Einleitung
Vor kurzem habe ich mir einen 750k für 40 Euro gegönnt. Er wurde im Preis gesenkt und ich dachte: Wenn ich günstig an ein FM2-Board und an DDR3-RAM herankomme, kann ich mein altes System (965BE mit Asrock und 4x2GB DDR2-RAM) in Rente schicken. Doch ich möchte nicht weniger Leistung als vorher haben. Das Ziel ist also, ohne Aufpreis, evtl. sogar mit Gewinn, auf das FM2 umzusteigen, ohne dabei auf Leistung zu verzichten.
Dazu gesellte sich ein GA-F2A75M-D3H. Ich habe es für 36 Euro bekommen.
Beim RAM handelt es sich um 2x4GB DDR3 2000.
Die GPU für den Test wird eine HD6870 sein. Die HD6870 ist immer noch eine gute Mittelklasse-GPU und für 1680x1050 völlig ausreichend, kommt aber wie man dann sehen wird, auch an ihre Grenzen.
Benchmarks zum 965BE und zum Athlon 5700/5600k/5800k findet man zu Hauf. Doch zum Athlon X4 750k findet man gar nichts. Und wenn es dann noch übertaktet sein soll, findet noch weniger als nichts. Wenn es Benchmarks gibt, dann geht’s nur um den Stromverbrauch oder um nichtssagende Benchmarks wie Cinebench. Wie sieht es aber in Spielebenchmarks aus? Wenn beide CPUs mit 3.4GHz takten, ist das Endergebnis noch einfach (oder etwas nicht?). Der Athlon 750k sollte aber problemlos mehr als 4GHz erreichen. Beim 965 muss man schon Glück haben, auf 3.8GHz zu kommen. Mein Exemplar schafft sogar 4GHz. Darüber habe ich nicht probiert, aber viel wird nicht mehr drin liegen. Da die meisten hier den Phenom II X4 aber eher auf 3.8GHz laufen, lasse ich diesen ebenfalls mit dieser Taktrate laufen.
Ein weiterer Punkt, den ich anschauen möchte, ist der NB-Takt. Beim 965BE ist er auf 2000MHz festgelegt. Der Nvidia-Chipsatz kommt bis maximal 2200 klar. Den kann ich also nicht mit OC testen. Beim 750k zeigt mit das Mainboard 1600 MHz an. Andere Quellen reden von 1500MHz. Hier hat man noch reichlich potential.
Welche CPU ist in Spielen schneller? Phenom II X4 965BE mit 3.8GHz oder ein Athlon X4 750k mit über 4GHz?
Ich schreibe bewusst "über 4GHz", da ich ja noch nicht weiss, wie hoch die CPU überhaupt kommt. Die "Wand" wird aber wohl sicher bei 4.5GHz liegen. Das weckt die Erinnerungen zum Q9650/E8400. Da war auch immer bei 4.5GHz schluss.
Zudem werde ich im Unübertakteten Zustand schauen, wieviel der Turbo wirklich bringt.
Da ich mein „Originalsetup“ nicht zumüllen will und auch die SSD von den Strapazen verschont bleiben soll, habe ich eine alte SATA-HDD ausgegraben.
Man wird sehen, dass es gar nicht so einfach ist, den 750k richtig einzuschätzen…dazu später mehr:-)
Kosten
(Alles Preise sind Umrechnungskurse: Fr. 1.- = 1.25 Euro)
Altes Setup
Für den Phenom habe ich damals 40 Euro bezahlt. Jetzt habe ich ihn für 70 Euro verkauft. Die 4x 2DDR2-RAM wurden für 20 Euro gekauft und bringen jetzt 75 Euro. Das Mainboard war mehr oder weniger geschenkt, da die Slotblende nicht vorhanden war. Dafür gabs noch 25 Euro. Die Hd6870 gab es für 60 Euro. Die Grafikkarte wird nach den Tests aber auch noch verkauft. Ich habe also für die alten Komponenten 170 Euro brutto erhalten.
Neues Setup
Ich habe für den 750k 36 Euro neu bezahlt. Das RAM gebraucht habe ich für 20 Euro bekommen. Für das Mainboard gebraucht wurden rund 36 Euro fällig. Insgesamt 92 Euro. Habe also nette 80 Euro für Bier übrig:-)
Wenn man das nun mit einem 5800k vergleicht: Da hätte ich für die 92 Euro noch nicht mal die CPU erhalten. Für die ca. 150Euro Gesamtkosten hätte ich nur die CPU und vielleicht noch die Hälfte des Boards erhalten. Somit habe ich mit weniger als 2/3 Auwand gegenüber einem 5800k-System die dreifache Leistung erhalten.
Boxedkühler
Trotz des vergleichsweise geringen Materialeinsatzes bleibt der Lüfter im Windowsbetrieb leise. Im nicht übertakteten Zustand reicht der Kühler auch für normale Ansprüche mehr als aus! Im nicht übertakteten Zustand habe ich ihn über die Benchmarks gejagt. Erst unter Last wird er hörbar. Man kann ihn mit den kleinen S775-Kühlern vergleichen, welche es zu den E7xxx/E8xxx-Prozessoren gab. Wichtig: In einem kleinen Gehäuse könnte es wieder anders aussehen. Bei mir übernehmen die Gehäuselüfter den Grossteil der Kühlarbeit.
Testsetup
Interessant ist, dass das ich nach den Benchmarks auf dem AsRock-Board mit nForce 8200 nur die alten Treiber deinstallieren und auf dem neuen mit A75 wieder installieren musste und alles lief einwandfrei. Es ist also unter Windows 7 nicht nötig, das System neu aufzusetzen. Allerdings schadet es ja nicht, das System nach einigen Jahren wieder mal neu aufzuspielen. Da ich im „produktiven“ System auch eine SSD verwende, habe ich mich dort dann für eine Neuinstallation entschieden.
Den maximalen Takt ermittle ich "On the fly" bzw. Try&Error.
[table="width: 800"]
[tr]
[td]Komponente[/td]
[td]System 965BE[/td]
[td]System 750k[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Mainboard[/td]
[td]AsRock: K10n78hSLI-GLAN[/td]
[td]GA-F2A75M-D3H[/td]
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[tr]
[td]Sockel[/td]
[td]AM2+[/td]
[td]FM2[/td]
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[tr]
[td]CPU[/td]
[td]
[td]
AMD Athlon X4 750K:
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Arbeitsspeicher[/td]
[td]4x2 GB DDR2-800[/td]
[td]2x4 GB DDR3-2000@1600[/td]
[/tr]
[/table]
Software
Alle Benchmarks werden auch mit 1680x1050 und sofern möglich mit mittleren, maximalen und aa/af-Details durchgeführt. Bei 1920x1080 dürfte der Unterschied der CPUs kleiner werden.
