Leserartikel openSUSE Tumbleweed – ein Experiment

Hallo und willkommen zu meinem Tumbleweed-Experiment.

Wörter: 1.000+
Foto: 1
Benchmark: 1

Software: openSuse Tumbleweed 20200906 KDE Plasma 5.19.5. Kernel 5.8.4-1-default
Hardware: Ryzen 5 1600, Asus Prime B350 Plus, Sapphire Nitro+ RX570 8GB
Relevante Links: ganz unten, im Text mit * markiert
Am Ende: Andere Leserartikel

tl;dr: Ich mag openSuse Tumbleweed.

signal-2020-09-11-192523.jpeg




Wieso? Weshalb? Warum?​

Ich hatte keine Lust auf Windows 10. Deshalb.
Also stand ich beim offiziellen Support-Ende von Windows 7 vor der Entscheidung mich in Apples Welt zu begeben, was für mich okay gewesen wäre oder einfach erstmal ein random Linux auszuprobieren.
Nach kurzem Ausflug zu Ubuntu und Manjaro ist es openSuse Tumbleweed geworden.

Warum OpenSuse Tumbleweed?​

Weil meine Erfahrungen Ende der Neunziger bzw. Anfang der Zweitausender Jahre mit damals noch Suse Linux eher bescheiden waren und ich einfach mal schauen wollte was sich seitdem geändert hat. Außerdem war Manjaro zu schnell kaputt und ich ungeduldig. Ein Experiment mit offenem Ausgang also.

Los ging sie also, die Reise, die Installation war einfach mittels Net-Image und keine große Herausforderung. Zur eigenen Sicherheit hatte ich nur eine SSD angestöpselt die komplett genutzt wurde.
Nach langem hin und her hatte ich mich während der Installation für ext4 als Dateisystem entschieden, um im Notfall von Windows mit Paragon* auf die Linux-Platte zugreifen zu können. War bisher nicht notwendig. Falls ich irgendwann mal neuinstallieren sollte nehme ich dann Btrfs. Als Desktop-Umgebung wählte ich KDE. Meine Hardware wurde erkannt und funktionierte out of the box (ootb).

Die ersten Stunden waren nervig, kein youtube oder Netflix, kein nix, alles war neu und unbekannt.
Dank der openSuse Dokumentation*, dem querlesen diverser Blog-Artikel und Wikis (Arch, openSuse, Ubuntu) lief dann nach drei(?) Tagen alles soweit zufriedenstellend.

Nun wollte ich wissen wie ich das neue Spielzeug hübsch und oder vielleicht auch kaputt bekomme.
Also r/unixporn* konsultiert, gefühlt eintausend github Repository (Repo) geklont, KDE Factory installiert, Gnome:Next noch dazu, außerdem XFCE, Mate, Cinnamon und noch irgendeine Desktop-Umgebung (DE), deren Namen mir gerade entfallen ist. Am Ende hatte ich sehr viele Repos in meiner immer länger werdenden Liste.
Wie sich bereits erfahrenere Linux-Anwender denken können war ich relativ schnell in der Hölle von Paketabhängigkeiten. Developer-Editionen heißen genau so, weil eben beständig, also in sehr kurzen Zeitabständen nachgebessert oder verändert wird. Hab ich dann auch gelernt. (Lacht nicht)
Tja nun. Tumbleweed lies sich jedenfalls immer booten, egal was ich tat. Hat mich ehrlich überrascht.

Seitdem habe ich zumindest grob aufgeräumt, einige (kosmetische) Probleme gibts noch, da ich aber relativ fehlertolerant bin löse ich die nach und nach. Auf eine Neuinstallation hatte ich noch keine Lust, beim entknoten von (Software-)Fehlern lerne ich am besten, weshalb ich da jetzt durch muss. Von den verschiedenen Desktop-Umgebungen ist KDE, Gnome und XFCE übrig geblieben. Gnome werde ich vielleicht noch entfernen, andererseits störts auch nicht.

Programme die ich regelmäßig nutze sind CPOD als Podcatcher, Vivaldi zum browsen, Chrome für Netflix und Steam für Banished inklusive The North Mod. Radio spielt Shortwave. Den einfachen Austausch von Daten (wie diesen Text hier) zwischen meinen/unseren iOS Gerätschaften regelt Signal-Desktop. Ginge mit NAS sicher auch leichter, allerdings ist der WAF nicht so hoch.

