Videotimings dagegen sind eigentlich in Pixeln angeben. Zum Monitor werden nicht nur die dargestellten Pixel übertragen, sondern auch "Blanks".
Historisch lässt sich das zB mit Röhrenmonitoren erklären. Der Elektronenstrahl scannt bei denen von Links Oben, Zeile für Zeile das Bild ab. Dabei benötigt der Strahl aber Zeit um vom rechten Ende des Monitors zurück zum Linken zu kommen (H-Blank). Und nochmal mehr Zeit um von Rechts Unten noch Links Oben zurück zu kommen (V-Blank).
Mit LCDs etc ist das aber physikalisch nicht mehr so begründet. Aber wir nutzen die Blank-Intervalle zB um Audiodaten oder HDR-Metadaten zu übertragen. Deshalb hat HDMI zB nach dem normalen CEA Standard deutlich längere Blanks. Aber es gibt eine Reihe Formate (CVT-
Reduced
Blanking, CVT-RB2) die extra Bandbreite sparen. Bei LCDs üblich ist mittlerweile CVT-RB, mit HDMI CEA für Standard-Auflösungen. Komplett Custom ist aber auch möglich.
Diese Blanks werden immer noch in Pixel gezählt, so dass man eine Pixel-Clock hat (typisch in MHz), eine Frequenz mit der Pixel übertragen werden.
Videotimings geben nun an, wie viele Pixel davon zu einem Frame gehören und zu einer Zeile. Und wo die sichtbaren Pixel in einer Zeile Anfangen (die Blanks verteilen sich auf vor und nach der Zeile).
Deshalb kann man mit der Zeilenfrequenz / HFreq, typisch in kHz meist rausfinden welcher Standard hintendran steckt.
Edit:
Ein Beispiel aus meinen EDID-Daten:
Code:
Detailed Timing Descriptors:
DTD 1: 3840x1600 59.993961 Hz 12:5 99.350 kHz 397.400000 MHz (880 mm x 367 mm)
Hfront 48 Hsync 32 Hback 80 Hpol P
Vfront 3 Vsync 5 Vback 48 Vpol N
Für die finale Bandbreite muss man alle Teile zusammenrechnen. Wobei sich auch mir nicht mehr erschließt, was die exakten Anforderungen an Sync (ein spezifischer Zeitpunkt in den Blanks) ergibt. Aber letztendlich erkennt der Monitor hier Flanken im Signal um die Pixel-Clock und Zeilenfrequenz aus dem Signal zu extrahieren. Zumindest bei HDMI werden nämlich den Displays die Auflösungen etc nicht angekündigt (zumindest nicht das ich wüsste), sondern die Quelle fängt einfach an Dinge zu senden. Und das Display muss aus den Frequenzen erkennen, was das jetzt für ein Format ist und wie das darzustellen ist.
Deshalb kann man vllt auch leicht an den Blanks drehen mit Tools wie CRU oder Custom Resolutions im Treiber und knappe Dinge immer noch hinbekommen. Aber irgendwann kommt der Monitor nicht mehr mit und dann bleibt es schwarz.