News Operation Socialist: Details zum Angriff auf belgischen Provider Belgacom

[Silvio_]

Bereits im letzten Jahr wurde enthüllt, wie der britische Geheimdienst GCHQ im Jahr 2012 in das Netzwerk des größten belgischen Telekommunikationsanbieters Belgacom eindrang. Neue Informationen von The Intercept liefern nun weitere Details zu dem Angriff, bei dem fortschrittlichste Spionage-Tools zum Einsatz kamen.

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[Averomoe]

Mich schockiert das Ausmaß zwar nicht mehr, wohl aber die fehlende Begründung für all dies. Man erinnere sich daran, dass es hieß, man mache dies zum Schutze der Bevölkerung. Man sollte sich nicht wundern, wenn das niemand mehr glauben mag.

 

[aim.star]

Die Cisco-Router, die das Herzstück des Netzwerkes bilden, waren allerdings ebenfalls infiziert und Cisco verbot die Untersuchung durch Belgacom.

Damit sollten ueber diese eigentlich kein Datenverkehr mehr geleitet werden, der potentiell persoenliche oder vertrauenswuerdige Daten von EU-Buergern oder Institutionen enthaelt. Auf eine Gesetzesinitiative von Seiten der Kommission kann man dann allerdings lange warten, bleibt nur zu hoffen, dass das EU-Parlament versucht da etwas in die Wege zu leiten.

 

[freacore]

Warum kann Cisco die Untersuchung durch Belgacom verbieten?

 

[LordB]

Da bleibt dem einfchen Bürger nur ein Kopfschütteln. Zustände wie im kalten Krieg, allerdings mit modernsten Mitteln und ohne dabei Spione in andere Länder schicken zu müssen. Das perverse daran, dass sich EU Mitlgieder gegenseitig aushorchen.
Diese m.M.n. Kriminelle Energie sollte lieber dafür genutzt werden, Unrechtmäßigkeiten auf der Welt zu stoppen, statt sich Vorteile zu verschaffen?

 

[Runningduck]

kennt jemand argumente warum ich windows (egal welche version in zukunft den namen trägt) als sicheres betriebssysten einstufen sollte?
mit jeder meldung zum thema datenspionage wird das gesamtbild immer 'unschöner'.
rein spekulativ stellt sich doch die frage wenn es eine hintertür gibt wer hat da früher oder später alles zugriff?

 

[katzilla]

Cyberwar innerhalb der EU?! die Sanktionen dürften bei entsprechender Härte wohl zu einem Austritt GBs führen oder zu dessen Rausschmiß.

Die britische Regierung legt es aber auch darauf an. Ich frage mich, was man Ihnen von Seiten der USA versprochen hat oder zusichert oder androht?!

 

[G-Power]

Also ich frage mich schon eine ganze Zeit welcher Hardware und auch Software ich noch trauen kann. Ich meine wer versichert mir das AVM oder AVAST zum Beispiel nicht NSA oder CIA oder sonst was mit drei bis vier Buchstaben unterwandert ist. Wie sicher ist meine Hausautomatisierung oder mein Auto mit Reifenluftdrucküberwachung ?

 

[The42]

Cisco verbietet es, eigene an Kunden verkaufte Hardware durch diesen bei Verdacht auf Infektionen untersuchen zu lassen? Machen die das etwa per sofort selber? Nein? Die wollen wohl nichts mehr in der EU und der Welt verkaufen... Aber sich dann über Absatzprobleme beschweren ^^

Die dänische Politikerin Sophie in ’t Veld äußerte gegenüber The Intercept, dass es Sanktionen gegen Großbritannien geben sollte, falls sich die aktuellen Anschuldigungen beweisen lassen.

Sophie in ’t Veld ist Niederländerin und sitzt für D66 im EU-Parlament. (Dutch != dänisch!)

 

[DrToxic]

Nach der Entdeckung der Malware investierte Belgacom mehrere Millionen Euro, um seine eigenen Systeme zu bereinigen. Die Cisco-Router, die das Herzstück des Netzwerkes bilden, waren allerdings ebenfalls infiziert und Cisco verbot die Untersuchung durch Belgacom. Ob die Router schon infiziert ausgeliefert wurden, konnte so nicht untersucht werden.

Äh, Moment. Cisco kann Kunden verbieten, was die mit ihren gekauften Geräten machen? Und die halten sich dran? Wo gibt's denn sowas?

Oder waren die nur gemietet/geliehen/geleast..?

