Paketverluste auf dem Rechner bei gleichzeitiger Verwendung einer anderen Schnittstelle

Raijin schrieb:
Ich vermute mal ins Blaue hinein, dass es mit der Pufferstrategie des Players zu tun hat. Das was du grundsätzlich beschreibst, Zockerprobleme während Netflix, etc läuft - ist durchaus ein verbreitetes Problem. Es kollidieren in dem Falle zwei verschiedene Anwendungskonzepte. Das Spiel benötigt wenig Bandbreite, aber dafür kurze Laufzeiten. Ein Stream schert sich wiederum nicht um die Laufzeiten, sondern er will Bandbreite.

Meistens geht das trotzdem gut, aber es gibt Situationen, in denen der Router damit nicht so gut umgehen kann, weil der Player ggfs eine aggressive Pufferstrategie fährt. Aggressiv bedeutet in dem Falle, dass sich der Player alles an Download krallt was er kriegen kann und seinen lokalen Video-Puffer füllt und somit nicht nur den Download potentiell auslastet, sondern - entscheidender - auch der Upload ausgelastet wird (durch Handshakes, etc). Die Folge ist eine Verstopfung des Puffers am Router (nicht zu verwechseln mit dem Puffer im Player) was wiederum in höheren Laufzeiten aka Latenzen aka Ping resultiert - also genau das was das Spiel ja nicht möchte. Dieses Phänomen nennt sich Bufferbloat.

Noch kann man weder bestätigen noch widerlegen, dass Bufferbloat bei dir das Problem ist, dazu müsste man sich das genauer anschauen. Es kann aber die Ursache sein. Die Tatsache, dass es nicht mit allen Playern im Haushalt auftritt, kann an besagter Pufferstrategie liegen. Einerseits kann ein Player im Hintergrund unter Hochdruck das komplette Video vorladen und die Leitung entsprechend auslasten, andererseits kann ein Player aber auch in Schüben immer mal wieder die nächsten 5 Minuten puffern und dazwischen tut er nix.

Es ist aber reine Spekulation ob das hier tatsächlich der Fall ist oder nicht. Nennen wir es mal einen educated guess, weil ich es mir nicht anders erklären kann.

Die "Lösung" wäre für den Fall, dass meine Spekulationen zutreffen, QoS im Router. Mit QoS kann man die Verbindungen des PCs vor denen des TVs/Receivers/what ever bevorzugen, so dass sie im Falle einer Verstopfung wie ich sie beschrieben habe stets vordrängeln dürfen.

Was hier aber ein wenig dagegen spricht ist die Latenz, die durchgehend gut ist beim zocken und weder ins WAN noch im LAN auffällig sind. Die Paketverluste treten nicht durchgehend auf, sondern nur punktuell, aber frequentiert. Des Weiteren funktioniert ja das Streaming im Wohnzimmer über einen anderen TV, aber den baugleichen Receiver einwandfrei und verursacht keine Probleme.

Naja, im Endeffekt werde ich es aber trotzdem am Abend alles testen müssen und gebe dir dann bescheid. Wäre nicht das erste mal, dass man etwas ausschließt und trotzdem verursacht es das Problem. Wobei, ich werde die Komponenten zuerst mal ins WLAN hängen und schauen ob es dann auch noch auftritt. Sollte das den Fehler nicht beheben wird man sich QoS Dinge anschauen müssen.
 
Ist ja wie gesagt auch nur reine Spekulation. Normalerweise ist Bufferbloat relativ eindeutig reproduzierbar, aber dass es bei derselben Quelle, zB Netflix, mit verschiedenen Abspielgeräten effektiv zwei Gruppen mit verschiedenen Auswirkungen gibt, habe ich so auch noch nicht gesehen. Deswegen traue ich meiner eigenen Theorie tatsächlich nicht weiter als ich sie werfen kann, und ich hab gerade ne Zerrung im Arm ;)

M-X schrieb:
Moment, baugleiche Reciever in Wohnzimmer und Schlafzimmer? Das Problem tritt aber nur im Schlafzimmer auf ?
Das hat mich eben beim zweiten Lesen auch stutzig gemacht!
 
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M-X schrieb:
Moment, baugleiche Reciever in Wohnzimmer und Schlafzimmer? Das Problem tritt aber nur im Schlafzimmer auf ?

Richtig, obwohl ich hier heute nochmal einen genauen Test vornehmen will bevor ich es sage.
Sowohl im Wohnzimmer als auch im Schlafzimmer ist ein A1 Telekom Receiver angeschlossen.

