Over-Provisioning allgemein

KleinerWuuki

Cadet 4th Year
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Juli 2019
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68
Hallo zusammen,

ich habe mir vor kurzem ein System zusammengestellt, welches ich von einigen Usern hier auch habe bewerten lassen, das hier ist der Thread dazu.

Da mein derzeitiges System schon einige Jahre auf dem Buckel hat, und nur die Grafikkarte aufgewertet wurde, ist der neue PC auch meine erste Erfahrung mit SSDs. Verbaut sind:
  1. Samsung 860 QVO 1 TB
  2. 240GB Corsair Force Series MP510 M.2 2280
Die Corsair ist für mein Windows und ein paar Programme, und die Samsung soll nachher für Spiele verwendet werden.

Jetzt habe ich mich ein wenig belesen, was SSDs angeht, und vorher habe ich auch schon erfahren, dass man sie keinesfalls defragmentieren soll.

Immer wieder bin ich aber auch über das Wort "Over-Provisioning" gestolpert. Ich hab mir auch 2-3 Artikel darüber durchgelesen, aber was ich noch nicht verstanden habe: Muss man den Speicher für das Over-Provisioning jetzt manuell bei der Partitionierung mit freigeben, oder ist das automatisch schon vom Hersteller für die SSDs eingestellt, dass die Controller ihren eigenen Speicher zum Arbeiten haben?

Außerdem wird anscheinend ja unterschieden zwischen "leseintensiv" und "schreibintensiv", was genau würde denn auf meine beiden Platten zutreffen? Weil ich ja einerseits Dinge installiere, andererseits diese Daten (beim Spielen beispielsweise) aber ja auch gelesen werden müssen.
 
Wenn du consumer SSDs im ganz normalen Alltag verwendest, brauchst du dir die nächsten Jahre keine Sorgen machen. Sobald du anfängst, die SSDs mehrmals am Tag komplett vollzuschreiben, solltest du dich nach spezielleren SSDs für den Einsatzzweck umsehen. Halt einfach ein Auge auf dem Gesundheitszustand der SSD (mit Herstellertools etc, Stichwort SMART) und gut ist.
 
Du musst da gar nichts "optimieren". Das macht Windows 10 ganz von alleine und erfordert keinen manuellen Eingriff.

Die SSDs werden eh die Zeit überdauern (was die Schreib- und Lesezyklen angeht), in der du die nutzen wirst. Eher geht dir der Speicherplatz aus. Elektronik kann immer kaputt gehen, aber das kann dir auch bei jedem anderen Bauteil in deinem PC passieren.
 
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Alle SSDs haben von sich aus bereits ein Overprovisioning. Sieht man unter anderem daran das nie die volle Kapazität an der an zweierpotenz Ausgerichteten Kapazität die die Chips zur Verfügung stellen auch nach außen verfügbar ist. Z.B. die 240GB SSD: die Chips haben 256GiB an Kapazität, die Differenz ist Overprovisioning und auch die 1TB Disk hat eigentlich 1TiB an Kapazität.

Zusätzliches Overprovisioning ist eigentlich nicht notwendig, vor allem wenn das System TRIM unterstützt. Außerdem sollte man vor allem seine System-Disk (also Laufwerk C:) eh nie bis an die Grenze vollschreiben weil das bei Windows Updates Probleme machen kann), damit hat die SSD dann nochmals zusätzlich "Luft".
 
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Selbst eine 256GB SSD hat 256GiB NAND, also bereits 7% OP.
Weiteres OP manuell einrichten ist für 99% aller User völliger Quatsch.

KleinerWuuki schrieb:
ußerdem wird anscheinend ja unterschieden zwischen "leseintensiv" und "schreibintensiv", was genau würde denn auf meine beiden Platten zutreffen? Weil ich ja einerseits Dinge installiere, andererseits diese Daten (beim Spielen beispielsweise) aber ja auch gelesen werden müssen.
Denk doch mal drüber nach:
Wie oft installierst du ein Spiel?
Wie oft spielst du das Spiel?
Consumer Use Cases sind immer leseintensiv. Von schreibintensiv spricht man erst dann wenn die SSD mindestens 1x am Tag komplett beschrieben wird, also 1 Disk Write per Day. Also wenn du auf eine 256GB SSD jeden Tag 256GB neu schreibst.
 
Okay, vielen Dank für eure Antworten, das erleichtert mir doch schon einiges :)

@h00bi Genau da war ich mir unsicher, ab wann genau denn von "schreibintensiv" die Rede ist, jetzt ist es mir klarer :)
 
KleinerWuuki schrieb:
Immer wieder bin ich aber auch über das Wort "Over-Provisioning" gestolpert.
Vergiss es, wenn TRIM funktioniert und bei einem System mit einer NVMe SSD wird es das, sofern die andere an einem normalen SATA Port hängt, ist kein Over-Provisioning nötig.
KleinerWuuki schrieb:
Außerdem wird anscheinend ja unterschieden zwischen "leseintensiv" und "schreibintensiv", was genau würde denn auf meine beiden Platten zutreffen?
Die QVO ist als SSD mit QLC für leseintensive Anwendungen gedacht, eben sowas wie die Spiele. Ein Spiel wird einmal installiert und dann x mal gespielt, es wird also viel öfter gelesen als geschrieben: Leseitensiv!
rupiPC schrieb:
Nein, bitte sofort vergessen, denn mit der 840 Evo kam auch der Pseudo-SLC Schreibcache hinzu und in den kann eine SSD immer schnell schreiben, wenn sie vorher lange genug Idle war um ihn geleert zu haben. Bitte keine der uralten Optimierungsanleitungen raussuchen oder gar nachmachen, dies ist unsinnig bis kontraproduktiv!
 
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