Optimale Backup Strategie und Datenprüfung?

Archetype9000

Ensign
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Hallo liebe Leute,

ich bin gerade dabei, Daten von meiner externen Backup Festplatte auf meinen neuen Heimrechner zu überspielen. Es handelt sich dabei um einen externen Hardware Raid 0 aus zwei WD Greens, die eine schon etwas älter.

Ausgerechnet bei meinen Studiumsdaten meldete die Windows 7 Kopierfunktion, dass eine Datei nichtmehr auf dem Laufwerk verfügbar sei. Nach einem ignorieren der Fehlermeldung war es dann bald darauf eine zweite Datei usw. bis die Platte schließlich kurzzeitig nicht mehr erkannt wurde und zur Formatierung aufgerufen wurde. Glücklicherweise besitze ich diese Daten doppelt, somit ist das momenten nicht weiter tragisch.

Jedoch bin ich nun gezwungen, eine neue Backup Festplatte zu holen (sofern der Fehler tatsächlich von den Platten ausging, SMART lässt sich ja leider so nicht auslesen, andere Daten lassen sich momentan quasi fehlerfrei kopieren).

Hier stellt sich mir die Frage, wie ich das am geschicktesten angehe: Einen neuen Raid halte ich nich für sinnvoll, da ich gerne die SMART Werte als Sicherheit haben möchte. Bisher habe ich die Daten immer mit FreeFileSync kopiert, jedoch konnte das Programm scheinbar nicht erkennen, dass auf der Backup Platte Daten fehlerhaft vorhanden sind (es sei denn der Schaden ist erst in den letzten Stunden des Umbaus geschehen, was ich bezweifeln würde). Gibt es eine Möglichkeit, die Backup Platte auf solche Dateischäden zu überprüfen? Und sollte ich vielleicht besser eine andere Herangehensweise wählen als eine simple Kopie der Daten mit FreeFileSync (o.ä.)?

Je nach Situation kann es vorkommen, dass ich täglich meinen Arbeitsfortschitt am Abend kurz sichere, daher glaube ich, dass langwierige Datenträgerabbilder in meinem Fall nicht so viel Sinn machen, wenn sich manchmal nur wenige Dateien ändern bzw. hinzu kommen.

Da ich den Festplatten nun nicht mehr ganz vertraue und schnellstmöglich eine neue, sichere Backup Möglichkeit brauche, bin ich etwas verunsichert: Wie regelt ihr das denn, bzw. was wäre eine kluge Backup Lösung in meinem Fall?

Freue mich auf alle Vorschläge!


Besten Gruß. ;-)
 
Welches Datenvolumen soll denn gesichert werden?
Budget?

Falls es möglichst günstig und möglichst "anders" sein soll, würde ich nach nem gebrauchten DAT oder LTO Streamer bei Ebay Ausschau halten. Tapes sollten nur neue benutzt werden. DAT ist relativ langsam und die Tapes (8mm 160GB / 320GB) sind recht teuer, dafür oft mit USB Anschluss. LTOs sind schneller, die Tapes günstiger, allerdings braucht man da oft nen SAS Controller - die gibts gebraucht aber auch recht günstig. Viele Firmen trennen sich auch von ihren (quasi unbenutzten) spare parts, weil sie auf B2D wechseln. Die Laufwerke sollten aber nicht zu alt sein (ab LTO-4 resp. Dat ab 80/160 GB). Für so eine Lösung solltest du mindestens 100 - 200 Euro (inkl. Software) locker machen können.

Ansonsten 2. Platte kaufen und nur fürs Backup anschliessen.
 
Die Lösung gegen komplette Datenabbilder nennt sich inkrementelles backup.
Ergänzung ()

Festplatten vorzeitig auf Schäden zu untersuchen ist halt immer ein Glücksspiel. So oder so sollten die Daten immer mindestens auf 2 Platten liegen. Wenn an einer Schäden festgestellt werden heist es beten... Eventuell auf 3 Sicherungsmedien erhöhen?
 
Die Daten sollten immer auf mehr als einem Backup Medium liegen!

Die Lösunggegen komplette Datenabbilder nennt sich inkrementelles backup.
@Kaulin: eine ordentliche Backupstrategie sieht aber regelmässige Vollbackups und dazwischen inkrementelle Backups vor, dazu können die Backupmedien durchaus rotierend genutzt werden, man muss halt dabei immer sicherstellen das man mind. ein volles Backup plus die dazwischen liegenden inkrementellen Backups immer vorhanden hat!

bei ultra wichtigen Daten empfiehlt es sich sogar unterschiedliche Backupmedien zu nehmen, um physikalische Probleme auszukoppeln und desweiteren die Lagerung der Medien räumlich zu trennen.

Korrekte Lagerung ist sowieso ein wichtiges Kriterium.