Im Wohnzimmer -> Prime/Netflix über TV -> Kein Problem
Im Wohnzimmer -> Prime/Netflix über Receiver -> Kein Problem (!! Das teste ich aber nochmals heute!!)

Im Schlafzimmer -> Prime/Netflix über TV -> Paketverluste beim Zocken
Im Schlafzimmer -> Prime/Netflix über Receiver -> Paketverluste beim Zocken (hab ich gestenr getestet)

Die Receiver sind baugleich.
Die Switches sind baugleich.
Nur die TVs unterscheiden sich (Sony und Samsung).

Ich muss diese Dinge heute Abend alle mal durchegehn um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Mein langes 15m Patch Kabel habe ich leider verworfen, damit ich die Dose umgehen könnte. Da besorge ich mir eines im Laufe der Woche.
 
Das habe ich so tatsächlich auch erst in #21 wahrgenommen als @M-X es ansprach. So sieht es dann nämlich doch eher nach einem Problem der Infrastruktur aus. Das könnte zB ein schlechter Kontakt in der Dose sein, der zu Paketverlusten führt. Klassische Kabeltester für 10€ können sowas nämlich nicht erkennen, die prüfen nur Strom oder nicht Strom. Ein NIC prüft jedoch auch die Qualität der Signale, also ob da auch tatsächlich eine 1 oder eine 0 gesendet wurde oder durch einen schlechten Kontakt so irgendwas dazwischen -> Paket kaputt. Auch kann ein Kabel einen Schaden haben, sei es durch einen Knick, Reibung oder Nagetiere ;)

Ich würde daher besonderes Augenmerk auf die Verkabelung im Schlafzimmer legen. Die Dose mal aufschrauben, Adern prüfen und neu auflegen. Andere Ports an den Switches austesten und im Zweifelsfalle auch die beteiligten Patchkabel tauschen, sowohl Dose<>Switch wie auch am anderen Ende Dose<>Router/Switch bzw. Patchfeld<>Router/Switch.
 
Was würde ich machen? Zuerst abklären ob es ein Software-Problem oder Hardware bedingt Auftritt. Ein erster Verdacht führt ja zur Verkabellung. Das kann man mit einem langen Patch-Kabel austesten. Zuleitung von anderem Zimmer via langem Patch-Kabel.
Was mir jetzt noch dazu einfällt, Patch-Kabel ohne Schirm testen. Vom Verursacher mal alles andere abstöpseln. Also Sat- oder Tv-Kabel, HDMI Kabel alles raus.
Wenn das alles nix bringt, mal die Hardware tauschen. Samsung TV gegen Sony.
 
Danke für die vielen Vorschläge!

Ich werde das alles mal testen und berichte dann wie die Ergebnisse sind.
 
So liebe Freunde,

ich habe nun als ich nach Hause kam ein paar Tests durchgeführt und nun zu den etwas beruhigenden und zugleich beunruhigenden Ergebnissen:

1) AMAZON PRIME Film im Wohnzimmer, ohne zeitgleiches laufen im Schlafzimmer:
0% Paketverlust, 24ms Latenz im Schnitt ins WAN

2) AMAZON PRIME Serie im Schlafzimmer über TV OHNE Switch, mit zeitgleichem laufen des Films im Wohnzimmer:
1% Paketverlust, 24ms Latenz im Schnitt ins WAN

3) AMAZON PRIME Serie im Schlafzimmer über TV MIT Switch, mit zeitgleichem laufen des Films im Wohnzimmer:
1% Paketverlust, 23ms Latenz im Schnitt ins WAN; traceroute nach google mit Überschreitungen bei Hop 3 und Hop 8

-> Darauf hin habe ich den TV im Schlafzimmer ins WLAN gehängt und vom LAN weggenommen

4) AMAZON PRIME Serie im Schlafzimmer über TV und WLAN, mit zeitgleichem laufen des Films im Wohnzimmer:
2% Paketverlust, 25ms Latenz im Schnitt ins WAN; traceroute nach google mit Überschreitungen bei Hop 6 und Hop 7

-> Da ich nun völlig paranoid war, habe ich den Switch im Schlafzimmer auch vom Netz genommen, obwohl dort nur mehr der Receiver im Standby drangehangen ist.

