiten/ aufbohren der Software angeht. Ich glaube nicht, dass in den Dienststellen, welche die Software nutzen und sich mit Einbrüchen beschäftigen, sich solche Computercracks zu Hauf tummeln. Die Polizeien sind hier interessiert einem immer größer werdenen Deliktfeld entgegen zu treten. Jeder der bereits betroffen war, wird dies begrüßen.
Meiner Meinung nach stößt ein solches System jedoch in stark betroffenen Großstädten an Grenzen. So kann ich mir z.B. schwer vorstellen, dass Vorhersagen in gut situierten Gegenden von Berlin, wo regelmäßig und mehrmals am Tag in eng begrenzten Bereichen eingebrochen wird, eine Software helfen kann. Hier dürften die Beamten schon selbst wissen, wo sie ihre Kräfte hinzuschicken haben.
Prinzipiell hilft solch ein Hilfsmittel jedoch eh nur, wenn ich im Anschluss an Hinweise des Systems auch genügend Beamte zur Verfügung habe, die dann auch handel können. Und hier dürfte das System in so manchem Bundesland an Grenzen stoßen, bei dem was man so an Personalengpässen bei den Polizeien liest.
Für mich sind die datenschutzrechtlichen Bedenken mancher Leute zunehmend befremdlich. Die Täter rüsten sich immer mehr auf, nutzen sämtliche ihnen zur Verfügung stehenden Mittel und die Polizei darf nicht mitziehen. Wer heutzutage beschützt werden will, und möchte, dass Kriminelle auch verhaftet und ihrer gerechten Strafe zugeführt werden, der muss irgendwann einmal einsehen, dass hierzu nicht mehr nur der freundliche Helfer in Uniform ausreicht, der mehrmals am Tag durch meine Straße fährt!
c2ash schrieb:
@Tramizu
Mit dem Argument kann man dann aber auch die totale Überwachung der Bürger rechtfertigen, und das finde ich eben nicht OK.
Deiner Aussage zufolge reicht es ja schon, wenn ein einziges Verbrechen dadurch verhindert werden kann. Aber vorher musst du ja erstmal ALLE Freiheiten aufgeben, und das ist absolut nicht tragbar.
Da zitiere ich doch gleich mal Benjamin Frankling:
"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
Ich glaube du hast die Software noch nicht verstanden, bzw. dich nicht mit ihr beschäftigt. Es geht um Vorhersage von Taten anhand objektiger Fakten. - Welches Gebiet, Straße, Wohnblock ist in den letzten Tagen häufig betroffen. Gehen die Täter auch bei Regen einbrechen oder viell bevorzugt? Zu welchen Uhrzeiten finden Taten wo statt? Brauch ich Kräfte zu den Zeiten, wo die Leute arbeiten, oder abends, wo die Einbrecher durch Beleuchtung sehen, wer zu Hause ist usw....
Das hat alles überhauptnichts mit den Daten der Opfer zu tun. Ebensowenig wird jemand vorher schauen, ob es sich lohnt bei xy einzubrechen und dies vorher erfassen. - Das bleibt Aufgabe der Kriminellen.
Aber hast schon recht, die Freiheit der Kriminellen ist absolut schützenswert und es wäre doch nur zu gemein, wenn diese nicht mehr frei ihrer Betätigung nachgehen können und stets bereits die Polizei vor Ort wäre, wo sie doch dort gerade Straftaten begehen wollten *ironieoff*