Es ist meiner Meinung nach nicht wichtig, wie eine CPU mit minimalen Details und antiken Auflösungen arbeitet. Es ist wichtig, wie die CPU in der Praxis arbeitet. Auch sollte man bedenken, dass es sich beim Athlon II 750k um eine Lowbudget-CPU handelt. Niemand würde hier eine High-End-CPU erwarten, die eine GF680GTX oder so befeuert. Das wäre einfach nicht ausgewogen. Da meine GPU aber nur Mittelklasse ist, muss ich zum Teil die Auflösung etwas reduzieren, damit die Unterschiede der CPUs auch sichtbar sind und auf stärkere GPUs "übertragen" werden können.
[table="width: 800"]
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[td]Benchmark[/td]
[td]Setup[/td]
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[tr]
[td]PCMark 7 Basic[/td]
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[tr]
[td]3D Mark 2006[/td]
[td]
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[tr]
[td]3D Mark 11[/td]
[td]
[/tr]
[tr]
[td]Crysis Benchmark (Konnte nicht durchgeführt werden)[/td]
[td]
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Alien vs. Predator D3D11[/td]
[td]
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Resident Evil 5[/td]
[td]
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Stalker Clear Sky[/td]
[td]
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Uniheaven (Konnte nicht durchgeführt werden)[/td]
[td]
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]StreetFighterIV[/td]
[td]
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Last Remnant Benchmark [/td]
[td]
[/td]
[/tr]
[/table]
Probleme während des Testens
Den Speicher konnte ich anfangs nur mit DDR3-1066 betreiben. Durch ein BIOS-Update (F4 statt F3) wurde das Problem behoben und dann lieft der Speicher auch mit DDR3-2000.
Beim Crysis-Benchmark gibt es immer wieder Abstürze, wenn ich nicht im „Windowed mode“ teste. Beim Trinity geht dann gar nichts mehr. Keine Ahnung, was hier los ist.
Beim Uniheaven Benchmark stürzt beim zweiten Test sogar die ganze Kiste ab. Es ist ein Blackscreen. Hier hilft nur Kiste abwürgen. Egal ob Phenom oder Athlon.
Ich konnte dieses Phänomen reproduzieren und es tritt auch/ bei/m Spielen von Far Cry 3 auf. Bei Far Cry 3 hilft es, wenn ich die Auflösung reduziere (Auf 1280x720 oder so) und die Details auf mittel Stelle. Sobald die Stelle durch ist, kann ich wieder aufdrehen. Ich habe keinen Schimmer, warum das so ist…
Weiterhin scheint meine HD6870 bei einigen Spielen zu limitieren. Ich werde, wenn ich Zeit habe, schauen, dass ich die Tests noch mit einer schnelleren Grafikkarte testen, dann sehe ich auch, ob der Athlon "wirklich" limitiert.
OC
CPU
Wenn man über Trinitiy/Vishera liest, liest man vor allem, dass diese OC-freudig sind. 4.5GHz seien kein Problem oder ähnliches. Ich dachte mir, das kann ich auch….und wurde "enttäuscht", bzw. die Erwartungen waren wohl zu hoch. Bis exakt 4.1GHz konnte ich den 750k mit 1.3V betreiben. 4.2GHz benötigen dann 1.35V und alles, was darüber ist, führt bei einigen Tests zu Abstürzen. Jeweils ohne Turbo
Es kann natürlich auch am Mainboard, bzw. an der Spannungsversorgung liegen.
Das ist aber Jammern auf hohem Niveau: Es sind immerhin 25% mehr Takt bei einer Low-Cost-CPU.
Interessant ist, dass man ab 4.2GHz den Turbo immer aktivieren kann und im Moment bin ich bei Turbo 4.5GHz und damit läuft das System teilweise auf 4.5GHz, bzw. macht in einigen Benchmarks nochmals etwas aus.
NB
Standardmässig taktet die NB bei 1600MHz. Man liest überall, das jedes MHz mehr in einigen Applikation 1:1 in Performance umgesetzt wird. Andere Applikationen reagieren hingegen gar nicht darauf. Bis 2200 läuft alles stabil. Interessant ist, dass ab 2300Mhz einige Benchmarks nur noch ruckeln, als ob das System total ausgebremst wird. Ich dachte, dass hier 2600/2800 möglich wären...
RAM (DDR3-800 bis 2000)
Mit dem F3 konnte ich maximal DDR1066 verwenden. Egal was ich machte: Es ging kein MHz mehr. Das UEFI/BIOS auf F4 gebracht und Voila: Alles bis 2000 konnte problemlos eingestellt und betrieben werden…auch hier: Einige Applikationen können damit was anfangen, die anderen interessiert es gar nicht. Hier gilt: Wenn man den schnelleren RAM "Gratis" bekommt, sollte man ihn nehmen, evtl. auch noch mit einem Auge in die Zukunft schielen. Sonst und wenn vorhanden reicht auch der langsamere. Ich konnte beim Tesen zwischen DDR3-1066 und DDR3-2000 keine nennenswerten Unterschiede feststellen. DDR3-800 war dann aber doch langsamer.
Testergebnisse
EDIT: Ich muss schauen, dass ich die Bilder noch grösser hinbekomme. Da bekommt man ja augenkrebs.
PC Mark 7, 3D Mark 06, 3D Mark 11:
Resident Evil 5:
Stalker Clear Sky:
Street Fighter:
AlienVsPredator, Last Remnant:
Erkenntnisse
Mangels Benchmark-Kenntnissen und vor allem Zeit musste ich mich leider auf "vorgefertigte" Benchmarks beschränken.
Wie schon in der Einleitung erwähnt, sieht man hier, wie schwierig es ist, den 750k einzuordnen. Fakt ist: Wenn er seine Architektur zwar nicht ausnutzen kann, aber als 4-Kerner arbeiten kann, ist er bei gleichem Takt in etwa gleich schnell wie ein Phenom II X4 bei gleichem Takt. Wenn nicht, hat man das Gefühl, dass er eher als 2-Kerner arbeitet, der gebremst wird bzw. eher vergleichbar mit einem X2 oder X3.
Gleicht man den NB-Takt an, dann ist der 750k ohne Turbo gleich schnell wie ein 400MHz schnellerer Phenom II X4.
Man muss nun die Mittelwerte der Ergebnisse etwas differenzieren. Es wurde einmal der einfache Mittelwert (Alle Werte im Schnitt) und einmal der gruppierte Mittelwerte genommen (z.B. Alle Stalker zusammen genommen) bzw. noch einmal ohne PC Mark7.