5) AMAZON PRIME Serie im Schlafzimmer über TV und WLAN (zusätzlich den Switch im Schlafzimmer vom Netz genommen), mit zeitgleichem laufen des Films im Wohnzimmer:
2% Paketverlust, 25ms Latenz im Schnitt ins WAN; traceroute nach google mit Überschreitungen bei Hop 4 und Hop 6

Final habe ich dann nochmals den TV im Schlafzimmer wieder ausgeschaltet und nur den AMAZON PRIME Film im Wohnzimmer gegengecheckt wie in Schritt 1 oben:
0% Paketverlust, 19ms Latenz im Schnitt ins WAN; !!!traceroute nach google mit Überschreitung bei Hop 7 zweimal bei 3 Versuchen!!!
-----------------------------------------------------

FAZIT: Ich glaube ich kann somit ausschließen, dass die Kabel einen Defekt haben im Schlafzimmer - das ist mal gut. Ein wenig merkwürdig ist, dass ich bei Versuch 7) wo ich nur den Wohnzimmer TV laufen ließ, wo ja im Regelfall alles klappt beim Zocken, 2x aus 3 Versuchen bei traceroute eine Zeitüberschreitung bei Hop 7 hatte.

Ich vermute, dass es dann doch etwas mit dem Router zu tun haben könnte. Eventuell werde ich am Wochenende mal versuchen, wie ein User oben erwähnte, den Router auf Werkseinstellungen zurück zu setzen.

Während der ganzen Tests ließ ich ebenfalls einen Ping auf den Router (Gateway) mitlaufen und hatte dort keine Paketverluste und/oder hohe Latenzen.


Hat sonst noch jemand einen Vorschlag, bis auf die Werkseinstellungen am Router was ich prüfen könnte?


Danke im Voraus.

Lg
reflex
 
Ich verstehe nicht so ganz warum du nie NUR Schlafzimmer getestet hast. Und laut deiner Aussage macht ja auch der Reciever Probleme. Den hätte man schon noch ins Wohnzimmer tragen können um zu testen ob es da keine Probleme gibt. Da gibt es also durchaus noch mehr Möglichkeiten zum testen.

Zeitüberschreitungen beim Traceroute kannst du komplett ignorieren die sagen garnix aus.
 
reflexion15 schrieb:
traceroute nach google mit Überschreitungen bei Hop 3 und Hop 8
traceroute nach google mit Überschreitungen bei Hop 6 und Hop 7
traceroute nach google mit Überschreitungen bei Hop 4 und Hop 6
traceroute nach google mit Überschreitung bei Hop 7 zweimal bei 3 Versuchen!!!
Wenn du nicht weißt wie man traceroute interpretiert, und das ist offensichtlich, ohne dir auf den Schlips treten zu wollen, lass es lieber bleiben. Zur Demonstration zeige ich dir jetzt einen theoretischen trace, der 100% in Ordnung ist, also wirklich 100%!


tracert 8.8.8.8
1 192.168.178.1 1 ms 0% PL
2 * * *
3 * * *
4 * * *
5 * * *
6 * * *
7 * * *
8 * * *
9 * * *
10 * * *
11 * * *
wir machen mal fiktiv bis 100 so weiter
100 * * *
101 aa.bb.cc.dd 8653 ms 90% PL
102 8.8.8.8 20 ms 0% PL

Es mag aussehen wie ein Problem, ist aber tatsächlich keins, also so richtig nicht. Die absolut wichtigste Zeile bei einem Trace ist die letzte, das Ziel. Wenn da alles stimmt, sowohl von der Latenz als auch vom Paketverlust her, ist es vollkommen egal was auf dem Weg dahin passiert. Es ist egal über wie viele Hops es geht und es ist egal ob diese mit einer sehr hohen Latenz antworten oder sogar gar nicht antworten. Ist in der Ziel-Zeile alles so wie es soll, hat die gesamte Route 1A+ mit Sternchen funktioniert. Einige Router im großen WWW mögen es eben nicht, wenn sie bei ihrer Hauptaufgabe, dem Routing, gestört und von irgendeinem unwichtigen Client von der Seite angesprochen werden und ignorieren ihn einfach. * heißt also im Klartext "Stör mich nicht, ich hab keine Zeit für dich, weil ich routen muss".

Erst dann, wenn die Ziel-Zeile Probleme andeutet, zB statt 20 ms eben 200 ms oder mehr, liegt mutmaßlich ein Problem vor und erst dann schaut man in die Hops, um die Stelle zu finden ab der diese 200 ms on top gekommen sind. Das deutet dann auf einen überlasteten Hop hin, der mit dem Routing nicht hinterherkommt. und somit die komplette Kette nach ihm um diese 200 ms verzögert.
 
