Open WRT/DD-WRT auf Linksys WRT3200ACM

Kirito563

Cadet 3rd Year
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Hallo Zusammen,

beim Linksys WRT3200ACM gibt es ja bekanntlich zwei Generationen, die neue mit NAND-Speicher und die alte ohne.
Wenn ich mir jetzt einen neuen Router kaufe, erhalte ich ohne Zweifel nur noch die neue Generation. Daher die Frage, lässt sich OpenWRT, DD-WRT oder Tomato inzwischen auch auf der neuen Generation installieren und betreiben?
Wenn ja, welches der drei Systeme funktioniert und welches nicht? (Hintergrund der Frage ist, dass ich mich noch nicht entschieden habe. Ich tendiere aber zu OpenWRT)
Alle Beiträge die ich bisher zum Thema gefunden habe, sind aus der Übergangszeit zwischen der ersten und der zweiten Generation und daher leider wenig hilfreich. Das Problem mit den NAND Routern war wohl, dass der verwendete Kernel der alternativen Systeme keine Treiber dafür hatte. Ob aber inzwischen Treiber implementiert wurden, habe ich nirgends gefunden. Vielleicht weis hier ja jemand mehr wie ich und kann mir helfen xD

Vielen Dank!
 
Das würd ich direkt im OpenWrt Forum fragen.

Sonst eine persönliche Meinung zu Linksys, je nachdem was du vorhast:
Die Firma Linksys und ihre ruhmhafte WRT Wifi Router Historie gibts nicht mehr.
Selbst Belkin, das den Laden zwischenzeitlich aufgekauft hat, hat zuletzt nix mehr investiert und es nur an eine chinesische taiwanesische Foxconn Tochterfirma weiterverscherbelt, die ihrerseits seit längerem die Firmwarepflege leider sträflichst vernachlässigt. Ich weiss wovon ich rede, ich hab den WRT32x.

Ich habs die letzten Monate nicht mehr so genau verfolgt, aber zuletzt hat die Community unabhängig davon noch darauf gewartet, dass bestimmte aktuellere Teile vom Firmwarecode offengelegt werden. Ich weiss nich, ob das nun schon passiert ist, die Besitzer sollen da wohl nicht so recht liefern...
Dass das letzte Hersteller-Firmwareupdate nun fast 2 Jahre her ist, spricht aber meines Erachtens Bände, wie viel Interesse der Hersteller an den Geräten noch hat. Ich glaub die wollten vor allen den Markennamen einheimsen und werden irgendwann neue Geräte damit rausbringen, aber in den Altkram nix mehr investieren.

Brainslayer von ddr wrt kritisierte vor ein paar Monaten noch, dass im proprietären Firmware Blob der WRT WLAN Chips Bugs drin sind, die bis heute nicht gefixt sein sollen. Da wegen neuere Regularien bestimmte Funkparameter nicht mehr im open source Teil geregelt werden dürfen, ist eine gute Wifi Firmware-Blob Versorgung wichtiger als bei älteren Geräte.

dd wrt kannst du vergessen, ausser du gibst Geld aus. Die veröffentlichten, kostenfreien Versionen von dd wrt sind in weiten Teilen eher recht fehleranfällige Betaversionen.

Mit tomato hab ich mich nie befasst, ist aber eine kleinere Community als OpenWrt.

Ich bin prinzipiell der Meinung, einen Router zu kaufen, der OpenWrt unterstützt, ist keine schlechte Idee, aber ich glaub ohne Not würd ich inzwischen keinen Linksys mehr nehmen. Die Linksys-WRT Teile werden leider wie beschrieben vom Eigentümer seit 2 Jahren komplett vernachlässigt und sind meines Erachtens vom Preis im Verhältnis zum Alter inzwischen einfach zu unattraktiv, ausser du bekommst ein wirklich extremes Schnäppchen. Die investieren max noch in den Abverkauf der Lageraltware.
Ich würd eher mal das OpenWrt Forum nach aktuellen Empfehlungen durchschauen.

Wenn du auf hohen wlan Durchsatz ausbist, bist du ansonsten mit der proprietären Linksys WRT Herstellerfirmware derzeit wahrscheinlich immer noch besser dran.

Wenns dir vor allem um Installation von OpenWrt Custom Packages und den Einsatz als Router geht, würd ich inzwischen eher zu einem aktuellen Raspberry und Co greifen, die haben viel mehr RAM dabei für weniger Geld (setzt aber etwas Bastelwillen voraus).