Turbo: Gruppiert man die Anwendungen und errechnet den Mittelwert dann, bringt der Turbo zwischen 0 und 10% mehr Leistung. Man hat aber nie weniger Leistung. Interessant ist, dass man zwar den CPU-Takt nur bis 4.2GHz bringt, aber den Turbo mindestens auf 4.5GHz einstellen kann.
NB-Takt: Für 400 MHz mehr North Bridge-Takt bekommt man 5 bis 10% mehr Leistung. 2000MHz sollten drin liegen. Dann ist man etwa 10% vor einem gleich getakteten Phenom II X4.
CPU-Takt: Pro 400MHz mehr und ohne Turbo gewinnt man nochmals jeweils 5 bis 10 % an Leistung.
Skalierung der getesteten Programme:
Bei den höchsten Einstellungen limitierte dann die Grafikkarte, was aber auch keine schlechte Erkenntnis ist: Die CPU bietet in dem Falle genügend Power, auch wenn die Benchmarks teilweise immer noch skalieren, obwohl es nur eine Mittelklasse-GPU ist.
Einige Programme skalieren kaum auf den höheren Takt (GPU-Limitiert), einige skalieren auch bei über 4GHZ noch mit der Mittelklasse-GPU.
Bei 4.2GHz und übertakteter North-Bridge ist man dann ca. 25% schneller als ein auf 3.8GHz getakteter Phenom II X4. Mein Ziel war es, maximal gleich schnell zu sein. Ich wurde hier positiv überrascht. Bei den getesteten Spielen stieg vor allem die MinFPS, welche ja sehr zentral sind.
Wichtig ist, das man beim 750k noch einen Kühler dazurechnen muss. Beim FX6300 reicht erstmal der Standardkühler.
Mit 25% mehr Leistung kommt man laut CB-Test in die Regionen des i3-3220/i5-3450. Theoretisch müsste man also damit die Leistung des FX6300 erreichen (Welcher noch nicht übertaktet wurde…)
https://www.computerbase.de/artikel/prozessoren/trinity-vs-ivy-bridge-im-cpu-test.1895/seite-8
FarCry3, Diablo3 und Anno 1404
Leider habe ich keine Ahnung, wie ich solche Benchmarks wie oben mit normalen Spielen machen kann. Ich habe also einfach mal Fraps genommen und etwas auf die FPS geschaut. Ergebnis: Alle 3 Spiele liefen auf dem 750k deutlich flüssiger als auf dem Phenom965. Auch die Frames waren jeweils deutlich höher. Deutlich wird der Unterschied, wenn man den 750k übertaktet.
Bei Diablo3 z.B. ruckelte es bisher immer mal wieder bei Akt2 in der Wüste und in der Kanalisation. Das ist jetzt weg.
Bei FarCry3 hatte ich immer wieder ganz kleine Ruckler. Die sind jetzt weg.
Bei Anno 1404 kann ich jetzt auch mit voll aufgedeckter Karte und hoher Population noch flüssig herumscrollen.
Wenn jemand eine Idee hat, wie ich da sinnvolle Benchmarks machen kann, bitte mitteilen.
Limitiert der Athlon 750k?
Für den Test konnte leider nur eine Mittelklasse-GPU herhalten. Aber man sieht an den Benchmarks jetzt schon: Mit jedem MHz mehr wird auch der Benchmark jeweils besser. Man kann also sagen, dass der 750k zumindest bis ca. 4GHz häufig limitiert. Es ist aber nicht so, dass man nicht mehr in spielbare Frameratenregionen kommt.
Allerdings spiele ich kein BF3, wo die CPU auch wirklich gefragt wird. Und StarCraft2 habe ich auch noch nicht gekauft.
Bei AlienVsPredator limitiert auf jedenfall die Grafikkarte. bei ResidentEvil steigen die FPS mit jedem MHz und bei Stalker auch.
Bei StreetFigher kann man in Low noch Steigerungen erkennen, bei hohen Details hingegen gibt es keine Unterschiede -> Grafikkarte limitiert.
LastRemnant ebenfalls: Bei geringen Details sind bis zu 60% mehr Leistung möglich, bei hohen Details sinds noch 30, wobei gegen Ende die Grafikkarte wieder limitiert.
Entfesselt man den Athlon 750k aber mit Anheben des NB-Taktest und des Grundtaktes auf über 4GHz, dann verschwindet das CPU-Limit zumindest auf Mittelklasse-GPUs.
Man darf hier nicht vergessen, dass es sich um eine 35-40Euro-CPU handelt! Ich vergleiche ihn daher mit einem E2160/E2180/Q6600: Klein, aber oho und mit OC kann man sehr viel aus ihm herausholen.
Ich würde den 750k übertaktet maximal mit einer GF660Ti/HD7870 kombinieren.
Ich behaupte daher, dass der 750k bis zu den genannten GPUs und bei Auflösungen höher 1680x1050 kaum oder gar nicht limitiert.
Fazit
Es ist nun eine Ansichtssache, wie man die Benchmarks bzw. den 750k interpretiert. Interpretiert man ihn als 2-Kerner, dann kann man sagen: Er ist mit 2 Kernen häufig so schnell wie ein 4-Kerner. Da ihn AMD aber als 4-Kerner bewirbt, müssen wir ihn auch so nehmen.
Profitiert die Software von der Bulldozer-Architektur, rennt er dem Phenom II X4 auf und davon, sonst eben nicht.
Schlimmstenfalls braucht der Trinity 400MHz mehr Takt, um mit dem Phenom gleichzuziehen. Sonst ist der 750k gleich schnell oder schneller bzw. bei gleicher NB-Geschwindigkeit braucht der Phenom 400MHz mehr Takt, um gleich schnell wie der 750k zu sein. Und genau deswegen ist es so schwierig, den Trinity einzuschätzen-
Bei Standardtakt (NB und CPU) und ohne Turbo ist der Phenom häufig schneller. Letzterer verbraucht dafür aber auch mehr Strom und wird wärmer. Der 750k arbeitet also auf jedenfall effizienter, wenn es um den Verbrauch geht. Den 750k sollte man sich aber nur kaufen, wenn man auch vorhat, zu übertakten. Denn dann rennt er so richtig los. Durch das Übertakten der NB kann kann eine Anwendung dann nochmals 1:1 mit der Erhöhung skalieren. Der Athlon, bzw. die Trinity-Prozessoren werden also künstlich beschnitten. Wie damals der Intel Celeron auf S478-Basis mit 128kb-Cache und FSB-100: Er skalierte ebenfalls 1:1, wenn man den damaligen FSB erhöhte.