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M-X schrieb:
Ich verstehe nicht so ganz warum du nie NUR Schlafzimmer getestet hast. Und laut deiner Aussage macht ja auch der Reciever Probleme. Den hätte man schon noch ins Wohnzimmer tragen können um zu testen ob es da keine Probleme gibt. Da gibt es also durchaus noch mehr Möglichkeiten zum testen.

Zeitüberschreitungen beim Traceroute kannst du komplett ignorieren die sagen garnix aus.

Nur Schlafzimmer habe ich gestern schon getestet, allerdings nur während dem zocken und dort hatte ich ebenfalls Paketverluste. Ich kann das schon nochmal explizit testen.

Über den Receiver schaue ich normal nicht Amazon oder Netflix, habe das aber mal gestern getestet und ebenfalls das Problem wie beim TV gehabt. Im Wohnzimmer habe ich das bei dem Receiver nicht versucht.


Ich bin erst am 20.00 Uhr nach Hause gekommen, ich konnte leider nicht alles bis dato ausführlich testen, aber vor allem der Switch zum WLAN im Schlafzimmer war für mich interessant, denn hätte der funktioniert, wäre es wohl am Kabel gelegen, aber das führte eben wie gesagt nicht zu einer Besserung.

Ich weiß zum Beispiel, dass ich beim Zocken kein Problem habe wenn der TV/Receiver im Wohnzimmer läuft, darum war das jetzt nicht meine Priorität heute. Ich werds dann aber nochmal explizit testen wenn ich Zeit habe, also im Laufe der Woche.

Der Receiver ist 1 zu 1 der Gleiche wie im Schlafzimmer, ich brauchte ja 2 von der Telekom :-) - TV ist dort problemlos möglich und verursacht zumindest keine feststellbaren Probleme beim Zocken.


Wie gesagt, ich werde aber weitere Tests durchführen und auch deine Vorschläge beherzigen. Nach der Arbeit unter der Woche habe ich leider nur begrenzt Zeit um einige Tests Stück fürt Stück durchzuführen. Wobei die heutige Erkenntnis mit den vorgenommenen Tests nicht die schlechteste ist.


Danke und Lg
reflex
 
Raijin schrieb:
Wenn du nicht weißt wie man traceroute interpretiert, und das ist offensichtlich, ohne dir auf den Schlips treten zu wollen, lass es lieber bleiben. Zur Demonstration zeige ich dir jetzt einen theoretischen trace, der 100% in Ordnung ist, also wirklich 100%!


tracert 8.8.8.8
1 192.168.178.1 1 ms 0% PL
2 * * *
3 * * *
4 * * *
5 * * *
6 * * *
7 * * *
8 * * *
9 * * *
10 * * *
11 * * *
wir machen mal fiktiv bis 100 so weiter
100 * * *
101 aa.bb.cc.dd 8653 ms 90% PL
102 8.8.8.8 20 ms 0% PL

Es mag aussehen wie ein Problem, ist aber tatsächlich keins, also so richtig nicht. Die absolut wichtigste Zeile bei einem Trace ist die letzte, das Ziel. Wenn da alles stimmt, sowohl von der Latenz als auch vom Paketverlust her, ist es vollkommen egal was auf dem Weg dahin passiert. Es ist egal über wie viele Hops es geht und es ist egal ob diese mit einer sehr hohen Latenz antworten oder sogar gar nicht antworten. Ist in der Ziel-Zeile alles so wie es soll, hat die gesamte Route 1A+ mit Sternchen funktioniert. Einige Router im großen WWW mögen es eben nicht, wenn sie bei ihrer Hauptaufgabe, dem Routing, gestört und von irgendeinem unwichtigen Client von der Seite angesprochen werden und ignorieren ihn einfach. * heißt also im Klartext "Stör mich nicht, ich hab keine Zeit für dich, weil ich routen muss".

Erst dann, wenn die Ziel-Zeile Probleme andeutet, zB statt 20 ms eben 200 ms oder mehr, liegt mutmaßlich ein Problem vor und erst dann schaut man in die Hops, um die Stelle zu finden ab der diese 200 ms on top gekommen sind. Das deutet dann auf einen überlasteten Hop hin, der mit dem Routing nicht hinterherkommt. und somit die komplette Kette nach ihm um diese 200 ms verzögert.

