News Oracle Sparc M8: 32 Kerne und 256 Threads bei 5 GHz in 20-nm-Fertigung

Das mit dem HyperThreading oder Symmetric Multi Threading heißt nun, dass die Pipeline so breit ausgeführt ist, dass das ggf. mehr als ein Befehl nebeneinander drauf passt. Es gibt Befehle, die mit kleineren Datentypen als andere, oder die nur ein Argument haben statt zwei. Deswegen passt ggf. von den "breitesten" Befehlen nur ein einziger aufs Fließband, aber von den einfachen mehrere. HyperThreading ist nichts anderes als der Versuch, "auf gut Glück" mehr als einen Befehl auf das Fließband zu packen, und dann zu hoffen, dass er bis ans andere Ende nicht runter geschmissen werden muss, weil bei allen Arbeitsschritten genug Ressourcen verfügbar sind, um alle Befehle auf einmal zu bearbeiten.

Tur mir leid aber das ist irgendwo zwischen ungenau und falsch, SMT zunächst nichts mit SIMD bzw logischer/physikalischer SIMD-breite zu tun. Die Grundidee hinter SMT eine andere: Mehrere Threads teilen sich ein und die selben Rechenwerke. Dadurch kann, sofern ein bestimmter Thread gerade keine Aufgabe für ein bestimmtes Rechenwerk hat, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, ein anderer Thread dem Rechenwerk eine Aufgabe geben, wodurch sich wiederum die Auslastung der Rechenwerke erhöht. Je mehr Threads ein SMT Prozessor also gleichzeitig ausführen kann, umso größer ist auch diese Wahrscheinlichkeit bzw die darin resultierende Auslastung des Rechenwerks.
 
Und Gestern wollte ich in einen anderen Thread schon fragen, ob Sparc eigentlich noch weiterentwickelt wird, hat sich damit ja ganz alleine und ohne googlen erledigt. Wenn man vom Teufel spricht... oder denkt.

Zu den Supercomputern: AMD ist in der Top 500 glaube schon seltener als die IBM Power-Architektur. Der Großteil ist mit Intel Xeon und häufig mit Xeon Phi und oder Nvidia Tesla.
Einfach mal schauen bei top500.org. Sparc meine ich, gab es da aber auch irgendwo.
Edit: Gleich auf Platz 8 der letzten Top 500.
Übrigens erster Platz ein chinesischer Rechner mit chinesischen Prozessoren mit je 260 Kernen...
 
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Ozmog schrieb:
Übrigens erster Platz ein chinesischer Rechner mit chinesischen Prozessoren mit je 260 Kernen...


11,6 Milionen Kerne sind schon eine Hausnummer.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gute Frage, zumindest kann man aber recht sicher sagen, wohin sich die Preise eurer Support Verträge entwickeln werden :D
 
Frage mich trotzdem wer das kauft, nachdem Solaris 11 keine Entwickler mehr hat im Grunde und der Support jetzt schon nicht wirklich rosig ist...
 
Zudem kündigte Oracle Version 11.4 des Betriebssystem für Herbst 2018 an. Ein Whitepaper erläutert die Neuerungen des Prozessors im Detail. Auch die Hardware der Oracle-Cloud will das Unternehmen auf M8-Systeme umstellen
https://www.heise.de/ix/meldung/Ora...or-SPARC-M8-mit-mehr-Performance-3835167.html

Das wurde also aus Solaris 11.3 Next.Und die gefeuerten Entwickler darf man auch nicht vergessen - was machen die da nur ? Einfach mal das Dev Team austauschen ?
 
Volker schrieb:
Der Takt konnte trotz der weiter verwendeten 20-nm-Fertigung von zuvor maximal 4,13 GHz aber auf 5,06 GHz gesteigert werden.

Mehr als 10 Mrd. Transistoren und nun 5 GHz Takt.
Erinnert sich noch jemand? Nvidia und AMD traten vor ihr Publikum und verkündeten unisono im Brustton der Überzeugung, der TSMC-20nm-Prozeß sei für anspruchvolle GPU-Designs völlig ungeeignet und man müsse deswegen leider leider bei 28nm bleiben...

BTT:
Das war wohl der letzte seiner Art, Oracles Roadmap ist leer.
Und ich glaube auch nicht, daß Fujitsu auf Dauer alleine SPARCs entwickeln wird.
Wie lange wohl IBM noch mit POWER durchhält?
 
ottoman schrieb:
@Haffke
Ich dachte von der "Prozessor X hat mehr MHz als Prozessor Y und ist damit automatisch besser" Denkweise haben wir uns schon länger verabschiedet? Anscheinend nicht.