Messen kann ich den Verbrauch übrigens nicht, aber der Lüfter bleibt leiser als beim Phenom.
Beim RAM reicht grundsätzlich auch DDR3-1066. Bei den Tests gab es kaum Unterschiede bei den Benchmarks. Vermutlich gibt es dann aber doch Anwendungen, die vom schnelleren Speicher profitieren. Habe aber einige Benchmarks mit DDR3-1066, 1600 und auch 2000 gemacht und da gab es keine Ausprägungen. Bei DDR3-800 gibt es dann aber deutliche Unterschiede. Da gehen dann gerne 10% der Leistung flöten. In allen Modi wurde jeweils im Dual-Channel-Modus getestet. Wenn man also nur 1 Modul einsetzt, sollte es mindestens DDR3-1866 sein.
Preis-/Leistung: Wie oben schon erwähnt, ist der 750k nur halb so teuer wie ein Phenom II X4 965BE, welcher früher aber auch fast 160 Euro gekostet hat. Der Athlon 750k kostete zu Anfangszeit nicht einmal die Hälfte.
Preis-Leistung ist also beim 750k ungeschlagen! Würde es so einen auf AM3+-Basis geben, hätte Intel echte Probleme…und auch die teureren FX-Modelle. Der 750k passt also eigentlich nicht wirklich zum FM2, bzw. sollte auf AM3+ ebenfalls angeboten werden. Intel hätte hier nur seine kleinen Celeron-CPUs im Angebot, die vom 750k deutlich geschlagen würden, vor allem, weil man noch das OC-Potential hat. Evtl. hat AMD aber Angst, dass die APUs dann obsolet werden.
Und genau hier liegt der Schwachpunkt: Es ist zwar schön, eine überschaubare Anzahl CPUs zu haben, aber es werden nicht alles Segmente abgedeckt.
Irgendwie verpennt es hier AMD wieder einmal, Potential zu nutzen. Das wird wie immer am Marketing liegen. Ich würde AMD raten, sich wieder auf einen Sockel zu beschränken. Dann kann jeder selber wählen, ob er eine APU oder einen FX einbauen will. Vor allem gäbe es auch für die FX-CPUs Mini-ITX-Boards, welche ja immer beliebter werden...
Ich habe den Wechsel weiterhin mit Gewinn vollziehen können und konnte gleichzeitig auf eine modernere, sparsamere Plattform umsteigen.
Weiterhin kann man nun sagen, dass man vom Athlon 740 abraten kann. Er ist nicht nur langsamer als der Phenom, man kann dort dann auch nichts mehr daran ändern. Die empfohlenen CPUs auf FM2-Basis also: 750k, 5600k und 5800k. Das grosse aber bei 5600k/5800k: Man muss nebst dem höheren Kaufpreis noch in schnelleres RAM investieren, damit man die Grafikleistung nutzen kann. Wenn immer der Platz also vorhanden ist, ist eine Kombination aus 750k + dedizierte GPU einem 5600/5800k vorzuziehen.
Empfehlung
Abschliessend bleibt zu sagen, dass man den Athlon 750k wohl maximal mit einer Performance-Grafikkarte paaren sollte (HD7870/HD7850/GF660 Ti (Oder gar nur ohne Ti). Bei anderen Kombinationen sollte man bei AMD einen FX6300 oder höher und bei Intel wohl einen i5 nehmen.
Wer mit seiner Kiste spielen will, kann sich den 750k überlegen, sollte sich aber über die Einschränkungen im Klaren sein. Ich würde daher auf AMD-Basis empfehlen, eher einen FX6300 zu nehmen, da er einfach mehr Reserven bietet. Ansonsten ist der 750k für seinen Preis eine Empfehlung. Er muss aber auf jedenfall übertaktet werden, sonst macht der 750k keinen Sinn.
Nachtrag
2 Wochen nach dem Kauf ist der Preis von 36 Euro auf über 65 Euro gestiegen. Hätte ich doch nur mehrere davon gekauf. Erinnert mich an das J&W 890GX ITX: Das gab es eine Zeit lang für 30 Euro und ich hätte 3 davon nehmen sollen…danach gingen die wieder auf 150 Euro rauf und waren vor allem gefragt.
Ich nehme an, es gab einen Nachfrageansturm bei dem günstigen Preis zuvor.
Unter diesem Aspekt wird der FX6300 dann natürlich wieder attraktiv, bietet aber trotz doppeltem Preis nicht doppelte Leistung.
Aber auch für 65 Euro ist der Preis immer noch gerechtfertigt:
Mit beiden dürfte der 750k leistungstechnisch problemlos klar kommen.
Falls jemand einen FX4300 und einen FX6300 hätte, wäre es nett, wenn er ebenfalls Benchmarks liefern könnte, sodass man ein komplettes Bild hat.
Sofern ich Zeit habe, werde ich die Ergebnisse nochmals mit einer besseren GPU wiederholen/aktualisieren.
Sollte es nochmals ein BIOS-Update geben, werde ich versuchen, den 750k auf 4.5GHz zu bringem...
Gegen den Sommer wird zudem ein weiteres Update bei den CPUs erwartet. Evtl. kaufe ich mir dann den Refresh und verticke den. Verlust macht man mit solch einer CPU eigentlich nicht.
Vor kurzem habe ich mir einen 750k für 40 Euro gegönnt. Er wurde im Preis gesenkt und ich dachte: Wenn ich günstig an ein FM2-Board und an DDR3-RAM herankomme, kann ich mein altes System (965BE mit Asrock und 4x2GB DDR2-RAM) in Rente schicken. Doch ich möchte nicht weniger Leistung als vorher haben. Das Ziel ist also, ohne Aufpreis, evtl. sogar mit Gewinn, auf das FM2 umzusteigen, ohne dabei auf Leistung zu verzichten.
Dazu gesellte sich ein GA-F2A75M-D3H. Ich habe es für 36 Euro bekommen.
Beim RAM handelt es sich um 2x4GB DDR3 2000.
Die GPU für den Test wird eine HD6870 sein. Die HD6870 ist immer noch eine gute Mittelklasse-GPU und für 1680x1050 völlig ausreichend, kommt aber wie man dann sehen wird, auch an ihre Grenzen.