Da ich bei Reviews gerne lese was nicht klappt, schreib ich meine Kritik geradeaus hier hin. Wohlgemerkt, ich habe ganz sicher viel an meinem Rechner und dem OS verbastelt, es gibt hier null Anspruch auf Allgemeingültigkeit und das alles kann auch nur mein Problem sein.

KDE.​

Ist toll, vielfältig anpassbar und flexibel. Es gibt sehr gute nützliche Anwendungen die direkt nach der Installation nutzbar sind. Aber. Jede:r kann Software bereitstellen z.B. im prominenten KDE-Store*, das ist einerseits gut, hat jedoch auch zur Folge das da aus meiner Sicht zu viel Gammeliges bei ist. Ich meine damit vor allem Software/Icons/Plasma-Themes die z.B. nicht komplett oder kompatibel ist. Oder wenn irgendwer z.B. irgendein Plasmoid bastelt, in den Store lädt und sich nie mehr darum kümmert.

Meiner Wahrnehmung nach bleibt nur sehr sehr wenig übrig wenn ich nach Aktualität und Aktivität Ausschau halte. Das was dann über ist hat zu 90% eine gute bis sehr gute Qualität, heißt konkret es gib eine z.B. github/gitlab-Repo, Issues werden durch die/den Entwickler behoben und eine Dokumentation existiert.

Ich mag da pingelig sein, finde aber das trotz Opensource Qualität statt Quantität zählen sollte. Ein kuratierter Store wäre aus meiner Sicht sinnvoller, so in der Form ist mir das teilweise zu anarchistisch.

Und sonst noch.​

Speziell bei Tumbleweed ist das KDE Programm Discover zum updaten, upgraden oder installieren von Software oder des OS nicht besonders toll und führt(e) bei mir regelmäßig zu Fehlern weil es nicht in der Lage zu sein scheint Paket-Abhängigkeiten aufzulösen. YaST (GUI) oder zypper (im Terminal) ist das Mittel der Wahl für mich um sicher zum Ziel zu kommen. Discover darf bei mir nur einige wenige Flatpak Daten verwalten.

Die „1-Klick“-Installation bei openSuse ist toll, aber, auch hier lauert eine Falle, wer aus Repos wie im OBS, also nicht den offiziellen installiert sollte diese dann auch wieder entfernen. Weil sonst droht späteres Update-Chaos.
Vor dem installieren gibt es freilich ausreichend Nachfragen, Warnungen und ja, in u.a. der Dokumentation wird auch auf mögliche Folgen hingewiesen.
Als fast lebenslang durch Windows-Installationsorgien konditionierter Anwender habe ich da Anfangs nur stumpf durchgeklickt ohne zu lesen. Ich empfehle es anderen mir hier nicht gleichzutun.

Die Auswahl an .rpm Paketen gegenüber .deb scheint je nach Software geringer zu sein. Hier muss im Zweifel auf Flatpak oder Appimages zurückgegriffen werden wenn wirklich keine Software-Alternative auffindbar ist. Kein großes Ding, kommt aber vor und ich finde geneigte Tester sollten sich darüber im klaren sein.

Auch noch.​

Screen-Tearing war nach der Installation mit KDE ein Problem, dagegen helfen folgende Einstellungen im Compositor: Ausgabemdul OpenGL 3.1, Einzelbild-Zerreißen (Tearing) verhindern(VSync): Vollständiges Neuzeichen.
Ob es hier inzwischen eine bessere ootb-Einstellung gibt weiß ich nicht.

Wayland und (Full)Wayland sind nicht Anwendungsübergreifend alltagstauglich. Verschiedene Schaltflächen sind nicht klickbar, Icons reagieren nicht, etc.pp. – ich weiß nicht warum das so in der Form installiert bzw. ausgeliefert wird.
Zugutehalten muss ich hier das Wayland nach der Installation nicht voreingestellt ist und der „normale“ Nutzer mit automatischer Anmeldung davon wohl nie irgendwas mitbekommen wird.

