Wo ein Wille, da (leider) ein Weg. In unserer globalisierten Welt ist es de facto unmöglich alle Schlupflöcher zu schließen. Selbst die angeblich knallharten Sanktionen gegen Russland werden ja umgangen, indem der Transfer nach Russland über Firmen in Kasachstan, Armenien oder einigen arabischen Staaten läuft.
Deutsche Exporte nach Armenien sind in 2022 zum Beispiel um
165% gestiegen und das liegt sicherlich nicht daran, dass Armenien plötzlich einen Wirtschaftsboom epischen Ausmaßes erlebt hat
.
Leider geht unsere Bundesregierung viel zu lasch dagegen vor. Jeder sieht die Zahlen sprunghaft gestiegener Exporte in bestimmte Drittländer. Jeder weiß ganz genau,
warum die Exporte so explodiert sind. Und niemand tut etwas, teilweise auch deshalb, weil wir von eben diesen Sanktionsbrechern Öl, Gas oder sonstige Güter beziehen.
Die Abhängigkeiten unseres Landes haben sich in Teilen nur verlagert.
Dennoch halte ich die Sanktionen für richtig, weil es den "Schurkenstaaten" wenigstens schwer und unbequem gemacht wird. Die über Umwege importierten Waren sind natürlich teurer und schwächen zumindest auf diese Weise die jeweiligen Wirtschaftssysteme.
Die amerikanische Regierung ist da deutlich rigoroser und schaut nicht treublöd zu, wenn den Exporten in bestimmte Länder der Geruch von Sanktionsumgehung anhaftet.
Dennoch sind auch die Möglichkeiten Washington's natürlich begrenzt, wenn man den Außenhandel nicht völlig abwürgen will.
Ich hoffe, dass Biden unseren Olaf bei seinem kürzlichen Besuch in USA entsprechend eingenordet hat und deutlich gemacht hat, dass auch wir bei der Loslösung von China endlich das Gaspedal finden müssen. Die Abhängigkeiten sind enorm, die Signale aus Peking fatal (siehe heutiger Volkskongress) und es ist höchste Zeit für die Suche nach Alternativen, vor allem für kritische Zukunftstechnologien wie die E-Mobilität, die wir -Stand jetzt- ohne China völlig vergessen können.
Diese Abhängigkeit muss ebenso aufgebrochen werden wie die vorherige Abhängigkeit von fossilen russischen Ressourcen.