 

[HONKITONKI]

Wenn Cisco es sogar Belgacom verbietet die Sache zu prüfen, sieht es für mich doch sehr nach Vertuschung aus, wäre ja auch nicht das erste Mal, wäre ja auch eine Katastrophe für Cisco wenn sowas öffentlich Bestätigt würde. Im Grunde genommen wird sicher alles und jeder uberwacht, bin gespannt wo das alles noch hinführt.

 

[Lemiiker]

Warum haben sie sich die Untersuchung der Cisco-Router untersagen lassen? Wer so wenig Interesse an einer Zusammenarbeit zeigt, ist m.M. kein verlässlicher Geschäftspartner mehr. Ich hätte da einfach gedroht, dass beim nächsten Auftrag halt die Konkurrenz wie Ericsson oder Huawei zum Zug kommt, das hätte ihnen Beine gemacht. So bleibt ein Geschmäckle zurück.

 

[NBC]

An deren Stelle würde ich darauf einen Dreck geben ob ich meinen Cisco Router öffnen darf oder nicht .... is gekaufte hardware und somit mein Eigentum .... Das stinkt doch sowas von zum Himmel und schreit nach ner Öffnung.
Sollten sich dann die Vermutungen bestätigen sollte die Firma Cisco ...egal wie gut ihre Hardware ist mit einem Verkaufsban im europäischen Raum bedacht werden.

 

[SCARed@DD]

nein, ich vermute WEIT eher, dass die router, wie bei firmenhardware sehr üblich, nur geleast ist. so ist das zumindest bei uns in der firma (die wahrlich keine kleine ist) mit nahezu aller IT-hardware.

allerdings hätte ich die jungs stante pede einbestellt und ihnen beim untersuchen des routers (dass sie das machen, steht für mich völlig außer frage - falls nicht, würde ich denen so schnell wie IRGEND möglich und zur konkurrenz gehen) meine besten experten auf dem gebiet zum zugucken ans bein gebunden. es geht ja schließlich um das herzstück des unternehmen. wenn sich die kunden nicht auf die IT-sicherheit des providers verlassen können, sind die nämlich ratz fatz weg und der laden kann schließen.

 

[Mikey158]

Warum kann Cisco die Untersuchung durch Belgacom verbieten?

Würde mich auch interessieren?!



Gibt es nicht noch einfach andere Router Hersteller - Da schmeiß ich einfach die Dinger von Cisco raus und hole mir was anderes. (weiß aber auch nicht um wieviel es sich da handelt) Aber ich denke trotzdem wäre ein Wechsel auf andere Router billiger als einige Klagen vom EU-Parlament oder Gerichtshof wegen wissentliche Weitergabe von Kundendaten und Gesprächen.


Die totale Überwachung hat uns schon lange infilitriert und irgendwie kann man nix dagegen machen

 

[MHumann]

Artikel 12
Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr oder Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden. Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeinträchtigungen.

Das wurde 1948 in der Allgemeinen Erklärung für Menschenrechte formuliert, die als oberstes Grundrecht aller Menschen (nicht nur Bürger) in allen demokratischen Staaten zumindest formal unterzeichnet wurde.
In Geheimdienstdebatten taucht immer wieder das Wort "Grundrechtsträger" auf, das die eigene Bevölkerung beschreiben soll. Nur haben auch Menschen, die in anderen Staaten leben, diese Menschenrechte als Grundrechte.
Ich sehe damit ausnahmslos durch alle Geheimdienste ein Verfassungsverstoß, wenn anlasslos Massenhaft Daten von Menschen, die nicht im Land der Geheimorganisation leben, gesammelt und ausgewertet werden. GCHQ, BND, NSA und wie sie alle heißen dürften nach diesem Artikel 12 absolut illegal handeln. Nur, warum kann man da nichts unternehmen?

 

[Cool Master]

Zu der Frage warum Cisco es verbieten kann:

1. Die HW wurde nur gemietet bzw. geleast

2. Hier greift das Prinzip des SW Reverse Engineering. Dies ist praktisch fast auf der ganzen Welt verboten. Die HW ist nicht wirklich von belangen. Da kocht Cisco auch nur mit Wasser. Die Software alerdings ist was Cisco schützen will und muss.

Aber B2T:

Schon erstaunlich was da alles möglich ist. Die Frage ist nun aber was hat es gebracht?

 

[Mr.Seymour Buds]

Ich denke es ist an der Zeit eine leistungsfähige, europäische Alternative zum Silicon Valley zu schaffen. Bei Airbus Vs. Boeing hats ja auch geklappt. Wie lange wird es dauern, bis die Kontinentaleuropäer endlich handeln? Oder sind "wir" zu dumm, solche Elektronik herzustellen?

 

[freacore]

Vielleicht sollten sie Hardware von Alcatel-Lucent nutzen.