Ab und zu, ist relativ zufällig KDE im Idle eingefroren. Nix ging mehr, außer Reset per Schalter am Tower. Im Log fand ich nichts sinnvolles, zugegebenermaßen hab ich immer noch Probleme wie ich die Fehlermeldungen dort richtig und sinnvoll interpretiere. Hier habe ich noch Aufholbedarf. Nach sporadischer Recherche hatte ich erst die plasma-shell im Verdacht. Wäre da nicht noch Gnome und XFCE, die auch Aussetzer hatten. Es scheint/schien letztlich an den Sleepstates meines Ryzen Prozessors gelegen zu haben. Im Gegensatz zu Win7 rattert bei Tumbleweed tatsächlich nur wenig im Hintergrund, das wäre eine für mich momentan plausible Erklärung.
Den Umweg über irgendwelche Softwarepakete habe ich mir gespart und stattdessen im BIOS des Mainboards unter Advanced Mode -> Advanced -> AMD CBS Power Supply Idle Control die Einstellung von Auto (Voreinstellung) auf Typical Current Idle gestellt. Der Hinweis fand sich im AMD-Forum*.
Bisher, also seit einer Woche, kein Freeze. Scheint zu helfen, aber ich beobachte hier natürlich weiter was passiert, falls sich irgendwas ändert ergänze ich an dieser Stelle.
Eigentlich gehört so eine spezielle Thematik nicht hier rein, aber ich war betroffen und somit zähle ich das mal großzügig dazu, außerdem findet so vielleicht auch ein Leidtragender einen Tipp, das Symptom scheint nicht Distributionsspezifisch zu sein.

Genug gequietscht, jetzt wieder zu positiven Dingen.

Alles andere funktioniert.

Eine wirklich hilfreiche Entdeckung war speziell für Tumbleweed opi. Hätte ich eher von dessen Existenz gewusst wären die Multimedia-Codecs schneller installiert gewesen. Auch tumbleweed-cli, was die Ausfall-Sicherheit für Tumbleweed Nutzer erhöhen kann klingt toll, insofern nicht „unstable“ offizielle Veröffentlichungen installiert werden sollen. Rolling Release mit weniger unerwarteten Nebenwirkungen quasi. Ich habs bereits installiert aber noch nicht ausprobiert, nach allem was ich las scheint es eine gute Software zu sein und ich bin guten Mutes.

Nach meiner experimentellen Runde im KDE Store bin ich bei Sierra Breeze Enhanced* für die Fensterdekorationen gelandet. Wem das zu sehr nach macOS aussieht der kann mal einen Blick auf Breeze Enhanced* werfen. Beide bekommen regelmäßig Updates durch die Entwickler.
Automatische Tiling hab ich im Gegensatz zu Win7 nun auch, wer mag kann ja mal Quarter-Tiling* oder Kröhnkite* als Kwin-Erweiterung installieren, Quarter-Tiling ist für Mausschubser wie mich ideal – Kröhnkite eher für Tastaturheld:innen.
Icons hat mein Tumbleweed ebenfalls – La Capitaine* – und weil ich nostalgisch bin wurden die mit Chicago95* vermischt. :^)

Soweit erstmal.​

Ich kanns empfehlen, 4 von 5 Sternen, top Distro, gern wieder.

Da in der Community hier gern diskutiert wird ob „Linux“ besser als „Windows“ ist – Tumbleweed als Linux-Distribution ist anders als Windows, wer sich darauf einlässt kann belohnt werden – als daily driver ist es für mich super, weil mindestens ebenbürtig, weitaus schöner und aktuell. Und. Es ist wirklich angenehm mit nur einem Befehl (sudo zypper* dup) das Betriebssystem plus Anwendungen auf den neusten Stand zu bringen.

Fehlt noch der Benchmark, hier hab ich mich stumpf für Superposition entschieden, 6241 Punkte in 1080P Medium, OpenGL. Keine Laborbedingungen, unmöglich reproduzierbar.

Screenshot_20200911_185157.jpg



Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


Linkliste:​

Paragon https://www.paragon-software.com/de/home/linuxfs-windows/
Reddit unixporn https://www.reddit.com/r/unixporn/
KDE Store https://store.kde.org/browse/cat/

Nützliche Informationsquellen:
Software: https://software.opensuse.org
Wiki: https://en.opensuse.org/Main_Page
Forum: https://forums.opensuse.org
Reddit openSuse https://www.reddit.com/r/openSUSE/
Reddit Linux https://www.reddit.com/r/linux/
Reddit KDE https://www.reddit.com/r/kde/

Ryzen Freeze Bug:https://community.amd.com/thread/225795

opi https://github.com/openSUSE/opi
tumblewed-cli (nicht empfehlenswert und unnötig)

Sierra Breeze Enhanced https://github.com/ishovkun/SierraBreeze
Breeze Enhanced https://github.com/tsujan/BreezeEnhanced
La Capitaine Icons https://github.com/keeferrourke/la-capitaine-icon-theme
Chicago95 https://github.com/grassmunk/Chicago95
Quarter-tiling https://github.com/Jazqa/kwin-quarter-tiling
Kröhnkite https://github.com/esjeon/krohnkite

zypper https://en.opensuse.org/Portal:Zypper

Andere Leserartikel:

edit: Wundert euch nicht über Bearbeitungen, ich muss hier noch Fehler korrigieren, inhaltlich verändert sich nix.
edit: 03.09.22 –> tumbleweed-cli Link editiert.
 