Und was für berufliche / industrielle Daten gilt, gilt grundsätzlich auch im privaten Umfeld wenn einem die Daten wirklich wichtig sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
@luxuspur Danke für die ausführliche Beschreibung. Ich habe nur einen Denkanstoss setzen wollen.
 
Vielen Dank erstmal für die Antworten!

flickflack schrieb:
Welches Datenvolumen soll denn gesichert werden?
Budget? (...) Falls es möglichst günstig und möglichst "anders" sein soll, würde ich nach nem gebrauchten DAT oder LTO Streamer bei Ebay Ausschau halten.

Oh, das hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen: Momentan ließen sich noch alle Daten theoretisch auf einem 2 TB Datenträger sichern, ich denke das wird auch eine Zeit lang noch so bleiben. Jedoch wäre ein größerer Datenträger natürlich für die Zukunft sicherer, zumal ich gelesen habe, dass GPT Partitionstabellen ohnehin etwas ausfallsicherer sein sollen als MBR. Budgetmäßig würde ich ungerne den Preis einer normalen, externen 3-4 TB Festplatte überschreiten. Das hieße ca. maximal 120-130 Euro.

Ich wusste garnicht, dass es diese Tape Recorder für Backups gibt. Sehr interessant, danke für den Hinweis. Ich habe mich da mal eingelesen, glaube aber nicht, dass das für mich momentan sehr praktikabel ist. Die offensichtliche Platzersparnis düfte sich heutzutage relativiert haben und eine einfache, externe Festplatte ist dann wahrscheinlich noch einfacher zu handhaben, schneller sowieso und vielleicht auch günstiger (in meinem Fall).

Kaulin schrieb:
Festplatten vorzeitig auf Schäden zu untersuchen ist halt immer ein Glücksspiel. So oder so sollten die Daten immer mindestens auf 2 Platten liegen. Wenn an einer Schäden festgestellt werden heist es beten... Eventuell auf 3 Sicherungsmedien erhöhen?

Die Daten liegen ohnehin auf zwei Medien, die Überprüfung ist aber für mich ein Knackpunkt. Wenn der Schaden bei der benötigten Kopie festgestellt wird, so wie es gestern bei mir der Fall war (gut, ich hatte wie erwähnt mit diesen Platten keine Möglichkeit vorzeitig die SMART Werte auszulesen, aber auch SMART ist nicht unfehlbar), dann ist es ja quasi schon viel zu spät. Jedoch war mein Programm, FreeFileSync, offenbar nicht in der Lage mir mitzuteilen, dass Daten auf meiner Backup Platte korrumpiert wurden. Eventuell habe ich auch die Falsche Strategie gewählt (Spiegeln des Hauptlaufwerks auf die Backup Platte), jedenfalls ist es offensichtlich wichtig, dass ständig sichergestellt wird, dass die Daten noch alle in ursprünglichem Zustand sind - Gibt es da eventuell spezielle Backup Programme, die sicherer kopieren (oder habe ich vielleicht nur eine Option in FreeFileSync übersehen o.ä.)?

Natürlich sollte der Preis für ein solches, potenzielles Programm nicht den einer weiteren Festplatte sprengen, sonst würde ich wirklich einfach die Daten auf 2 separaten Backup Laufwerken abspeichern.

nowel schrieb:
Diese externe Platte kann ich wärmstens empfehlen.

http://geizhals.de/hgst-touro-desk-dx3-4tb-0s03400-htoldx3eb40001abb-a713887.html

Raid 0 mit 2 oder 3 Platten als Backup ist nicht zu empfehlen ( RAID ersetzt kein Backup ).

Okay, danke für die Empfehlung. Hmm.. auf 4 TB könnte ich alle Daten zwei Mal speichern. Es wäre nicht zufällig möglich, die Festplatte in zwei Partitionen im Raid 1 zu verbinden? Dann hätte ich alle Daten gespiegelt gesichert und würde die SMART Funktion erhalten. Allerdings müsste sie dann auch an anderen Rechnern oder Linux lesbar bleiben, für den Fall, dass meine Systemplatte mal abrauchen sollte.
 
RAID egal welches hat mit einem Backup nix zu tun und schon gar nix zu suchen! RAID ist alleine für eine Hochverfügbarkeit!
 
Man kann mit einem RAID schon auch ein Backup machen: nämlich vom RAID Laufwerk auf ein anderes, davon getrenntes RAID Laufwerk ein Backup ziehen. Dann hat man sowohl ein Backup als auch hohe Verfügbarkeit. Kostet dann aber auch ordentlich Geld :)

Privat verwende ich auch überhaupt keine RAIDs, weil ich keine 24/7 Verfügbarkeit brauche. Da wird ein Backup auf eine 6TB Netzwerkplatte gezogen, und die wird hin und wieder auf eine andere 6TB USB Platte gesichert. Somit habe ich drei Sicherungen der Daten und das auf insgesamt nur drei HDDs. Reicht aber wie gesagt für privat völlig aus, ganz ohne komplizierte und teure RAIDs!
 
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