Haffke schrieb:
@ottoman nun da wir aber nun mal nur die specs vergleichen können bleibt einem nur das.

Also würdest du die Höchstgeschwindigkeit eines bestimmten Schiffes im Vergleich zu einem bestimmten Auto auch anhand der PS der Motoren vergleichen, wenn du schlichtweg nichts weiter über die Motoren wüsstest?
Sehr sinnig :freak:

Nur, weil du, ich & viele andere hier keine Experten auf dem Gebiet der Mikroprozessorarchitektur sind, können wir doch nicht einfach vollkommen unzutreffende Spekulationen bezüglich irgendwelcher imaginärer Leistung anstellen.
Ohne entsprechende Expertise einfach unhaltbare Spekulationen anzustellen ist keine Alternative zum Nachfragen nach Fakten oder einfach nicht beteiligen bei einer Diskussion.

Genau diese Attitüde ist es beispielsweise auch, die den Mythos der - je nach Land - 30% Gender-Pay-Gap umtreibt: ausführliche Studien gehen sehr genau Seitenweise darauf ein, dass man für einen sinnvollen Vergleich Branche, Qualifikation & konkreter Job, Arbeitszeit, u.s.w. berücksichtigen muss...
...aber die Masse tut das unter tl;dr ab (oder: tc;du -> too complex, didn't understand) und kreischt dann am Stammtisch über 30% Gender-Pay-Gap, wobei das schlichtweg nur der Durchschnitt aller männlichen und weiblichen Gehälter ist - sprich man hat die Kindergärtnerin mit dem Ingenieur verglichen.
Um mal ein populäres Beispiel solcher Unsinnigkeiten zu nennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Atent123 schrieb:
11,6 Milionen Kerne sind schon eine Hausnummer.

Die sie aber nicht auf die Straße bekommen, weil bisher selbst die Chinesen die das Ding gebaut haben, nicht so recht wissen wie sie es nun am besten programmieren sollen. Heißt, da steht ein mega Supercomputer mit einer immensen Rechenleistung - auf dem sich aber kaum etwas berechnen lässt, weil das Teil keiner richtig programmieren kann.

Die Sunway Architektur basiert übrigens auf einem DEC Alpha.

Zum Oracle SPARC: Soweit ich weiß sind die Dinger besonders gut, wenn es um enorm viele parallele Zugriffe in einer Datenbank geht. Da sind sie dan auch zuverlässiger als Xeons. Sobald es aber um Computing geht, sind X86 (Intel oder jetzt auch wieder AMD) aber völlig überlegen. Ist aber mehr Hörensagen, habe selber noch nie etwas mit einem derartigen Prozessor gemacht ;D Inwiefern unterscheiden die sich jetzt von IBM Power? Dürften doch mehr oder weniger dieselben Stärken und Schwächen gegenüber X86 sein, nur mit einem jeweils anderen Ökosystem.
 
Ich spinne hier jetzt mal ein wenig umher. Allgemein laste ich ja durch SMT die Rechenwerke je Kern besser aus. Bei Architekturen abseits von x86 sieht man ja immer häufiger 4fach oder auch 8faches SMT/Hyperthreading. Könnte man daraus schlussfolgern, dass es im x86 Bereich einfach keinen Sinn ergibt. Evtl ist es leichter die Rechenwerke mit weniger Threads auszulasten?
Denn allgemein verschafft SMT ja kein plus an Rechenleistung im Sinne von FLOPs sondern nur bessere Auslastung. Richtig?
 
@ascer interessant wie du jetzt auf Gender-Pay-Gap kommst aber gut.

Aber es ist schon witzig wie du darauf kommst das ich gesagt haben soll ''Er ist schneller weil er 5Ghz hat'' Nein ich wollte damit lediglich den unterschied ausdrücken mehr nicht. Und das er in der Anwendung schneller ist für die er gemacht wurde erschließt sich mir nicht einfach von der Takt zahl sonder viel mehr vom Aufwand das er extra für einen zweck gemacht wurde. Denn wie ich schon sagte sonst hätte man sich das ja wohl sparen können.
 