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Ground0 schrieb:
das mit Ext4 ist eine gute wahl hatte desöfteren schon Probleme mit der Btrfs Installaion ;) Nur wegen dem Update Chaos mit vielen Repos einfach bei zypper dup noch --allow-vendor-change anhängen hatte bisher noch nie probleme damit. Meine Hauptkiste ist mit ca 28 Repos unterwegs.
Darf ich fragen, was das für Probleme mit BTRFS waren und wann/mit welcher Version die aufgetreten sind? Inzwischen will Fedora mit Version 33 ja auch für Standard-Desktop-Installation BTRFS als Default nutzen.

Bin seit ca. einem Jahr mit Tumbleweed und BTRFS unterwegs und habe bislang keine Probleme gehabt (die nicht durch mich selbst verursacht gewesen wären). Im Gegenteil, das Dateisystem mit der supergeilen Snapshot-Funktion hat mich schon 1, 2 mal vor langwieriger System-Wiederherstellungen bewahrt.

28 Repos sind aber auch ordentlich. Was hast du da noch alles drin, außer den openSUSE-Standardrepos und Packman?
 
@Fortatus hatte einige male Probleme (Gebe zu ist auch schon etwas länger her seither achte ich darauf) bei kleinen Partitionen das nix mehr ging. Jeweils mit snapper aufräumen und dabei Snapshots die nicht Löschbar wahren zu kämpfen. Einmal ging sogar eine Komplette OS Partition in die Binsen weil diese weder per Snapshot wiederherstellbar war noch (Um wieder Platz frei zu haben) snapshot löschbar. Das wahren jedoch alles Server Installationen unter openSUSE Leap 42.*. Jedoch denke ich auch wieder darüber nach BTRFS eine neue Chance zu geben :).

Bzgl. den Repos:
1600059128776.png

Je nach Maschine sieht es da noch etwas anders aus :-)
 
Sehr schöner Bericht! :)
Ich hatte mit SUSE 5.4 mit Linux angefangen (ist schon lange her), und bin im letzten Jahr schlussendlich bei openSUSE Tumbleweed gelandet, nach dem ich die letzten 4 Jahre fast alles ausprobiert habe, was es so gibt. Lange dachte ich, dass Solus "meine" Distribution sei (Ich mag Rolling Releases sehr), doch Tumbleweed ist für mich besser (Solus ist keineswegs schlecht, dass ich es nicht mehr nutze, hat andere Gründe).
Was man openSUSE vorhalten kann: Es ist nichts zum "installieren und loslegen". Für die Multimedia-Codecs muss man entweder Packman installieren (oder die VLC-Codecs), was alles nicht schwierig ist und auch gut dokumentiert ist - aber man muss es halt auf der Seite nachlesen. Das gleiche, wer nvidia Treiber braucht. Andere Distributionen, wie Pop!_OS, Ubuntu, Linux Mint usw. machen das halt wesentlich eleganter, gerechterweise muss man openSUSE aber zugute halten, dass sie nicht damit werben, "eine anfängerfreundliche und leichte Linuxdistribution für Einsteiger" sein zu wollen.
Tumbleweed ist für mich eine ganz tolle Distribution - wenn man weiß, was man will und was man bekommt.
Ja, es ist am Anfang etwas mehr Frickelei (aber auch nur etwas, kein Vergleich zu einer Arch-Installation) aber es ist unglaublich stabil, und mit BTRFS und Snapshots hat man ein hervorragendes Tool, sollte mal tatsächlich ein Update schiefgehen. In den Repositorys findet man auch so ziemlich alles was man braucht, ansonsten gibt es ja noch Flatpack oder die Open Build Services
Ich hatte auch mit BTRFS bisher keinerlei Probleme, aber da scheiden sich die Geister. Einige schwören auf EXT4, andere finden BTRFS besser. Viele der Problem datieren aber von früher und sind mittlerweile mit Kernelupates behoben, andere haben ihren Ursprung ca. 60 cm vor dem Monitor sitzen. (z.B. funktioniert BTRFS nicht mit Raid 5, was aber bekannt ist und wovon auf der BTRFS-Seite auch dringend abgeraten wird).