Benchmarks zum 965BE und zum Athlon 5700/5600k/5800k findet man zu Hauf. Doch zum Athlon X4 750k findet man gar nichts. Und wenn es dann noch übertaktet sein soll, findet noch weniger als nichts. Wenn es Benchmarks gibt, dann geht’s nur um den Stromverbrauch oder um nichtssagende Benchmarks wie Cinebench. Wie sieht es aber in Spielebenchmarks aus? Wenn beide CPUs mit 3.4GHz takten, ist das Endergebnis noch einfach (oder etwas nicht?). Der Athlon 750k sollte aber problemlos mehr als 4GHz erreichen. Beim 965 muss man schon Glück haben, auf 3.8GHz zu kommen. Mein Exemplar schafft sogar 4GHz. Darüber habe ich nicht probiert, aber viel wird nicht mehr drin liegen. Da die meisten hier den Phenom II X4 aber eher auf 3.8GHz laufen, lasse ich diesen ebenfalls mit dieser Taktrate laufen.
Ein weiterer Punkt, den ich anschauen möchte, ist der NB-Takt. Beim 965BE ist er auf 2000MHz festgelegt. Der Nvidia-Chipsatz kommt bis maximal 2200 klar. Den kann ich also nicht mit OC testen. Beim 750k zeigt mit das Mainboard 1600 MHz an. Andere Quellen reden von 1500MHz. Hier hat man noch reichlich potential.
Welche CPU ist in Spielen schneller? Phenom II X4 965BE mit 3.8GHz oder ein Athlon X4 750k mit über 4GHz?
Ich schreibe bewusst "über 4GHz", da ich ja noch nicht weiss, wie hoch die CPU überhaupt kommt. Die "Wand" wird aber wohl sicher bei 4.5GHz liegen. Das weckt die Erinnerungen zum Q9650/E8400. Da war auch immer bei 4.5GHz schluss.
Zudem werde ich im Unübertakteten Zustand schauen, wieviel der Turbo wirklich bringt.
Da ich mein „Originalsetup“ nicht zumüllen will und auch die SSD von den Strapazen verschont bleiben soll, habe ich eine alte SATA-HDD ausgegraben.
Man wird sehen, dass es gar nicht so einfach ist, den 750k richtig einzuschätzen…dazu später mehr:-)
Kosten
(Alles Preise sind Umrechnungskurse: Fr. 1.- = 1.25 Euro)
Altes Setup
Für den Phenom habe ich damals 40 Euro bezahlt. Jetzt habe ich ihn für 70 Euro verkauft. Die 4x 2DDR2-RAM wurden für 20 Euro gekauft und bringen jetzt 75 Euro. Das Mainboard war mehr oder weniger geschenkt, da die Slotblende nicht vorhanden war. Dafür gabs noch 25 Euro. Die Hd6870 gab es für 60 Euro. Die Grafikkarte wird nach den Tests aber auch noch verkauft. Ich habe also für die alten Komponenten 170 Euro brutto erhalten.
Neues Setup
Ich habe für den 750k 36 Euro neu bezahlt. Das RAM gebraucht habe ich für 20 Euro bekommen. Für das Mainboard gebraucht wurden rund 36 Euro fällig. Insgesamt 92 Euro. Habe also nette 80 Euro für Bier übrig:-)
Wenn man das nun mit einem 5800k vergleicht: Da hätte ich für die 92 Euro noch nicht mal die CPU erhalten. Für die ca. 150Euro Gesamtkosten hätte ich nur die CPU und vielleicht noch die Hälfte des Boards erhalten. Somit habe ich mit weniger als 2/3 Auwand gegenüber einem 5800k-System die dreifache Leistung erhalten.
Boxedkühler
- Boxedkühler 750k: 193 Gramm
- Phenom II X4: 380 Gramm
- Kühler Pentium 3: 180 Gramm
- Kühler eines E7400 (C2D in 45Nm): 200 Gramm
Trotz des vergleichsweise geringen Materialeinsatzes bleibt der Lüfter im Windowsbetrieb leise. Im nicht übertakteten Zustand reicht der Kühler auch für normale Ansprüche mehr als aus! Im nicht übertakteten Zustand habe ich ihn über die Benchmarks gejagt. Erst unter Last wird er hörbar. Man kann ihn mit den kleinen S775-Kühlern vergleichen, welche es zu den E7xxx/E8xxx-Prozessoren gab. Wichtig: In einem kleinen Gehäuse könnte es wieder anders aussehen. Bei mir übernehmen die Gehäuselüfter den Grossteil der Kühlarbeit.
Testsetup
Interessant ist, dass das ich nach den Benchmarks auf dem AsRock-Board mit nForce 8200 nur die alten Treiber deinstallieren und auf dem neuen mit A75 wieder installieren musste und alles lief einwandfrei. Es ist also unter Windows 7 nicht nötig, das System neu aufzusetzen. Allerdings schadet es ja nicht, das System nach einigen Jahren wieder mal neu aufzuspielen. Da ich im „produktiven“ System auch eine SSD verwende, habe ich mich dort dann für eine Neuinstallation entschieden.
Den maximalen Takt ermittle ich "On the fly" bzw. Try&Error.
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[td]Komponente[/td]
[td]System 965BE[/td]
[td]System 750k[/td]
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[td]Mainboard[/td]
[td]AsRock: K10n78hSLI-GLAN[/td]
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[tr]
[td]Sockel[/td]
[td]AM2+[/td]
[td]FM2[/td]
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[tr]
[td]CPU[/td]
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- PH II X4 965BE NB 2.0
- PH II X4 965BE @3.8 NB 2.0
[td]
AMD Athlon X4 750K:
- 3.4GHz, NB 1.6, Turbo 4.0
- 3.4GHz, NB 1.6, Turbo Off
- 3.8GHz, NB 1.6
- 4.2GHz, NB 1.6
- 3.4GHz, NB 2.0
- 3.8GHz, NB 2.0
- 4.2GHz, NB 2.0
- 4.2GHz, NB 2.2 Turbo 4.5
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[td]Arbeitsspeicher[/td]
[td]4x2 GB DDR2-800[/td]
[td]2x4 GB DDR3-2000@1600[/td]
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[/table]
- Restliche Komponenten:
- 160GB SATA
- HIS HD6870 (920/1120), 1GB
- Prolimatech Panther CPU-Cooler
- Lancool K62 mit Scythe-Lüftersteuerung
- SuperFlower GoldenGreen 450W
- Windows 7 64-bit SP1, Catalyst 13.1
Software
Alle Benchmarks werden auch mit 1680x1050 und sofern möglich mit mittleren, maximalen und aa/af-Details durchgeführt. Bei 1920x1080 dürfte der Unterschied der CPUs kleiner werden.