Sorry, ich hab mich nach dieser Quelle gerichtet: https://www.computerweekly.com/de/tipp/Tests-auf-Paketverluste-Durchfuehrung-und-Funktionsweise

Ich bin schon 15 Jahre aus der Technik und muss gestehen, dass ich sicherlich kein Experte bin. Entschuldigung!

So sieht das aus bei mir:
1642536665327.png



EDIT: @M-X: Ich werde das demnächst versuchen wenn ich Zeit habe, aber muss natürlich auch auf meine bessere Hälfte acht geben, die am Abend in Ruhe noch ein wenig TV schauen will, dass kennst du ja :-)
 
Zuletzt bearbeitet: (Zusatz)
reflexion15 schrieb:
So sieht das aus bei mir:
Und das ist vollkommen in Ordnung.


Ein kritischer Trace sähe in etwa so aus:

1 1 ms
2 10 ms
3 11 ms
4 12 ms
5 * * *
6 214 ms
7 * * *
8 216 ms
Ziel 217 ms

Bis Hop 4 ist in diesem Beispiel alles in Ordnung, aber spätestens ab Hop 6 kommen ~200 ms als offset oben drauf, die sich bis zum Ziel fortsetzen. Da ich Hop 5 bewusst mit *** dargestellt habe, ist nicht erkennbar ob bereits dort die Verzögerung entsteht. Entscheidend ist aber wie gesagt, dass sich so ein Offset zeigt, der sich im Trace Richtung Ziel konsequent fortsetzt, und erst dann kann man von einem Problem sprechen.

Selbst wenn man so ein Ergebnis erhält, heißt das aber immer noch nichts, da es sich nur um eine Momentaufnahme handelt und schon der nächste Trace wieder in Ordnung sein kann. Tracert bei Windows bzw. traceroute bei Linux sind daher in erster Linie nur für die Routenverfolgung sinnvoll. Für eine Auswertung benötigt man mehrere Traces, die man zB mit WinMTR oder PingPlotter aufzeichnet. Dort sieht man dann, dass bei zB 99 von 100 Durchläufen immer ab Hop 6 (oder eben Hop 5) der Ping hochschnellt, reproduzierbar, dauerhaft.
 
Aha ok, dass bedeutet so viel wie, dass meine traceroutes einfach sinnfrei sind bzw. falsch interpretiert wurden. Wieder was gelernt.

Was natürlich ein gutes Zeichen ist, denn dann funktioniert ja alles im Wohnzimmer und eben wie angemerkt nur im Schlafzimmer treten die Paketverluste beim pingen auf. Einen Kabeldefekt kann ich somit ausschließen, da über WLAN ja ebenfalls ein Paketverlust im Schlafzimmer auftritt.

Zumindest mal einen kleinen Schritt weiter.

Ich werde dann bei Gelegenheit noch die Sachen überprüfen die @M-X vorgeschlagen hat und dann weiter berichten.

Danke und Lg
reflex
 
Wobei ~2% Paketverluste auch nicht überbewertet werden sollten. Es gehen immer mal Pakete verloren oder kaputt oder versauern in einem ungünstigen Moment in irgendeinem Puffer. Grob kann man sagen, dass alles unter 5% Paketverlust messbar, aber in der Regel nicht spürbar ist - es sei denn es sind sensible Verbindungen im Spiel wie zB VoIP, bei dem dann womöglich ein Knacken o.ä. zu hören ist.

Auch beim Paketverlust gilt: Entscheidend ist der Wert am Ziel. Ich habe hier im Forum beispielsweise schon diverse Logs mit PingPlotter gesehen, bei denen an einer Fritzbox, also an Hop1 schon signifikante Paketverluste dargestellt wurden, am Ziel war aber alles in Ordnung. Eine Fritzbox mag es also unter Umständen nicht, mit einem Dauertrace bombardiert zu werden, aber solange ab Hop 2, dem Providergateway wieder 0% anliegen (oder eben max ~5%) ist alles ok.
 
Was man hier allerdings nicht vergessen darf ist, dass ich eben nebenbei nicht gezockt habe und da zeigt es mir ingame bei gleichzeitigem Betrieb vom Schlafzimmer TV (Problem) dann schon 5-15% Paketverluste phasenweise an, was zu ungemeinen Lags führt. Wohingegen beim gleichen Betrieb im Wohnzimmer eben ingame konstant 0% Paketverluste angezeigt werden.