Was openSUSE halt definitiv nicht kann: Werbung in eigener Sache machen. Wie eine kleine graue Maus, die nicht auffallen will. Manjaro macht das zum Beispiel wesentlich geschickter, da kommt immer wieder eine "Neuauflage" heraus, und Webseiten haben was zum Testen und berichten. Bei Tumbleweed kommt alle paar Tage eine "neue Version", mit neuem ISO usw. raus - und keine Sau interessiert's, bzw. es wird halt nicht beworben. Schade eigentlich.
Was openSUSE auch nicht hinbekommt: Mal ein paar fesche Wallpaper. Das sieht halt alles recht altbacken und langweilig aus. Klar, gerade KDE Plasma ist unglaublich gut zu individualisieren, aber wer sich mal ein paar Reviews bei Youtube ansieht: 90 % der Tester gucken halt, was für tolle Hindergrundbilder dabei sind. Oder wie schön die Icons sind. Das sagt zwar gar nichts über das Betriebssystem an sich aus, aber andere (Manjaro, Elementary OS) spielen da in einer ganz anderen Liga und klar, wer sich einen Bericht ansieht und sich denkt "Wow, das sieht ja klasse aus, das probiere ich auch mal" - der sagt das wahrscheinlich nicht, wenn er was von openSUSE gesehen hat. Ein wirklich klasse Installer und YaST reißen einen Otto-Normal Desktopuser halt nicht vom Hocker.
Da sollte openSUSE noch ein bisschen nachbessern, dann sieht's auch bei distrowatch wieder besser aus (falls die darauf überhaupt Wert legen ;)).
 
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Nefzul schrieb:
Was openSUSE halt definitiv nicht kann: Werbung in eigener Sache machen. Wie eine kleine graue Maus, die nicht auffallen will.
Definitiv, andererseits ist das vielleicht auch gut so. Immerhin landet so vielleicht sicher mehr in den Distributionen.
Nefzul schrieb:
Was openSUSE auch nicht hinbekommt: Mal ein paar fesche Wallpaper. Das sieht halt alles recht altbacken und langweilig aus.
Du sprichst mir hier wirklich aus der Seele. Die haben eigentlich ein super Design, das was man dann nach der Installation sieht ist ... nun ja, nicht ganz so mein Geschmack.

BTW: Die die Multimedia und nVidia ootb wollen -> testet mal geckolinux, ein openSuse Spinoff, es ist wahlweise als Leap oder Tumbleweed Version mit verschiedenen DEs verfügbar, die Installation ist zurückhaltend klein gehalten. BTFRS gibts leider nicht.
http://geckolinux.github.io/
 
Ground0 schrieb:
Nur wegen dem Update Chaos mit vielen Repos einfach bei zypper dup noch --allow-vendor-change anhängen hatte bisher noch nie probleme damit. Meine Hauptkiste ist mit ca 28 Repos unterwegs.
Gütiger.😳
Damals als ich zu Manjaro kam, war ich von pamac und dessen AUR- und Flatpak/Snap-Integration hellauf begeistert (jedwede irgendwie für Linux verfügbare Software nur einen Klick/Befehl entfernt und stets aktuell). Jetzt weiß ich wieder warum ich so begeistert war. Ich hatte es beinahe vergessen. Dieses ganze Repo-Gedöns ist doch einfach nur mehr als nervig.
 
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Ein schöner Bericht. Hat mir sehr gefallen. :daumen:
Wieso? Weshalb? Warum?
Ich hatte keine Lust auf Windows 10. Deshalb.
Ich bin da ganz bei dir. Meine Reise in die Linux-Welt hat mit dem Kauf eines neuen Notebooks angefangen, welches keine Treiber für Windows 8.1 hatte.
Ab da hab ich auch sämtliche Distros probiert und bin letztlich bei Arch und Manjaro geblieben. :D
Was openSUSE halt definitiv nicht kann: Werbung in eigener Sache machen.
Da muss ich auch zugestehen, dass ich nie in Betracht gezogen habe openSUSE überhaupt mal auszuprobieren, einfach weil ich immer vergesse, dass die Distro existiert. :D
Ich hab einmal in der Ausbildung davon gehört und seit dem nie wieder.
 