Es ist meiner Meinung nach nicht wichtig, wie eine CPU mit minimalen Details und antiken Auflösungen arbeitet. Es ist wichtig, wie die CPU in der Praxis arbeitet. Auch sollte man bedenken, dass es sich beim Athlon II 750k um eine Lowbudget-CPU handelt. Niemand würde hier eine High-End-CPU erwarten, die eine GF680GTX oder so befeuert. Das wäre einfach nicht ausgewogen. Da meine GPU aber nur Mittelklasse ist, muss ich zum Teil die Auflösung etwas reduzieren, damit die Unterschiede der CPUs auch sichtbar sind und auf stärkere GPUs "übertragen" werden können.
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[td]PCMark 7 Basic[/td]
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- Default Basic-Test
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- 1280x1024 (Default)
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[td]3D Mark 11[/td]
[td]
- 1280x720
[/tr]
[tr]
[td]Crysis Benchmark (Konnte nicht durchgeführt werden)[/td]
[td]
- 1680x1050; Alles High, AA 4x, benchmark_gpu; dx10, windowed
- 1280x720; Alles Medium, AA 0x, benchmark_gpu; dx10, windowed
- 1680x1050; Alles High, AA 4x, benchmark_cpu; dx10, windowed
- 1280x720; Alles Medium, AA 0x, benchmark_cpu; dx10, windowed
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Alien vs. Predator D3D11[/td]
[td]
- Version 1.03
- 1680x1050; TexturQuali: 2, ShadowQuali: 3, AF 16x, SSAO: ON, DX11, Tesselation: On, Advanced Shadows: ON, MSAA Samples: 1
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Resident Evil 5[/td]
[td]
- 1280x800, AA: Aus, Motion Blur: aus; Alles mittel Test1
- 1280x800, AA: Aus, Motion Blur: aus; Alles mittel Test2
- 1680x1050 AA: Aus, Motion Blur: aus; Alles Hoch Test1
- 1680x1050 AA: Aus, Motion Blur: aus; Alles Hoch Test2
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Stalker Clear Sky[/td]
[td]
- 1280x800, low, enhanced full dyn. Lighting
- 1680x1050 default, enhanced full dyn. Lighting
- 1680x1050 extreme, enhanced full dyn. Lighting
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Uniheaven (Konnte nicht durchgeführt werden)[/td]
[td]
- 1680x1050 Dx11, Tesselation: Disabled; Shaders: High, AF: 4x; Stereo3D: aus; AA: Off
- 1280x800 Dx11, Tesselation: Disabled; Shaders: High, AF: 4x; Stereo3D: aus; AA: Off
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]StreetFighterIV[/td]
[td]
- 1280x800, AA: 0x, Nierdig
- 1680x1050; AA: 4x, Alles hoch
[/td]
[/tr]
[tr]
[td]Last Remnant Benchmark [/td]
[td]
- 1280x720
- 1680x1050
[/td]
[/tr]
[/table]
Probleme während des Testens
Den Speicher konnte ich anfangs nur mit DDR3-1066 betreiben. Durch ein BIOS-Update (F4 statt F3) wurde das Problem behoben und dann lieft der Speicher auch mit DDR3-2000.
Beim Crysis-Benchmark gibt es immer wieder Abstürze, wenn ich nicht im „Windowed mode“ teste. Beim Trinity geht dann gar nichts mehr. Keine Ahnung, was hier los ist.
Beim Uniheaven Benchmark stürzt beim zweiten Test sogar die ganze Kiste ab. Es ist ein Blackscreen. Hier hilft nur Kiste abwürgen. Egal ob Phenom oder Athlon.
Ich konnte dieses Phänomen reproduzieren und es tritt auch/ bei/m Spielen von Far Cry 3 auf. Bei Far Cry 3 hilft es, wenn ich die Auflösung reduziere (Auf 1280x720 oder so) und die Details auf mittel Stelle. Sobald die Stelle durch ist, kann ich wieder aufdrehen. Ich habe keinen Schimmer, warum das so ist…
Weiterhin scheint meine HD6870 bei einigen Spielen zu limitieren. Ich werde, wenn ich Zeit habe, schauen, dass ich die Tests noch mit einer schnelleren Grafikkarte testen, dann sehe ich auch, ob der Athlon "wirklich" limitiert.
OC
CPU
Wenn man über Trinitiy/Vishera liest, liest man vor allem, dass diese OC-freudig sind. 4.5GHz seien kein Problem oder ähnliches. Ich dachte mir, das kann ich auch….und wurde "enttäuscht", bzw. die Erwartungen waren wohl zu hoch. Bis exakt 4.1GHz konnte ich den 750k mit 1.3V betreiben. 4.2GHz benötigen dann 1.35V und alles, was darüber ist, führt bei einigen Tests zu Abstürzen. Jeweils ohne Turbo
Es kann natürlich auch am Mainboard, bzw. an der Spannungsversorgung liegen.
Das ist aber Jammern auf hohem Niveau: Es sind immerhin 25% mehr Takt bei einer Low-Cost-CPU.
Interessant ist, dass man ab 4.2GHz den Turbo immer aktivieren kann und im Moment bin ich bei Turbo 4.5GHz und damit läuft das System teilweise auf 4.5GHz, bzw. macht in einigen Benchmarks nochmals etwas aus.
NB
Standardmässig taktet die NB bei 1600MHz. Man liest überall, das jedes MHz mehr in einigen Applikation 1:1 in Performance umgesetzt wird. Andere Applikationen reagieren hingegen gar nicht darauf. Bis 2200 läuft alles stabil. Interessant ist, dass ab 2300Mhz einige Benchmarks nur noch ruckeln, als ob das System total ausgebremst wird. Ich dachte, dass hier 2600/2800 möglich wären...
RAM (DDR3-800 bis 2000)
Mit dem F3 konnte ich maximal DDR1066 verwenden. Egal was ich machte: Es ging kein MHz mehr. Das UEFI/BIOS auf F4 gebracht und Voila: Alles bis 2000 konnte problemlos eingestellt und betrieben werden…auch hier: Einige Applikationen können damit was anfangen, die anderen interessiert es gar nicht. Hier gilt: Wenn man den schnelleren RAM "Gratis" bekommt, sollte man ihn nehmen, evtl. auch noch mit einem Auge in die Zukunft schielen. Sonst und wenn vorhanden reicht auch der langsamere. Ich konnte beim Tesen zwischen DDR3-1066 und DDR3-2000 keine nennenswerten Unterschiede feststellen. DDR3-800 war dann aber doch langsamer.
Testergebnisse
EDIT: Ich muss schauen, dass ich die Bilder noch grösser hinbekomme. Da bekommt man ja augenkrebs.
