Die Frage ist, soll das Ding zukunftssicher lt. Datev sein oder geht es primär um längstmögliche Nutzungsdauer?
Das was Datev da empfiehlt, könnte fast aus der Computerzeitung eines bekannten Boulevard-Konzerns sein und das verstehe ich nicht als Kompliment. Fakt ist, nichts ist zukunftssicher. Was heute modern ist, ist nächstes Jahr alter Kram, in zwei oder drei Jahren vielleicht schon veraltet.
Also, dröseln wir das mal auf.
Würde ich für ein Unternehmen einen Rechner zusammenstellen sollen, der hochwertig und flott ist und dabei Reserven für die nächsten Jahre bietet:
Geräuschgedämmtes Gehäuse - kann nie schaden, Lärm stresst.
Netzteil - kenne das genannte NT nicht. Wenn's als leise gilt, warum nicht. Ich bin allerdings skeptisch, ob man für den Preis ein hochwertiges NT bekommt. Besonders effektiv ist es mit seinen 82% eigentlich auch nicht. Heute geht da schon einiges mehr. Ich würde da schon eher ein BeQuiet E9 Straight Power empfehlen als "unterste Kante".
Mainboard - ASrock und langlebig, das kann funktionieren, muss aber nicht. So ein Billigbrett würde ich meiden. Würde was von den 87er Chipsätzen empfehlen, Asus oder Gigabyte. Asrock hat hier aber auch was anzubieten, was durchaus qualitativ was zu bieten hat. Bei teureren Brettern werden oft auch hochwertigere und langlebigere Komponenten verarbeitet, das lohnt sich immer.
CPU - also für einen Office-Rechner eine CPU mit Grafik PLUS Grafikkarte? Das ist eigentlich nicht erforderlich. Der i5 verfügt doch über eine integrierte Grafik. Streng genommen ist für einen Office-Rechner sogar ein i5 nicht unbedingt nötig. Von der reinen Rechenleistung her würde ein i3 auch schon reichen. Aber das würde ich echt nicht machen vor dem Hintergrund, dass das Ding auch in fünf Jahren noch laufen soll.
Ich würde, wenn eine Grafikkarte dabei sein soll, dann sogar den Xeon E3-1230 empfehlen, weil wenn, dann aber richtig. Der Xeon hat keine Grafikeinheit. Stabile Power, die den i5 abhängt und sich im i7-Niveau bewegt. Durch Hyperthreading auch ideal für viele offene Anwendungen im Office. Von der Rechenleistung her im Office ansonsten eher unterfordert aber bevor ein i5 für 150, warum dann nicht was reelles für 200? Das Unternehmen wird das eh ratzfatz abschreiben können.
Ansonsten würde ich ruhig einen höheren i5 nehmen, wenn's unbedingt einer sein muss, gerade wenn langfristig geplant wird.
Speicher - 4 GB im Office reichen eigentlich aus, je nach Anzahl der offenen Anwendungen, aber das kann auch schnell dünn werden. Lieber 8 GB nehmen, man weiß ja auch nicht, wie sehr sich die Anforderungen künftiger Versionen entwickelt. Beim Speicher kannst Du preisoptimiert vorgehen, solange der höchstnutzbare bzw. höchstunterstützte FSB-Takt erreicht wird.
Speichermedium - also im Office eine schnarchige Green-Platte zu nehmen, halte ich aus Umweltgründen zwar für interessant aber auf der anderen Seite auch nicht für ideal. Die Platte ist da eine große Bremse im Gesamtsystem. Mit 'ner Green kannst Du auch gleich nen Celeron nehmen. Aber einen i5 oder einen Xeon sollte man unterstützen. Mein Tipp daher, eine SSD zu nehmen. Je nach Anzahl der eingesetzten Anwendungen entweder 120/128 oder 240/250/256 GB. Zu empfehlen sind die Crucial M500 oder Samsung EVO. Die Samsung Pro lohnt nicht wirklich bei der Preisdifferenz.
Falls eine Platte nötig ist, kann man ergänzend zur SSD eine stromsparende Platte dazunehmen und die als Datengrab einsetzen. Größe nach Bedarf. Ich würde zudem mal über den Tellerrand schauen, WD ist nicht allein am Markt. Ich habe Toshiba für mich entdeckt. Günstig, leise, stromsparend und schnell. Gerade wo man immer mehr Meckerei über Seagate und WD liest, denen von Samsung im Festplattensegment ja nicht mehr in den Ar... getreten wird.
Optische Laufwerke - wird im Office wohl nicht zu oft eingesetzt, oder? Ist daher fast egal, was da reinkommt. Samsung, LG, oder wie der Rest der Bande heißt. So richtig mies gibt's eigentlich nicht, genau wie es keine alleinigen Überflieger gibt.
Lüfter bzw. Kühlkörper - achte einfach darauf, dass es ins Gehäuse passt und dass die Dinger trotz gedämmtem Gehäuse zur leisen Sorte gehören. db sind nicht alles, die Leistung der Luftumwälzung bzw. der Kühlkörper an sich muss auch anständig sein.
Zu den Fragen
1. wenn man 4 GB einbaut und 32 bit W7 nutzt, bleiben einem von den 4 GB max. 3,5 GB. Ich würde grundsätzlich eher auf 64 bit gehen, dann wird der Speicher voll genutzt. Und Speicher ist am Ende auch ein Faktor für die Geschwindigkeit. 4 GB und 64 bit kann man machen aber der erhöhte Speicherbedarf bei 64 bit sollte berücksichtigt werden. MS sagt: 7-32 = 1 GB und mehr, 7-64 = 2 GB und mehr. Blieben bei 64bit also nur noch 2 GB für alles andere und lass mal nen Browser für'ne Weile offen mit einigen Fenstern, sehr spannend.
2. Hybrid-Platten sind ja eher noch was Neues. Die SSD hingegen hat schon einige Jahre Entwicklung und mehr Reife auf dem Buckel. Ich denke, momentan wäre die getrennte Lösung SSD PLUS HDD noch zu bevorzugen. Das wird sich in den nächsten Jahren sicher leicht verschieben.
3. Kühlung ist immer wichtig. Wenn das Ding keine Krawallnudel ist, benutze ihn, ansonsten gegen was leises ersetzen. Sollte die gewünschte Grafik eine passiv gekühlte Karte sein, sollte ein Gehäuselüfter zum Einsatz kommen, rein zur Sicherheit.
4. natürlich muss der Prozessor gekühlt werden. Es gibt ja Kühlkörper ohne Lüfter. Das sind dann aber ordentliche Klopper (Gehäusegröße beachten !!!), denn dann muss man die Ableitung der Wärme über die Masse und Fläche des Kühlkörpers realisieren. Aber CPU-Lüfter sind heute nicht mehr so problematisch, da man deren Steuerung über das Mainboard erledigen kann. Wenig Leistung und daher wenig Temperaturentwicklung = niedrige Drehzahl und somit leiser. Mehr Leistung würde dann zu mehr Temperatur führen und dann würde das Mainboard den Lüfter höher drehen lassen. Je nach eingestelltem Lärmprofil kann das schon mal zu hören sein. Ist aber auch eine Frage der Effizienz der Gehäusedämmung und des Aufstellortes sowie der Umgebungstemperatur.