Ich bin jetzt nicht der Dauerzocker, aber ab und an und seit Corona habe ich mich mit meinen Freunden zu einer Runde CoD am Wochenende verabredet. Schaut meine bessere Hälfte im Wohnzimmer Prime oder Netflix läuft alles fein, schaut sie im Schlafzimmer, laggt es bei mir mit ausschlägen von 5-15%. Das drückt sich dann so aus, dass mal 20 Sekunden wieder alles läuft bei 0%, dann schlägt es 5-10 Sekunden aus mit 5-15% Paketverluste, dann läuft es wieder, dann schlägt es aus, etc.

Ich habe zuerst gedacht, dass es Clientseitig ein Problem war bei mir, bis ich durch Zufall erst drauf kam, dass dies nur Auftritt wenn eben gleichzeitig Prime oder Netflix im Schlafzimmer laufen. Natürlich fällt das beim normalen Internet surfen, downloaden, Youtuben, etc. nicht auf.

Ich weiß jetzt nicht wie die Diskrepanz zwischen ping google wo ich maximal bis 5% Paketverluste hatte und CoD ingame wo ich bis zu 15% und sogar manchmal mehr Verluste angezeigt bekommen habe und diese sich auch stark bemerkbar machten liegt. Ich hab jetzt auch heute bei den Tests nicht nebenbei gezockt.

Ich kann nur sagen, dass es sich gerade beim zocken unglaublich bemerkbar macht, während es gar nichts zu meckern gibt wenn im Wohnzimmer Prime/Netflix läuft. Die Konfiguration, wie eingangs gepostet, ist ja gespiegelt im Wohnzimmer und Schlafzimmer, bis auf das Modell des TVs.
Ergänzung ()

Ich habe nun auf meinem Router noch unter dem Punkt QoS was gefunden, eventuell kann mir jemand sagen ob da was ungewöhnliches zu sehen ist:

1642540083955.png


Ins WAN habe ich da unter "Drop Packets" über 3000.
Ohne das ich jetzt während dem testen und überhaupt das mal verfolgt hätte.

Die Schlafzimmer Komponenten laufen nicht und die Drop Rate erhöht sich im 15 Sekunden Refresh Intervall nicht.


Ich hab jetzt mal testweise CoD und den Schlafzimmer TV angemacht und die "Drop Packets" ändern sich dort auch nicht. Schätze mal, dass dahingehend alles in Ordnung ist.

Ingame schaut das dann phasenweise so aus:

1642540852447.png


Wie man sieht, ist schon reichlich viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wollte auch nicht anzweifeln, dass du Probleme hast, sondern habe nur die bisherigen Ergebnisse interpretiert. Man darf auch nicht vergessen, dass etwaige Paketverluste - gegen google.at getestet - nicht wirklich etwas mit Verbindungen zu anderen Servern zu tun haben. Anderes Ziel, andere Route, andere Hops, andere potentielle Fehlerquellen innerhalb des trace.
 
Ein kleines Update.

Ich bin heute am Laden vorbei und hab mir mal eine Fritz!Box geholt, dass wollte ich nach dem Umzug immer schon erledigen, habs aber nie gemacht. Gesagt getan, angeschlossen schnell konfiguriert und nochmal bzgl. des Problems geschaut.

Ich habe also wieder den Schlafzimmer TV gestartet, dort eine Serie in Amazon Prime reingeknallt und zeitgleich Call of Duty gezockt zum testen. Kurzum, dass Problem besteht immer noch, bis zu 20% Paketverluste werden mir stellenweise ingame angezeigt, was natürlich zu temporären enormen Lags führt. Die Problematik ist nicht dauerhaft, sondern schubweise.

Den Gegencheck habe ich auch gleich wieder durchgeführt und den Wohnzimmer TV gestartet, dort eine Amazon Prime Serie reingeknallt und CoD gespielt. Absolut nichts, keine Paketverluste, nicht einer.


Langsam wird es kompliziert und ich bin mit meinem Latein am Ende. Ich vermute wohl, dass es eventuell doch an der Innenleitung liegen könnte. Muss mir demnächst dann ein 10m Kabel besorgen um das zu testen.
Ergänzung ()

Ich habe nun mal über https://packetlosstest.com/ die zwei Szenarien verglichen:

mit Eingeschaltetem TV im SZ und Amazon Prime Serie:

1642790248481.png


Ohne Eingeschaltetem TV im Schlafzimmer:

1642790582565.png



Ich verstehs einfach nicht mehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Weitere Tests...

CoD zocken während ich im Schlafzimmer den TV mit Amazon Prime Serie laufen lasse:

1642791816028.png




CoD zocken ohne den TV im Schlafzimmer anzuhaben:

1642792207784.png
 
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