PC Mark 7, 3D Mark 06, 3D Mark 11:
Resident Evil 5:
Stalker Clear Sky:
Street Fighter:
AlienVsPredator, Last Remnant:
Erkenntnisse
Mangels Benchmark-Kenntnissen und vor allem Zeit musste ich mich leider auf "vorgefertigte" Benchmarks beschränken.
Wie schon in der Einleitung erwähnt, sieht man hier, wie schwierig es ist, den 750k einzuordnen. Fakt ist: Wenn er seine Architektur zwar nicht ausnutzen kann, aber als 4-Kerner arbeiten kann, ist er bei gleichem Takt in etwa gleich schnell wie ein Phenom II X4 bei gleichem Takt. Wenn nicht, hat man das Gefühl, dass er eher als 2-Kerner arbeitet, der gebremst wird bzw. eher vergleichbar mit einem X2 oder X3.
Gleicht man den NB-Takt an, dann ist der 750k ohne Turbo gleich schnell wie ein 400MHz schnellerer Phenom II X4.
Man muss nun die Mittelwerte der Ergebnisse etwas differenzieren. Es wurde einmal der einfache Mittelwert (Alle Werte im Schnitt) und einmal der gruppierte Mittelwerte genommen (z.B. Alle Stalker zusammen genommen) bzw. noch einmal ohne PC Mark7.
Turbo: Gruppiert man die Anwendungen und errechnet den Mittelwert dann, bringt der Turbo zwischen 0 und 10% mehr Leistung. Man hat aber nie weniger Leistung. Interessant ist, dass man zwar den CPU-Takt nur bis 4.2GHz bringt, aber den Turbo mindestens auf 4.5GHz einstellen kann.
NB-Takt: Für 400 MHz mehr North Bridge-Takt bekommt man 5 bis 10% mehr Leistung. 2000MHz sollten drin liegen. Dann ist man etwa 10% vor einem gleich getakteten Phenom II X4.
CPU-Takt: Pro 400MHz mehr und ohne Turbo gewinnt man nochmals jeweils 5 bis 10 % an Leistung.
Skalierung der getesteten Programme:
Bei den höchsten Einstellungen limitierte dann die Grafikkarte, was aber auch keine schlechte Erkenntnis ist: Die CPU bietet in dem Falle genügend Power, auch wenn die Benchmarks teilweise immer noch skalieren, obwohl es nur eine Mittelklasse-GPU ist.
Einige Programme skalieren kaum auf den höheren Takt (GPU-Limitiert), einige skalieren auch bei über 4GHZ noch mit der Mittelklasse-GPU.
Bei 4.2GHz und übertakteter North-Bridge ist man dann ca. 25% schneller als ein auf 3.8GHz getakteter Phenom II X4. Mein Ziel war es, maximal gleich schnell zu sein. Ich wurde hier positiv überrascht. Bei den getesteten Spielen stieg vor allem die MinFPS, welche ja sehr zentral sind.
Wichtig ist, das man beim 750k noch einen Kühler dazurechnen muss. Beim FX6300 reicht erstmal der Standardkühler.
Mit 25% mehr Leistung kommt man laut CB-Test in die Regionen des i3-3220/i5-3450. Theoretisch müsste man also damit die Leistung des FX6300 erreichen (Welcher noch nicht übertaktet wurde…)
https://www.computerbase.de/artikel/prozessoren/trinity-vs-ivy-bridge-im-cpu-test.1895/seite-8
FarCry3, Diablo3 und Anno 1404
Leider habe ich keine Ahnung, wie ich solche Benchmarks wie oben mit normalen Spielen machen kann. Ich habe also einfach mal Fraps genommen und etwas auf die FPS geschaut. Ergebnis: Alle 3 Spiele liefen auf dem 750k deutlich flüssiger als auf dem Phenom965. Auch die Frames waren jeweils deutlich höher. Deutlich wird der Unterschied, wenn man den 750k übertaktet.
Bei Diablo3 z.B. ruckelte es bisher immer mal wieder bei Akt2 in der Wüste und in der Kanalisation. Das ist jetzt weg.
Bei FarCry3 hatte ich immer wieder ganz kleine Ruckler. Die sind jetzt weg.
Bei Anno 1404 kann ich jetzt auch mit voll aufgedeckter Karte und hoher Population noch flüssig herumscrollen.
Wenn jemand eine Idee hat, wie ich da sinnvolle Benchmarks machen kann, bitte mitteilen.
Limitiert der Athlon 750k?
Für den Test konnte leider nur eine Mittelklasse-GPU herhalten. Aber man sieht an den Benchmarks jetzt schon: Mit jedem MHz mehr wird auch der Benchmark jeweils besser. Man kann also sagen, dass der 750k zumindest bis ca. 4GHz häufig limitiert. Es ist aber nicht so, dass man nicht mehr in spielbare Frameratenregionen kommt.
Allerdings spiele ich kein BF3, wo die CPU auch wirklich gefragt wird. Und StarCraft2 habe ich auch noch nicht gekauft.
Bei AlienVsPredator limitiert auf jedenfall die Grafikkarte. bei ResidentEvil steigen die FPS mit jedem MHz und bei Stalker auch.
Bei StreetFigher kann man in Low noch Steigerungen erkennen, bei hohen Details hingegen gibt es keine Unterschiede -> Grafikkarte limitiert.
LastRemnant ebenfalls: Bei geringen Details sind bis zu 60% mehr Leistung möglich, bei hohen Details sinds noch 30, wobei gegen Ende die Grafikkarte wieder limitiert.
Entfesselt man den Athlon 750k aber mit Anheben des NB-Taktest und des Grundtaktes auf über 4GHz, dann verschwindet das CPU-Limit zumindest auf Mittelklasse-GPUs.
Man darf hier nicht vergessen, dass es sich um eine 35-40Euro-CPU handelt! Ich vergleiche ihn daher mit einem E2160/E2180/Q6600: Klein, aber oho und mit OC kann man sehr viel aus ihm herausholen.
Ich würde den 750k übertaktet maximal mit einer GF660Ti/HD7870 kombinieren.
Ich behaupte daher, dass der 750k bis zu den genannten GPUs und bei Auflösungen höher 1680x1050 kaum oder gar nicht limitiert.
Fazit
Es ist nun eine Ansichtssache, wie man die Benchmarks bzw. den 750k interpretiert. Interpretiert man ihn als 2-Kerner, dann kann man sagen: Er ist mit 2 Kernen häufig so schnell wie ein 4-Kerner. Da ihn AMD aber als 4-Kerner bewirbt, müssen wir ihn auch so nehmen.
Profitiert die Software von der Bulldozer-Architektur, rennt er dem Phenom II X4 auf und davon, sonst eben nicht.
