OECD Studie - Deutschland benötigt mehr Fachkräfte aus dem Ausland

Tja ne 35h Woche gibts bei uns noch nicht wir gehen 48h im öffentlichen Dienst zum jammern ist das aber nicht.

Zurück zum Thema: Die Damen und Herren Politiker werden natürlich durch so eine Studie aufgeschreckt und beeilen sich das Problem schnell an die Firmen weiter zuschieben. Dabei ist es doch wohl schon die Grund- Mittelschule und so weiter in der verhindert wird das es genügend geeignete Studienanwärter gibt.

OMaOle
 
Du verstehst micht falsch (bezieht sich auf den Post #20).

Klar muss man Eigenleistung fürs Studium bringen. Beim Fachkräfte Mangel geht es ja nicht nur um Studierte, sondern auch um Facharbeiter. In meinen Post ging es darum, dass die Industrie ne Mitschuld hat am Mangel.

Das es anders geht, zeigt ein anderes Beispiel an der FH an der ich studiere. Siemens schickt dort ihre Leute hin um sie Auszubilden.
Es gibt auch Betriebe die so weit sind und sagen sie wollen unabhängig von den Unis/FH's sein und bilden ihre Lehrlinge selber zum Techniker Ingenieur aus.

Auch kann man die heutige Situation nicht mit der vor 20 Jahren vergleichen. Früher gab es genug Kräfte (Ingenieure, Facharbeiter usw.) doch in letzter Zeit gibt es gerade in den technischen Berufen einen Rückgang an diesen Kräften. Also muss was getan werden um diesen Rückgang entgegen zu wirken. Und da hat die Industrie gepennt, und beschwert sich nun über nen Mangel.

Und doch du betreibst hier Stimmungsmache fern der Realität..

Das tuhe ich schon gar nicht. Ich wollte nur mal klarstellen, das es für die Industrie am einfachsten wäre Ausländer reinzuholen um den Mangel zu decken anstatt Geld für Aus- bzw. Weiterbildung auszugeben.

In meinen Augen ist das halt der falsche Weg. Deutschland liegt im europäischen Vergleich bei der Weiterbildung im hinteren Drittel.

hier mal ein bisschen Lesestoff

Was sagt dieser Artikel: Die Deutschen Jugendlichen müssen wieder mehr für die Technik begeistert werden. Und wer muss dazu nen Beitrag leisten? Richtig! Die Industrie, und das hat sie in den letzten Jahren verplant.

Edit:

Auch so krass wie es klingen mag: Es gibt (ältere) arbeitslose Ingenieure
http://www.unimagazin.de/200503/pdf/interview.pdf

Der Grund dafür: Sie sind nicht auf dem aktuellen Stand, haben also ein veraltetes Wissen und sind nicht mehr einsatzfähig.
Und genau in da sehe ich die Unternehmen in der Schuld. Sie müssten für ihre Mitarbeiter Fortbildungen anbieten.
Verstehst du mich jetzt warum ich sagte, dass die Industrie ne (Mit)-Schuld am Mangel hat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Grund dafür: Sie sind nicht auf dem aktuellen Stand, haben also ein veraltetes Wissen und sind nicht mehr einsatzfähig.
Und genau in da sehe ich die Unternehmen in der Schuld. Sie müssten für ihre Mitarbeiter Fortbildungen anbieten.


Die Quelle geht irgendwie nicht ... Aber sie scheint ja recht alt zu sein (März 2005). Mittlerweile werden wieder haufenweise Vorruheständler eingestellt und von den Firmen weitergebildet...



Und was die Aus- und Weiterbildungen angeht. Ich bestreite nicht, dass in Deutschland viele Unternehmen etwas "gepennt" haben. Aber man sollte auch stets die Rahmenbedingungen betrachten:

Ich nehme einfach mal mich als Beispiel:

Bei meinem Arbeitgeber gibt es eine durch Betriebsvereinbarungen abgesicherte Übernahmegarantie für Auszubildende. De Facto sieht das so aus, dass das Unternehmen nahezu gezwungen ist jedem der seine Ausbildung einigermaßen ordentlich hin bekommt einen unbefristeten Arbeitsvertrag zu geben (das gilt wohlgemerkt für Facharbeiter und Studenten).
Zudem ist tariflich Vereinbart, dass es bis 2012 keine betriebsbedingten Kündigungen geben wird. Und das dieser Vertrag in Zukunft verlängert wird steht außer Frage.