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Feuerbiber schrieb:
Dieses ganze Repo-Gedöns ist doch einfach nur mehr als nervig.
Jein. Eigentlich werden die (externen) nur einmal eingebunden, insofern die vorhandenen nicht reichen,und danach ist nix mehr zu tun. Was Um/Einsteiger verwirren könnte sind Nachfragen vom Paketverwalter (YaST/zypper) bei Konflikten – ob jetzt A und/oder B ersetzt/behalten werden soll kann ich zumindest nicht beantworten. Wer sich an die Dokumentation hält hat derartige Fragen nicht zu befürchten, bekannte Software oder Alternativen ist in den offiziellen Repos findbar, insofern muss nichts zusätzlich eingebunden werden. Nach der Installation sind es zwei(?) Repos plus das zusätzlich selbst hinzuzufügende Packman dann drei insgesamt.

Flatpak oder Appimage ist natürlich bei der Installation (wesentlich) komfortabler, die Pakete bekommen dann mit zypper dup jedoch schlicht keine Updates sondern sind zusätzlich zu aktualisieren, an diesem Punkt habe ich lieber mehr Repos und nur einen kurzen, leicht merkbaren, Befehl für Faule und alle Pakete. Aber das muss und kann jede:r selbst entscheiden.

Natriumchlorid schrieb:
Ich hab einmal in der Ausbildung davon gehört und seit dem nie wieder.
Meine IT-affineren Freunde sind „damals“ total auf Suse abgegangen, im Freundeskreis war ich der einzige mit Windows, in meinem Übermut denen das „einfach“ gleichzutun hatte ich dann nach kurzer Zeit mehrere (?) unlesbare Festplatte die entsorgt werden konnten. Was schieflief kann ich nicht mehr erinnern. Die eine laufende Installation die funktionierte konnte kein Diablo auf den Schirm bringen und ich war schnell wieder bei Windows.
Dabei fällt mir auf, stimmt, Diablo könnte ich mal installieren um zu schauen ob es inzwischen läuft. Jetzt muss ich nur noch die CDs finden ^^
 
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SE. schrieb:
Jein. Eigentlich werden die (externen) nur einmal eingebunden, insofern die vorhandenen nicht reichen,und danach ist nix mehr zu tun. Was Um/Einsteiger verwirren könnte sind Nachfragen vom Paketverwalter (YaST/zypper) bei Konflikten – ob jetzt A und/oder B ersetzt/behalten werden soll kann ich zumindest nicht beantworten. Wer sich an die Dokumentation hält hat derartige Fragen nicht zu befürchten, bekannte Software oder Alternativen ist in den offiziellen Repos findbar, insofern muss nichts zusätzlich eingebunden werden. Nach der Installation sind es zwei(?) Repos plus das zusätzlich selbst hinzuzufügende Packman dann drei insgesamt.

Flatpak oder Appimage ist natürlich bei der Installation (wesentlich) komfortabler, die Pakete bekommen dann mit zypper dup jedoch schlicht keine Updates sondern sind zusätzlich zu aktualisieren, an diesem Punkt habe ich lieber mehr Repos und nur einen kurzen, leicht merkbaren, Befehl für Faule und alle Pakete. Aber das muss und kann jede:r selbst entscheiden.

Aber das ist ja genau der Punkt, den ich meine. Man muss im Internet recherchieren, welche Repos man für welche Software benötigt. Und dann besteht noch die Wahrscheinlichkeit, dass gleiche Pakete in unterschiedlicher Version in den verschiedenen Repos vorgehalten werden... Kann man machen und sicher gewöhnt man sich daran. Ist ja bei sehr vielen Distris the way to go. Wirklich einsteigerfreundlich und komfortabel ist das allerdings nicht. Das macht Manjaro deutlich besser:
Pamac starten, AUR, Flatpak, Snap per Schalter aktivieren, fertig. Alles was es gibt ist nun im Paketmanager verfügbar, kann per Klick installiert werden und wird zentral immer aktuell gehalten.(z.B. mittels sudo pamac upgrade -a)

Ansonsten: Vielen Dank für den Artikel. Hatte damals als Zwölfjähriger mit SuSE Linux 6.1 meine ersten gescheiterten Gehversuche mit Linux. Warm geworden sind wir damals nicht. In den letzten zwanzig Jahren habe ich immer mal wieder zu Suse geschaut und es auch hin und wieder mal getestet. Ich hege eine gewisse Grundsympathie, und vielleicht gebe ich der Suse auf einem meiner zukünftigen Geräte ja mal die Chance. Dann auf jeden Fall Tumbleweed.
 
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Danke, schau ich mir
Feuerbiber schrieb:
Man muss im Internet recherchieren, welche Repos man für welche Software benötigt.
Ich stimme dir zu, bei allem was „neu“ und unbekannt ist muss ich allerdings recherchieren. Ob nun nun bei oS TW oder Manjaro ist aus meiner Sicht egal. Zu Manjaro kann ich nichts weiter schreiben, ich weiß schlicht nicht wie da das Vorgehen/best practice ist. Scheint ja schnell und/oder leicht zu gehen.