Sonst warten gerade alle auf die 2019er Releases von OpenWrt, da ist dann sicher wieder mit neuen erstmals unterstützten Geräten zu rechnen.
 
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Hallo,

danke für die ausführliche Antwort. Das Linksys quasi tot ist, wusste ich bisher nicht. Ich bin auf den WRT3200ACM aufgrund einiger Testberichte gestoßen.
Meine Anforderungen an den Router sind im Prinzip folgende: Ich möchte zwei getrennte Netzwerke damit betreiben, eines soll dauerhaft über VPN mit einem amerikanischen Server verbunden sein (Für Netflix und co. via NordVPN) sowohl über LAN als auch über WLAN. Das Andere soll das „normale“ WLAN hosten.

Über das VPN Netz will ich mir zusätzlich die Möglichkeit offen halten, einen Plex Server und evtl. einen Torrent Client zu betreiben, bzw. auf eine Seedbox zuzugreifen.

WLAN Reichweite ist bei mir kein Problem, da ich nur einen Raum versorgen muss. DL-Raten über WLAN von ca. 10MB/s reichen mir im Prinzip aus.

Da es jetzt ja den Pi 4 gibt, habe ich mir das auch schon mal überlegt, jedoch kenne ich mich nicht so gut mit der Materie aus und bin bisher nur Windows gewohnt. Ich habe nichts dagegen neues aus zu probieren, jedoch brauche ich ein Setup, zu welchem ich im Netz Hilfe finde. Mit Linux kenne ich mich auch nicht aus und hab es bisher als sehr kompliziert empfunden.

Was mit noch aufgefallen ist bzgl. dem Pi: Der hat ja nur einen LAN-Port, somit bräuchte ich ja zusätzlich eine Erweiterung mit unabhängig voneinander adressierbaren LAN-Ports. Gibt es so etwas überhaupt?

Welches System würde ich dann auf dem Pi betreiben?

Kennst du vielleicht gut dokumentierte Seiten mit ähnlichen Projekten?
 
Wenn du Linux und OpenWrt bisher nicht kennst und als herausfordernd ansiehst, dann wäre meine Empfehlung, steig nicht gleich mit 200€ Router-HW ein (es gibt auch eine Liste mit billigen Einsteigergeräten im OpenWrt Forum) und nimm dir erstmal nur einen Service vor.
Der Pi hat einen HDMI Ausgang (da sieht ein Einsteiger leichter, was gerade auf dem Gerät passiert) und hätte dann noch den Vorteil, wenn du mal Mist baust, installierst du den einfach neu und hast dann nur Zeit verloren. So mancher Router ist hingegen, wenn du mal grob Mist baust, gebrickt.

Für einen VPN Client für Netflix oder einen Access Point würde ein Pi mit einem LAN Anschluss reichen. Einen zweiten LAN Anschluss (z.B per USB->LAN Adapter) brauchst du erst, wenn du dir auf dem Raspi einen Router mit Firewall aufbauen willst.

ich würde All-in-One-Lösungen eher vermeiden und würde VPN Clients sowie Dienste wie Samba oder Medienserver auf getrennter HW hosten (getrennt vom eigentlichen Internetrouter oder VPN Server). Das vereinfacht das Updaten und Konfigurieren, weil bei Problemen nicht gleich alles betroffen ist.

Wenn du einen alten PC rumstehen hast oder dir eine virtuelle Maschine einrichten willst, kannst du bzgl. VPN Client auch damit erstmal experimentieren, es gibt OpenWrt Images für x86.
 
Das Internet kommt bei mir von einem vorgeschalteten Router, auf welchen ich aber keinen Zugriff habe. Mein Router würde seine IP von diesem Router bekommen. Daher bräuchte dieser auch einen eigenen DHCP Dienst um allen Geräten die mir gehören ein eigenes Subnetz auf zu spannen. Den Plex Server könnte ich dann ja innerhalb dieses Subnets auf getrennter Hardware hosten.
Ich vermute, dass es in diesem Fall aber sinnvoller wäre, wenn ich mir einen Einstiegsrouter hole. Dieser würde meinen Switch speisen, mit welchem alle anderen Geräte verbunden sind. Dafür benötige ich aber quasi einen IN und einen OUT Port an meinem Router. Oder geht dieser Aufbau auch mit nur einem LAN-Port am Pi?
Für den VPN Dienst würde ich meiner Vorstellung nach aber ein ähnliches Setup benötige, da meine Daten ja auch durch den VPN Client durch müssen. Diesen Parallel zu schalten bringt ja nichts oder?
 
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