Mit dem Tag wo sich das Unternehmen also entscheidet einen jungen Abiturienten einzustellen und ihm das Studium zu finanzieren, bindet sich eben dieses Unternehmen auch diesen Menschen quasi dauerhaft ans Bein.

Das ist bei vielen Großkonzernen die Regel.

Das Unternehmen muss also sehr genau überlegen wie viele Ausbildungsplätze man zur Verfügung stellt. Eine Flexibilisierung würde hier sicher nichts negatives bewirken...

Und ich glaube nicht, dass ein Unternehmen einen indischen Ingenieur (der genau so bzw. noch stärker, eingearbeitet werden muss wie ein deutscher Ingenieur) vorziehen würde. Fortbildung muss ein Unternehmen fast immer betreiben, wenn man sich neue Mitarbeiter ans Land zieht.

Ich komme gerade aus dem Studium und muss mich auch noch in etliche Tools einarbeiten, Abläufe kennen lernen, ...
 
Nun ist die Möglichkeit der Fortbildung für die großen Firmen viel leichter zu realisieren als für den gewöhnlichen Mittelständler. Nur braucht oder hat auch der hochqualifizierte Mitarbeiter.

Was in der Richtung hauptsächlich fehlt, sind Bildungseinrichtungen oder Angebot für Fortbildungsmaßnahmen von zentraler Stelle.

Mir ist wohl klar das bei solch zusammengewürfelten Truppen nicht alles geschult werden kann, aber viele Dinge wie Erste Hilfe sind überall gleich.(mir fiel jetzt grade kein besseres Beispiel ein)

Und welcher Mittelständler kann sich leisten selbst Ingenieure auszubilden. Wenn es nicht gerade einer ist, der in Hochtechnologie oder Software Entwicklung tätig ist, wohl eher keiner.

Da bist Du wohl schon etwas verwöhnt in deiner Riesenbude Daedalus. Grins!

OMaOle
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (ein ! am Satzende genügt)
Der Daedalus schrieb:
Und ich glaube nicht, dass ein Unternehmen einen indischen Ingenieur (der genau so bzw. noch stärker, eingearbeitet werden muss wie ein deutscher Ingenieur) vorziehen würde. Fortbildung muss ein Unternehmen fast immer betreiben, wenn man sich neue Mitarbeiter ans Land zieht.

Kann es sein, dass die OECD in ihrer Einschätzung Dinge berücksichtigt, die über Deinen geschilderten persönlichen Erfahrungshorizont hinausgehen? :confused_alt:

Die Tatsache, dass einem Land ein Fachkräftemangel attestiert wird, ist doch prinzipiell keine negative Aussage, im Gegenteil. Negativ wird es erst dann, wenn dem Land bescheinigt wird, diesen Mangel nicht aus eigener Kraft beheben zu können - vgl. z.B. den parallel laufenden Hauptschulthread, oder die PISA-Studien. Dann bleibt doch nur die Alternative, den Bedarf aus dem Aulsand zu decken. ;)

Viele Grüße, Tiguar
 
Der Mangel fängt ja aber schon an den Berufsschulen an. Wenn ich als Vater wissen will wie mein Sohn in der Schule zurecht kommt, und Eltern sollen sich ja kümmern, dann kennt der Klassenlehrer weder den Namen meines Sohnes noch kann er überhaupt was zu oder besser über ihn sagen. Er weis nicht wer mein Sohn ist und es interessiert ihn auch nicht.

Nun ist mein Sohn innerhalb weniger Wochen vom Notendurchschnitt zwei auf vier abgerutscht, von Seiten der Schule keine Reaktion oder gar Mitteilung an uns.

Auf Anfrage des Lehrbetriebes die lapidare Antwort : ist im Unterricht unauffällig, keine Probleme.

Was bitte soll man davon halten.

Keine Lösung des Problems in Sicht, in der Klasse ist ein Altersdurchschnitt von 20 Jahren mein Sohn ist siebzehn und wird entsprechend gemoppt, eine Umsetzung in die Parallelklasse deren Altersdurchschnitt bedeutend niedriger liegt geht nicht, da er mit Arbeit verbunden wäre.

Da gehts schon los dort liegen die Wurzeln und die sind oberfaul.

Wenn man das Dilemma so sieht braucht man keine Killerspiele um zum Amokläufer zu werden.

OMaOle
 
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