Schlimmstenfalls braucht der Trinity 400MHz mehr Takt, um mit dem Phenom gleichzuziehen. Sonst ist der 750k gleich schnell oder schneller bzw. bei gleicher NB-Geschwindigkeit braucht der Phenom 400MHz mehr Takt, um gleich schnell wie der 750k zu sein. Und genau deswegen ist es so schwierig, den Trinity einzuschätzen-
Bei Standardtakt (NB und CPU) und ohne Turbo ist der Phenom häufig schneller. Letzterer verbraucht dafür aber auch mehr Strom und wird wärmer. Der 750k arbeitet also auf jedenfall effizienter, wenn es um den Verbrauch geht. Den 750k sollte man sich aber nur kaufen, wenn man auch vorhat, zu übertakten. Denn dann rennt er so richtig los. Durch das Übertakten der NB kann kann eine Anwendung dann nochmals 1:1 mit der Erhöhung skalieren. Der Athlon, bzw. die Trinity-Prozessoren werden also künstlich beschnitten. Wie damals der Intel Celeron auf S478-Basis mit 128kb-Cache und FSB-100: Er skalierte ebenfalls 1:1, wenn man den damaligen FSB erhöhte.
Messen kann ich den Verbrauch übrigens nicht, aber der Lüfter bleibt leiser als beim Phenom.
Beim RAM reicht grundsätzlich auch DDR3-1066. Bei den Tests gab es kaum Unterschiede bei den Benchmarks. Vermutlich gibt es dann aber doch Anwendungen, die vom schnelleren Speicher profitieren. Habe aber einige Benchmarks mit DDR3-1066, 1600 und auch 2000 gemacht und da gab es keine Ausprägungen. Bei DDR3-800 gibt es dann aber deutliche Unterschiede. Da gehen dann gerne 10% der Leistung flöten. In allen Modi wurde jeweils im Dual-Channel-Modus getestet. Wenn man also nur 1 Modul einsetzt, sollte es mindestens DDR3-1866 sein.
Preis-/Leistung: Wie oben schon erwähnt, ist der 750k nur halb so teuer wie ein Phenom II X4 965BE, welcher früher aber auch fast 160 Euro gekostet hat. Der Athlon 750k kostete zu Anfangszeit nicht einmal die Hälfte.
Preis-Leistung ist also beim 750k ungeschlagen! Würde es so einen auf AM3+-Basis geben, hätte Intel echte Probleme…und auch die teureren FX-Modelle. Der 750k passt also eigentlich nicht wirklich zum FM2, bzw. sollte auf AM3+ ebenfalls angeboten werden. Intel hätte hier nur seine kleinen Celeron-CPUs im Angebot, die vom 750k deutlich geschlagen würden, vor allem, weil man noch das OC-Potential hat. Evtl. hat AMD aber Angst, dass die APUs dann obsolet werden.
Und genau hier liegt der Schwachpunkt: Es ist zwar schön, eine überschaubare Anzahl CPUs zu haben, aber es werden nicht alles Segmente abgedeckt.
Irgendwie verpennt es hier AMD wieder einmal, Potential zu nutzen. Das wird wie immer am Marketing liegen. Ich würde AMD raten, sich wieder auf einen Sockel zu beschränken. Dann kann jeder selber wählen, ob er eine APU oder einen FX einbauen will. Vor allem gäbe es auch für die FX-CPUs Mini-ITX-Boards, welche ja immer beliebter werden...
Ich habe den Wechsel weiterhin mit Gewinn vollziehen können und konnte gleichzeitig auf eine modernere, sparsamere Plattform umsteigen.
Weiterhin kann man nun sagen, dass man vom Athlon 740 abraten kann. Er ist nicht nur langsamer als der Phenom, man kann dort dann auch nichts mehr daran ändern. Die empfohlenen CPUs auf FM2-Basis also: 750k, 5600k und 5800k. Das grosse aber bei 5600k/5800k: Man muss nebst dem höheren Kaufpreis noch in schnelleres RAM investieren, damit man die Grafikleistung nutzen kann. Wenn immer der Platz also vorhanden ist, ist eine Kombination aus 750k + dedizierte GPU einem 5600/5800k vorzuziehen.
Empfehlung
Abschliessend bleibt zu sagen, dass man den Athlon 750k wohl maximal mit einer Performance-Grafikkarte paaren sollte (HD7870/HD7850/GF660 Ti (Oder gar nur ohne Ti). Bei anderen Kombinationen sollte man bei AMD einen FX6300 oder höher und bei Intel wohl einen i5 nehmen.
Wer mit seiner Kiste spielen will, kann sich den 750k überlegen, sollte sich aber über die Einschränkungen im Klaren sein. Ich würde daher auf AMD-Basis empfehlen, eher einen FX6300 zu nehmen, da er einfach mehr Reserven bietet. Ansonsten ist der 750k für seinen Preis eine Empfehlung. Er muss aber auf jedenfall übertaktet werden, sonst macht der 750k keinen Sinn.
Nachtrag
2 Wochen nach dem Kauf ist der Preis von 36 Euro auf über 65 Euro gestiegen. Hätte ich doch nur mehrere davon gekauf. Erinnert mich an das J&W 890GX ITX: Das gab es eine Zeit lang für 30 Euro und ich hätte 3 davon nehmen sollen…danach gingen die wieder auf 150 Euro rauf und waren vor allem gefragt.
Ich nehme an, es gab einen Nachfrageansturm bei dem günstigen Preis zuvor.
Unter diesem Aspekt wird der FX6300 dann natürlich wieder attraktiv, bietet aber trotz doppeltem Preis nicht doppelte Leistung.
Aber auch für 65 Euro ist der Preis immer noch gerechtfertigt:
- Preislicher Kontrahent vorher: INTEL Celeron-DC G1620 "Ivy-Bridge", 2x 2.7GHz
- Preislicher Kontrahent nachher: INTEL Pentium-DC G840 "Sandy-Bridge Q0", 2x 2.8GHz
Mit beiden dürfte der 750k leistungstechnisch problemlos klar kommen.
Falls jemand einen FX4300 und einen FX6300 hätte, wäre es nett, wenn er ebenfalls Benchmarks liefern könnte, sodass man ein komplettes Bild hat.
Sofern ich Zeit habe, werde ich die Ergebnisse nochmals mit einer besseren GPU wiederholen/aktualisieren.
Sollte es nochmals ein BIOS-Update geben, werde ich versuchen, den 750k auf 4.5GHz zu bringem...
Gegen den Sommer wird zudem ein weiteres Update bei den CPUs erwartet. Evtl. kaufe ich mir dann den Refresh und verticke den. Verlust macht man mit solch einer CPU eigentlich nicht.
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