@Haffke: Es (Gender-Pay-Gap) ist schlicht eines der populärsten Beispiele von tl;dr (too long; didn't read) bzw. tc;du (too complex; didn't understand).

Abgesehen davon: dein erster Post (#6) geht ausschließlich auf die Taktfrequenz als maßgebenden Unterschied ein, was vollkommen die Architekturunterschiede vernachlässigt. Erst danach (#9) hast du zusätzlich erwähnt, dass Oracle den Chip kaum entwickelt hätte, würde er für seinen spezifischen Einsatzzweck nicht schneller sein als Konkurrenzprodukte.

Imho ist das aber mehr Relativierung als Argument: das der Chip tatsächlich besser als Konkurrenzprodukte performt, können wir derzeit nur spekulieren. Zumal Oracle jetzt ja offensichtlich mit der Entwicklung weiterer, neuer Sparc-Chips aufhört -> auch das wird seinen Grund haben. Möglicherweise sind sie eben doch kein derartiger Vorteil, dass sich die Produktion & Entwicklung nicht lohnt. Wäre imho eine ebenfalls schlüssige Gegen-Spekulation. Auf jeden Fall bleibt es aber eine Spekulation.

Darauf wollte ich - wie andere hier - hinweisen: du hast anfangs nur über Taktrate argumentiert, was aufgrund der Architekturunterschiede keinen Sinn ergibt. Danach hast du weitere Spekulationen zu der Daseinsberechtigung geäußert, die ohne Tests von Konkurrenzprodukten haltlos sind - zumal die Gegenspekulation durchaus auch annehmbar ist, da die weitere Entwicklung ja wie gesagt eingestellt wird.
 
Poati schrieb:
...Allgemein laste ich ja durch SMT die Rechenwerke je Kern besser aus. Bei Architekturen abseits von x86 sieht man ja immer häufiger 4fach oder auch 8faches SMT/Hyperthreading. Könnte man daraus schlussfolgern, dass es im x86 Bereich einfach keinen Sinn ergibt. ...

Ein Grund dafür werden sicher die Anwendungsgebiete sein.
Diese Oracle-CPU ist ein absoluter Spezialist für ein eng begrenztes Anwendungsspektrum (in diesem Fall Datenbanken).
Die x86-CPUs von Intel und AMD sind hingegen Allrounder, die mit allen möglichen Anwendungen ihre Leistung abliefern müssen. Vor dem Hintergrund ist es wahrscheinlich nicht sinnvoll, auf eine so massive Thread-Zahl zu gehen, und statt dessen wird ein größerer Wert auf die Leistung einzelner Threads gelegt.
 
smalM schrieb:
Mehr als 10 Mrd. Transistoren und nun 5 GHz Takt.
Erinnert sich noch jemand? Nvidia und AMD traten vor ihr Publikum und verkündeten unisono im Brustton der Überzeugung, der TSMC-20nm-Prozeß sei für anspruchvolle GPU-Designs völlig ungeeignet und man müsse deswegen leider leider bei 28nm bleiben...

Du willst diese Monster Chips von Oracle für reinen Clustereinsatz nicht mit GPUs für den Consumereinsatz vergleichen ...
 
Interessant was so geht alles und das noch in 20nm Fertigung :)
 
gaelic schrieb:
Du willst diese Monster Chips von Oracle für reinen Clustereinsatz nicht mit GPUs für den Consumereinsatz vergleichen ...

Es geht nicht um einen Chip-Vergleich.
Es gab mehrere gute Gründe für AMD und Nvidia, den 20nm-Prozeß auszulassen, fast alle wirtschaftlicher Natur.
Noch ein Jahr bei 28nm zu bleiben war aber damals sehr unpopulär. Also hat man lieber das Märchen vom "der 20nm-Prozeß taugt nix" erfunden, man dachte wohl "das lohnt sich für uns nicht" käme nicht so gut an...
 
Ich habe in den 2000ern mal eine Analyse machen müssen, weil die Sun-Server mit einem C-Programm immer langsamer liefen als vergleichbare PCs mit AMD und Intel-Prozessoren. Fakt war, daß die Sparcs damals trotz höherem Takt ca. 30% langsamer waren. Man konnte mit Kompileroptionen etwas rausholen, aber das waren max. 10%. Bei AIX, HPUX gabs diese Probleme nicht.

Leider habe ich schon lange keine Sparcs mehr in den Händen gehabt, sonst würde ich den Test nochmal wiederholen.
 
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