Die passende openSUSE Doku ist hier:
https://en.opensuse.org/Additional_package_repositories
Der schnellste weg zu Codecs, um mal bei einem lebenspraktischen Beispiel zu bleiben, ist opi. Dauert keine Minute, selbst für mich als gemächlichen Schreiber.
https://github.com/openSUSE/opi

sudo zypper in opi
opi codecs
Zustimmen, fertig.

Warum Terminal? Ich für mich hätte im Januar auch noch fragend geschaut, inzwischen weiß ich das es schneller (copy&paste) und sicherer (für mich) ist. Obwohl ich lieber GUIs bediene. Die wenigen Befehle die notwendig sind um mit zypper oder eben opi Pakete zu finden und zu installieren habe ich im Kopf. Bei GUIs suche ich schonmal länger um den passenden Unterpunkt zu finden, die Schwierigkeit ist hier ja schon zu wissen wie das denn nun eigentlich heißt was ich suche.

Feuerbiber schrieb:
Vielen Dank für den Artikel.
Gern. Mich (und vermutlich auch noch andere Leser) würde, falls du Tumbleweed irgendwann nutzt wirklich interessieren wie du es im Vergleich mit Manjaro findest. Mach dann ruhig einen eigenen Thread, mein Like ist dir jetzt schon sicher. 😀
 
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Sehr schöne Darstellung. Ich hatte auch im Zuge des Endes von Windows XP bzw. 7 auf eine Umstellung hin gearbeitet. Da ich in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit ExtX und ReiserFS Dateisystemen bei Linux Installationen hatte, wählte ich BtrFS. Am Anfang hatte ich die Befürchtung wieder die gleichen oder ähnliche Probleme zu haben. Aber mittlerweile laufen mehrere Installationen von openSUSE Community Edition und Tumbleweed auf BtrFS über Jahre ohne Probleme.

Auf Tumbleweed bin ich auch nicht direkt eingestiegen, sondern hatte hier auch Arch parallel dazu im Test. Beim Anfang des Tests hatte ich keine großen Erwartungen, dass dieser Rolling Release Ansatz mit sehr zeitnahen Paketen über die Zeit stabil und ohne Konflikte laufen würde. Durch den Ansatz von Arch musste ich dort recht häufig von Hand nach bessern. Da fühlte ich mich an die Anfangszeit von Linux und den Distributionen erinnert. Dagegen läuft Tumbleweed nun schon seit einigen Jahren ohne Probleme. Was mich doch sehr erstaunt hat.
 
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@Microarchitekt
Tatsächlich läuft bei mir Tumbleweed auch immer noch einwandfrei. Danke für deinen Einblick, der OBS von Suse entspricht oder ähnelt dem AUR-Konzept - oder täusche ich mich?

Inzwischen habe ich auch mal tumbleweed-cliausprobiert, einfach des Experiments wegen. Klappt gut. Ansonsten gibts wenig neues zu berichten.
Etwas Retro-Gaming hab ich mal getestet. Theme Hospital von Bullfrog und Birth of the Federation von MicroProse laufen gut. 😀

Meine KDE-DE hat nun außerdem einen nachgerüsteten automatischen Darkmode für QT und GTK Anwendungen.
Das Programm für die Steuerung heißt Koi; Link: https://github.com/baduhai/Koi
Mein Darkmode-Theming entspricht zum größeren Teil Dracula; Link: https://draculatheme.com/
 
Ich muss ja sagen, ich sehe diese btrfs-Geschichte ja recht skeptisch.
Das ist ja irgendwie ein Abklatsch von ZFS ohne aber bis heute wirklich den Stand von ZFS erreicht zu haben oder gar was besser zu machen. Und insbesondere seit dem Austieg von Oracle dümpelt das gefühlt irgendwie vor sich hin.
Auf der anderen Seite gibts inzwischen halt ZFSonLinux bzw. OpenZFS, das sozusagen ein jahrlang bewährtes Dateisystem inzwischen auf Linux gebracht hat (ohne auf bescheidenen FUSE-Kram angewiesen zu sein und so) und da ist in der Entwicklung auch Bewegung drin. Das stellt doch ein bisschen den Sinn nach der Frage von btrfs.
Und die Zukunft (denn auch ZFS hat durchaus seine Schwächen) sehe ich in btrfs auch nicht, sondern wenn dann eher in bcachefs.
 
Lange zeit war doch in sachen Linux und Kernelintegration (wie alle anderen Dateisysteme) bei zfs ein lizenzproblem, noch habe ich nicht gehört, dass das gelöst wäre. als ist soweit ich weiß alles was zfs angeht immer mit nachinstallieren verbunden?

Das stellt einen dan generell vor das problem, dass man schon ein angepasstes image zur instalaltion oder ein laufendes system haben muss und nur die weiteren laufwerke/partition damit benutzt wird.

Ich selber "verharre" derzeit lieber noch auf ext4 damit ist auch volle kompatibilität gegeben, auch wenn es nicht so interessante neuerungen hat wie ein paar der neueren dateisysteme. Allerdings hatte ich mit ext4 auch noch nie ein Problem, dagegen ist mit mit btrfs schon einmal eine ganze platte (deren partition) flöten gegangen.
was fairerweise gesagt aber auch schon eine ganze weile her ist.

Ich würde das also auch erst dann benutzen (genauso zfs) wenn die Breite masse aller Distros das to go top alternative oder standard anpreisen - mit allen deren funktionen (von der raid funktionalität soll man ja die finger lassen :D )
Ich habe jedenfalls was das Dateisystem angeht keine lust darauf, dass da sich das von selbst nochmal so abschießt und nutze lang bewährtes. Andere Software die zum Beispiel nicht alles an Daten kaputt machen kann wie Wayland - Plasma benutze ich aktuell auch gerne in seinem unperfekten zustand (gibt da noch bugs die auch mal nerven und beseitigt werden müssen)
 
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Alexander2 schrieb:
Lange zeit war doch in sachen Linux und Kernelintegration (wie alle anderen Dateisysteme) bei zfs ein lizenzproblem
Ja korrekt. Die nicht so freie GPL erlaubt keine direkte Integration mit dem unter CDDL stehenden ZFS-Code.
Unter z.B. FreeBSD gibts dagegen ZFS schon seit über 10 Jahren. Die gucken halt mehr auf ihre User anstatt sich mit pseudoreligösen Lizenzfragen aufzuhalten :-)

Alexander2 schrieb:
Das stellt einen dan generell vor das problem
Gut. Gibt ja vieles was nicht direkt im offiziellen Linux-Kernel drin ist und sozusagen "nachinstalliert" werden muss.
Ist also nicht wirklich ein Problem:
https://openzfs.org/wiki/Distributions#ZFS_on_Linux

Alexander2 schrieb:
Ich selber "verharre" derzeit lieber noch auf ext4 damit ist auch volle kompatibilität gegeben
Kann ich total verstehen. Es gibt ja sehr viele Dateisysteme für Linux. Aber ext4 ist für viele Dinge nach wie vor eine gute Wahl.
Benutze ich auch selbst noch hier und da.
 
H4rtwährR4z3r schrieb:
Ein Schreibfehler, ich meinte Btrfs.
Welches Dateisystem du wählst liegt bei dir, bei der Installation von openSUSE TW ist Btrfs vorausgewählt, ich nahm erstmal ext4. Was „man“ nimmt weiß ich nicht. Der Vorteil von Btrfs sind die Schnappschüsse (Stichwort Snapper) um bei Fehlern etc. beim Upgrade wieder auf eine ältere (funktionierende) Version zurückzukehren.
 
Eigentlich hat BTRFS einen Haufen Features die von Vorteil sind gegenüber EXT4. Jedoch schätze ich bisher die Stabilität von EXT4.
Features die BTRFS hat und EXT4 nicht: Zur Laufzeit Partitionsgrösse verkleinern, Partitionen (Volumen) Hinzufügen und entfernen, Datendeduplizierung, Integrierte Kompression, Snappshoting uvm.
Naja es stehen bald mal wieder einen paar Neuinstallationen von VM's, Servern sowie neuen an. Werde da mal wieder einen Versuch wagen. (Hat sich ja einiges getan in letzter Zeit. Bzgl. Performance ist ja BTRFS inzwischen ziemlich ebenbürtig mit EXT4. Siehe letzter FS Test unter Linux bei phoronix ;) Artikel
 
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Und nun ein kleines Update bzgl. Meiner Erfahrungen mit BTRFS :-) Ein paar VM's sind jetzt bereits auf BTRFS sowie ein komplett neuer Cluster ... jetzt mal schauen wie es funktioniert... (Bisher muss ich sagen Wow, aber gut ist auch ein neuer EPYC 3251 Basierender Server und kein alter Opteron 4*6366HE :D)
 
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